Montag, 27. April 2020
"Ich flatte dir gleich die curve!"
Jetzt heißt es also "flatten the curve".
Ganz ehrlich: ich kann es nicht mehr sehen!
Wenn ich sowas sehe oder höre, denke ich mir immer "ich flatte dir gleich mal die curve" oder "bei dir sind schon so einige Kurven geglättet".
Leute, die kaum das englische "th" aussprechen können, ohne fünf andere mit Corona anzustecken, schmücken ihr Profilbild bei Facebook mit diesem Spruch. "Flatten the curve".
Was soll denn der Scheiß? Was soll das aussagen? Dass du gerade zuhause auf der Couch rumlümmelst und dich mit Senf und Cola bekleckerst?
Oder mit Sushi und Wein, falls dein Gehalt etwas höher ist?
Was soll dieses Statement? Glauben diese Leute, die würden freiwillig zuhause sein und hier aus freiem Willen an der Eindämmung einer Virusinfektion teilnehmen?
Hallo?
Ihr MÜSST zuhause bleiben!
Jeder, der gerade nicht als "systemrelevant" eingestuft wurde, muss/soll zuhause bleiben. Ich würde es ja nicht noch öffentlich machen, dass meine Anwesenheit im Büro oder mein Job selbst so unwichtig sind, dass ich auch zuhause bleiben kann. Wieso verkündet ihr das voller Stolz? Das ist nicht euer Verdienst! IHR MÜSST zuhause bleiben! Es wurde euch von der Regierung befohlen. Und ihr könnt ein kräftiges Ordnungsgeld aufgebrummt bekommen, wenn ihr euch nicht dran haltet.
Würdet Ihr nicht euer Gehalt weitergezahlt bekommen oder wenigstens noch Kurzarbeitergeld, dann würdet ihr nicht freiwillig zuhause hocken bleiben.
Dieses Profilbanner ist in etwa so sinnvoll, als wenn der Sklave morgens beim Weg auf's Baumwollfeld ein Schild mit sich rumträgt, auf dem steht "harvest the cotton".
Ihr wurdet dazu gezwungen! Und 50% der Bevölkerung oder mehr betrifft genau das Gleiche. Das ist also nichts, womit man sich rühmen müsste. Es ist nichts Besonderes! Es betrifft fast alle.
Oder diese ganzen Fernsehfuzzis, die jetzt in den Werbepausen immer dieses Symboldach über'm Kopf machen und uns auffordern, zuhause zu bleiben. Hört mal, ihr Spacken, wir brauchen diesen Hinweis oder diese Erinnerung von euch nicht, denn wir haben keine Wahl. Auch wir müssen zuhause bleiben.
Und ihr würdet ja auch viel lieber euer hübsches und meist ausdrucksloses Gesicht in die Kamera halten, anstatt zuhause in euren schönen Altbauwohnungen rumzulungern. Viele von euch können ja trotzdem noch weiter ihrem TV-Job im Studio nachgehen, was dieses Waldorfschulen-Dachzeichen noch heuchlerischer macht. Genau wie die Tatsache, dass euer TV-Geschäft jetzt mal so richtig boomt, weil mehr Leute Zeit haben, die Kiste von morgens bis abends laufen zu lassen.
Wie gesagt: ich kann es nicht mehr sehen oder hören. Dieses "flatten the curve" ist wieder eines dieser zahllosen grenzdebilen Zeichen, die heutzutage überall gesetzt werden müssen. Gegen Rechts, für Solidarität mit irgendwem und gegen Corona.
Und wahrscheinlich werde ich mich auch noch weiter aufregen über künftige, belanglose und grenzdebile Statements in der Öffentlichkeit.
Diese Curve wird wohl niemals flat!
Mittwoch, 22. April 2020
Diskussionsorgien
Wie schon im Herbst 2015. Damals ging es nicht um Öffnungs-Diskussionsorgien, sondern um Schließungs-Diskussionsorgien. Grenzschließungs-Diskussionsorgien.
Die Kanzlerin war damals so betrübt, dass sie irgendwas von "das ist nicht mehr mein Volk" oder so gesagt hat.
Zum Glück haben wir damals ihre Warnung verstanden und konnten sie zum Bleiben überreden.
Wer würde uns wohl sonst heute so sicher durch diese Krise führen?
Okay, im Ernst: spinnt die "Führerin der Herzen"? Da gibt es die größten Einschränkungen unserer Freiheit seit Bestehen der westlichen Demokratien und eine der angeblich wichtigsten Führungspersonen der westlichen Welt ist genervt davon, wenn die Menschen ihre Rechte wiederhaben wollen?
In einem erstaunlich kritischen Kommentar des MDR in den Tagesthemen wurde ihr das gesagt. Weiter hieß es im Kommentar, die Kanzlerin hätte ihre Aussage dahingehend präzisiert, dass sie vor allem von dem Durcheinander unter den Ministerpräsidenten genervt sei.
Hallo? Grundgesetz an Merkel: Wir leben in einem föderalen Bundesstaat und nicht in einem autoritären Zentralstaat.
Es gibt zwei Vorfälle in Merkels Kanzlerschaft, die exemplarisch zeigen, wofür ihre Politik steht. Genauer gesagt, worum es in ihrer Politik nicht geht:
das ist zum einen das Wegwerfen der Deutschland-Flagge nach dem Wahlsieg (Merkel wirft Flagge weg)
und zum anderen diese Aussage über Diskussionen zu unseren verfassungsmäßigen Rechten.
Die Große Vorsitzende hat kein Interesse an diesem Land und kein Interesse an Föderalismus und Meinungsvielfalt.
Sonntag, 19. April 2020
Der Glaube ist stabil
Die "Corona-Krise" zeigt es wieder: der Glaube der Menschen in die Fähigkeiten der Politik ist stabil.
Die Regierungen greifen hart durch und die Umfrageergebnisse werden besser.
Merkel und Söder bekommen Zustimmungswerte wie lange nicht mehr. Und das erst, seit sie ihr anfängliches Zögern in der Krise beendet und drastische Maßnahmen eingeleitet haben.
Die Leute wollen offenbar mehrheitlich "starke Anführer".
Warum ist das so?
Ich glaube, es gibt zwei Gründe. Einer ist offensichtlich und der andere eher hinter- und tiefgründiger.
Der erste Grund ist: viele Menschen benötigen tatsächlich eine Art Führung und Verhaltensanweisung im Leben. Sie sind zu selbstständigem, eigenverantwortlichen Handeln nicht in der Lage. Das war schon immer so und wird immer so bleiben und zum Teil kann man es den Menschen nicht verübeln. Unser Leben wird immer komplexer und keiner, wirklich keiner kann die Gesellschaft, in der wir leben, in seiner Gesamtheit überblicken und beurteilen. Und in solchen Situationen suchen sich Menschen Ratgeber und das betrifft in unterschiedlichem Ausmaß jeden von uns, denn jeder kommt irgendwann mal in eine Situation, in der er nicht mehr weiter weiß.
Nun ist das System, in dem wir leben, nun mal so wie es ist und die "Ratgeber" sind die, die wir gewählt haben.
Doch aus welchen Gründen auch immer... diese Leute sind keineswegs die Art von "Ratgebern", an die wir uns eigentlich wenden würden, wenn wir Kompetenz und Lebenserfahrung und besonderes Verantwortungsgefühl erwarten. Aber sie sind halt da. Und wir nehmen halt die, die da sind. Und das sind Politiker.
Politiker sind aber genauso wenig in der Lage, die Lebenssituation eines Einzelnen zu beurteilen und entsprechend Hinweise zu geben, wie jeder andere fremde Mensch auch.
Das liegt im Wesen der Politik. Sie ist keine feine Klinge, sondern ein Breitschwert. Politik kann entweder nichts tun oder drastisch drauf hauen.
Erst haben Merkel und Spahn und Söder abgewartet, dann haben sie Millionen Menschen in ihrer Lebensgrundlage beeinträchtigt. Völlig unabhängig vom individuellen Zustand und nebenbei auch völlig unabhängig von unabhängiger Beratung.
Und seit sie "drauf hauen", steigen die Umfragewerte wieder an.
Der zweite Grund ist tiefgründiger. Ich denke, dass viele Menschen unterbewusst nicht damit klarkommen, dass die Welt nicht nur gut ist, sondern dass auch schlimme Dinge passieren, auf die wir keinen Einfluss haben.
Die Menschen wollen keine schlechten Dinge, sie wollen nicht, dass Schlimmes passiert und viele können mit der Vorstellung nicht leben, dass solche Dinge passieren können, denn es könnte ja auch einmal sie selbst treffen und dann wären sie weitgehend hilflos.
Aus diesem (Un)bewusstsein über die eigentliche Hilflosigkeit des Menschen in bestimmten Situationen sehnen sich sich nach jemandem, der das Böse und Schlechte verbannt oder zumindest seine Auswirkungen verhindert.
Jeder Ruf nach dem "starken Staat" ist im Prinzip eigentlich nichts weiter als der Ruf nach jemandem, der eine bestimmte oder diffus gefühlte Bedrohung von einem fernhält. Weil man weiß, dass man nicht viel machen kann, wenn einen zum Beispiel ein Virus wirklich hart trifft. Und davor haben Menschen Angst. Sie wollen nicht ausgeliefert sein und können mit dem Fakt, dass wir weitgehend noch immer der Natur ausgeliefert sind, nicht umgehen. Sie wollen diese Tatsache nicht akzeptieren.
Menschen wollen nicht, dass ihnen selbst, ihren Kindern, ihren Eltern oder Großeltern, Freunden und Bekannten etwas passiert und sie hoffen auf jemanden, der die Gefahr von ihnen fernhält.
Deswegen suchen sie jemanden, der durchgreift und vielleicht verhindert, dass es einen selbst trifft.
Und dabei ist es auch völlig egal, ob die Maßnahmen irgendwas bringen. Hauptsache, der Retter handelt.
Handelt er nicht und es passiert etwas, sagt man: siehst du, hättest du mal gehandelt.
Handelt er, und es passiert trotzdem etwas, sagt man: okay, aber du hast alles versucht.
Und darauf setzt Politik. Politik zeigt Gefahren, erzeugt Ängste und bietet Universallösungen an. Oder auch nur Lösungsversuche.
Oder sie wittern Ängste der Bevölkerung und nehmen diese auf und bieten ebenfalls Universallösungen an.
Politiker sind abhängig von den Stimmungen in der Bevölkerung und den Medien. Politik agiert nicht, sie reagiert auf Stimmungen. Ob es etwas bringt oder nicht, ist egal und stellt sich erst später heraus.
Und aus unerfindlichen Gründen wird Politikern eine Handlungskompetenz auf jedem möglichen Gebiet zugeschrieben. Auch wenn ein Herr Spahn schon daran scheitert, sich eine Mundschutzmaske richtig aufzusetzen.
Und aus irgendeinem Grund nehmen die meisten Menschen den Politikern Fehlversagen nicht übel.
"Sie haben es halt versucht und sich Mühe gegeben und wollten ja nur das Beste für die Menschen."
Und da viele Menschen selbst keine Lösungen für ihre Probleme haben, sind sie eben dankbar, wenn es ein anderer versucht, auch wenn er dann erfolg- oder glücklos bleibt.
Außerdem werden jeden Tag Menschen geboren und somit entwachsen auch jeden Tag Menschen dem Kindesalter, also dem Alter, in dem man noch abhängig ist von anderen und wenig eigene Entscheidungen trifft. Jeden Tag kommen Menschen an den Punkt, an dem sie eigenverantwortlich leben und ihre eigenen Entscheidungen treffen müssen. Und dann kommen die beiden Gründe zur Wirkung, die ich oben genannt habe.
Ob das so stimmt, weiß ich nicht, aber ich bin der Meinung, dass es stimmt.
Der einzige Ausweg liegt darin, dass die Menschen lernen und akzeptieren, dass das Leben Risiko bedeutet und Überraschungen bereithält, die einen auch mal hilflos zurücklassen und die niemand von ihm fernhalten kann. Schon gar nicht Politiker.
Aber leider werden Politiker alles tun, diese Illusion aufrecht zu erhalten.
Samstag, 11. April 2020
Corona und New York
Sonntag, 5. April 2020
Die "Corona"-Toten
In ganz Deutschland. 1.342 Menschen, die angabegemäß am Corona-Virus verstorben sind.
Wie diese Zahlen zustande kommen, sollte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Es werden einfach alle gezählt, die infiziert waren und es werden keine Autopsien durchgeführt, um die wirkliche Todesursache zu ergründen.
Angeblich, um die Ärzte vor Ansteckung zu schützen. Also ausgerechnet jene Ärzte, die bei jeder anderen Autopsie nicht wissen, welche Überraschung sie beim zu untersuchenden Toten erwartet und die darauf trainiert sind, besonders vorsichtig zu agieren und die es bei den "normalen" Autopsien mit allem möglichen zu tun haben können, was uns Mutter Natur so bereit hält.
Egal, es wird nicht gemacht. Nicht in Deutschland, nicht in Italien und wahrscheinlich auch woanders nicht.
Der Chef des RKI bestätigte letztens in der täglichen PK, dass das Durchschnittsalter der Toten bei 81 liegt. 81 Jahre! Das ist punktgenau die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland! Wenn also alle Toten genau das Alter haben, in dem in Deutschland für die meisten Menschen im Schnitt das Leben zu Ende ist, wie wahrscheinlich ist es dann, das ausgerechnet diese Toten ausschließlich deswegen verstorben sind, weil sie mit dem Virus infiziert waren?
Es ist extrem unwahrscheinlich. Und es bedarf auch keiner Autopsien oder grundlegender medizinischer oder virologischer Kenntnisse, um das zu wissen, bzw. mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen zu können.
Der erste "Corona-Tote" im Land Brandenburg war ein alter Mann (ich glaube, er war 91, aber es können auch 85 gewesen sein... es ist eigentlich egal), der bereits auf der Palliativ-Station des Krankenhauses lag. Palliativ-Station ist die Station, wo Leute noch medizinisch und seelisch betreut werden, deren Tod bereits feststeht. Also nicht das Datum, sondern die Tatsache an sich.
Ich weiß selbst aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, einen nahen Menschen zu verlieren und es ging damals am Ende recht schnell.
Aber wenn mein Vater damals richtig autopsiert worden wäre, ich bin mir sicher, jemand hätte auch noch irgendeinen Virus oder eine bakterielle Entzündung gefunden. So war es am Ende schlicht und ergreifend und traurig genug Bauchspeicheldrüsen-Krebs.
Und so wird es auch mit den meisten der jetzt beklagten und gezählten "Corona-Toten" sein.
Derzeit wird ja auch besonders auf die Alten- und Pflegeheime geschaut. Und während es noch bis vor kurzem in regelmäßigen Abständen in den Medien kritische Berichte zu den Zuständen in deutschen Heimen gab, scheinen diese jetzt ausschließlich ein Hort der Reinheit, Hygiene und des empathischen Umgangs des Personals mit den Patienten zu sein. Nichts kann jetzt mehr den Tod hervorgerufen haben als das Virus. Keine Vorerkrankung(en), keine fragwürdigen hygienischen Bedingungen und kein überfordertes oder nachlässiges Personal. Nein! Es ist der Virus! Ausschließlich!
Hier ein paar Beispiele aus Pflegeheimen im Raum Würzburg aus dieser Woche:
Alte Menschen, alle über der durchschnittlichen Lebenserwartung und alle mit schweren Vorerkrankungen!
Was zur Hölle fällt den Wissenschaftlern des RKI, die eigentlich wegen ihres direkten Zuganges zur Politik besonders verantwortungsvoll informieren sollten, also ein, hier von "Corona-Toten" zu reden?
Es ist eine unverantwortliche und unnötig Panik verbreitende Art der Kommunikation.
In Deutschland sterben im Schnitt pro Tag etwa 2.500 Menschen. Im Winter mehr, im Sommer weniger. Es können also zwischen Oktober und April auch mal mehr als 3.500 sein. Dafür im Sommer weit weniger als 2.000.
Im März wären das also etwa 80.000 Menschen gewesen, die an allem möglichen gestorben sind. Und akzeptiert man jetzt den absurden Gedanken, dass die etwa 1.000 Toten des März alle WEGEN Corona gestorben sind und dass die durchschnittlich 80.000 Menschen auch weiterhin gestorben wären, dann kommen wir auf 81.000. Oder 82.000 oder 85.000 oder 78.000... kein Mensch weiß das genau!
Was wir aber wissen, ist, dass selbst mit der absurden Annahmen, es handele sich tatsächlich um "Corona-Tote", die Gesamtsterberate überhaupt nicht dramatisch über dem Normalfall liegt.
Nochmal zurück zu den Altenheimen. Hier ist ein interessanter Artikel zu den jährlichen Sterbezahlen in Pflegeheimen. Die wichtigste Info daraus:
Am 03.03.2018, also so etwa zur gleichen Zeit wie jetzt vor zwei Jahren, starben in Deutschland an diesem einzigen Tag 3.863 Menschen! Umgerechnet auf die Pflegeheime sind das mehr als 900! An einem einzigen Tag!
Und noch ein Zitat aus diesem Bericht, der deutlich macht, dass wir es jeden Tag mit dem Tod zu tun haben, nur dass ansonsten keiner genau hinsieht.
"Ja, es wird gestorben…jeden Tag. Wir hatten die Schweinegrippe, Ehec, Influenza und weiß der Kuckuck was da noch so durchgefegt ist.Wir hatten in einem Jahr 64 Tote in 4 Monaten…die Schwester schaut morgens in ein Appartement und findet einen toten alten Menschen vor,wir wägen oft ab ob es noch Sinn macht den Bewohner ins Krankenhaus zu schicken."
Hier der gesamte Beitrag, der in der jetzigen Situation lesenswert ist, weil er die Dinge ins rechte Licht rückt und die Fragen, die so viele Fachleute und Laien an das RKI und die Regierung haben, unterstreicht.
Moralische Verpflichtung des Staates, Leben zu retten?
Gibt es eine moralische Pflicht für den Staat, Menschenleben zu retten?
Wenn das so ist, dann gilt diese Pflicht immer zu jeder Zeit in jeder Hinsicht absolut. Sie ist dann nicht verhandelbar. Denn wieso sollte ein Leben mehr Wert sein als ein anderes?
Also wenn diese Pflicht absolut gilt, dann wäre es die permanente Aufgabe des Staates, Leben zu retten. Da das logisch nur bedeuten kann, den Tod zu verhindern - denn man kann ein Leben nur retten, wenn der Mensch noch am Leben ist - müsste der Staat sofort Autos, Fahrräder, Flugzeuge, Alkohol, Zigaretten und auch die Hausarbeit verbieten. Eigentlich müsste er jede Arbeit verbieten, denn es gilt ja die absolute moralische Pflicht, Leben zu retten, also Tod zu verhindern und man kann sich aber bei fast jeder Tätigkeit tödlich verletzen.
Selbst beim Versuch, Leben zu retten, kann man sich tödlich verletzen. Ein Arzt kann sich beim Versuch, das Leben eines Patienten zu retten, mit einem Virus infizieren. Er kann sich eine Blutvergiftung zuziehen. Der Fahrer des Notarztwagens könnte beim Versuch, einen Patienten so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu bringen, einen Unfall bauen und sterben.
Also wenn selbst der Versuch, Leben zu retten, tödlich enden kann, müsste der Staat dies verbieten, denn er hat ja angeblich die absolute moralische Pflicht, Leben zu retten.
Diese Pflicht würde also am Ende absoluten Stillstand bedeuten. Die Pflicht, Leben zu retten, würde das Ende des Lebens bedeuten.
Denn ein Arzt hätte nicht mal die Möglichkeiten, Leben zu retten, da auch schon die Herstellung von medizinischem Gerät oder Arzneimitteln mit dem Tod enden kann.
Ergo: es gibt keine absolute moralische Pflicht des Staates, Leben zu retten! Diese Pflicht gibt es für niemanden! Denn sie ist als absolutes Postulat nicht erfüllbar!
Es gibt diese Pflicht nicht in Zeiten von Corona und auch sonst nicht.
Übrigens: Staaten dürften keine Kriege führen, wenn es diese Pflicht gäbe.
Corona und Ethik
Jetzt liest man viel, es würde zu unseren ethischen Grundsätzen gehören, dass wir Menschenleben schützen müssten. Deswegen sind die Maßnahmen zur Kontaktsperre und zum Verbot der Erwerbstätigkeit ganzer Bevölkerungsgruppen gerechtfertigt, um uns Zeit zu geben, uns in einen Zustand zu versetzen, mehr Leben zu retten.
Wessen ethische Grundsätze sind das? Ethik ist das Nachdenken über Moral, also über richtiges und falsches Verhalten.
Also wessen moralische Pflicht ist es, jetzt so viele Menschenleben zu retten wie möglich?
Meine Pflicht? Die Pflicht derer, die das behaupten? Oder die Pflicht von Jens Spahn? Oder von Angela Merkel?
Wenn überhaupt, dann könnte man eine solche Pflicht den Ärzten zurechnen. Aber die tun schon, was in ihrer Macht steht. Und das teilweise unter fahrlässiger Behandlung durch den ach so "treusorgenden" Staat, der aber behauptet, alles im Griff zu haben.
Und auch Ärzte und medizinisches Personal müssen eine Abwägung machen zwischen dem Einsatz von Ressourcen und der Rettung von Leben. Denn Ressourcen sind begrenzt. Jede Ressource ist begrenzt.
Wäre es tatsächlich unser aller moralische Pflicht, alle möglichen Leben zu retten, dann müsste die Regierung sofort Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, diverse Sportarten, Alkohol, Rauchen und auch die Hausarbeit verbieten. Denn nur so könnten all die tragischen Todesfälle auf diesen Gebieten verhindert werden.
Die Regierung müsste sämtliche Ressourcen in den Kampf gegen Krebs, Herzinfarkte, Hepatitis, AIDS und andere tödlich verlaufender Krankheiten stecken. Alte Menschen müssten alle permanent untersucht werden und bei dem geringsten Anschein einer Erkrankung, die tödlich enden könnte, an sämtliche verfügbare medizinische Apparate angeschlossen werden.
Bei solchen Überlegungen wird sich jeder sofort an den Kopf fassen und mehr oder weniger begabt irgendwas in Richtung Risikobewertung äußern. Denn schließlich haben Auto fahren und Flugzeug fliegen und Hausarbeit ja einen Zweck. Die meisten Menschen tun das ja nicht nur einfach so aus Langeweile.
Und man würde über Aufwand und Nutzen reden, so komisch das bei Menschenleben auch klingt.
Aber da wir keine begrenzten Ressourcen haben, MÜSSEN wir über Aufwand und Nutzen reden. Denn jede Maßnahme kostet Geld und Zeit und Energie.
Wir sehen leicht, dass es keine moralische Pflicht gibt, so viel Menschenleben wie möglich zu retten. Denn das würde bedeuten, alle verfügbaren Ressourcen dorthin zu allokieren und sämtliche gefahrgeneigten Tätigkeiten zu verbieten.
Es kann eigentlich nur darum gehen, die Risikogruppen so gut wie möglich zu schützen, soweit sie es nicht selbst tun können. Und dafür muss man nicht Millionen Menschen verbieten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Politiker und Staatsbedienstete haben da leicht reden. Ihr Einkommen ist sicher. Auch viele Angestellte in größeren Firmen können noch eine Weile über die Runden kommen.
Aber es gibt Millionen von Menschen, die auf jeden Euro angewiesen sind. Die sich und ihre Kinder weiter ernähren müssen, die weiter ihre Miete und ihre Versicherungen und ihren Autokredit zahlen müssen.
Was ist jetzt mehr wert? Die Sorge von Millionen um ihr eigenes Leben oder die Sorge um einen 105-jährigen, der mit schweren Erkrankungen in einem Pflegeheim stirbt und bei dem dann auch noch zufällig Corona entdeckt wurde?
Und es klingt hart und unempathisch, aber: Menschen sterben! Jeden Tag! In jeder Altersgruppe! An allen möglichen Ursachen!
Das Durchschnittsalter der sog. "Corona-Toten" in Deutschland liegt bei 81 Jahren!
Das ist so ziemlich punktgenau die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland. Also all diese Menschen wären so oder so jetzt gestorben, denn es ist ja völlig absurd zu glauben, dass ohne Corona die Lebenserwartung in diesem Frühjahr erheblich angestiegen wäre. Wenn man diese Menschen jetzt zu "Corona-Toten" erklärt, dann impliziert das, dass es sonst keine normalen Todesfälle entsprechend der Lebenserwartung gegeben hätte. Oder es impliziert, dass diese Toten alle dazu kommen zur Normalsterblichkeit. Nur lässt sich nirgendwo eine dramatische Erhöhung der gesamten Sterblichkeit feststellen. Mit ein, zwei Ausnahmen, nämlich zB in Italien in der Altersgruppe >65 Jahre in der letzten Woche (laut Statistik der inzwischen bekannten Seite euro MOMO). Aber auch dieser leichte Anstieg gegenüber dem Durchschnitt liegt noch erheblich unter früheren Anstiegen.
Und solange die Gesamtmortalität in den Ländern nicht signifikant und über das Übliche hinaus ansteigt, kann man nicht von einer tödlichen Pandemie reden, von der wir uns alle aussperren müssen. Denn die "normale Sterblichkeit", die jeden Tag in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Privatwohnungen vorkommt, fällt ja jetzt nicht weg, nur weil ein neuer Virus bekannt wurde.
Und was machen wir eigentlich nächstes Jahr, wenn ein neuer, bisher unbekannter Influenza-Virus entdeckt wird, der sich pandemisch über die ganze Welt ausbreitet, so wie es jedes Jahr geschieht. Denn Viren müssen neu sein, um sich ausbreiten zu können. Dass ein Virus neu ist, ist eine völlig normale Sache.
Was machen wir dann?
Nehmen wir dann die bisherigen Statistiken von Influenza aus der Vergangenheit zur Hand und verhängen wieder Kontaktsperren und Arbeitsverbote?
Wir haben ein Gesundheitssystem, welches über Jahrzehnte in einen gewissen "eingeschwungenen Zustand" gekommen ist. Man ist in der Lage, die üblichen Schwankungen zu ertragen und hat noch einen kleinen Puffer für besondere Ereignisse.
Aber wenn nun die Natur mit einer neuen "Idee" um die Ecke kommt und uns etwas vor die Nase setzt, für das wir keine Vorsorge haben, sollen wir dann alle Menschen des Landes oder der Welt davon abhalten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sie alle zu Anhängigen der Versorgungseinrichtungen des Staates zu machen, die zudem noch auf Geld basieren, das der Staat nicht hat?
Oder sollen wir nun für den Fall der Fälle, der alle paar Jahre auftreten kann, eine gigantische Vorsorge treffen, damit wir auf jeden Fall auf alle möglichen Entwicklungen vorbereitet sind? Wollen wir dafür bezahlen?
Nein, wir sind Teil der Natur und zur Natur gehört auch das Sterben. Wir können uns nicht auf alles vorbereiten und gegen alles absichern. Und wir wollen das auch nicht. Das beweisen unsere alltäglichen Tätigkeiten, die das Risiko des Todes innehaben.
Wir machen eine Risikoabschätzung, eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Wir sind nicht bereit, all unsere Ressourcen in die Verhinderung des Todes zu stecken, denn dann würden wir nicht mehr fliegen und Rad fahren und Auto fahren und Sport treiben und Haushaltsarbeit durchführen. Wir würden uns ins Bett legen und in Ermangelung eines Einkommens auf Hilfe anderer angewiesen sein, deren angebliche moralische Pflicht es ist, unser Leben zu retten.
Und dieses moralische Verhalten wird auch noch ausgerechnet dem Staat auferlegt, der nicht mal in der Lage ist, ausreichend Schutzmasken und Arztkittel vorrätig zu halten. Dieses moralische Verhalten wird von Staaten verlangt, die ansonsten Menschen in Kriege schicken und deren Leben riskieren, die ansonsten Kürzungen im Gesundheitswesen beschließen, die ansonsten Steuereinnahmen aus dem Verkauf von Alkohol und Zigaretten einnehmen usw...
Nein! Es gibt diese allgemeine moralische Pflicht des Erhalts von Leben nicht. Denn die Konsequenz davon ist der Stillstand! Es ist das Ende vom Leben.
Die absolute moralische Pflicht, alle Leben zu erhalten, muss zwangsläufig in einer Beendigung jeglicher menschlicher Tätigkeit enden, denn jede Tätigkeit kann direkt oder indirekt zum Tod führen. Denn selbst der Versuch, Menschenleben zu retten, kann zum Tod führen, durch Ansteckung oder Überlastung oder Depressionen angesichts des täglichen Leids, das die Natur mit sich bringt.
Und wenn bei alledem nirgends auf der Welt erhöhte Gesamtsterblichkeitswerte zu erkennen sind, die dramatisch wären, dann sind die Kontaktsperren und das Arbeitsverbot für Menschen unverantwortlich und führen zu weitaus größeren Schäden als der Virus. In jeder Hinsicht! Denn auch die anderen Menschen haben ein Recht auf Leben!
Mittwoch, 1. April 2020
Corona und (k)ein Ende
"Beendet" wurde jetzt die öffentliche Reputation eines bisher angesehenen Fachmannes, der sich in der Vergangenheit für das Gemeinwohl und für Transparenz in wichtigen politischen Fragen eingesetzt hat.
Die Rede ist vom inzwischen sehr bekannten Lungenarzt Dr. Wodarg, der der erste war, der sich öffentlich gegen die, aus seiner Sicht, unnötige Panik verbreitende Politik der Regierung in Deutschland wandte, immer begründet mit Fakten, die jeder nachprüfen kann. Er tat dies stets sachlich und vermied explizit, sich irgendwelchen Verschwörungstheorien über die Herkunft des Virus anzuschließen. Er beurteilte nur die aktuelle Situation in Deutschland und Europa anhand verfügbarer Daten und anhand seiner jahrzehntelangen medizinischen und politischen Erfahrung und anhand des gesunden Menschenverstandes.
Er war auch jahrzehntelang bei Transparency International aktiv und ist derzeit noch Vorstandsmitglied der deutschen Sektion. Er war auch maßgeblich an der Aufdeckung von Interessenskonflikten (finanzieller und politischer Art) in der WHO beim Umgang mit der Schweinegrippe im Jahr 2009 beteiligt, als ähnlich wie heute von einem "Todesvirus" gesprochen wurde. Er deckte damals auch finanzielle Interessen von Big Pharma im Zusammenhang mit der Virusinfektion auf. Dies waren Dinge, die damals von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt passierten und erst jetzt wieder in's Bewusstsein gerieten, weil er daran erinnerte.
Und dieselben Muster der medialen Behandlung, die damals bei der Schweinegrippe vorhanden waren, erkannte er auch jetzt wieder und machte früh darauf aufmerksam.
Nun hat Transparency Germany mitgeteilt, dass man seine Mitgliedschaft auf "ruhend" gestellt habe.
Warum? Was hat er falsch gemacht? Hat er falsche Angaben gemacht? Verschwörungstheorien verbreitet? Sich unsachlich und beleidigend ausgedrückt?
Nein, er hat sich nur mit den "falschen Leuten" unterhalten.
Wodarg hat sich, soweit ich das überblicke, mit Radio München, mit der Webseite "Punkt. Preradovic" und mit Eva Hermann bei der Webseite "Wissensmanufaktur" unterhalten. Und, ganz am Anfang, auch mit Redakteuren der ZDF-Sendung "frontal".
Welche davon ist jetzt "antidemokratisch" oder "verschwörungstheoretisch" im Sinne von Transparency?
Die Begründung von Transparency Germany ist die typische "Kopf in den Sand-Mentalität" des heutigen Zeitgeistes, die typische Blockadehaltung, wenn es um etwas geht, das nicht in den Mainstream-Medien publiziert wurde. Es geht nicht mehr darum, WAS jemand sagt, sondern WO oder gegenüber WEM. Man verwendet völlig beliebige und inhaltsleere Totschlag-Phrasen wie "antidemokratisch" oder "verschwörungstheoretisch" und bügelt damit einfach alles ab.
Die Begründung lautet im Kern:
"Der Vorstand wird ein unabhängiges Gremium beauftragen, sich mit den Äußerungen von Wolfgang Wodarg zum Corona-Virus auf zum Teil antidemokratischen und verschwörungstheoretischen Plattformen zu befassen und aufzuarbeiten, ob sein Verhalten die Interessen von Transparency Deutschland verletzt hat."
"Wir möchten mit dieser Maßnahme wieder mehr Raum und Zeit für unsere eigentliche Arbeit, dem Kampf gegen Korruption, gewinnen. In diesen schwierigen Zeiten spielt Transparenz rund um die Maßnahmen zur Einschränkung zentraler Grundrechte und des öffentlichen Lebens eine entscheidende Rolle, damit die Regierung das Vertrauen der Bevölkerung genießt.“