Mittwoch, 20. Juli 2016

Der Gutmensch




Was ist eigentlich ein "Gutmensch"? 

Das Wort hat ja derzeit Hochkonjunktur. Viele verwenden es, aber wenn man drüber nachdenkt, ist es nicht so leicht, zu beschreiben, was jemanden zu einem "Gutmenschen" macht.

Dem reinen Wortlaut nach könnte es sich beim "Gutmenschen" ja um einen guten Menschen handeln. Allerdings wird das Wort ausschließlich spöttisch verwendet. Man macht sich über einen „Gutmenschen“ lustig. Da aber kein normaler Mensch auf die Idee kommen würde, sich über einen guten Menschen lustig zu machen, handelt es sich beim „Gutmenschen“ natürlich nicht um einen guten Menschen.

Gute Menschen wollen gute Dinge tun und tun sie auch. „Gutmenschen“ wollen etwas anderes. Ich glaube, nach langem Überlegen, dass es „Gutmenschen“ nur vordergründig darum geht, Gutes zu tun. 

Tatsächlich wollen „Gutmenschen“ vor allem eines: sie wollen für einen guten Menschen gehalten werden. Dass andere eine gute Meinung von ihnen haben, ist das Wichtigste für sie. Gutes zu tun ist nicht ihr Interesse. Andere sollen denken, dass sie gute Menschen wären.

Gutes tun ist oft anstrengend, manchmal mit persönlichen Nachteilen verbunden und findet oft in der anonymen Privatheit statt. „Gutmenschen“ dagegen wollen die große Bühne, sie wollen möglichst viele Menschen davon überzeugen, dass sie selbst gute Menschen sind. Deswegen findet man besonders viele „Gutmenschen“ unter Politikern, Künstlern oder auch unter TV- und Radiomoderatoren.

Ohne eine psychologische Ausbildung zu besitzen, sagt mir meine „psychologische Hausapotheke“, also mein gesunder Menschenverstand, dass diese „Gutmenschen“ eine Menge Persönlichkeitsstörungen mit sich herum tragen. Viele verbindet ein subtiler Schuldkomplex aus vergangenen dunklen deutschen Zeiten, Minderwertigkeitskomplexe und eine erstaunliche Unfähigkeit, die eigenen Emotionen mithilfe der Ratio zu kontrollieren.

„Gutmenschen“ fallen vor allem durch zwei Verhaltensweisen auf.

Die erste ist das öffentlichkeitswirksame Betrauern der Schlechtigkeit und Niedertracht dieser Welt, wobei die dargebotene Betroffenheit den Anlass oft maßlos übersteigt, bzw. das Bejubeln von vermeintlich guten Dingen, die auf der Welt geschehen. Das Bejubeln geht dabei meist einher mit einer sehr naiven und eingeschränkten Sicht der Dinge.

Bekanntestes Beispiel für diesen Typ „Gutmensch“ ist sicherlich die Heulboje der Grünen, Claudia Roth. Sie betrauert zum Beispiel Staatsgrenzen und bejubelt deren vollständige Öffnung. Und zur Krönung verkauft sie diesen gesellschaftlichen und staatlichen Selbstmord als humanistischen Akt.

Und wenn das alles schief geht mit den offenen Grenzen, dann haben natürlich andere Schuld. Und zwar all jene, die Frau Roths gute Ideen nicht richtig umgesetzt haben. Frau Roth jedenfalls wollte nur das Beste.

Jüngstes Beispiel ist natürlich die Geschichts- und Geografieexpertin der Grünen, Renate Künast.



Sie betrauerte bei Twitter medienwirksam den Tod des „Axt-Attentäters“ von Würzburg, der kurz nach der Tat von SEK-Polizisten erschossen wurde.

Vielleicht sollte man beim nächsten Fall dieser Art einfach schnell Frau Künast herbeiholen. Die regelt das schon. Und alles wird gut.

Übertroffen wurde Frau Künast im Wettstreit der „Gutmenschen“ nach dem Anschlag durch den Axt-Täter nur von unserem Bundespräsidenten-Darsteller. 

Von wem sonst?

Nachdem der Attentäter offenbar unter falschen Alters- und Herkunftsangaben illegal in unser Land „geflüchtet“ ist, von unseren Steuergeldern verpflegt und untergebracht wurde, eine Pflegefamilie für ihn gefunden wurde, ihm ein Praktikum und eine Bäckerlehre angeboten wurde und er dennoch der Meinung war, ein paar Ungläubigen zu zeigen, wo der Moslem die Axt hat, meint der Erste Deutsche im Staat doch tatsächlich, wir müssten eben noch mehr für die Integration solcher Bastarde tun.

Die zweite Sorte von „Gutmenschen“ (auweia, hat er eben Sorte Mensch gesagt?), legt weniger Wert darauf, durch positive Äußerungen für einen guten Menschen gehalten zu werden, sondern eher durch Weglassen bestimmter Worte.

Aufgefallen ist mir dies schon öfter, aber besonders deutlich am Tag nach dem Anschlag von Nizza, als ein muslimischer Attentäter mit einem LKW 84 Menschen tötete und Hunderte verletzte. Im Radio am Morgen danach wurde die „Expertin des Senders für die sozialen Netzwerke“ befragt, also praktisch die 23jährige Studiopraktikantin, der die Überwachung von Facebook und Twitter übertragen wurde. Diese erzählte dann unter anderem, dass es nach dem Anschlag bei Twitter kaum Tweets mit dem Hashtag „Je suis Nice“ gab, wo doch dieses „Je suis… irgendwas“ inzwischen zum Grundrepertoire eines „Gutmenschen“ gehört, welches reflexartig nach einem Terroranschlag sofort gepostet wird, begleitet von der Einfärbung des Facebook-Profilbildes in den jeweiligen Nationalfarben des gerade kulturell bereicherten Landes.

Die schlaue Expertin für soziale Netzwerke erklärte auch gleich sofort, warum es dieses „Je suis Nice“ kaum gab. Die Erklärung ist so lächerlich wie erhellend. Die Leute wollten einfach vermeiden, dass man sie falsch versteht, wenn sie das schreiben würden. Schließlich gibt es ja noch das englische Wort „nice“. Und sie wollten sich nicht vorwerfen lassen, an solch einem Tag missverstanden zu werden und dass sie sich eventuell gut fühlen würden.

Mal abgesehen davon, dass es schon einer gehörigen Portion Dummheit bedarf, wenn jemand am Tag nach dem Anschlag in Frankreich nach zwei aufeinanderfolgenden französischen Worten ein darauffolgendes englisches Wort vermutet, dass auch noch groß geschrieben sein soll, zeigt es exemplarisch, was diese zweite Sorte „Gutmenschen“ besonders umtreibt.

Diese „Gutmenschen“ wollen es auf alle Fälle vermeiden, dass sich durch die Verwendung bestimmter Wörter, und seien sie auch noch so neutral im Sprachgebrauch verankert, auch nur irgendwer irgendwie in irgendeiner Form angegriffen, verletzt oder gar diskriminiert fühlt. All ihr Denken dreht sich darum, wie sie sich ausdrücken können, ohne andere auch nur ansatzweise zu provozieren.

Wir alle kennen den „Negerkuss“ und das „Zigeunerschnitzel“.

Das hat zur Folge, dass eine eigene Meinung, ein eigener Standpunkt gar nicht mehr möglich sind. Es geht nur darum, die Gefühle, Ansichten und Meinungen anderer zu berücksichtigen. Heraus kommt dann ein bis zur Unkenntlichkeit verzerrtes Geschwafel bei dem man kaum weiß, was der derjenige eigentlich sagen will.

Und wer keine eigene Meinung mehr hat, kann sich auch nicht mehr für seine Interessen einsetzen. Derjenige hat keine eigenen Interessen mehr. Er nimmt nur noch Rücksicht auf andere und wird damit zum Spielball fremder Interessen.

Im großen Maßstab erleben wir das gerade in Deutschland. Eigene deutsche Interessen gibt es nicht mehr. Deutschland wird damit zum Spielball amerikanischer, türkischer oder arabischer Interessen.

Es geht natürlich aber auch ein paar Stufen kleiner. Man findet diese Form des "Gutmenschentums" auch in eher unpolitischen Bereichen wie Wissenschaft und Sport, wobei diese Bereiche durch die Vergewaltigung der Sprache natürlich politisch aufgeladen werden.

Ein besonders schönes Beispiel hierfür ist eine sogenannte Sprachwissenschaftlerin, die der Meinung ist, man dürfe das Wort „Flüchtling“ nicht mehr benutzen, sondern müsse es durch das Wort „Geflüchtete“ ersetzen. Das „ling“ im „Flüchtling“ mache denselben nämlich unnötig klein!

Auf sowas muss man erst mal kommen.

Rainer Bonhorst von der Achse des Guten hat darauf mit der einzig möglichen Art und Weise reagiert: er hat sich köstlich drüber lustig gemacht.


Auch Sportmoderatoren, Sportler und Sport-Funktionäre unterliegen dieser freiwilligen sprachlichen Selbstkontrolle. Während der letzten Fußball-EM hörte man öfters die Berichte aus dem Lager der deutschen Mannschaft (die auch politisch korrekt auf das „National“ im Namen verzichtet) über den Zustand eben dieser Mannschaft vor dem nächsten Spiel.
Und fast immer kommt es zu der stereotypen Aussage, dass die deutsche Mannschaft selbstbewusst, aber nicht arrogant in das Spiel geht. Abgesehen davon, dass wohl kaum einer der Moderatoren, Spieler oder Offiziellen den Unterschied zwischen „selbstbewusst“ und „arrogant“ wirklich ermitteln kann: was soll dieser Zusatz „nicht arrogant“?

Der Satz, „die deutsche Mannschaft geht selbstbewusst ins Spiel“ reicht doch völlig aus.

Neben der vorsorglichen Entschuldigung für eine unerwartete Niederlage („an der Arroganz lag es jedenfalls nicht“), kann dieser Zusatz eigentlich nur noch bedeuten: „Seht her! Schaut auf uns! Wir sind inzwischen gute Deutsche! Wir wissen, was wir können, aber wir erheben uns nicht mehr über andere. Wir respektieren euch alle. Ihr braucht keine Angst mehr vor uns Deutschen zu haben. Wir werden euch nie wieder überfallen!“

Und da war er wieder, der große historische Schuldkomplex.

Mag sein, dass ich das jetzt ein wenig übertrieben sehe, aber angesichts der immer mehr um sich greifenden Vergewaltigung unserer Sprache macht man sich eben so seine Gedanken über die Ursachen.

Dabei fällt mir noch eine dritte typische Eigenheit von „Gutmenschen“ ein. Es ist eine verstörend naive Gläubigkeit an das Gute in jedem Menschen. „Gutmenschen“ glauben fest daran, dass sie einen wilden Tiger, dem sie gegenüber stehen, nur durch pures gutes Zureden in eine zahme Stubenkatze verwandeln können. Und die ist danach so beeindruckt und befriedet, dass auch der Wellensittich und der Goldfisch vor ihr sicher sind.

Nicht wahr Frau Käßmann? Noch immer warte ich auf den epischen Moment, in dem Frau Käßmann, die trinkfeste Moralkeule der evangelischen Kirche auf den sich auf’s Paradies und 72 Jungfrauen freuenden Attentäter Mohammed trifft und ihn mit ihrem Herzen voller Liebe und ihrem Kopf voller Leere durch gemeinsames Beten davon zu überzeugen sucht, den Bombengürtel doch nicht zu zünden.

Ihre katholischen Kollegen stehen ihr übrigens beim Führen ihrer Schäfchen zum Schafott in nichts nach.

Wobei, das ist vielleicht keine dritte Art von "Gutmenschen", sondern bei diesen Gestalten kommt einfach nur alles zusammen, was einen "Gutmenschen" so auszeichnen kann. Die Krone der Schöpfung quasi...

Wenn diese „Gutmenschen“ nicht so schrecklich gefährlich für unser aller Leben wären, könnte man ja einfach drüber lachen und spotten.

Ein Meister des Spotts war bekanntermaßen der große Loriot. Und schon er hat sich 1991 in seinem schönen Film „Papa ante portas“ auf seine eigene großartige Weise über diesen Typus Menschen lustig gemacht. Sehr schön zu sehen in der Szene „Mutters 80. Geburtstag“. Man achte auf Herbert und Hedwig! :-) :-)


Dienstag, 5. Juli 2016

Die Isländer und ihr "Reichsparteitag"

Die Isländer haben uns bei der Fußball-EM mit ihrem mutigen und kraftvollen Spiel viel Freude gemacht. Ebenso beeindruckend, wenn nicht sogar noch mehr war der Schlachtruf, mit dem Fans und Mannschaft sich gegenseitig gefeiert und unterstützt haben. Erinnert entfernt an den Haka-Tanz der Neuseeländer.

Nun haben die Isländer ihre EM-Helden nach dem Ausscheiden von der EM bei ihrer Ankunft in Reykiavik ausgiebig gefeiert!

"Boom. Boom. Huh!"

Ich find's ja megageil, aber seltsam ist, dass auch so viele Linke die Isländer und ihren Schlachtruf so abfeiern. Bürger, die auf ihr Team und ihr Land stolz sind und ihre Traditionen pflegen und das alles noch in großen "Aufmärschen" sind dem Linken doch eigentlich per se suspekt.

Naja, die Isländer sind eben keine Deutschen. Man stelle sich die deutsche Fußballnationalmannschaft, die ja inzwischen sogar ohne das "national" im Namen auskommen muss, nach einem Spiel vor der deutschen Fankurve mit einem solchen oder ähnlichen Schlachtruf vor. 

Die Linken und die Systempresse würden sofort was von "Reichsparteitag" schreien oder an "Goebbels im Sportpalast" erinnern.

Bei den Deutschen sorgt ja schon ein simples "So geh'n die Deutschen, die Deutschen die geh'n so..." für kollektive linke Schnappatmung.

So geh'n die Deutschen...

Und eigentlich müsste doch so ein verweichlichter Linker beim Anblick der lauten, kämpferischen Isländer panikartig seinen "Safe Space" aufsuchen und laut "Triggering" und "Micro Aggression" jammern! Aber sie lieben die Isländer. Naja, solange es nicht um Deutsche geht, stehen eben auch Linke auf Fahnenappelle und Fackelumzüge.

Terri und andere Experten...

Ich höre nicht viel Radio. Eigentlich nur auf dem Weg zur und von der Arbeit. Aufgrund der guten Musik ist es dann doch einer der öffentlich-rechtlichen Sender. Genauso interessant ist es aber, den Begriff der "Lügenpresse", der ja viele Eigenarten der deutschen Systemmedien in einem Wort zusammenfasst, jeden Tag wieder bestätigt zu bekommen.

Zur Zeit ist natürlich der Brexit das große Thema. Und natürlich ist der Brexit eine Katastrophe. Und natürlich sind alle, die dafür gewählt haben, dumm. Oder alt. Oder beides. Und natürlich werden ausschließlich "Experten", seien es nun Politikwissenschaftler oder Journalisten, die diese Meinungen bestätigen, herbeigerufen und befragt.

Der Sender, den ich immer höre, ist sich dabei nicht mal zu blöd, eine ganz besondere "Expertin" zum Brexit zu befragen. Die Redei ist von Teresa "Terry" Reintke, ihres Zeichens Europaabgeordnete der Grünen. Das ist die, die in dem folgenden Video, welches irgendwie an die Teletubbies erinnert, ins Bild gesprungen kommt, nachdem ihre nicht minder seltsamen Kolleg_*Innen_X (oder wie man das jetzt schreibt) ein kleines Intro geliefert haben.

Grüne Hilfsschüler jetzt im EU-Parlament

"Terry" Reintke ist inzwischen ein oder zwei Jahre älter und bestens versorgt. Im oben erwähnten Radio-Interview aber phantasiert sie noch immer mit derselben naiven Kleinkinderstimme vom Friedensprojekt Europa. Und wie voll Kacke der Brexit doch ist. Leider hab ich dieses Beispiel der späteuropäischen Dekadenz (nämlich großgewachsene Kleinkinder zu Politikern zu machen) im Netz nicht mehr gefunden. Oder Gott sei Dank.


Junckerland in Britenhand

Nun haben die Briten ihr Land also zurück. Ob es die EU-Machtclique irgendwie schafft, dies in den kommenden Monaten oder Jahren durch politische Schachzüge umzukehren oder zu verwässern, ist nicht vorhersagbar.

Vorhersehbar ist jedoch, dass die EU-Diktatoren, allen voran Juncker und Schulz, nichts unversucht lassen werden, einen weiteren Verlust ihrer Macht zu verhindern. Denn nur darum geht es bei dem sogenannten Projekt Europa inzwischen noch, um die Macht der EU-Politiker. Binnenmarkt, Freizügigkeit von Personen, Waren und Kapital... all das kann man simpel mit bilateralen oder multilateralen Verträgen regeln. Dazu braucht man weder eine EU-Kommission noch ein EU-Parlament oder einen Rat oder all die anderen EU-Institutionen.

Diese Institutionen braucht man nur, um in allen europäischen Ländern hineinreden und mitregieren zu können, um seine eigenen Machtphantasien über ein vereinheitlichtes Groß-Europa umsetzen zu können.

Und schon gar nicht braucht man sogenannte "Politiker", die sich aufführen wie die Herrscher Europas. Wie Sonnenkönige. Wie Kaiser oder Päpste. Und die sich wahrscheinlich auch so fühlen.

Gut zu sehen in diesem Video, in dem Herr Juncker anlässlich eines EU-Gipfels Staats- und Regierungschefs aus europäischen Ländern "begrüßt". 

Begrüßung nach Junckerart

Wie er mit den Politikern umgeht, zeigt die ganze Selbstherrlichkeit und die Respektlosigkeit der EU-Herrscher gegenüber den europäischen Nationen.

Und die Reaktionen vieler europäischer Politiker zeigen die Angst, die sie vor den mächtigen und in ganz Europa bestens vernetzten Brüsseler Königen haben. Welcher unabhängige Mensch würde sich so ein respektloses Verhalten bieten lassen? Sie machen alle Miene zum bösen Spiel, weil sie genau wissen, dass wahrscheinlich ein Fingerschnips der Diktatoren aus Brüssel ausreicht, dass sich ihre Macht dem Ende entgegen neigt.

Dass sich eine Mehrheit der Briten gegen diese respektlose Behandlung von abgehalfterten Säufern und Politverbrechern gewehrt haben, ist der eigentliche Erfolg des Brexit!