Freitag, 10. Januar 2025

Offizielle (Des)Information

Das Interview von Elon Musk mit Alice Weidel schlägt Wellen. Vorher und danach.

Natürlich versuchen auch die offiziellen Kämpfer für den Erhalt von Demokratie und Meinungsfreiheit, die Deutungshoheit auch über das Interview zu behalten.

Dabei sind sie sich dann auch nicht für eigene Fake News oder auch Desinformation zu schade. Das ist ja nur doof, wenn es die Rechten oder Putin machen.

Die Tagesschau teilt der bedürftigen Kundschaft unter Vorspielung von Spezialwissen mit:




Es deutet also "Vieles" daraufhin, daß Musk eigentlich betrügt und seine eigenen Tweets in den Vordergrund schiebt. Mit Hilfe des Algorithmus von X.

Also zunächst einmal ist der Algorithmus von X seit April 2023 öffentlich. Wie der funktioniert und wie Twitter überhaupt funktioniert, kann man in diesem interessanten Beitrag lesen.

Aber was ist an dem Tagesschau-Beitrag die Fake News/Desinformation?

Ganz einfach. Das kleine Wörtchen "Vieles" und die Worte danach. "Vieles deutet daraufhin..."

Wer öfter offizielle Statements von Regierungen/Behörden oder "Journalisten" hört, stolpert immer wieder über diese Formulierung.

Und fast nie, wirklich fast nie wird auch nur ein einziger dieser "vielen" Anhaltspunkte genannt, der dafür spricht, daß... was auch immer. So werden wir auch hier nicht erfahren, was genau für eine Manipulation des Algorithmus sprechen soll. Wenn es "Vieles" ist, dann könnte man ja wenigstens das eine oder die zwei Anhaltspunkte nennen, die am meisten dafür sprechen. Aber wir erfahren es nicht.

Wir kennen das auch aus der sog. Klimaforschung, aus den unsäglichen, dunklen Zeiten der "Wissenschaft" während der sog. "Pandemie" oder auch, wenn es irgendwo einen neuen Terroranschlag oder eine angebliche Wahlmanipulation gegeben hat. 

Jüngst "sprach vieles dafür", daß der Russe die Wahl in Rumänien beeinflusst hat, weshalb sie spontan annulliert wurde, etwas, was der EU-Parasit und ehemalige Kommissar Thierry Breton jüngst auch für Deutschland als Möglichkeit in den Raum gestellt hat.

Mit der Formulierung "vieles spricht dafür" suggeriert der Verwender eine Art Insider- oder Spezialwissen, welches aber nicht veröffentlicht werden kann oder darf. Es handelt sich nicht um offenkundige Beweise, denn die würde man sicher benennen und außerdem verwendet man die Formulierung, daß "etwas dafür spricht", wenn man eher Indizien oder Anhaltspunkte hat, über die man sich nicht sicher ist. 

So lässt man sich immer ein Hintertürchen offen und die Politik und ihre Hofberichterstatter und ihre "wissenschaftlichen Experten" sind darin sehr gut!

Ganz am Ende wird dann noch das Wort "könnte" eingefügt und dann ist man auf der ganz sicheren Seite.

Der Verdacht ist gestreut, man hat sich abgesichert und man weiß genau, daß die meisten Konsumenten solcher Botschaften nur die Kernaussage verstehen und auf sprachliche Feinheiten nicht achten und nicht darüber nachdenken.

Sowas stellt man ja schon im Alltag bei völlig harmlosen Diskussionen unter Freunden oder Kollegen fest, daß nicht genau zugehört wird.

Hinzu kommt ein Phänomen, auf das gerade ARD und ZDF setzen können: eine absolute Gläubigkeit an die Seriosität und Wahrhaftigkeit dieser Sender und ihrer Mitteilungen. Erst recht, wenn es sich noch um Mitteilungen von Regierungen und Behörden handelt, die die Verteilstationen meist ungefiltert weitergeben.

Diese absolute Gläubigkeit geht einher mit einer Staatsgläubigkeit und einer Obrigkeits- und Titelgläubigkeit, die das Ergebnis jahrzehntelanger staatlicher Indoktrination sind.

Sie mögen bei den Deutschen besonders verbreitet sein (wobei man das während der sog. "Pandemie" auch in anderen Ländern beobachten konnte, aber sie stammt bei uns jedenfalls aus einer Zeit, als die Nachrichten des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks tatsächlich noch Nachrichtensendungen waren und nicht eine Anleitung zur richtigen Haltung!

Ich kann das beurteilen, da ich gern Aufnahmen alter Radiosendungen aus meiner Kindheit anhöre und ein wenig in den Erinnerungen schwelge. Oft stehen am Anfang oder am Ende der Sendungen noch die Nachrichten der vollen Stunde. Es ist tatsächlich ein großer Unterschied. Wortwahl, Tonlage, Sprachstil... alles neutral und sachlich, um einfach nur eine Nachricht zu vermitteln. Das konnte die Tagesschau auch noch bis in die 90er, frühen 2000er.

Und die meisten der Leute, die das noch von früher kennen, sind in dieser Gefühlswelt hängengeblieben. Sie glauben das immer noch. Und der Glaube wird auch immer stärker und wird bei vielen zu einer Art Religion. 

Erschwerend kommt hinzu, daß das regulierende Gegenstück, nämlich die "eigene freiwillige Selbstkontrolle", also die Benutzung des Gehirns, um immer auch irgendwie skeptisch zu bleiben und es zumindest für möglich zu halten, daß eine Nachricht falsch oder nur die halbe Wahrheit ist, bei vielen völlig außer Kraft gesetzt wurde.

Erreicht wurde das, indem man tendenziöse, negativ belegte Worte verwendet, wenn man über die Kritiker des Regierungshandelns berichtet. Da wird der Wissenschaftler schnell zum "umstrittenen Wissenschaftler, der Journalist wird zum "Journalisten mit Nähe zum rechten Spektrum" und der Politiker wird zum "rechtspopulistischen Politiker". Und alle verbreiten sie natürlich Verschwörungstheorien. Daß es sich zumeist um Behauptungen handelt, die sich ein paar Wochen oder Monate später als wahr herausgestellt haben, interessiert in diesem Moment nicht. Die Verleumdung durch geschickte Sprache ist geschehen und sie funktioniert durch ständige Wiederholung.

Und so wird der Glaube an den Staat und seine Institutionen und Medien weiter gestärkt. Inzwischen ist man ja schon soweit, daß eine Kritik am Staat schon "Delegitimierung des Staates" ist. Da wird also nicht mehr eine staatliche Maßnahme kritisiert, sondern man stellt gleich den ganzen Staat infrage. Und damit die Demokratie und Meinungsfreiheit gleich mit.

Also durch Ausüben der Meinungsfreiheit gefährdet man die Meinungsfreiheit. Darauf muss man erst mal kommen!

Und man delegitimiert den Staat. Dabei sorgt sich doch der Staat um dich im Krankheitsfall, in der Arbeitslosigkeit, bei der Rente, während deiner Arbeit, bei deinen Bankgeschäften, beim Autokauf, bei deiner Ernährung, bei der Bildung natürlich und deiner Urlaubsplanung. Wegen Klima und so.

Wie kann man das nur delegitimieren wollen?

Also abgesehen davon, daß man das alles durchaus delegitimieren kann und darf, wollen die meisten einfach nur eine bestimmte Maßnahme oder eine Entwicklung kritisieren und nicht gleich den ganzen Staat infrage stellen.

Und wer die Regierung kritisiert und abwählen will, delegitimiert die Regierung und nicht den Staat. Und das ist nach Angaben der Hüter und Kenner der Demokratie das grundlegende Recht in der Demokratie: nämlich das Wahlrecht, mit dem man Regierungen abwählen kann.

Aber viele haben inzwischen absolut verinnerlicht, was der umstrittene Tierarzt vom RKI damals zur sog. "Pandemie" sagte„Diese Regeln werden wir noch monatelang einhalten müssen. Diese müssen der Standard sein. Die dürfen überhaupt nie hinterfragt werden."

Es war und ist schwer zu ertragen, mit anzusehen, wie viele Menschen das absolut verinnerlicht haben und auch auf andere Bereiche anwenden. Die kommen tatsächlich nicht mal mehr auf die Idee, daß eventuell die Möglichkeit bestehen könnte, daß die Welt doch ein wenig anders ist als sie glauben. Man kann die besten Argumente bringen, Belege, überzeugende Gedanken... sie schauen da nicht mehr drauf. Sie schauen nur noch, WER etwas gesagt hat. Oft stecken die dann noch Aufwand in eine Recherche, um belastendes Material über denjenigen zu finden, anstatt Aufwand in das zu stecken, was derjenige gesagt hat.

Kommen wir noch einmal auf die annullierte Wahl in Rumänien zurück. Der Oberste Gerichtshof des Landes sah es als erwiesen an, daß eine Wahlmanipulation über TikTok stattgefunden habe, die mit Russland in Verbindung zu bringen sei.

Der französische Journalist Arnoud Bertrand hatte die Möglichkeit, die Beweisunterlagen zu sichten. Sein Fazit:

"What's notably missing from these documents is any concrete proof of foreign state involvement or manipulation. There's no technical evidence of artificial amplification, no proof the accounts were fake rather than real supporters, and no clear distinction between coordinated campaign activity (which is normal) and malicious manipulation.

The documents try to draw parallels with Russian influence operations in Ukraine and Moldova, but the actual evidence presented is circumstantial at best. They note some accounts were created in 2016 but only recently became active - however, this is completely normal behavior when people become politically engaged during elections.
Also, while the documents show Georgescu's popularity increased during this period, they don't prove that the social media campaign caused this rise. There could be many other factors at play - his policy positions resonating with voters, traditional campaign activities, media coverage, public appearances, or general voter dissatisfaction with other candidates.
So that's quite obviously the much bigger story here: that an entire election was cancelled on the basis of what could just amount to an effective social media strategy. Heck, they don't even prove that the social media strategy was effective so in effect it's simply on the basis of the *existence* of a social media media campaign...
In effect, when we strip away all the veneer, what just happened in Romania is that you had the country's top court cancel an entire presidential election because of the existence of a coordinated social media campaign on TikTok that the intelligence services claimed - without concrete evidence - resembled Russian tactics."

Und hier die deutsche Übersetzung mithilfe von ChatGPT:

"Was in diesen Dokumenten auffällig fehlt, ist jeglicher konkrete Beweis für die Beteiligung oder Manipulation durch einen ausländischen Staat. Es gibt keine technischen Beweise für künstliche Verstärkung, keinen Beweis dafür, dass die Konten gefälscht waren und nicht von echten Unterstützern stammten, und keine klare Unterscheidung zwischen koordinierten Kampagnenaktivitäten (die normal sind) und böswilliger Manipulation. Die Dokumente versuchen, Parallelen zu russischen Einflussoperationen in der Ukraine und Moldawien zu ziehen, aber die tatsächlichen vorgelegten Beweise sind bestenfalls indirekt. Es wird erwähnt, dass einige Konten 2016 erstellt, aber erst vor Kurzem aktiv wurden – dies ist jedoch völlig normales Verhalten, wenn Menschen sich während Wahlen politisch engagieren.

Außerdem zeigen die Dokumente zwar, dass Georgescus Popularität in diesem Zeitraum zugenommen hat, aber sie beweisen nicht, dass die Social-Media-Kampagne diesen Anstieg verursacht hat. Es könnten viele andere Faktoren eine Rolle spielen – seine politischen Positionen, die bei Wählern Anklang fanden, traditionelle Wahlkampfaktivitäten, Medienberichterstattung, öffentliche Auftritte oder allgemeine Unzufriedenheit der Wähler mit anderen Kandidaten.
Und genau das ist offensichtlich die weitaus größere Geschichte hier: Eine ganze Wahl wurde auf der Grundlage dessen abgesagt, was einfach nur eine effektive Social-Media-Strategie gewesen sein könnte. Tatsächlich wird nicht einmal bewiesen, dass diese Social-Media-Strategie effektiv war, sodass es im Grunde nur um die Existenz einer Social-Media-Kampagne geht...
Letztlich, wenn man alles auf den Kern reduziert, ist Folgendes in Rumänien passiert: Das oberste Gericht des Landes hat eine ganze Präsidentschaftswahl annulliert, weil es eine koordinierte Social-Media-Kampagne auf TikTok gab, die laut den Geheimdiensten – ohne konkrete Beweise – russischen Taktiken ähnelte."


Also nicht vergessen: immer auf die offiziellen Mitteilungen des Staates und seiner Institutionen vertrauen! Egal, ob es Fake News oder Desinformation ist oder nicht.




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