Freitag, 24. Januar 2025

Säufste, stirbste. Säufste nicht, stirbste ooch...

... also säufste.

Es gibt mal wieder eine neue Studie darüber, ob der Genuss von Wein nun gut oder schlecht ist für den Körper.

Wie immer: es kommt drauf an.




Neben den an sich interessanten Erkenntnissen der Studie fiel mir eines besonders auf:

"Was den Effekt von Wein auf die kardiovaskuläre Gesundheit angeht, kamen bisherige Studien zu widersprüch­liche Ergebnissen. Aber das könnte teilweise daran liegen, dass diese Untersuchungen sich auf die – bekannter­maßen oft inkorrekten – Angaben der Teilnehmenden verließen."

Was nun erstmal nicht besonders spektakulär klingt, beschreibt aber ein Grundproblem von Wissenschaft und wissenschaftlichen Studien. Wie belastbar und realitätsnah sind die Daten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse von Studien.

Denn jeder hat das doch schon selbst erlebt, ob zur Gesundheitsverträglichkeit von Kaffee, zur Wirksamkeit eines pflanzlichen Wirkstoffs, zur Wirksamkeit einer jetzt nicht näher genannten "Impfung" oder zur Entwicklung der globalen Temperaturen oder des Einfluss von CO2 auf selbige oder zur vermeintlichen Abschwächung des Golfstroms.

Immer - und zwar wirklich immer - gibt es zu diesen Themen Studien, die zu anderen Ergebnissen kommen, manchmal zu komplett widersprüchlichen Ergebnissen. Wer hat da Recht?

Nun, man weiß es nicht. Genauer gesagt: jeder hat Recht, aber immer nur im Rahmen der in der Studie erhobenen Daten und im Rahmen des Umfangs und der Korrektheit der Auswertung der Daten und im Rahmen der Annahmen der Wissenschaftler, wie die Daten zu interpretieren sind.

Ja, das ist Wissenschaft. So geht Erkenntnisgewinn. Jemand untersucht etwas, kommt zu einem Ergebnis und hat aber ein paar wesentliche Punkte nicht beachtet. Jemand stellt das fest, macht eine neue Untersuchung und kommt zu einem anderen Ergebnis, mit denselben erhobenen Daten. Nur durch eine andere Interpretation. Oft stellt sich auch heraus, daß die ursprüngliche Interpretation so falsch war, daß die Studie zurückgezogen werden muss.

Das Problem dabei ist, daß sich Wissenschaft - und vor allem bestimmte Bereiche der modernen Wisseenschaft - immer weiter von diesem Grundsatz entfernt, daß es falsch sein kann, was Wissenschaftler herausgefunden haben und daß jede Erkenntnis nur zur Verifizierung oder Falsifizierung dienen kann. Stattdessen geht man mit einem absoluten Wahrheitsanspruch an die Öffentlichkeit und wenn sich Politik oder Aktivisten einmischen, werden Gegenmeinungen ganz schnell zensiert, verleumdet, verschwiegen.

Eine sehr gute Zusammenfassung über verschiedene Studien/Ergebnisse und die Probleme bei der Interpretation findet sich hier. Sehr lesenswert!

Interessant ist natürlich trotzdem die Studie, die Anlass für diesen Beitrag war. Kann man sich mal durchlesen und gern auch bei einem Glas Wein!

Zum Wohl!



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