Sonntag, 30. Juli 2017

Neues aus der Kategorie "Ist das Kunst oder kann das weg?"

Kunst kommt von "können" und nicht von "wollen", sonst hieße es ja Wunst.

Wahre Kunst ist unter uns Menschen nur sehr dünn gesät. Nur sehr wenige besitzen die Gabe, Bleibendes zu schaffen, an das sich Menschen noch lange erinnern. 

Und während es früher nur die wirklich Begabten und mit besonderen Fähigkeiten Gesegneten schafften, ihre Kunst öffentlich zu machen, kann das heutzutage jeder Depp. Die notwendige Infrastruktur und materielle Versorgung sind für fast jedermann verfügbar. Und wer es irgendwie verpasst hat, etwas Sinnvolles zu lernen oder einen unfähigen Psychiater für seine kognitiven Leiden gewählt hat oder wem sein normaler Beruf zu profan ist und sich durch "künstlerische Aktivitäten" eine Aufwertung seines Daseins verspricht, macht eben auf Kunst. So auch der im Hauptberuf als Journalist beim NDR tätige Michel Abdollahi.

In Zeiten, wo man für eine Zugfahrt nach Erfurt einen Bambi bekommt, wenn man nur einen Migrationshintergrund hat und beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitet (Dunya Hajali), in Zeiten, wo man ungestraft drei ausrangierte Linienbusse kopfüber vor die Dresdner Frauenkirche platzieren darf, in Zeiten, in denen der Kunst- und Kulturbetrieb permanent Nachschub braucht... in solchen Zeiten kommt man als NDR-Journalist eben auch auf die Idee, einen Schwamm -ja genau! - einen Schwamm in der Augsburger Innenstadt zu platzieren und das dann "Kunst" zu nennen.




Der Schwamm ist natürlich überdimensional groß, um aufzufallen. Aber am Ende ist es ein Schwamm. Ein Topfschwamm, wie man ihn aus dem Haushalt kennt. Gelb, mit grünem Boden.

Um jegliche Kritik an dieser infantilen Spinnerei von vorn herein abzublocken, musste natürlich eine künstlerische Idee dahinter stehen, bei der es niemand wagen würde, zu widersprechen. Diese künstlerische Idee heißt: Gegen Hass und für Toleranz! 

Natürlich.

Ein Schwamm, so der sog. "Künstler", "federt alle Einwirkungen ab, er gibt nach, behält aber stets seine Form". 

Im übertragenen Sinne also soll das bedeuten, dass die derzeitige Massenzuwanderung nicht so schlimm ist. Wir saugen das einfach auf und hinterher ist alles wie vorher. Und bei eventuellen Konflikten werden wir weich abgefedert. Na klar...

So weit, so naiv. 

Hätte der sog. "Künstler" weiter gedacht, wäre ihm eventuell eingefallen, wie so ein Schwamm nach mehrmaligem Gebrauch aussieht. Er franst an allen Stellen aus, verliert seine schöne gelbe Farbe und Ärzte warnen vor benutzten Küchenschwämmen als Bakterienschleudern. Und nach einiger Zeit muss man den Schwamm entsorgen. Er ist dann weg und wird durch etwas anderes ersetzt. Wenn man das jetzt auf die "künstlerische Idee" hinter dem Schwamm überträgt... nun ja.

Und so erging es dem "Überschwamm", dem "Integrations-Schwamm", dem "Anti-Hass-Schwamm", dem "Toleranz-Schwamm" nun auch tatsächlich. Er ist zerfleddert. 

Die Täter waren keine übelmeinenden intoleranten und hasserfüllten "Wutbürger" von Rechts, sondern Kinder. Diese, noch mit einem ungetrübten Blick für Erhabenes und Banales ausgestatteten kleinen Bürger erkannten in dem Schwamm keineswegs ein Kunstwerk, dem man sich evtl. respektvoll neugierig nähern müsste, sondern sahen einfach einen Schwamm. Und sie nahmen ihn in Anwesenheit ihrer wenig interessierten Eltern in Besitz und spielten damit. Und zerbröselten ihn. Unbewusst machten sie dem sog. "Künstler" damit deutlich, dass er sein "Kunstwerk" eben nicht zu Ende gedacht hatte. Er hat es natürlich nicht begriffen, denn er ärgerte sich anschließend in einem offenen Brief über die Eltern der Kinder und fand deutliche Worte:

"Wenn das fehlt, weil Handy, Zigarette oder die eigenen Probleme wichtiger sind, als das Interesse am eigenen Kind, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, dass unsere Gesellschaft zunehmend verroht."


Herrjeee... geht es bitte auch eine Nummer kleiner?

Da durfte man nach dem G20-Gipfel in den Medien eine Diskussion darüber verfolgen, dass man sich doch bitte über das bisschen Gewalt gegen Sachen (Autos anzünden, Geschäfte plündern) nicht so aufregen solle, es sei doch eigentlich nur ein verzweifelter Protest derjenigen, die sich auf andere Art kein Gehör mehr verschaffen können. Und nun droht eine Verrohung unserer Gesellschaft, weil kleine Kinder etwas zum Spielen benutzen, was nur der Künstler selbst als "Kunstwerk" erkennt (weshalb er es ja auch mit Schildern versehen musste, auf denen erklärt wurde, dass es sich um "Kunst" handelt) und weil die Eltern nicht einschritten. "Verrohung der Gesellschaft"... meine Güte!

Und währenddessen tötete in Hamburg ein vom Schwamm der Toleranz aufgesogener Palästinenser einen Menschen mit einem Messer und verletzte weitere. Hat sich da eigentlich irgendein "Künstler" über eine drohende Verrohung unserer Gesellschaft echauffiert?

In sozialen Netzwerken meldeten sich einige besonders kulturinteressierte Mitmenschen und warfen anderen, offenbar weniger sensiblen Mitmenschen vor, keine Ahnung von Kunst zu haben. Klar. 

Was ich mich bei solchen Aktionen/Installationen immer wieder frage: was bringt erwachsene Menschen dazu, so etwas als "Kunst" zu bezeichnen?

Ich glaube, es handelt sich dabei um eine Form der Selbsterhöhung. Man erklärt etwas zur Kunst, von dem man weiß, dass sich jeder normale Mensch nur kopfschüttelnd oder amüsiert abwendet und bringt damit zum Ausdruck, dass man mehr in einem Haufen Scheiße sieht als eben einen Haufen Scheiße. Oder man sieht, wie in diesem Fall, in einem Schwamm mehr als nur einen Schwamm. Und damit sieht man mehr als der Plebs auf der Straße, dem dann einfach der intellektuelle Zugang zur Kunst fehlt und zack - schon hat man sich selbst eine Stufe höher gestellt. Praktisch. 

Klingt irgendwie nach bekanntem Gutmenschen-Verhaltensmuster, diese Selbsterhöhung.

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