Montag, 20. März 2023

Unbeabsichtigte Konsequenzen. Teil 3

Es gibt bei YouTube eine Serie von Videos mit dem Titel "Great Moments in Unintended Consequencies", also "Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen".

Dabei geht es um gut gemeinte Interventionen des Staates und um die vorher nicht bedachten Auswirkungen. In jedem Fall war das Problem hinterher entweder schlimmer oder man hatte neue Probleme geschaffen, die schlimmer waren als das vorherige. In jedem Video werden drei oder vier solcher Fälle vorgestellt.

Ich werde die Videos mal übersetzen und schriftlich wiedergeben, weil es sich lohnt, diese Dinge zu kennen. Und es können ja nicht alle englisch. Es lohnt sich trotzdem, mal die englischen Versionen anzuschauen, damit man ein Gefühl für die Videos bekommt. Es ist auch amüsant, wenn man nicht alles versteht.


Hier kommt Folge 3:

https://www.youtube.com


Und jetzt: Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen.

Teil 1: "Fenster-Wohlstand".

Wir sind im Jahr 1696. Das Problem: Britannien braucht Geld.

Die Lösung: Fenster besteuern!

Mit steigendem relativen Wohlstand gibt es auch mehr Fenster in Gebäuden. Sie sind leicht zu identifizieren und zu bewerten. Die Geburt eines perfekten Steuer-Generators!

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schiefgehen?

Um höhere Steuern zu vermeiden, wurden Häuser mit weniger Fenstern gebaut und bereits existierende Fenster wurden zugemauert.




Mietshäuser wurden wie Einfamilienhäuser vermietet, wodurch diese in eine höhere Steuerklasse kamen. Dies führte zu steigenden Mieten für fensterlose Appartements.

Der Mangel an Lüftung und Sonnenlicht führte zu mehr Krankheiten, Wachstumsstörungen und zu einem ziemlich wütenden Charles Dickens.

Es brauchte mehr als 155 Jahre, bis die Politiker ihre Fehler erkannten, möglicherweise weil ihr Blick durch Ziegelsteine verstellt war.


Teil 2: "Wilde Mädchen"

Es ist das Jahr 1992. Das Problem: Nacktbars degradieren Frauen und ruinieren die Moral der Kanadier!

Die Lösung: Einführung einer 1-Meter-Abstandszone zwischen Kunde und Tänzerin.

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schiefgehen?

Es stellte sich heraus, daß Tänzerinnen das meiste Geld in Form von Trinkgeld verdienten. Und Dollar-Noten fliegen schlecht durch die Luft.




Die Maßnahme, Tänzerinnen vor entwürdigender Behandlung zu schützen, resultierte im "Loonie Toss", einem unheimlichen Ritual, bei dem nackte Frauen mit kanadischen Dollar-Münzen beworfen wurden.




Sicher eine sehr gute Methode, damit sich die Damen besonders fühlen.


Teil 3: Großzügige Lebensmittelhändler

Wir sind im Jahr 2021. Das Problem: Lokale Bürokraten wollten so wirken, als würden sie sich um die Menschen kümmern.

Die Lösung: Lebensmittelhändler dazu verpflichten, ihren Angestellten eine "Helden-Prämie" zu zahlen.

(Es ging um Prämien während der Corona-Zeit)

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schiefgehen?

Nicht nur, daß diese Anordnungen Bundesgesetze über Arbeits- und Geleichbehandlungsrecht vorwegnahmen, eine 28%ige Lohnerhöhung ist katastrophal für Lebensmittelhändler, die üblicherweise mit sehr geringen Margen arbeiten. Im Ergebnis wurde viele schlechter laufende Geschäfte geschlossen. Das führte zu einer "Helden-Prämie" in Form von plötzlicher Arbeitslosigkeit.




Gebt nicht alles auf einmal aus, Helden!


Das war: Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen. Gute Absichten - schlechte Ergebnisse.


(Hier geht's zu Folge 1)





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