Sonntag, 31. Mai 2020

Logik von Steuerparasiten

Du arbeitest.

Der Staat nimmt dir dein erarbeitetes Geld weg.

Wenn du was davon zurückhaben willst, musst du was dafür tun.

Klingt logisch, oder?

Genauso wie:

Du kaufst dir ein Auto.

Ein Dieb stiehlt es dir.

Wenn du das Auto zurückhaben willst, musst du dem Dieb dafür ein anderes Auto geben.



giffey-staatshilfen-nur-an-firmen-mit-frauenfoerderung


Wann endlich begreifen Politiker, dass es nicht ihr Geld oder "Staatsgeld" ist, das sie ausgeben?

Es ist das Geld der Bürger, die jeden Tag dafür arbeiten gehen und von dem diese Herrschaften auch noch leben.

Vom vielen anderen Unsinn abgesehen, den Politiker so regelmäßig tun und von sich geben.



Samstag, 30. Mai 2020

Die liebe Statistik...

Wir kennen alle den Spruch: "Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast".

Man muss aber Statistiken gar nicht fälschen, damit sie unbrauchbar sind. Es reicht, wahllos Zahlen zu vergleichen und sie nicht in irgendeinen Zusammenhang zu setzen.

Das Statistische Bundesamt hat gerade eine Meldung veröffentlicht, wonach im April 2020 etwa 8% mehr Menschen gestorben sind als im Durchschnitt der Jahre 2016-2019.





https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/covid-19-in-deutschland

Der SPIEGEL garniert diese Meldung völlig "unemotional" noch mit einem traurig stimmenden Bild mit einer Grabkerze. Sei es drum.

Nun ist diese Aussage des Statistischen Bundesamtes für sich betrachtet nicht falsch. Die Zahlen werden stimmen, sie werden nicht gefälscht oder manipuliert sein, allerdings zeigen sie nicht das gesamte Bild.

Der Vergleich eines einzelnen Jahres zum Durchschnitt (warum eigentlich nur 2016-2019?) bringt natürlich was anderes zutage, als wenn man die Einzeljahre miteinander vergleicht.

Anfang Mai hat das Stat. Bundesamt folgende Mitteilung herausgebracht (deckt nur den Zeitraum bis zur KW 15 ab, aber nach der Mitteilung oben sind die Zahlen ja jetzt wieder im Normalbereich):

https://www.destatis.de/.../2020/05/PD20_162_12621.html


Nehmen wir mal die Kalenderwochen 13 - 15, also den Zeitraum, als die umfangreichen Maßnahmen in Kraft traten bis zur Woche mit den höchsten Todesfallzahlen.

Schaut man sich 2020 im Vergleich zum Jahr der schweren Grippewelle 2018 an, dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus:

KW 13: -7,3%
KW 14: +0,8%
KW 15: +3,7%

In absoluten Zahlen 2020 vs. 2018:

KW 13: 19.385 vs. 20.306
KW 14: 20.207 vs. 20.038
KW 15: 19.872 vs. 19.165

Und wenn man nur einen Monat betrachtet, kommt eben auch nur zufällig das Ergebnis für diesen einen Monat raus.

Schauen wir doch mal, was vorher so in Deutschland passierte:

Zwischen KW 8 und KW 12 starben in 2020 in Deutschland 96.637 Menschen.

2018 starben im selben Zeitraum 122.362 Menschen. Das sind also 25.725 oder 26,6% mehr als 2020.

Das heißt, wir hatten in KW 8-12 in diesem Jahr eine außergewöhnliche Untersterblichkeit. 26,6% weniger!!! Das ist mehr als ein Viertel!!!

Die Untersterblichkeit zeigt sich auch im Vergleich mit dem Durchschnitt 2016-2019.

Da starben in diesem Zeitraum 103.803 Menschen, was immer noch 7.166 mehr sind als 2020.

Bei einer zunehmenden Bevölkerung, die auch vor allem im älteren Segment wächst, ist eine allgemeine Untersterblichkeit eher wenig plausibel. 

Was, wenn es schlicht eine leichte Verschiebung der Todesfälle in den Wochen/Monaten gab? 

Verteilt man die Untersterblichkeit von KW 8-12 und die Übersterblichkeit von KW 13-15 auf alle Wochen, dann sieht man im Prinzip nichts! Keine dramatische Veränderung!

Und die monatlichen Sterbezahlen sind eben nicht jedes Jahr gleich. Es gibt immer Verschiebungen.

Noch interessanter wird es, wenn man sich die Zahlen ab KW 1 ansieht (ja, die Mühe hab ich mir gerade gemacht):

Zwischen KW 1 und KW 15 sind in 2020 in Deutschland 290.441 Menschen gestorben.

In 2018 waren es 319.839. 

Wir haben also dieses Jahr eine Untersterblichkeit von 9,2% zwischen KW 1 und KW 15 gegenüber 2018.

Im Zeitraum 2016-2019 sind im Schnitt 298.747 Menschen gestorben. Auch da haben wir eine Untersterblichkeit von immer noch 2,8%. Nimmt man die nur noch leichte Übersterblichkeit der KW 16 ff. dazu, dann kommt man im Ergebnis wohl ziemlich genau auf den Durchschnitt der Jahre 2016-2019. Und das, nachdem wir hier angeblich einer tödlichen Seuche von ungeahntem Ausmaß gegenüberstanden.

Und vor allem sagt die Statistik des Bundesamtes nichts über die Todesursachen aus. Sie zählt einfach nur Todesfälle. 

Und dass die "Corona-Toten" nicht alles "Corona-Tote" sind, sollte nun wirklich jeder begriffen haben. Wer bereits auf der Palliativstation liegt mit Endstadium Krebs und sich 3 Tage vor dem Tod noch beim Pfleger mit SARS-Cov2 infiziert hat, der ist nicht an Corona gestorben, sondern an Krebs.

Und was, wenn in den Todeszahlen im April auch schon welche enthalten sind, die wegen nicht durchgeführter Behandlung/Operation gestorben sind? Oder die Herzinfarkte, die nicht behandelt wurden, weil sich viele Opfer nicht in die Krankenhäuser getraut haben?

Es kann so viele Gründe für eine Übersterblichkeit in den drei oder vier Wochen geben und Corona ist davon nur einer. Sogar das Wetter hat Auswirkungen auf die Zahl der Todesfälle.

Wie auch immer, nur ein paar Wochen zu vergleichen mit einem Durchschnitt der Vorjahre, führt zu nichts als einem mathematischen Ergebnis. Es ist ein Ergebnis ohne Aussagewert. Der Blick auf die Vorwochen zeigt es.

Der Satz vom Anfang müsste eigentlich lauten: "Traue keiner Statistik einfach so, bevor du sie nicht in irgendeinen Zusammenhang gesetzt hast."

Aber das klingt nicht so lustig wie das Original.





Sonntag, 24. Mai 2020

Systemfehler

Der Ministerpräsident von Sachsen, Herr Kretschmer, hat während einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen mit Demonstranten diskutiert. 





Bzw. sagen wir es mal so: er hat es versucht. Denn Grundlage einer jeden Diskussion ist Information. Möglichst breit und umfassend und unter Berücksichtigung von Pro und Contra. Und daran scheitert es schon beim Ministerpräsidenten.

Um es kurz zu machen: der Ministerpräsident von Sachsen hat noch nie etwas von Prof. Dr. Bhakdi gehört. Er kennt ihn nicht.

Hier zu sehen im youtube-Video:

Sachsen's MP kennt Prof. Dr. Bhakdi nicht

Der Mann mit den selbstgebastelten Aluhut, über den sich die Mainstream-Medien und staatsgläubigen Bürger wahrscheinlich amüsieren, weiß bestimmt mehr über Covid-19 und das Grundgesetz, dass er in den Händen hält, als der Ministerpräsident von Sachsen.

Es ist eigentlich unfassbar und zugleich auch, wenn man kurz drüber nachdenkt, nicht verwunderlich.

Es ist eine Systemfrage. Das Video zeigt einen Systemfehler. Und der Systemfehler heißt Parteienstaat. Jedenfalls in seiner jetzigen, völlig entstellten Form.

Die Parteien sind streng hierarchisch organisiert. Und an der Spitze stehen nicht die, die am fähigsten und klügsten sind und die sich mit Experten umgeben, die evtl. noch klüger in ihrem Spezialgebiet sind, sondern die, die über Jahre gelernt haben, sich durchzusetzen, völlig unabhängig von der Qualifikation. 

Es sind Machtmenschen. Es geht um Ausübung von Macht. Machtwille ist eine menschliche Charaktereigenschaft. Psychologisch sicher interessant und nicht sehr positiv im Ergebnis für die betreffenden Personen.

Bei einigen kommt noch der finanzielle Anreiz hinzu, aber alle sind die Machtmenschen.

Und das hierarchische Prinzip und das theoretische Risiko, die Macht schnell zu verlieren, erfordert es von diesen Machtmenschen, sich mit hörigen, gefälligen Personen zu umgeben, die die Macht in alle Richtungen absichern.

Und diese Leute in den unteren Hierarchieebenen sind wiederum abhängig von der Führungsperson. Sie verdanken ihr ihre Stellung und ihr Einkommen. Und so werden sie alles daran setzen, die Macht der Führungsperson zu festigen. Und da Machtmenschen selten Personen sind, die Widerspruch dulden oder abweichende Meinungen anerkennen oder gar Fehler tolerieren, werden auch nur Informationen nach oben geleitet, die den Führungspersonen genehm sind und die keine Spannungen entstehen lassen. So entstand das System Kohl. So entstand das System Merkel. Und wenn die Zeit an der Spitze der Macht lang genug ist, dann wird sie zementiert.

Und so entsteht auch ein System Kretschmer in Sachsen.

Es ist völlig klar, dass eine Kanzlerin oder ein Ministerpräsident gar nicht die Zeit haben, sich selbst zu informieren. Die Terminkalender sind voll und die wenigen freien Minuten müssen zur Entspannung genutzt werden. Frau Merkel oder Herr Kretschmer lesen nicht selbst bei Tichy oder Achgut oder eigentümlichen frei oder in der JF oder in anderen alternativen Medien und schon gar nicht schauen sie sich Interviews bei youtube an.

Solche Leute werden informiert. 

Man kennt das aus Dokumentationen über Politiker. Dort gibt es regelmäßige Presserunden, in denen die Referenten Medienberichte über die Politiker und die aktuellen Ereignisse vorlegen. Das sind gefilterte Informationen. Da wird vorher ausgewählt, was bis zur Spitze vordringt.

Und zur Hälfte geht es dabei um die aktuellen Zustimmungswerte und zur anderen Hälfte darum, was der politische Gegner oder der Konkurrent aus den eigenen Reihen gemacht hat und wie man es politisch nutzen kann.

Und da kommt dann eben sowas bei raus, dass ein Ministerpräsident eines Bundeslandes noch nie etwas von einem der größten deutschen Experten im Bereich Virologie und Epidemiologie gehört hat, von Prof. Dr. Bhakdi.

Jeder Depp, der sich regelmäßig im Internet informiert, kennt Prof. Bhakdi. Ein deutscher Ministerpräsident kennt ihn nicht.

In der DDR haben Erich Honecker und sein Politbüro auch nur gefilterte Informationen bekommen. Pläne wurden ständig erfüllt, die Versorgungslage der Bevölkerung wurde ständig verbessert und die Zustimmung zur Partei wuchs. Und dann ging man in der Waldsiedlung in Wandlitz einkaufen und glaubte, dass es überall im Land so aussah. Kritik kommt, wenn überhaupt, nur in homöopathischen Dosen dort ganz oben an. Und genau das ist die vielzitierte Abgehobenheit der Politiker.

Diese Abgehobenheit besteht heutzutage nicht in einem besonderen Luxusleben oder unfassbaren finanziellen Vorteilen (jeder gute Handwerksmeister verdient besser als die Kanzlerin), sondern diese Abgehobenheit besteht in der Nichtkenntnis der Lage der Menschen und der Vielfalt der Meinungen.

Und das beruht auf den gefilterten Informationen, die oben an der Spitze ankommen. Und das beruht auf dem hierarchischen Prinzip des Parteienstaates und seinen Mechanismen von Abhängigkeiten und persönlichen Vor- oder Nachteilen.

Der Staatsrechtler Hans Herbert von Arnim kritisiert diese Entwicklung schon seit Jahrzehnten. Schon damals warf er den Parteien vor, sich den Staat zu eigen gemacht zu machen. Und die Lage hat sich in der Zwischenzeit nur noch verschlechtert.
Es ist eine Systemfrage. Ein Systemfehler.

Diese Mechanismen der Macht funktionieren in allen menschlichen Organisationen, von der Familie über Unternehmen bis hin zu Regierungen und je größer die Machtfülle ist, die man ganz oben erhält, umso stärker wird die Macht abgesichert. Und das führt zu Realitätsverlust.
Und ob man dieses System nun "demokratisch" nennt oder nicht (selbst die DDR nannte sich demokratisch), spielt keine Rolle. Die Parteien in der BRD funktionieren nach denselben Prinzipien und Mechanismen wie in der DDR.

Nur in den seltensten Fällen findet man in Machtpositionen Menschen, die eine natürliche Autorität besitzen und einen moralischen Kompass, der ihnen sagt, wie weit sie ihre Macht ausüben sollten und die Fähigkeit, andere Meinungen und auch Fehler zu tolerieren.

Und deswegen sollte die Macht, die eine Regierung besitzt, immer begrenzt sein. Zeitlich und inhaltlich.







Dienstag, 12. Mai 2020

Vertrauen Sie nur den offiziellen Mitteilungen

Der R-Faktor steigt wieder über 1.




So titelten die großen Zeitungen gestern und vorgestern und auch die Kanzlerin erhob mahnend den Finger, uns alle bei Fehlverhalten wieder mit Maßnahmen bestrafen zu müssen.

reproduktionszahl-bei-1-1-werden-jetzt-die-massnahmen-wieder-verschaerft-70554158.bild.html

Den R-Faktor, also die sogenannte Reproduktionszahl, die angibt, wieviele Menschen ein Infizierter ansteckt, kennt inzwischen fast jeder.

Und fast jeder weiß inzwischen auch, dass es wohl sehr schlimm sein muss, wenn diese Zahl bei 1 oder darüber liegt. Die Kanzlerin tut jedenfalls ihr menschenmöglichstes, damit die Zahl unter 1 bleibt. Aber wenn sie es nicht schafft (natürlich nur wegen des Fehlverhaltens von "Verschwörungstheoretikern", "Corona-Leugnern" und anderen subversiven Elementen, die in der Öffentlichkeit die Beachtung der Grundrechte fordern), dann müssen wir halt wieder zurück ins Heim.

Diese letzte Meldung ist ein weiteres Beispiel in der langen Liste, wie staatliche Institutionen und die großen Medien Informationspolitik und damit auch Propaganda betreiben.

Es wird eine für sich betrachtet richtige Information (der R-Faktor steigt über 1) übermittelt, es werden aber wesentliche Zusatzinformationen (wie kommt der R-Faktor zustande) zur Einordnung der Zahl einfach weggelassen.

Und man muss nicht mal lügen oder die Zusatzinformationen vor der Öffentlichkeit verbergen. Es funktioniert auch so. 

Die Zusatzinformationen werden einfach nicht über die Medien mitgeliefert, die von der Mehrheit der Bevölkerung gelesen/gehört werden, sondern sie verstecken sich auf den Seiten des RKI, inmitten von Fachbegriffen und wissenschaftlich anmutenden und teilweise auch wissenschaftlich erstellten Informationen. 

Und man setzt darauf, dass nur wenige Menschen Zeit haben, sich eingehender damit zu befassen. Und man setzt auch darauf, dass die Mehrheit der Leute noch immer blind dem vertraut, was Regierung und große Medien verbreiten.

Und es ist ja auch nicht falsch. Allerdings ist es nicht vollständig und deswegen ist es doch falsch!

Und man setzt auch darauf, dass alle die, die kritisch sind und sich die Zeit nehmen, die Informationen zu prüfen, in den Medien und sozialen Netzwerken einfach als "Verschwörungstheoretiker" abgetan werden.

Und es funktioniert, wie wir jeden Tag in den Medien und sozialen Netzwerken erleben können. Es funktioniert tatsächlich. Und solange das so gut funktioniert, muss man sich nicht die Mühe machen, die wichtigen Informationen tatsächlich geheim zu halten. Man muss sie nur so gut "verstecken", dass die Mehrheit der Leute sie nicht liest (keine Zeit, keine Lust... whatever) und kann im Zweifel hinterher immer sagen, dass die Informationen ja alle verfügbar sind.

In den Nachrichten haben die Sender von Informationen (z.B. das RKI oder die Kanzlerin) nur ein kleines Zeitfenster, um ihre Message loszuwerden. Und Menschen hören bei den Nachrichten auf keywords, auf Schlüsselwörter. Das sind ganz banale Überlegungen wie: wird es besser oder wieder schlechter? Kommen Lockerungen oder neue Maßnahmen? Und wenn diese grundlegenden Fragen beantwortet sind, schalten viele Menschen ab. So ähnlich ist das mit dem Lesen von Überschriften in Zeitungen.

Es funktioniert!

Was hat es nun mit dem R-Faktor auf sich, der jetzt wieder über 1,1 gestiegen sein soll?

Nun es liegt schlicht daran, dass das RKI mal wieder die Kriterien zum Testen geändert hat und dass jetzt einfach immer mehr Tests durchgeführt werden, die Anzahl der Tests aber bei der Berechnung des R-Faktors keine Rolle spielt! 

Ja, sie spielen keine Rolle!

Man muss weder Statistik, noch Virologie oder irgendwas anderes studiert haben, um zu begreifen, dass die absolute Anzahl der durchgeführten Test ein Basisbaustein für die Berechnung der Ausbreitung eines Virus ist.

Wie wird denn der R-Faktor berechnet? Das kann man auf den Seiten des RKI nachlesen, wenn man sich ein wenig Mühe macht, das zu finden (dass darauf gesetzt wird, dass sich wenige die Mühe machen und dass das funktioniert, hatten wir ja schon).

Im "Täglichen Lagebericht" des RKI zur Corona-Lage vom 09.05.2020 steht:

"Die im Rahmen des Nowcastings geschätzte Anzahl der COVID-19-Neuerkrankungen wird als gleitendes 4-Tage-Mittel dargestellt, um Zufallseffekte einzelner Tage auszugleichen (Abbildung 7). Damit ergibt sich die Berechnung des Punktschätzers von R für einen bestimmten Tag als einfacher Quotient der Anzahl von Neuerkrankungen für diesen Tag geteilt durch die Anzahl von Neuerkrankungen 4 Tage davor. Mit Datenstand 09.05.2020 0:00 Uhr wird die Reproduktionszahl auf R= 1,10 (95%-Prädiktionsintervall: 0,90-1,34) geschätzt. Die heutige Schätzung der Reproduktionszahl R liegt über 1. Bei der Interpretation muss berücksichtigt werden, dass diese Schätzung mit der Unsicherheit verbunden ist, wie sie das jeden Tag ausgewiesene Prädiktionsintervall ausdrückt. Aufgrund der statistischen Schwankungen, die durch die insgesamt niedrigeren Zahlen verstärkt werden, kann somit noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt. Der Anstieg des geschätzten R-Wertes macht es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten."

https://www.rki.de Situationsberichte/2020-05-09-de.pdf

Es werden also einfach die "Neuerkrankungen" von heute durch die "Neuerkrankungen" von vor 4 Tagen geteilt. Das ist es! So unfassbar simpel und eigentlich falsch ist diese Rechnung. Also inhaltlich falsch.

Zunächst mal sind das keine "Neuerkrankungen", sondern positive Testergebnisse. 

Diese Bezeichnung wurde von Anfang an falsch verwendet. Es ist schlicht und ergreifend falsch, von Neuerkrankungen zu sprechen. Eine Neuerkrankung bedeutet, dass sich der Patient an dem Tag neu infiziert hat. Aber das ist nicht, was die Testergebnisse aussagen.

Die Testergebnisse sagen nur, dass sich der Mensch infiziert hat. 

Ob das gestern oder vor 4 Wochen war, weiß niemand! Dieser Mensch ist nur jetzt in der Statistik aufgetaucht, weil er jetzt zufällig getestet wurde.

Weiterhin wird die Anzahl der durchgeführten Tests nicht berücksichtigt, was aber extrem wichtig wäre.

Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung: wenn ich vor 4 Tagen nur 100 Tests durchgeführt habe, heute aber 200 Tests, und ich heute bei 200 Tests 5 "Neuerkrankungen" finde, es vor 4 Tagen bei 100 Tests aber nur 4 "Neuerkrankungen" waren, dann steigt der R-Faktor.

Rechnerisch ist diese Information richtig. 5/4 sind 1,2. 

Nur tatsächlich sinkt die Ansteckungsrate, denn ich habe viel mehr Menschen getestet als vor 4 Tagen. Und vor 4 Tagen habe ich, gerechnet auf 200 Tests 8 "Neuerkrankungen" gefunden, heute habe ich bei 200 Tests 5 "Neuerkrankungen". 

Absolut gesehen sinkt die Ansteckungsrate und auch die Zahl der "Neuerkankungen", rechnerisch, so wie der R-Faktor berechnet wird, steigt er aber an.

Man liest also in den Medien, dass der R-Faktor steigt und erhält damit ein Bild, dass im Prinzip das genaue Gegenteil der Situation widerspiegelt. Denn es wird einfach mehr getestet. 

Zum einen, weil immer mehr Testkits zur Verfügung stehen und zum anderen, weil das RKI die Kriterien für Testpersonen am 06. Mai ausgeweitet hat. Seit diesem Tag sollen Personen mit respiratorischen Symptomen getestet werden, unabhängig davon, ob sie einer Risikogruppe angehören.

Neuartiges_Coronavirus/Massnahmen_Verdachtsfall_Infografik





Bis dahin galt noch die Vorgabe einer Änderung vom 24.03.2020, dass insbesondere Personen aus Risikogruppen getestet werden sollen.

Testkriterien des RKI ab dem 24.03.

Diese Unterschiede in den Formulierungen mögen banal klingen und ja, Ärzte haben jetzt auch Tests durchgeführt, wenn ein Patient das wollte, aber für den Großteil der Tests gilt, dass sich Ärzte an die Vorgaben des RKI halten. Sei es aus Kapazitätsgründen oder auch aus Gründen der Abrechnung der Kosten. 

Und jetzt wird eben der Kreis der Personen, die getestet werden sollen, erheblich erweitert.

 Und natürlich steigen damit auch die Zahlen von "Neuerkankungen", genaugenommen von Personen, bei denen das Virus nachgewiesen wurde.

Nur sagt eben die daraus berechnete Zahl "R-Faktor" nichts aus über die tatsächliche Situation.

Es ist fast unglaublich, dass sich Wissenschaftler und Politiker mit solchen Zahlenspielereien zufrieden geben, deren Schwachpunkte eigentlich fast jedes Kind versteht.

Würden die Zusatzinformationen allerdings in den großen Medien mitgeliefert werden, hätte die Bevölkerung gleich ein ganz anderes Bild von der Situation.

Über die Gründe, weshalb mit diesen Zahlen "gearbeitet" wird, will ich mich nicht äußern. Klassischerweise gibt es immer nur zwei Gründe für seltsames Verhalten: Dummheit oder Absicht







Samstag, 2. Mai 2020

Glaubenssätze der Moderne




Wer sich in den sozialen Netzwerken und der realen Welt zurecht finden will, muss Folgendes beachten:

1. Sich bei alternativen Quellen zu informieren ist dumm und wissenschaftsfeindlich. Sich nur über die Regierung und die großen Medien zu informieren ist klug und weltoffen.

2. Was bei alternativen Medien gesagt wird, ist grundsätzlich immer falsch und eine Verschwörungstheorie. Was die Regierung und die großen Medien sagen, ist grundsätzlich richtig und nachgewiesen.

3. Wer sich bei Youtube oder Facebook äußert, ist entweder ein Rentner, der sofort nach Renteneintritt seine jahrzehntelange Erfahrung und Wissen verloren hat oder ein bezahlter Aktivist irgendeiner bösen Industrie oder ein Narziss. Wer sich in den großen Medien oder durch die Regierung äußert, ist grundsätzlich ein Experte für alles und ein quasi ehrenamtlich tätiger Samariter, dem ausschließlich das Wohl aller Menschen am Herzen liegt.

4. Kritisch und skeptisch zu sein ist demokratiefeindlich. Brav und untertänig zu sein ist verfassungstreu.

5. Informationen zu überprüfen ist menschenfeindlich und beendet Leben. Informationen einfach zu übernehmen ist solidarisch und verantwortungsvoll.

6. Wenn Menschen sich bei Youtube oder Facebook äußern, untergräbt das die Demokratie. Wenn Youtube oder Facebook Beiträge löschen, dient das der Demokratie!

7. Wodarg und Bhakdi sind doof. Wieler und Drosten sind gut.


8. Wenn Du einen Beitrag auf einem bisher unbekannten Blog findest, kannst Du ihn lesen und evtl. für Dich bewerten. Findest Du denselben Beitrag aber bei KenFM (weil er ihn abdrucken durfte), dann darfst Du ihn auf keinen Fall lesen!

9. Wir schaffen das.