Sonntag, 12. August 2018

Ein sicherer und einladender Ort? Drauf geschissen!



Diese Meldung bekam ich letzten Samstag zum Morgenkaffee von Facebooks Zensur... ähm sorry, von Facebooks Team zur Überwachung von Gemeinschaftsstandards.

Ich soll also in irgendeiner Form dagegen verstoßen haben, dass es verboten ist, sexuelle Dienstleistungen anzubieten, sexuelle Materialien anzufordern, sexuelle Gewalt darzustellen oder anzudrohen, jemanden mit dem Teilen intimer Bilder zu erpressen oder sexuelle Inhalte mit Minderjährigen zu teilen.

Anlass war dieses Foto:


Also ein Typ leuchtet mit einem Laserpointer auf den Hintern seiner Freundin und die Katze auf der Sofalehne ist kurz davor, den Punkt zu jagen.

Dazu die Überschrift: wie der Kampf begann.

Ob man das lustig findet oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Ich finde es lustig.

Was ich überhaupt nicht lustig finde: für dieses Foto hat mich Facebook für 30 Tage gesperrt! 

30 Tage! 

30 Tage keine aktive Kommunikation auf Facebook. Alle evtl. bestehenden Diskussionen mit anderen Facebook-Teilnehmern sind abgebrochen, meine Meinungsäußerung durch Teilen und Kommentieren bestimmter Inhalte ist verhindert. Die Kommunikation mit Facebook-Freunden oder Real-Life-Freunden über Facebook ist abgeschnitten.

Alles wegen dieses Fotos! Unter Hinweis auf die "Gemeinschaftsstandards" bzgl. irgendwelcher sexuellen Inhalte.

Geht's noch, ihr Jammerlappen und Blockwarte und Zensurfetischisten bei Facebook? Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Gegen welchen eurer beschissenen Gemeinschaftsstandards, die ihr da in eurer beschissenen Nachricht aufgeführt habt, habe ich verstoßen? Gegen welchen?

Natürlich gegen gar keinen! Es ist absolut lächerlich, bei diesem Foto auch nur den Ansatz eines Verstoßes gegen irgendeinen "Gemeinschaftsstandard" zu vermuten.

Was für armseelige und humorbefreite Krämerseelen arbeiten da eigentlich in der Facebook-Zensurzentrale?

Dazu kommt noch, dass die Meldung über die Sperre so beginnt:  "es scheint, als würde einer deiner Beiträge gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstoßen."

So so. "Es scheint" also nur. Es ist also noch nicht mal sicher, dass es so ist. Es könnte sein, könnte aber auch nicht sein. Aber sicherheitshalber sperren wir dich mal für 30 Tage! Obwohl es nur so scheint, dass du gegen irgendeinen unserer Gemeinschaftsstandards verstoßen hast. Gegen welchen, wissen wir selbst nicht genau. Such dir einen aus. Es stehen ja einige da.

Und um dem Ganzen dann noch die Krone der Frechheit aufzusetzen, blockiert Facebook den üblichen Überprüfungsprozess gleich mit. 

Normalerweise kann man auf einen Link klicken und etwas schreiben, wenn man der Meinung ist, dass die Sperre unberechtigt ist und der Vorgang nochmal überprüft werden soll. Ich habe diesen Link angeklickt, das Feld ausgefüllt und mir Mühe gegeben, in sachlichem und ruhigen Ton zu erläutern, dass  das Bild gegen keinen der genannten Gemeinschaftsstandards verstößt. Dann auf "Absenden" geklickt und dann? Es kommt sofort die Meldung: Es tut uns leid, aber wir konnten deine Anfrage nicht bearbeiten. Versuche es bitte später nochmal.





Da sitzt man dann da und denkt sich "fickt euch, ihr verfickten Hurensöhne" und überlegt, wen man jetzt töten könnte! Zum Glück verraucht die Wut auch wieder schnell, weil es ja nur Facebook ist, aber ein klein wenig Ärger über diese willkürliche und heuchlerische und hinterfotzige Art bleibt doch. Und man kann nichts machen!

Dazu diese Sprache, die sich in allen öffentlichen Wortmeldungen von Facebook wiederfindet. Es ist so, als würden die mit kleinen Kindern reden. Es ist eine Beleidigung meines Intellekts und meiner Würde!

Wisst ihr was, ich brauche euren albernen "Schutz" vor irgendwelchen absurden "Bedrohungen und  Beleidigungen" nicht. Das ist Facebook! Das ist eine Webseite, auf der ich mir Bilder und Kommentare ansehe. Ich bin erwachsen und alt genug, um mit allem, was mir andere Menschen rhetorisch oder bildhaft "anbieten" können, umzugehen. Ich brauche euch nicht als Nanny oder als Beschützer meiner verletzlichen Seele. Ihr könnt mich mal! 

Ich brauche auch eure lächerlichen Hinweise nicht, dass ich heute besser zu Hause bleiben sollte, weil es regnet. Es gibt Schirme, ihr Jammerlappen und es ist nur Wasser! 

Und ich brauche auch nicht eure Zusammenstellungen meines Lebens auf Facebook in Form irgendwelcher kindischer Videos, in denen ihr Schnipsel aus meinem "Facebook-Leben" aneinanderreiht, untermalt mit Kaufhaus-Fahrstuhl-Musik! Ich weiß, was ich auf Facebook mache und mit wem ich befreundet bin und welche Inhalte ich teile. Ich muss daran nicht erinnert werden. 

Und ich muss auch vor niemandem bei Facebook beschützt werden. Und schon gar nicht von euch. Eure Vorstellung von "einem sicheren und einladenden Ort" interessiert mich so sehr wie die Telefonnummer vom Bürgermeister von Peking. Ich kann selbst entscheiden, was für mich "sicher und einladend" ist. Eure Bevormundung ist es nicht! Und auch nicht die Förderung des Denunziantentums und von Jammerlappen!

Und wenn ihr mir einen "sicheren und einladenden Ort" bieten wollt, dann fragt mich, wie ich mir so einen Ort vorstelle und schreibt mir nicht vor, wie ich ihn zu wollen habe.

Das einzige, was ich von euch erwarte, ist, dass ihr eine stabile Seite mit allen möglichen technischen Features zur Kommunikation anbietet. Ich brauche weder eure Moralvorstellungen noch euren Schutz!

Facebook war mal cool! Facebook war mal Spaß! Facebook war mal Freiheit!

Inzwischen ist Facebook eine Spielweise für Denunzianten und Spione und Meldemuschis. Facebook ist nur noch ein netter Ort für langweilige, oberflächliche und belanglose Mainstream-Kommunikation. Jegliche, vom Mainstream abweichende Aktivität auf Facebook, sei es in Bezug auf Politik oder Humor steht inzwischen unter dem Vorbehalt der Zensur! Aus politischen Gründen oder aus Gründen der beschissenen political correctness! Alles, was irgendeinem zarten Gemüt nicht passt, kann gemeldet und zensiert werden.

Die Selektivität der Zensur ist dabei noch mal ein ganz anderes, erbärmliches und unappetitliches Thema für Facebook.

Allein in diesem, meinem Fall, ist die Selektivität und Doppelmoral besonders deutlich. Es gibt Seiten auf FB, auf denen irgendwelche anonymen Admins Bilder von Mädels in Unterwäsche oder Bikinis posten, die sie vorher irgendwo aus dem Netz gezogen haben. Kein Mensch stört sich daran. Zu Recht. Außer vielleicht, eines dieser Mädels erkennt sich wieder und beantragt die Löschung seines Fotos. Auch zu Recht. Sehr unwahrscheinlich allerdings bei der unüberschaubaren Masse an Content auf Facebook.

Aber dieses harmlose Foto oben, welches ich gepostet habe, wird zensiert ohne genaue Erklärung, weshalb eigentlich.

Es gibt Vermutungen, dass Facebook inzwischen Leute wegen ihrer politischen Meinungsäußerung sperrt. Ich rede jetzt nicht von den bekannten FB-Profilen von Leuten, die bereits in der Öffentlichkeit stehen, sondern von Privatleuten, die eine gewisse Reichweite bei FB haben und politisch abseits vom links-grünen Mainstream stehen. Und da die Zahl der erfolgreich geführten Klagen zunimmt und man sich nicht immer mehr dem Vorwurf der politischen Zensur aussetzen will, sperrt man Leute eben aufgrund irgendwelcher angeblichen Verstöße gegen Gemeinschaftsstandards und nutzt dabei jeden Vorwand. Sei er auch noch so lächerlich.

Mir selbst ist es auch schon passiert, dass meine Kommentare während einer laufenden Diskussion auf FB über den Genderwahnsinn immer wieder gelöscht wurden. Entweder war meine Diskussionsgegnerin selbst im Zensurteam bei Facebook und gerade "im Dienst", oder sie kannte jemanden von dort. Denn im Zensurteam von Facebook sitzen ja auch normale Leute (okay, normal ist das nicht, seinen Lebensunterhalt mit der Zensur von Meinungen im Internet zu verdienen) und auch diese Leute haben ein soziales Umfeld aus Freunden und Bekannten, die natürlich auch auf Facebook sind. Da reicht eine persönliche Message und schon wird gelöscht.

Nun legen sich ja viele gesperrte User einen Zweit-oder Drittaccount zu. Das wird auch Facebook bekannt sein. Vielleicht werden deshalb auch in regelmäßigen Abständen Profile blockiert, weil durch jedes neuangelegte Profil die Anzahl der aktiven Nutzer steigt. Und damit die werberelevante Zielgruppe.

Wie auch immer, je mehr diese Zensur, selbst aus lächerlichsten Gründen zunimmt, umso mehr werden die Facebook-User verärgert und es wird irgendwann der Punkt eintreten, wo Facebook nicht mehr attraktiv genug ist und sich immer mehr User abmelden und anderen sozialen Netzwerken zuwenden, wo die Freiheit der Meinungsäußerung noch gewährt und nicht durch beschissene politische Korrektheit und lächerliche Bevormundung verhindert wird.


Samstag, 4. August 2018

Buntes Tagebuch


Ich werde mal beginnen, die täglichen Meldungen aus dem neuen, bunten, bereicherten Deutschland zu sammeln, die uns zeigen, wie schön doch das Leben in diesem Land, in dem wir gut und gerne leben, ist und wie gut uns doch die unkontrollierte Masseneinwanderung tut.

Dazu werden dann sicher viele Erklärungen kommen, die alle nicht zu blöd sind, als dass man damit nicht die Probleme irgendwie runterspielen können. So wie diese hier:


Sommerwetter macht Nordafrikanern zu schaffen

Da leiden also Nordafrikaner unter der sommerlichen Hitze. So so.

Kugelsichere Westen für die Behörde

Belästigung im Freibad

Schwarzer schlägt 15jährige

Kopftreter prügeln Mann ins Krankenhaus

Versuchter Totschlag

Unsere Mörder sind uns was wert

Ärger im Ankerzentrum

Krimineller Gast

Belästiger hatte schwere Kindheit

Ich stech Dich ab, Du Hurensohn.

München U-Bahn Überfall

Polizeibekannter Afghane vergewaltigt 14jährige am hellichten Tag

Arzt in Offenburg von Somalier erstochen


Mias Mörder macht weiter Ärger 

Drei Vergewaltigungen/Belästigungen in Dortmund

Chemnitz. Daniel Hilliger (Link nicht notwendig)

https://www.wochenblick.at/grausame-gruppenvergewaltigung-freiburg/

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.fuenf-verdaechtige-in-u-haft-muenchnerin-15-von-sechs-maennern-vergewaltigt.6db28078-e354-41b1-8619-19b9f174448c.html


syrischer-asylbewerber-soll-behinderte-frau-vergewaltigt-haben

Asylant ermordet seinen Vermieter

Wittenburg - Asylbewerber ersticht Rentner

Moral-Notdurft eines Gutmenschen



„Vielleicht wäre sie noch am Leben, wenn sie aus dem Misstrauen heraus gelebt hätte. Aber wäre das das bessere Leben gewesen?“


 (Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelischen Kirche Bayern)

Ich kann gar nicht sagen, wie mich diese moralische Selbstgefälligkeit anwidert.

Selten haben Hirten ihre Schäfchen so dermaßen offensichtlich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen!

Gut, dass sich andere den O-Ton dieser ekligen Gutmenschen-Notdurft antun und darüber schreiben. So kann ich mir das ersparen. 


Hier ein Gastbeitrag von Daniel Matissek zum Tiefpunkt gutmenschlichen Daseins auf dem Blog von David Berger:


"Ich habe schon viele schwer zu ertragende, von unendlicher Selbstgefälligkeit und moralischer Überheblichkeit nur so strotzende Statements von Kirchenoberen beider Konfessionen gehört – vor allem, seit sich 2015 Deutschland zum Ankerzentrum der global Geknechteten erklärt hat.

Doch was Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der evangelischen Kirche Bayern und in Talkshows gern gesehener professioneller Sonntagsprediger, beim gestrigen Trauergottesdienst für die von einem marokkanischen Fernfahrer ermordete und verbrannte Sophia Lösche in der Amberger Paulanerkirche vom Stapel ließ, toppt wirklich alles, was man an beinhartem Zynismus und pseudochristlicher Verblendung überhaupt aufbieten kann.

Noch nie stand ich so kurz vor der Überlegung, aus der Evangelischen Kirche, der ich teils aus familiärer Tradition, teils aus Bequemlichkeit angehöre, endlich auszutreten.
Hat Sophia den Hauptgewinn gezogen, als sie auf ihren Mörder traf?

Allen Ernstes – und ohne jedes Gespür, welch bittere Ironie darin liegt – zitierte der Bischof den Konfirmationsspruch Sophias aus Matthäus 10,39: „Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetweillen, der wird’s finden.“ Sollte wohl trösten, klang aber so, als hätte Sophia den Hauptgewinn gezogen, als sie auf ihren Mörder traf – mit offenen Armen und geschlossenen Augen.

Dass die junge Frau noch leben würde, hätte sie ein wenig lebenspraktische Vorsicht an den Tag gelegt, dass es letztlich eine hippie-mäßige, kleinkindliche Form von Gott- und Menschenvertrauen oder eine idealisierte Form kosmischer Liebe war, die sie sich ihrem Schlächter ans Messer liefern ließ: Daran verschwendet Bedford-Strohm keinen Gedanken.

Im Gegenteil, er verherrlicht diese Art der uneingeschränkten und bedingungslosen Nächstenliebe: „Sophia hat ganz aus dem Vertrauen gelebt. Sie hat andere Menschen nicht als potentielle Gefahr, sondern zuallererst als Menschen gesehen, die als gute Geschöpfe Gottes fähig sind zur Mitmenschlichkeit und die selbst Mitmenschlichkeit verdienen“. Das Resultat dieser angewandten Bergpredigt-Lebensmaxime: Sophias verkohlte Überreste fanden sich verscharrt neben einer spanischen Tankstelle, der mutmaßliche Mörder sitzt im Knast. Bekam hier jeder, was er verdient?
Trauerarbeit schließt Entsetzen über Untaten nicht aus

Um nicht mißverstanden zu werden: Es ist völlig gerechtfertigt und auch der Trauerarbeit geschuldet, wenn christliche Prediger selbst im Angesicht bestialischer Verbrechen, die viele Menschen an der Welt verzweifeln lassen und ihr Vertrauen in Gott erschüttern, ihre Gemeinde erst recht ermutigen, die Botschaft Jesu zu beherzigen. Die Frage der Theodizee, des direkten Einflusses Gottes auf das Weltgeschehen, ist so alt wie Religion selbst und führt gerade bei derartig gottlosen Untaten regelmäßig zu Glaubenskrisen.

Deshalb bitten die Priester darum, Liebe und Hoffnung nicht aufzugeben und den Glaube an das Gute im Menschen nicht zu verlieren, wie schwer dies auch fallen mag. Diese Aufforderung schließt allerdings das Entsetzen über Untaten ebensowenig aus wie angebrachte Bestürzung über das Los einer jungen Frau, die just für ihre fahrlässige Offenherzigkeit den höchsten Preis bezahlen mußte.
Lieber tot im Idealismus als lebendig im „Mißtrauen“?

Doch bei Bedford-Strohm ist das anders. Aus seiner Sicht ist ein Leben, das auch Vorsicht, den Wunsch nach Selbsterhaltung und eine umsichtige Skepsis zulässt, erst gar nicht lebenswert. In seiner Trauerrede für Sophia klang das gestern so (O-Ton): „Vielleicht wäre sie noch am Leben, wenn sie aus dem Misstrauen heraus gelebt hätte. Aber wäre das das bessere Leben gewesen?“ Aha. Lieber tot im Idealismus als lebendig im „Mißtrauen“. So lobt man sich doch den Gutmenschen par excellence auf der Kanzel.

Wobei selbstverständlich unter „Mißtrauen“, vollkommen unterscheidungslos, eine gesunde angeborene Initialdistanz gegenüber Fremden ebenso fällt wie „Vorurteile“ oder allfälliger „Rassismus“. Das „Mißtrauen“ ist also das Urübel, nicht jene, die umgekehrt Vertrauen mit Füßen treten oder es in Stücke hauen. Gegen diese Äußerungen Bedford-Strohms, die irrwitzigerweise in ihrer Hybris und Menschenverachtung weder den Trauernden noch den anwesenden Eltern Sophias aufzustoßen schienen, lesen sich selbst die Highlights aus der Feder Margot Käßmanns wie müde Allgemeinplätze!
Predigen gegen den „unfassbaren Hasskommentare in den sozialen Medien“

Die unerträgliche Tragödie einer jungen Frau, die aus einem – angesichts ihrer Sozialisierung (Juso-Mitglied, in Anti-Rassismus-Kampagnen und in der Flüchtlingshilfe auf Lesbos aktiv) nur folgerichten, jedoch hochgradig leichtsinnigen – Urvertrauen heraus zu einem wildfremden Mann, aus einem völlig anderen Kulturkreis, in die Fahrerkabine stieg, geriet in Bedford-Strohms Predigt zu einer Selbstaufopferung im Namen der Mitmenschlichkeit, zu einem gelebten Bekenntnis gegen den „Hass“.

Darunter versteht der feine Bischof jedoch nicht etwa den Haß in Form brachialer Gewalt, die Sophia in Gestalt eines nordafrikanischen Schwerkriminellen entgegenschlug, sondern selbstverständlich nur die „unfassbaren Hasskommentare in den sozialen Medien“. Und hierunter fallen für Bedford-Strohm praktisch alle Posts, Tweets und Äußerungen, in denen das Verbrechen an Sophia in den Kontext der Flüchtlingsdebatte gerückt wurde.

Seiner Empörung hierüber räumte er in der Predigt folglich auch mehr Raum ein als dem den besagten Reaktionen zugrundeliegenden Verbrechen. Wäre der Täter nicht Marokkaner gewesen, sondern etwa ein sächsischer Wampenträger mit Reichsflaggen-Tattoo, wäre das Primat der Nächstenliebe in Bedford-Strohms Predigt vermutlich unter den Teppich gefallen und die „Hasskommentare“ hätten überhaupt nicht hasserfüllt genug sein können. Gerechter Hass, dann allerdings – und der ist auch christlich kompatibel.

Dass es absolut nahe liegend ist, wenn die Bevölkerung großen Anteil an Sophias Schicksal nimmt und über solch ein Verbrechen schockiert ist, und dass dies massenweise – teilweise auch hochemotionale und justiziable – Wellen schlägt, ist nur natürlich. Wer, außer evangelischen Gesinnungspfaffen, mag es normaldenkenden Menschen verübeln, dass sie sich beim Fall Sophia Lösche selbstverständlich erinnert fühlen an die zahllosen Sexualstraftaten insbesondere nordafrikanischer Intensivtäter, ebenso wie auch an die Fälle von Mia in Kandel oder Maria in Freiburg?

Ist es nicht absolut normal, dass sich Menschen die Frage stellen, welch ein gestörter Erziehungs- und Erfahrungshintergrund wohl dazu führen konnte, dass eine junge und gebildete Frau alle gebotenen Vorsichtsmaßnahmen in den Wind schlägt, die uns allen schon als Kinder von unseren Eltern eingebleut wurden: Ein gesundes Mißtrauen gegenüber unbekannten Personen etwa; oder der Rat, nicht zu Fremden in den Lieferwagen zu steigen? Ohne Frage war es ein tödlich naives, völlig unrealistisches Welt- und Menschenbild, das hier abermals sein Opfer forderte.

Für Bedford-Strohm hingegen ist eben dieses psychopathische, selbstgefährdende Weltbild vorbildlich und geradezu der Pfad ins Himmelreich: „Für Sophia sind alle Tränen abgewischt. Sie geht in ein Reich, das kein Leid mehr kennt.“ Wer da widerspricht und einwendet, dass man sich der Nächstenliebe auch verpflichtet fühlen kann, wenn man nicht in jedem Dahergelaufenen oder möglichst exotisch-fremdländisch Dreinschauenden sogleich ein Ebenbild von Gottes Herrlichkeit erkennen möchte – der ist für Berufsidealisten und verstrahlte Theologen bereits „Hassprediger“.

Bedford-Strohm wörtlich: „Es ist schwer, diesen Hass auszuhalten… aber die Erfahrung dieses Hasses macht umso deutlicher: Nur die Liebe hat Zukunft“. Für Sophia allerdings nicht mehr, die ist mausetot."


Gutmenschen-Zynismus 






Donnerstag, 2. August 2018

Lernen, lernen, nochmals lernen...

KGE hat wieder was gelernt. Und zwar, dass Landwirtschaftsbetriebe Beregnungsanlagen nutzen, um die Ernte zu sichern.

Ach was!






Und es begab sich zu einer Zeit...



Neues aus dem Märchenbuch für Gutmenschen:

"Ouadud Abdul floh 2001 aus Bangladesh. Er hatte damals als Moslem eine Christin geheiratet und hat mit ihr ein Kind, was die Familie der Frau und seine eigene nicht akzeptiert hätten. Sein eigener Bruder habe ihn mit einem Messer attackiert, sein Schwiegervater habe ihm ins Bein geschossen....


... ging es weiter über Pakistan, Iran, Mazedonien, Ungarn... Seine Religionszugehörigkeit sei ihm immer wieder zum Verhängnis geworden."


Moment. Er ist Moslem und hat wegen seiner Religion Probleme in Pakistan, Iran und Mazedonien? Als Moslem? 


Nicht mal in Ungarn haben Moslems Probleme, wenn sie sich benehmen. Jedenfalls gibt es keine Hinweise auf systematische Verfolgung von Moslems dort.

Im Text erfahren wir dann noch, dass er seine mit dem zweiten Kind schwangere Frau und das erste Kind in Indien hat sitzen lassen. Nach Ungarn ging es dann weiter nach Griechenland, wo er 10 Jahre (!!!) lebte und arbeitete.

Wie bitte? 10 Jahre dort gelebt und gearbeitet? Frau und Kinder immer noch in Indien. 

Und dann kam die Krise 2015 in Griechenland. Welche Krise jetzt genau? Die Wirtschaftskrise? Seit wann ist Wirtschaftskrise ein Grund, um in Deutschland Asyl zu beantragen? Nachdem man schon 10 Jahre sicher und friedlich in Griechenland gelebt und gearbeitet hat?

Wow, das ist schon eine tolle Geschichte. 

Die Wahrheit wird wohl niemand je erfahren, aber die interessiert auch keinen, wenn man sich schön in seinen Gefühlen suhlen kann... "und schauen sich verliebt in die Augen."

Und es wird auch immer eine naive und einsame deutsche Frau geben (auf das Äußere will ich jetzt gar nicht eingehen), die solche Geschichten glaubt und sich darauf einlässt. Und der es auch scheißegal ist, dass er ein Asylbetrüger mit abgelehntem Asylantrag ist.

Und es wird auch immer eine deutsche Zeitung geben, die solche Herz-Schmerz-Märchen ausbreitet und als Beispiel gibt, dass das mit der Migration doch alles gar nicht so schlimm ist. Allen Verstößen gegen geltendes Recht und allen logischen Widersprüchen in der Erzählung zum Trotz.