Es gibt bei YouTube eine Serie von Videos mit dem Titel "Great Moments in Unintended Consequencies", also "Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen".
Dabei geht es um gut gemeinte Interventionen des Staates und um die vorher
nicht bedachten Auswirkungen. In jedem Fall war das Problem hinterher entweder
schlimmer oder man hatte neue Probleme geschaffen, die schlimmer waren als das
vorherige. In jedem Video werden drei oder vier solcher Fälle vorgestellt.
Ich werde die Videos mal übersetzen und schriftlich wiedergeben, weil es
sich lohnt, diese Dinge zu kennen. Und es können ja nicht alle englisch. Es
lohnt sich trotzdem, mal die englischen Versionen anzuschauen, damit man ein
Gefühl für die Videos bekommt. Es ist auch amüsant, wenn man nicht alles
versteht.
Hier kommt Folge 5:
Und jetzt: Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen.
Teil 1: Der Geldzug
Wir sind im Jahr 1862.
Das Problem: Ähm, ja klar...Der Bürgerkrieg. Aber da ist noch ein anderes
Problem: es gibt keine Eisenbahnstrecke, die die Eliten an den Küsten
miteinander verbindet.
Die Lösung: Bezahle Eisenbahn-Unternehmen für jede Meile neu gelegter
transkontinentaler Eisenbahnstrecken.
Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was
kann da schon schief gehen?
Nun, obwohl der Kongress noch nie gut darin war, die Ausgaben im Blick zu
haben, kam es noch schlechter während des Bürgerkriegs.
Ohne Kontrolle, verlängerte die Union Pacific Railway ihr Streckennetz
unnützerweise und fügte Meile um Meile hinzu und sackte etwa eine halbe Million
Dollar dafür ein.
Nach 2,5 Jahren Streckenbau hatte Union Pacific Eisenbahnstrecken von Omaha
bis .............. 40 Kilometer außerhalb von Omaha gelegt.
Teil 2: Geld verbrennen
Wir sind im Jahr 2012.
Das Problem: ein zu große Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in
Nordirland.
Die Lösung: eine Subvention für Wärme, die aus erneuerbaren Quellen erzeugt
wird.
Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was
kann da schon schief gehen?
Nun, es stellte sich heraus, daß die gezahlte Subvention höher war als die
Kosten für die erneuerbare Energiequelle. Je mehr Holz du verbrennst, umso
größer dein Profit!
É voila - das Cash für Asche-Programm!
Farmer begannen, leerstehende Gebäude zu heizen, um einen Scheck zu
erhalten.
Der resultierende "Rauch" führte dazu, daß sich Nordirlands
Premier Rücktrittsforderungen gegenüber sah, der stellvertretende Premier trat
aus Protest zurück, das Parlament löste sich auf und die Exekutive war für fast
drei Jahre handlungsunfähig.
Nicht zu vergessen der riesige Betrag an Steuern, der in Rauch aufging.
Teil 3: die Kobra-Sache
Wir sind irgendwann im 19. Jahrhundert. Ist nicht ganz so sicher, wann.
Vielleicht ist das Ganze auch nicht wahr, wer weiß?
Das Problem: die englische Kolonie Dehli in Indien wird von giftigen Kobras
heimgesucht.
Die Lösung: gib jedem Geld, der eine tote Kobra abliefert.
Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was
kann da schon schief gehen?
Es dauerte nicht lange, bis einige erkannten, daß der Geldbetrag für eine
tote Kobra höher war als die Kosten, um Kobras zu züchten.
Als die Behörden Kenntnis von lukrativen Kobra-Zuchtfarmen erhielten,
beendeten sie das Programm, was die Kobra-Züchter dazu veranlasste, die nun
wertlosen Kobras in die Wildnis zu entlassen.
Ergebnis: mehr Kobras als je zuvor, eine Menge verschwendetes Geld und ein
Buch eines Deutschen mit einem Titel, der aus dem Film "G.I. Joe -
Geheimauftrag Cobra" stammen könnte.
Die Richtigkeit der Kobra-Geschichte ist schwer zu überprüfen, aber es gibt
einen vergleichbaren dokumentierten Fall aus Hanoi während der französischen
Kolonialzeit, nur diesmal ging es um Ratten, mit einem Geldbetrag, der für
jeden Rattenschwanz gezahlt wurde.
Es dauerte nicht lange, bis die Behörden auf unzählige Ratten ohne Schwanz
in der Stadt aufmerksam wurden. Rattenfänger schnitten den Ratten einfach den
Schwanz ab und ließen sie wieder frei, damit sie neue Ratten zeugen konnten.
Basis-Ökonomie!
Aber wir haben unsere Lektion gelernt und so etwas passierte nie wieder...
außer in Fort Benning, Georgia, wo es eine Wildschweinplage gab.
Die Belohnung gab es, aus unerfindlichen Gründen... für Schweineschwänze,
was wiederum zu..... blablablabla ... mehr Schweinen führte.
Die Belohnung wurde dann abgeschafft und "everything swine now"
(Wortspiel, daß man nicht übersetzen kann).
Das war: Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen. Gute Absichten -
schlechte Ergebnisse.
(Hier geht's zu Folge 1)
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