Dienstag, 22. Juli 2025

Klimawandel lauert überall!

Der Klimawandel ist ein globales Problem. Er betrifft uns also alle. Er bedroht unsere Existenzgrundlage. So jedenfalls das grüne Hirngespinst, daß uns seit Jahrzehnten aus einfachen Gründen erzählt wird.

Und weil es ein globales Problem ist, muss es natürlich auch global angegangen werden.

Vorreiter beim unermüdlichen Kampf gegen das Wetter sind natürlich die EU und Deutschland.

Und natürlich konzentriert man sich dabei nicht ausschließlich auf heimische Gefilde. Nein, die EU hat eine weltweite Pflicht zu erfüllen. In Gambia zum Beispiel. 

Gambia liegt in Afrika, genauer in Westafrika am Atlantik und ist der kleinste Flächenstaat des riesigen Kontinents. Es herrscht tropisches Klima mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten. 

Wikipedia weiß noch zu berichten, daß es wegen dem Klimawandel in letzter Zeit vermehrt zu Überflutungen und Stürmen gekommen ist. Klar, warm ist es ja dort schon. Also muss was anderes her. Schnee gibt es dort nicht, also Überschwemmungen und Stürme.

Daß die stärkeren Überschwemmungen und größeren Schäden am rasanten Bevölkerungswachstum und damit verbundener Siedlung in Flussgebieten liegen könnten, scheint nur als Nebeneffekt wichtig zu sein. Hauptschuld hat der Klimawandel. Klar.

Wie auch immer, die EU steht hilfsbereit zur Seite und baut für knapp 500.000 Euro Dämme und Pumpstationen. Nein, Quatsch, keine Dämme und Pumpstationen! Und auch keine Solaranlagen. 

Die EU baut

...

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drei Wrestling-Arenen!




Ja richtig! Drei Wrestling-Arenen, also Ringkampf-Sportplätze. Arenen wäre zu viel gesagt, da denkt man ja an westliche Mehrzweck-Stadien mit 50.000 Plätzen und mehr.

Tatsächlich sind das eher Sandplätze mit ein paar Partyzelten drumherum.

Und das gegen den Klimawandel!

Glaubst Du nicht? Hier!

Gebaut wurden die Plätze zwischen 2020 und 2023. Das Projekt wurde erst jetzt durch eine Veröffentlichung der EU-Parlamentsfraktion "Patrioten" aufgedeckt.

Das Schöne ist, für wirklich jeden Mist findet sich irgendwer mit einer Erklärung, die nicht absurd genug sein könnte: "Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften gegenüber dem Klimawandel stärken".

Ja, ist klar. Wrestling ist in Gambia Volkssport. Es gibt Dutzende, wenn nicht hunderte von diesen "Arenen". Wenn das die Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften gegenüber dem Klimawandel stärken soll, dürfte es in Gambia ja überhaupt keine Probleme geben. Oder liegt es an den fehlenden drei Arenen, die jetzt hinzugekommen sind?

Was für ein Bullshit!

Man muss wirklich nur in seinen Förderantrag irgendwas mit Klimawandel reinschreiben und schon geht das Geld raus.

Wahrscheinlich war es eher so, daß der zuständige EU-Diplomat Raphael Brigandi irgendjemanden aus Gambia kannte oder er bekannt gemacht wurde oder er einfach mal auf EU-Kosten nach Afrika reisen wollte und in Gambia brauchte irgendein Funktionär Geld für neue Wrestling-Arenen, damit er sich zuhause feiern lassen kann. 



Hier ein paar Funktionäre der Wrestling Association von Gambia bei der Übergabe einer der Arenen.


Weil Wrestling aber an sich kaum förderfähig ist, hat man eben irgendwas von "Widerstandsfähigkeit gegen Klimawandel" in den Projektantrag geschrieben.

Alles klar, Geld wird überwiesen.

Wer weiß, was da noch alles weltweit mit Steuergeldern der ahnungslosen EU-Bürger bezahlt wurde?

Man kann ja in irgendeinem Dorf einen Eisladen hinstellen und jedem Bewohner ein Eis pro Tag spendieren. Kühlt schön, ist auch gut gegen Klimawandel. Den Strom kann man dann auch mit einer Solaranlage nebenan produzieren, die natürlich auch gefördert wird.

Oder man könnte der männlichen Bevölkerung einer Region pro Monat einen Puff-Besuch spendieren. Oder pro Woche. Schließlich sorgt das für Entspannung und Heiterkeit und das ist gut für die Gesundheit und dann ist man auch widerstandsfähiger gegen Wetterkapriolen.

Aber das würde sich mit den Zielen der EU zur Gleichberechtigung der Frau wohl nicht vertragen. Na gut, macht man eben einen Puff für Frauen auf. Aber Frauen sind nicht so doof und gehen in einen Puff und bezahlen dafür. Brauchen sie gar nicht. Im Normalfall sind sie es ja, die über zwischenmenschliche körperliche Aktivitäten entscheiden.

Aber was soll's? Das Geld ist weg, in Gambia freuen sich die Menschen und in Brüssel bei der EU freuen sich auch welche.

Und das Klima? Wenn es könnte, würde es laut lachen über die Dummheit der Menschen.

Aber auch woanders sagt man dem Klimawandel den Kampf an. In Berlin zum Beispiel.

Naturgemäß backt man dort kleinere Brötchen. Man ist zwar nicht mehr sexy, aber immer noch arm und die reichen Brüder aus dem föderalen Süden des "besten Deutschland aller Zeiten" blicken schließlich argwöhnisch Richtung Bundes-Shithole, wenn mal wieder "Länderfinanzausgleich" als Zahlungsgrund auf einen Überweisungsträger geschrieben werden muss.

In Berlin hat man "nur" 55.000 Euro ausgegeben. Okay, das Projekt, um das es geht, war auch nur ein Teil eines größeren Projektes, nämlich des Forschungsprogramms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)" der beiden Bundesbehörden BMWSB und BBSR.

Bitte selbst googlen, was die Abkürzungen bedeuten. Hab keinen Bock, das auszuschreiben.

Innerhalb dieses "Forschungsprogramms" war es dann auch noch ein Pilotprojekt im Rahmen des Modellvorhabens «Urban Heat Labs - Hitzevorsorge in Stadtquartieren und Gebäuden».

Insgesamt waren am Ende 6 Behörden beteiligt, vom Bund bis runter zu den Berliner Wasserbetrieben und dem LaGeSo (bitte auch googlen).

Wer mal Behörden-Bullshit-Bingo spielen will, kann sich hier auf einer Webseite des Landes Berlin mit dem lustigen Namen "Bärenhitze" die Projektbeschreibung durchlesen.

"Neue Infrastrukturen"
"Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum"
"niedrigschwellig und sozial gerecht"
"modular"
"integrierte Verschattungsstrukturen"
"vulnerable Gruppen"
"interdisziplinäre und ressortübergreifende Herangehensweise"

All das wichtigtuerische Gesülz aus dem Projektmanager-Grundseminar findet man hier. Inklusive Deppen-Sternchen*innen für die Diversität. Schließlich wollen auch Frauen angesprochen werden und nicht "unsichtbar" werden.

Was kriegt man jetzt für 55.000 Euro, wenn 6 Behörden ein halbes Jahr lang planen und bauen?

Man bekommt einen sog. "Cooling Point", also einen Ort zum Abkühlen. "Abkühlungszone" klingt wahrscheinlich zu deutsch oder ist schon in irgendeiner DIN-Norm als Begriff vergeben.

Egal, Berlin ist Weltstadt und "Cooling Point" klingt weltmännisch.

Bestandteil des Cooling-Points ist dieser neue Trinkwasserbrunnen.




Der Brunnen selbst hat aber nur 10.000 Euro gekostet. Für die restlichen 45.000 Euro bekommt man das hier:




Ja, genau. Ein bisschen Holz, Metall, ein Lamellendach und ein paar Grünpflanzen von OBI.

45.000 Euro! Steuergeld!

Ein Video dazu kann man sich hier ansehen.

Das schattenspendende Lamellendach sieht übrigens so aus:




Also ich bin kein Meteorologe und auch kein Bauingenieur, aber ich habe die leise Ahnung, daß bei unterschiedlichen Sonnenständen die Sonne durchaus durch die Lamellen hindurchscheinen könnte, was ja dem Zweck der Abkühlung widersprechen würde. Und eigentlich ist es unter einem geschlossenen Dach kühler, wenn die Seiten offen sind. So kann die Sonne ja weiterhin den Bereich unter dem Dach erwärmen.

Egal, da waren 6 Behörden beteiligt, das wird schon richtig so sein.

Erforscht werden soll im Rahmen dieses "Forschungsprogramms" übrigens, "wie sich die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum unter sommerlichen Extrembedingungen verbessern lässt".

Das klingt natürlich nach einem Evaluierungsgutachten am Ende des Projektzeitraums. Da wird also wieder irgendein Ingenieurbüro oder sozialwissenschaftliches Institut einen Auftrag bekommen und ermitteln, ob und wie sich die "Aufenthaltsqualität blablabla" verbessert hat. Alles natürlich wissenschaftlich fundiert!

Wie man an einem einzigen Ort in einer Millionenstadt so eine Aussage sinnvoll treffen will, wird mir als Laie natürlich ewig verborgen bleiben. Wahrscheinlich wird die Sinnlosigkeit dieser ganzen Aktion wieder hinter einem Sperrfeuer wichtig klingender Phrasen und Fachbegriffe versteckt werden.

Die "Installation" steht übrigens im Eingangsbereich des Mauerparks in Berlin. Wer die Gegend kennt, weiß, daß dort durchaus viele schattenspendende Bäume stehen. An den Wochenenden tummeln sich dort viele Berliner und Touristen, oft mit kompletter Picknick-Ausstattung, egal bei welchem Wetter.

Aber natürlich kennen wir auch alle die furchtbaren Bilder von ausgemergelten Menschenleibern, von Rentnern mit Rollatoren und Kranken in ihren Rollstühlen , die bei ihrem Weg durch die Stadt am Eingang des Mauerparks plötzlich von überfallartiger Hitze überrascht wurden und nur mit Hilfe aufmerksamer Mitbürger vor dem Hitzetod gerettet werden konnten. Bei manchen kam aber auch jede Hilfe zu spät. Jeden Sommer in Berlin das gleiche Drama. Gut, daß der Staat endlich dagegen etwas tut. Wieviele Leben hätten gerettet werden können, wenn sich die Menschenmassen dort am Eingang des Parks kurz unter einem Lamellendach hätten hinsetzen und abkühlen und an den Blumen erfreuen können?

Und das für "nur" 55.000 Euro! Sind uns das die Menschenleben nicht wert?

Wahnsinn, was insgesamt für ein Aufwand betrieben wird, um so eine simple Konstruktion dort hinzustellen. Hätte das Land einen Aufruf an die Handwerker in der Stadt gestartet, es hätten sich bestimmt ein paar gefunden, die das Ganze auf eigene Kosten und natürlich viel billiger gemacht hätten. Und nicht nur diesen einen "Cooling Point", sondern mehrere. 

Und alles ohne irgendwelche Beamten in Bundesministerien und Landesbehörden, die vorher über dieses Projekt beratschlagt und abgestimmt hätten. Aber dann hätte man ja die Daseinsberechtigung für das Heer von Beteiligten in allen 6 Behörden infrage gestellt und möglicherweise auch das Image von Unternehmern im Land verbessert. Und sowas kommt in einem sozialistischen Bundes-Shithole nun gar nicht in den Jute-Beutel.

Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen, womit sich diese Beamten oder Angestellten des ÖD so befassen. Die werden für solche sinnlosen und Aktionen von uns allen bezahlt!

Aber dafür bekommen wir dann auch so schöne Fotos von den Beteiligten, die wahrscheinlich wirklich selbst glauben, daß ohne sie gar nichts laufen würde.






Wie stolz sie auf ihr Projekt sind, was auch Grundschüler im Rahmen eines Schulprojekts zustande gebracht hätten.

"So und jetzt nehmen alle nochmal eine Gießkanne in die Hand und tun so, als würden sie die Blumen gießen. Und lächeln!"




Anstatt eines "kostenfreien" Trinkwasserbrunnens hätte man übrigens auch einen kleinen Automaten hinstellen können, wo man zum Selbstkostenpreis eine kühle Flasche Wasser kaufen kann. So hätte man die Kosten irgendwann wieder zurückgeholt und die 50 Cent für eine Flasche Wasser hat fast jeder, der am Mauerpark durstig ist.

Aber nein, es muss ja kostenlos sein. Kommt ja vom Staat.

Der "Cooling-Point" steht da übrigens nur temporär. Im Oktober wird er wieder abgebaut, bzw. das, was im vandalismusgeplagten Berlin noch davon übrig ist und im nächsten Sommer wird es wieder aufgebaut. Dann soll auch noch eine Sprühnebelanlage installiert werden. Die Ämter wollen ja beschäftigt sein.

Angesichts der aktuellen Temperaturen im Berliner Sommer sollte man aber auch mal über eine Heizung nachdenken, die man dort einbauen könnte. Ein kuscheliger Kamin, der zum Verweilen einlädt. Und dann sollte das Lamellendach auch noch durch ein richtiges Dach ersetzt werden, damit man Schutz vor dem Regen findet, der Berlin in diesem Sommer regelmäßig beglückt.

Einen "Cooling-Point" braucht es jedenfalls aktuell nicht. Eigentlich gar nicht. Denn schon meine Eltern und Großeltern kannten ein altes Hausmittel, wenn es zu heiß draußen war: einfach nicht raus gehen.




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