Samstag, 8. Juli 2017

Es bringt zwar nichts, aber wir machen es trotzdem!

Das Handelsblatt mal wieder... wenn Ideologie den gesunden Menschenverstand abschaltet.



Im Handelsblatt-Newsletter Energie-Briefing vom 07. Juli 2017 heißt es: "Götterdämmerung in der Automobilindustrie".

Es geht um die Zukunft der Branche, die natürlich elektrisch ist. Die Handelsblatt-Redakteure, in deren Stellenbeschreibung offenbar die Rettung der Welt enthalten ist, sind auf Marketing-Gags eines chinesischen Autoherstellers und des französischen Umweltministers hereingefallen. Und obwohl sie selbst alles in ihrem Newsletter aufschreiben, was man braucht, um den Marketing-Gag zu erkennen, erkennen sie ihn nicht.


Volvo gehört dem chinesischen Autohersteller Geely. Die Chinesen tun derzeit alles, um der Welt das Märchen zu verkaufen, sie würden sich an die Spitze der Klimaschützer und Energiewender setzen. Und sie haben Erfolg mit ihrer Geschichte. Aber nur im Paralleluniversum der Klimaschützer aus Politik und gekaufter Wissenschaft. In der Realität bauen die Chinesen in den nächsten Jahren hunderte neue Kohlekraftwerke, sperren ganze Landesteile gegen den Bau neuer Windparks und versuchen mit allen Mitteln, ihre billig produzierten Solarzellen auf die westlichen Märkten zu verkaufen, anstatt im eigenen Land.

Die Ankündigung eines einzigen chinesischen Autoherstellers, demnächst nur noch Autos zu produzieren, die wenigstens einen Hybridantrieb haben, ist da nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man denn überhaupt an das Märchen vom bösen CO2 glaubt. Zumal die Hybridantriebe ja nach wie vor einen normalen Verbrennungsmotor als Hauptantrieb haben. Und zumal die Marke Volvo einen eher unauffälligen Marktanteil auf den westlichen Automärkten verbuchen kann.

Aber für die Energie-Redaktion des Handelsblattes scheint das ein Grund zu sein, die Korken knallen zu lassen. Wie gesagt: wenn Ideologie den gesunden Menschenverstand abschaltet.

Noch absurder wird es bei der nächsten Jubelmeldung. Einem Autohersteller, der sich am Markt behaupten muss, kann man ja durchaus Interesse an seiner Modellpolitik für das Jahr 2019, was ja nicht mehr so weit entfernt ist, entgegenbringen. Voraussagen von Politikern für das Jahr 2040 allerdings sind in etwa so viel wert wie eine Zukunftsprognose auf Astro TV. Es sind noch etwa 23 Jahre bis zum Jahr 2040. Dazwischen liegen so etwa 4 bis 5 Wahlperioden. Wer jetzt meint, auch nur irgendeine Ankündigung eines Politikers für das Jahr 2040 würde tatsächlich eintreten, der hält sich wahrscheinlich auch für einen guten Journalisten. Wie hieß es doch früher immer: Keine Macht den Drogen! Wird Zeit, dass diese Kampagne mal wieder zum Leben erweckt wird.

Danach folgt dann aber der Knaller!


Genau! Ich wünsche ein schönes Wochenende. Mehr müsste man dazu eigentlich nicht sagen.

"Je mehr der Anteil von grünem Strom... blablabla."

Ob den Experten der Energie-Redaktion des Handelsblattes bewusst ist, dass dem Anteil an sog. "grünem Strom" eine quasi natürliche Grenze gesetzt ist? Die Sonne scheint nur tagsüber (aber auch nicht immer) und der Wind weht auch nicht permanent. 

Wie sich das mit dem Wind verhält, kann man hier nachlesen:

Windkraft versus Würfeln

Das mit der Sonne ist noch einfacher. Die geht morgens über Deutschland auf und abends wieder unter. Kommerzielle Solaranlagen in Deutschland rechnen im Schnitt mit etwa 1.000 Volllaststunden im Jahr. Ein Jahr hat übrigens 8.760 Stunden.

Und wer den ganzen Elektroauto-Spaß später bezahlen soll, interessiert die Handelsblatt-Energie-Redakteure auch nicht. Sollte es aber, denn gerade hat der "Energiewende-Lobbyverein" AGORA errechnet, dass Energie aus sog. "erneuerbaren Quellen" noch bis zum Jahr 2050 teurer als konventionelle Energie sein wird, wenn sie nicht massiv mit Subventionen unterstützt wird. Wir hätten dann eine Industrie, die nach mehr als 60 Jahren mit massiver staatlicher Unterstützung (also genaugenommen mit Unterstützung aller Steuerzahler) immer noch nicht in der Lage ist, günstiger Strom bereitzustellen als die konventionelle Energiebranche.

"Erneuerbare" auch in 2050 teuer

Dass all diese Informationen offenbar keinen Zugang zur Handelsblatt-Redaktion finden, stimmt irgendwie bedenklich. Es ist ja kein Geheimwissen.

Aber wie eingangs gesagt: wenn Ideologie den gesunden Menschenverstand abschaltet.

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