Montag, 27. April 2020

"Ich flatte dir gleich die curve!"

Man kennt sie ja schon, diese Profilstatements bei Facebook wie "Stadt XY bleibt bunt" oder "I pray for ... (trage den jeweiligen Namen der Stadt mit dem letzten Terroranschlag ein), die sich bei größeren Vorkommnissen pandemieartig durch die sozialen Netzwerke fressen. Die sind ja sowas wie der Behindertenausweis des Internets.

Jetzt heißt es also "flatten the curve".




Ganz ehrlich: ich kann es nicht mehr sehen!

Wenn ich sowas sehe oder höre, denke ich mir immer "ich flatte dir gleich mal die curve" oder "bei dir sind schon so einige Kurven geglättet".

Leute, die kaum das englische "th" aussprechen können, ohne fünf andere mit Corona anzustecken, schmücken ihr Profilbild bei Facebook mit diesem Spruch. "Flatten the curve".

Was soll denn der Scheiß? Was soll das aussagen? Dass du gerade zuhause auf der Couch rumlümmelst und dich mit Senf und Cola bekleckerst?

Oder mit Sushi und Wein, falls dein Gehalt etwas höher ist? 

Was soll dieses Statement? Glauben diese Leute, die würden freiwillig zuhause sein und hier aus freiem Willen an der Eindämmung einer Virusinfektion teilnehmen? 

Hallo? 

Ihr MÜSST zuhause bleiben! 

Jeder, der gerade nicht als "systemrelevant" eingestuft wurde, muss/soll zuhause bleiben. Ich würde es ja nicht noch öffentlich machen, dass meine Anwesenheit im Büro oder mein Job selbst so unwichtig sind, dass ich auch zuhause bleiben kann. Wieso verkündet ihr das voller Stolz? Das ist nicht euer Verdienst! IHR MÜSST zuhause bleiben! Es wurde euch von der Regierung befohlen. Und ihr könnt ein kräftiges Ordnungsgeld aufgebrummt bekommen, wenn ihr euch nicht dran haltet.

Würdet Ihr nicht euer Gehalt weitergezahlt bekommen oder wenigstens noch Kurzarbeitergeld, dann würdet ihr nicht freiwillig zuhause hocken bleiben.

Dieses Profilbanner ist in etwa so sinnvoll, als wenn der Sklave morgens beim Weg auf's Baumwollfeld ein Schild mit sich rumträgt, auf dem steht "harvest the cotton".

Ihr wurdet dazu gezwungen! Und 50% der Bevölkerung oder mehr betrifft genau das Gleiche. Das ist also nichts, womit man sich rühmen müsste. Es ist nichts Besonderes! Es betrifft fast alle.

Oder diese ganzen Fernsehfuzzis, die jetzt in den Werbepausen immer dieses Symboldach über'm Kopf machen und uns auffordern, zuhause zu bleiben. Hört mal, ihr Spacken, wir brauchen diesen Hinweis oder diese Erinnerung von euch nicht, denn wir haben keine Wahl. Auch wir müssen zuhause bleiben.

Und ihr würdet ja auch viel lieber euer hübsches und meist ausdrucksloses Gesicht in die Kamera halten, anstatt zuhause in euren schönen Altbauwohnungen rumzulungern. Viele von euch können ja trotzdem noch weiter ihrem TV-Job im Studio nachgehen, was dieses Waldorfschulen-Dachzeichen noch heuchlerischer macht. Genau wie die Tatsache, dass euer TV-Geschäft jetzt mal so richtig boomt, weil mehr Leute Zeit haben, die Kiste von morgens bis abends laufen zu lassen.

Wie gesagt: ich kann es nicht mehr sehen oder hören. Dieses "flatten the curve" ist wieder eines dieser zahllosen grenzdebilen Zeichen, die heutzutage überall gesetzt werden müssen. Gegen Rechts, für Solidarität mit irgendwem und gegen Corona.

Und wahrscheinlich werde ich mich auch noch weiter aufregen über künftige, belanglose und grenzdebile Statements in der Öffentlichkeit. 

Diese Curve wird wohl niemals flat!



Mittwoch, 22. April 2020

Diskussionsorgien

Die Kanzlerin ist genervt.

(Beispielbild)

Wie schon im Herbst 2015. Damals ging es nicht um Öffnungs-Diskussionsorgien, sondern um Schließungs-Diskussionsorgien. Grenzschließungs-Diskussionsorgien.

Die Kanzlerin war damals so betrübt, dass sie irgendwas von "das ist nicht mehr mein Volk" oder so gesagt hat.

Zum Glück haben wir damals ihre Warnung verstanden und konnten sie zum Bleiben überreden.

Wer würde uns wohl sonst heute so sicher durch diese Krise führen?

Okay, im Ernst: spinnt die "Führerin der Herzen"? Da gibt es die größten Einschränkungen unserer Freiheit seit Bestehen der westlichen Demokratien und eine der angeblich wichtigsten Führungspersonen der westlichen Welt ist genervt davon, wenn die Menschen ihre Rechte wiederhaben wollen?

In einem erstaunlich kritischen Kommentar des MDR in den Tagesthemen wurde ihr das gesagt. Weiter hieß es im Kommentar, die Kanzlerin hätte ihre Aussage dahingehend präzisiert, dass sie vor allem von dem Durcheinander unter den Ministerpräsidenten genervt sei.

Hallo? Grundgesetz an Merkel: Wir leben in einem föderalen Bundesstaat und nicht in einem autoritären Zentralstaat.

Es gibt zwei Vorfälle in Merkels Kanzlerschaft, die exemplarisch zeigen, wofür ihre Politik steht. Genauer gesagt, worum es in ihrer Politik nicht geht: 

das ist zum einen das Wegwerfen der Deutschland-Flagge nach dem Wahlsieg (Merkel wirft Flagge weg)

und zum anderen diese Aussage über Diskussionen zu unseren verfassungsmäßigen Rechten.

Die Große Vorsitzende hat kein Interesse an diesem Land und kein Interesse an Föderalismus und Meinungsvielfalt.




Sonntag, 19. April 2020

Der Glaube ist stabil




Die "Corona-Krise" zeigt es wieder: der Glaube der Menschen in die Fähigkeiten der Politik ist stabil.

Die Regierungen greifen hart durch und die Umfrageergebnisse werden besser.

Merkel und Söder bekommen Zustimmungswerte wie lange nicht mehr. Und das erst, seit sie ihr anfängliches Zögern in der Krise beendet und drastische Maßnahmen eingeleitet haben.

Die Leute wollen offenbar mehrheitlich "starke Anführer".

Warum ist das so? 

Ich glaube, es gibt zwei Gründe. Einer ist offensichtlich und der andere eher hinter- und tiefgründiger.

Der erste Grund ist: viele Menschen benötigen tatsächlich eine Art Führung und Verhaltensanweisung im Leben. Sie sind zu selbstständigem, eigenverantwortlichen Handeln nicht in der Lage. Das war schon immer so und wird immer so bleiben und zum Teil kann man es den Menschen nicht verübeln. Unser Leben wird immer komplexer und keiner, wirklich keiner kann die Gesellschaft, in der wir leben, in seiner Gesamtheit überblicken und beurteilen. Und in solchen Situationen suchen sich Menschen Ratgeber und das betrifft in unterschiedlichem Ausmaß jeden von uns, denn jeder kommt irgendwann mal in eine Situation, in der er nicht mehr weiter weiß.

Nun ist das System, in dem wir leben, nun mal so wie es ist und die "Ratgeber" sind die, die wir gewählt haben.

Doch aus welchen Gründen auch immer... diese Leute sind keineswegs die Art von "Ratgebern", an die wir uns eigentlich wenden würden, wenn wir Kompetenz und Lebenserfahrung und besonderes Verantwortungsgefühl erwarten. Aber sie sind halt da. Und wir nehmen halt die, die da sind. Und das sind Politiker.

Politiker sind aber genauso wenig in der Lage, die Lebenssituation eines Einzelnen zu beurteilen und entsprechend Hinweise zu geben, wie jeder andere fremde Mensch auch. 
Das liegt im Wesen der Politik. Sie ist keine feine Klinge, sondern ein Breitschwert. Politik kann entweder nichts tun oder drastisch drauf hauen.

Erst haben Merkel und Spahn und Söder abgewartet, dann haben sie Millionen Menschen in ihrer Lebensgrundlage beeinträchtigt. Völlig unabhängig vom individuellen Zustand und nebenbei auch völlig unabhängig von unabhängiger Beratung.

Und seit sie "drauf hauen", steigen die Umfragewerte wieder an.

Der zweite Grund ist tiefgründiger. Ich denke, dass viele Menschen unterbewusst nicht damit klarkommen, dass die Welt nicht nur gut ist, sondern dass auch schlimme Dinge passieren, auf die wir keinen Einfluss haben.

Die Menschen wollen keine schlechten Dinge, sie wollen nicht, dass Schlimmes passiert und viele können mit der Vorstellung nicht leben, dass solche Dinge passieren können, denn es könnte ja auch einmal sie selbst treffen und dann wären sie weitgehend hilflos.

Aus diesem (Un)bewusstsein über die eigentliche Hilflosigkeit des Menschen in bestimmten Situationen sehnen sich sich nach jemandem, der das Böse und Schlechte verbannt oder zumindest seine Auswirkungen verhindert.

Jeder Ruf nach dem "starken Staat" ist im Prinzip eigentlich nichts weiter als der Ruf nach jemandem, der eine bestimmte oder diffus gefühlte Bedrohung von einem fernhält. Weil man weiß, dass man nicht viel machen kann, wenn einen zum Beispiel ein Virus wirklich hart trifft. Und davor haben Menschen Angst. Sie wollen nicht ausgeliefert sein und können mit dem Fakt, dass wir weitgehend noch immer der Natur ausgeliefert sind, nicht umgehen. Sie wollen diese Tatsache nicht akzeptieren.

Menschen wollen nicht, dass ihnen selbst, ihren Kindern, ihren Eltern oder Großeltern, Freunden und Bekannten etwas passiert und sie hoffen auf jemanden, der die Gefahr von ihnen fernhält.

Deswegen suchen sie jemanden, der durchgreift und vielleicht verhindert, dass es einen selbst trifft.

Und dabei ist es auch völlig egal, ob die Maßnahmen irgendwas bringen. Hauptsache, der Retter handelt. 

Handelt er nicht und es passiert etwas, sagt man: siehst du, hättest du mal gehandelt.

Handelt er, und es passiert trotzdem etwas, sagt man: okay, aber du hast alles versucht.

Und darauf setzt Politik. Politik zeigt Gefahren, erzeugt Ängste und bietet Universallösungen an. Oder auch nur Lösungsversuche.

Oder sie wittern Ängste der Bevölkerung und nehmen diese auf und bieten ebenfalls Universallösungen an.

Politiker sind abhängig von den Stimmungen in der Bevölkerung und den Medien. Politik agiert nicht, sie reagiert auf Stimmungen. Ob es etwas bringt oder nicht, ist egal und stellt sich erst später heraus.

Und aus unerfindlichen Gründen wird Politikern eine Handlungskompetenz auf jedem möglichen Gebiet zugeschrieben. Auch wenn ein Herr Spahn schon daran scheitert, sich eine Mundschutzmaske richtig aufzusetzen.

Und aus irgendeinem Grund nehmen die meisten Menschen den Politikern Fehlversagen nicht übel. 

"Sie haben es halt versucht und sich Mühe gegeben und wollten ja nur das Beste für die Menschen."

Und da viele Menschen selbst keine Lösungen für ihre Probleme haben, sind sie eben dankbar, wenn es ein anderer versucht, auch wenn er dann erfolg- oder glücklos bleibt.

Außerdem werden jeden Tag Menschen geboren und somit entwachsen auch jeden Tag Menschen dem Kindesalter, also dem Alter, in dem man noch abhängig ist von anderen und wenig eigene Entscheidungen trifft. Jeden Tag kommen Menschen an den Punkt, an dem sie eigenverantwortlich leben und ihre eigenen Entscheidungen treffen müssen. Und dann kommen die beiden Gründe zur Wirkung, die ich oben genannt habe.

Ob das so stimmt, weiß ich nicht, aber ich bin der Meinung, dass es stimmt.

Der einzige Ausweg liegt darin, dass die Menschen lernen und akzeptieren, dass das Leben Risiko bedeutet und Überraschungen bereithält, die einen auch mal hilflos zurücklassen und die niemand von ihm fernhalten kann. Schon gar nicht Politiker.

Aber leider werden Politiker alles tun, diese Illusion aufrecht zu erhalten.




Samstag, 11. April 2020

Corona und New York




New York City ist sowas wie das amerikanische Epizentrum der Corona-Epidemie. 35% aller Fälle der USA treten im Staat New York auf, über die Hälfte davon allein in NYC.

Die "Todesrate" beträgt nach den letzten Zahlen knapp 6% (mehr als 5.150 Tote auf knapp 88.000 Infizierte, also positiv Getestete). Natürlich muss man diese Zahl ein gehöriges Stück nach unten abändern, da die tatsächliche Zahl der Infizierten unbekannt, aber um einiges höher ist. Im Gesamtstaat New York beträgt die Todesrate etwa 4,5%, in den benachbarten Staaten New Jersey und Connecticut bei etwas über 3%.

Nicht nur die erhöhte Todesrate fällt auf, sondern auch, dass derzeit die absolute Zahl der Toten in New York City sehr hoch ist. So hoch, dass offenbar die Stadt nicht hinterherkommt, die Toten final zu begraben und daher "Zwischenlagerungen" auf dem Armen-Friedhof Hart Island vorgenommen werden.

Die zwischenzeitlich kursierende Information, dass New York plant, Massengräber in öffentlichen Parks auszuheben, stellte sich als Fehlinformation dar, dennoch scheint die Stadt von der aktuellen Situation überfordert zu sein.

Die hohe Zahl der Toten in New York macht mich etwas stutzig. Das fällt schon auf, selbst gegenüber den Hotspots Wuhan und Norditalien. Und dabei meine ich die reine absolute Zahl an Todesopfern, unabhängig davon, ob sie nun mit oder durch den Virus gestorben sind. Denn es müssen ja "zusätzliche" Tote vorliegen, wenn die Stadt derzeit nicht mit dem Begraben hinterherkommt. Also egal, ob die Menschen dort jetzt mit oder wegen Corona gestorben sind - es sind im Augenblick sehr viele.

Da frage ich mich schon, woran das liegt und es MUSS auch dort wieder verschiedene Gründe geben, denn ansonsten würde der Virus woanders ja auch so viele Todesopfer hervorrufen. Es müssen besondere Bedingungen in NY vorherrschen, die woanders so nicht gegeben sind.

Ich habe keine abschließende Meinung zu diesem Thema und gebe auch keine Wertung ab. Ich versuche nur darüber nachzudenken, weshalb es in New York City so viel dramatischer aussieht als in anderen Orten der Welt.

Zunächst ein paar allgemeine Angaben:

In NYC sterben jedes Jahr um die 150.000 Menschen an den Top 7-Todesursachen.

Diese sind Herzerkrankungen, Krebs, unbeabsichtigte Unfälle/Verletzungen, chronische schwächere Atemwegserkrankungen (englische Abkürzung CLRD), Schlaganfall, Lungenentzündung/Influenza (zusammengefasst) und Diabetes.




Das sind also im Schnitt etwa 411 pro Tag. Mit allen Abweichungen nach oben und unten. 

Der Tag mit den meisten "Corona-Toten" in New York brachte etwa 800 Fälle. Darin wäre ein Teil der "normalen" 411 Toten schon enthalten, denn auch NY zählt alle Toten, die infiziert waren, automatisch zu den "Corona-Toten", unabhängig von der tatsächlichen, finalen Todesursache. Wir hätten also einige hundert Fälle mehr als "normal", dazu noch die Fälle der anderen Tage, die auch über dem Durchschnitt lagen.

Welche Gründe könnte es dafür geben? Zunächst einmal kommt einem die Bevölkerungsdichte in den Sinn.

In New York leben etwa 8,4 Mio Menschen auf einer relativ kleinen Fläche. Etwa 2,5 mal so viele Menschen wie in Berlin auf einer kleineren Fläche als in Berlin. 

Viele Menschen auf geringer Fläche führen naturgemäß zu vielen Infizierten. Am 10.04. gab es in NYC etwa 162.000 positiv getestete Fälle. Dass es also bei mehr Infizierten auch mehr Todesfälle gibt, ist logisch. Bleibt noch die erhöhte Todesrate.

NYC ist gekennzeichnet durch riesige Unterschiede in der Einkommens- und Vermögensverteilung. Es ist durch fast alle Länder der Welt beobachtbar, dass der Gesundheitszustand in den niedrigeren Einkommensgruppen schlechter ist als in den höheren Einkommensgruppen.

Ich habe folgenden interessanten Artikel gefunden, der genau das zum Thema macht:


Er ist in englisch und ich fasse mal die wesentlichen Aussagen zusammen:

Schon völlig unabhängig von Corona ist die Lebenserwartung im unteren Quartil der Einkommensschichtung viel geringer als im oberen Quartil.

Im unteren Teil sterben 244,8 von 100.000 New Yorkern unter 65 Jahren, im oberen sind es nur 113,9. Weniger als die Hälfte als bei den ärmeren Bevölkerungsteilen.

In den ärmsten Gegenden, etwa in Brownsville, Brooklyn (durchschnittliches Einkommen bei 16.499 USD und nur 1% weißem Bevölkerungsanteil) liegt die Lebenserwartung bei 75,6 Jahren - die niedrigste in NY. Und das liegt nicht nur an Bandenkriegen, sondern eben auch an besonderen gesundheitlichen Zuständen.
Demgegenüber liegt die Lebenserwartung in Greenwich Village und Soho (durchschnittliches Einkommen bei 121.326 USD und fast 75% weißer Bevölkerung) bei 86,7 Jahren -  die höchste in der Stadt.

Die jüngsten Zahlen der Stadt zeigen, dass Brownsville am härtesten von dem Virus betroffen ist und Greenwich Village und Soho am wenigsten.

Allein am Virus kann das nicht liegen, denn das macht keinen Unterschied zwischen arm und reich.

Diabetes als eine der Vorerkrankungen, die Covid 19-Patienten zum Risikofall einer schweren Erkrankung machen, ist ebenfalls in den niedrigen Einkommensvierteln der Stadt viel mehr vertreten.

Elizabeth Pathak, eine Epidemiologin und Präsidentin eines Gesundheitsforschungsinstitut sagt treffend: "Wenn du wohlhabend bist, fährst du nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr."

Das stimmt zwar nicht generell, denn viele wohlhabende New Yorker pendeln täglich in Innenstadt zum Arbeiten mit dem Zug und der U-Bahn oder dem Bus, aber im großen statistischen Maßstab stimmt das wohl.

Sie sagt weiter:

"Aber wenn du zur Arbeiterschicht in NY gehörst, dann lebst du in größerer Menschendichte an jedem denkbaren geografischen Punkt deines Lebens. Es beginnt morgens mit dem Weg ins Bad, deine Wohnung ist überfüllt, der Nahverkehr ist überfüllt, die Arbeit ist überfüllt, die Schulen sind überfüllt."

Okay, all das gilt auch für die deutsche und europäische Mittel- und Unterschicht, aber in NY konzentriert sich diese eben besonders. Nirgends sind die Unterschiede so groß wie im Big Apple. Und viele Menschen leben wegen der hohen Mieten tatsächlich eng zusammen auf wenig Raum. In den wohlhabenderen Gegenden Brooklyn's oder Queens' sieht die Lage etwas anders aus.

Auch wenn die Aussage der Epidemiologen in ihrer Absolutheit sicher übertrieben ist, so ist doch ein wahrer Kern darin. Eine relativ arme und weniger gesunde Schicht konzentriert sich an bestimmten Orten und das Virus hat es dort leichter, am Ende wegen der schlechteren gesundheitlichen Bedingungen in den ärmeren Vierteln.

Ich denke, nach allem, was ich bisher gelesen und recherchiert habe, erscheint mir der Verweis auf die schlechtere allgemeine Gesundheit in den ärmeren und ärmsten Vierteln New Yorks ein sehr plausibler zu sein, hinsichtlich der Gesamtzahlen an Betroffenen und Todesfällen in der Stadt und hinsichtlich dieser auffälligen Ausnahmesituation im Vergleich mit anderen Gegenden.

Und mir selbst kam noch ein weiterer Gedanke, der ebenfalls einen kleinen Anteil haben könnte. Es handelt sich sozusagen um einen zufälligen und unglücklichen, zeitlichen Aspekt.

Das Corona-Virus brach ja nicht, wie jedes Jahr die Grippe, Anfang Herbst in Asien aus und löste dann die übliche Grippewelle im Rest der Welt aus. Es ist ja auch kein Grippe-Virus, sondern nur eines mit sehr ähnlichen Symptomen. Der Ausbruch kam also zusätzlich und zu einem willkürlichen Zeitpunkt.

Es erreichte uns ja erst verspätet, im Februar und März und die USA offenbar noch später als bei uns. Das Virus brach ja einfach so aus, durch einen zufälligen Übergang vom Tier auf den Menschen irgendwo in Wuhan (wenn man der offiziellen Ansicht glaubt). Als es bei uns ankam, war die jährliche Grippewelle schon über ihren Höhepunkt hinaus und das Virus traf also auf eine Bevölkerung, die zum Teil eh schon geschwächt war durch die jährliche Grippewelle. Auch dieses Jahr gab es wieder mehrere Millionen Arztbesuche wegen Grippe und grippalen Infekten.

Was also, wenn Corona z.B. in New York wie eine zweite "Influenza"-wirkt und dort auf eine bereits von der ersten Grippewelle leicht geschwächte Bevölkerung traf, von der ein großer Teil auch noch durch prekäre Einkommens- und Gesundheitsverhältnisse geprägt ist, die sich auf sehr engem Raum konzentriert?

Das könnte zumindest die dramatischen Zustände in NYC erklären. Denn auch die "normale" Influenza fordert in NY jedes Jahr zwischen 4.500 und 5.000 Toten. 

Bis jetzt sind es in NYC über 5.000 "Corona-Tote". Die Zahlen sind derzeit leicht rückläufig. Und am Ende könnte es wie eine zweite schwere Grippewelle gewesen sein, die auf eine vorbelastete Bevölkerung traf.

Könnte das sein?



Sonntag, 5. April 2020

Die "Corona"-Toten

Inzwischen sollen es also 1.342 sein.

In ganz Deutschland. 1.342 Menschen, die angabegemäß am Corona-Virus verstorben sind.

Wie diese Zahlen zustande kommen, sollte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Es werden einfach alle gezählt, die infiziert waren und es werden keine Autopsien durchgeführt, um die wirkliche Todesursache zu ergründen.

Angeblich, um die Ärzte vor Ansteckung zu schützen. Also ausgerechnet jene Ärzte, die bei jeder anderen Autopsie nicht wissen, welche Überraschung sie beim zu untersuchenden Toten erwartet und die darauf trainiert sind, besonders vorsichtig zu agieren und die es bei den "normalen" Autopsien mit allem möglichen zu tun haben können, was uns Mutter Natur so bereit hält.

Egal, es wird nicht gemacht. Nicht in Deutschland, nicht in Italien und wahrscheinlich auch woanders nicht.

Der Chef des RKI bestätigte letztens in der täglichen PK, dass das Durchschnittsalter der Toten bei 81 liegt. 81 Jahre! Das ist punktgenau die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland! Wenn also alle Toten genau das Alter haben, in dem in Deutschland für die meisten Menschen im Schnitt das Leben zu Ende ist, wie wahrscheinlich ist es dann, das ausgerechnet diese Toten ausschließlich deswegen verstorben sind, weil sie mit dem Virus infiziert waren?

Es ist extrem unwahrscheinlich. Und es bedarf auch keiner Autopsien oder grundlegender medizinischer oder virologischer Kenntnisse, um das zu wissen, bzw. mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen zu können.

Der erste "Corona-Tote" im Land Brandenburg war ein alter Mann (ich glaube, er war 91, aber es können auch 85 gewesen sein... es ist eigentlich egal), der bereits auf der Palliativ-Station des Krankenhauses lag. Palliativ-Station ist die Station, wo Leute noch medizinisch und seelisch betreut werden, deren Tod bereits feststeht. Also nicht das Datum, sondern die Tatsache an sich.

Ich weiß selbst aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, einen nahen Menschen zu verlieren und es ging damals am Ende recht schnell.

Aber wenn mein Vater damals richtig autopsiert worden wäre, ich bin mir sicher, jemand hätte auch noch irgendeinen Virus oder eine bakterielle Entzündung gefunden. So war es am Ende schlicht und ergreifend und traurig genug Bauchspeicheldrüsen-Krebs.

Und so wird es auch mit den meisten der jetzt beklagten und gezählten "Corona-Toten" sein.

Derzeit wird ja auch besonders auf die Alten- und Pflegeheime geschaut. Und während es noch bis vor kurzem in regelmäßigen Abständen in den Medien kritische Berichte zu den Zuständen in deutschen Heimen gab, scheinen diese jetzt ausschließlich ein Hort der Reinheit, Hygiene und des empathischen Umgangs des Personals mit den Patienten zu sein. Nichts kann jetzt mehr den Tod hervorgerufen haben als das Virus. Keine Vorerkrankung(en), keine fragwürdigen hygienischen Bedingungen und kein überfordertes oder nachlässiges Personal. Nein! Es ist der Virus! Ausschließlich!

Hier ein paar Beispiele aus Pflegeheimen im Raum Würzburg aus dieser Woche:




Alte Menschen, alle über der durchschnittlichen Lebenserwartung und alle mit schweren Vorerkrankungen!

Was zur Hölle fällt den Wissenschaftlern des RKI, die eigentlich wegen ihres direkten Zuganges zur Politik besonders verantwortungsvoll informieren sollten, also ein, hier von "Corona-Toten" zu reden?

Es ist eine unverantwortliche und unnötig Panik verbreitende Art der Kommunikation.

In Deutschland sterben im Schnitt pro Tag etwa 2.500 Menschen. Im Winter mehr, im Sommer weniger. Es können also zwischen Oktober und April auch mal mehr als 3.500 sein. Dafür im Sommer weit weniger als 2.000.

Im März wären das also etwa 80.000 Menschen gewesen, die an allem möglichen gestorben sind. Und akzeptiert man jetzt den absurden Gedanken, dass die etwa 1.000 Toten des März alle WEGEN Corona gestorben sind und dass die durchschnittlich 80.000 Menschen auch weiterhin gestorben wären, dann kommen wir auf 81.000. Oder 82.000 oder 85.000 oder 78.000... kein Mensch weiß das genau!

Was wir aber wissen, ist, dass selbst mit der absurden Annahmen, es handele sich tatsächlich um "Corona-Tote", die Gesamtsterberate überhaupt nicht dramatisch über dem Normalfall liegt.

Nochmal zurück zu den Altenheimen. Hier ist ein interessanter Artikel zu den jährlichen Sterbezahlen in Pflegeheimen. Die wichtigste Info daraus:

Am 03.03.2018, also so etwa zur gleichen Zeit wie jetzt vor zwei Jahren, starben in Deutschland an diesem einzigen Tag 3.863 Menschen! Umgerechnet auf die Pflegeheime sind das mehr als 900! An einem einzigen Tag!

Und noch ein Zitat aus diesem Bericht, der deutlich macht, dass wir es jeden Tag mit dem Tod zu tun haben, nur dass ansonsten keiner genau hinsieht.

"Ja, es wird gestorben…jeden Tag. Wir hatten die Schweinegrippe, Ehec, Influenza und weiß der Kuckuck was da noch so durchgefegt ist.Wir hatten in einem Jahr 64 Tote in 4 Monaten…die Schwester schaut morgens in ein Appartement und findet einen toten alten Menschen vor,wir wägen oft ab ob es noch Sinn macht den Bewohner ins Krankenhaus zu schicken."

Hier der gesamte Beitrag, der in der jetzigen Situation lesenswert ist, weil er die Dinge ins rechte Licht rückt und die Fragen, die so viele Fachleute und Laien an das RKI und die Regierung haben, unterstreicht.



Ich hoffe, dass es nach der "Krise" irgendwann einen Untersuchungsausschuss geben wird, der die Umstände dieser bisher nie dagewesenen Einschränkung unserer Rechte als Menschen aufklären wird.

Und ich hoffe auch, dass diese "Krise" bald vorbei ist. Und ich bin sicher, das Jahr 2020 wird unter anderem in die Geschichte eingehen als ein Jahr, von dem wir lernen sollten, kritisch und skeptisch zu sein bei allem, was Politik und ihr nahestehende Wissenschaftler so verkünden.

Und falls ich mich irren sollte und es - wider allen jetzigen vorliegenden Zahlen - doch noch eine verheerende Epidemie werden sollte, dann entschuldige ich mich schon jetzt.

Skeptisch werde ich trotzdem bleiben, denn es zieht sich durch die Geschichte der Staaten, dass Regierungen gelogen und betrogen haben.



Moralische Verpflichtung des Staates, Leben zu retten?




Gibt es eine moralische Pflicht für den Staat, Menschenleben zu retten?

Wenn das so ist, dann gilt diese Pflicht immer zu jeder Zeit in jeder Hinsicht absolut. Sie ist dann nicht verhandelbar. Denn wieso sollte ein Leben mehr Wert sein als ein anderes?

Also wenn diese Pflicht absolut gilt, dann wäre es die permanente Aufgabe des Staates, Leben zu retten. Da das logisch nur bedeuten kann, den Tod zu verhindern - denn man kann ein Leben nur retten, wenn der Mensch noch am Leben ist - müsste der Staat sofort Autos, Fahrräder, Flugzeuge, Alkohol, Zigaretten und auch die Hausarbeit verbieten. Eigentlich müsste er jede Arbeit verbieten, denn es gilt ja die absolute moralische Pflicht, Leben zu retten, also Tod zu verhindern und man kann sich aber bei fast jeder Tätigkeit tödlich verletzen.


Selbst beim Versuch, Leben zu retten, kann man sich tödlich verletzen. Ein Arzt kann sich beim Versuch, das Leben eines Patienten zu retten, mit einem Virus infizieren. Er kann sich eine Blutvergiftung zuziehen. Der Fahrer des Notarztwagens könnte beim Versuch, einen Patienten so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu bringen, einen Unfall bauen und sterben.

Also wenn selbst der Versuch, Leben zu retten, tödlich enden kann, müsste der Staat dies verbieten, denn er hat ja angeblich die absolute moralische Pflicht, Leben zu retten.

Diese Pflicht würde also am Ende absoluten Stillstand bedeuten. Die Pflicht, Leben zu retten, würde das Ende des Lebens bedeuten.

Denn ein Arzt hätte nicht mal die Möglichkeiten, Leben zu retten, da auch schon die Herstellung von medizinischem Gerät oder Arzneimitteln mit dem Tod enden kann.

Ergo: es gibt keine absolute moralische Pflicht des Staates, Leben zu retten! Diese Pflicht gibt es für niemanden! Denn sie ist als absolutes Postulat nicht erfüllbar!

Es gibt diese Pflicht nicht in Zeiten von Corona und auch sonst nicht.

Übrigens: Staaten dürften keine Kriege führen, wenn es diese Pflicht gäbe.




Corona und Ethik





Jetzt liest man viel, es würde zu unseren ethischen Grundsätzen gehören, dass wir Menschenleben schützen müssten. Deswegen sind die Maßnahmen zur Kontaktsperre und zum Verbot der Erwerbstätigkeit ganzer Bevölkerungsgruppen gerechtfertigt, um uns Zeit zu geben, uns in einen Zustand zu versetzen, mehr Leben zu retten.

Wessen ethische Grundsätze sind das? Ethik ist das Nachdenken über Moral, also über richtiges und falsches Verhalten.

Also wessen moralische Pflicht ist es, jetzt so viele Menschenleben zu retten wie möglich?

Meine Pflicht? Die Pflicht derer, die das behaupten? Oder die Pflicht von Jens Spahn? Oder von Angela Merkel?

Wenn überhaupt, dann könnte man eine solche Pflicht den Ärzten zurechnen. Aber die tun schon, was in ihrer Macht steht. Und das teilweise unter fahrlässiger Behandlung durch den ach so "treusorgenden" Staat, der aber behauptet, alles im Griff zu haben.

Und auch Ärzte und medizinisches Personal müssen eine Abwägung machen zwischen dem Einsatz von Ressourcen und der Rettung von Leben. Denn Ressourcen sind begrenzt. Jede Ressource ist begrenzt.

Wäre es tatsächlich unser aller moralische Pflicht, alle möglichen Leben zu retten, dann müsste die Regierung sofort Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, diverse Sportarten, Alkohol, Rauchen und auch die Hausarbeit verbieten. Denn nur so könnten all die tragischen Todesfälle auf diesen Gebieten verhindert werden.

Die Regierung müsste sämtliche Ressourcen in den Kampf gegen Krebs, Herzinfarkte, Hepatitis, AIDS und andere tödlich verlaufender Krankheiten stecken. Alte Menschen müssten alle permanent untersucht werden und bei dem geringsten Anschein einer Erkrankung, die tödlich enden könnte, an sämtliche verfügbare medizinische Apparate angeschlossen werden.

Bei solchen Überlegungen wird sich jeder sofort an den Kopf fassen und mehr oder weniger begabt irgendwas in Richtung Risikobewertung äußern. Denn schließlich haben Auto fahren und Flugzeug fliegen und Hausarbeit ja einen Zweck. Die meisten Menschen tun das ja nicht nur einfach so aus Langeweile.

Und man würde über Aufwand und Nutzen reden, so komisch das bei Menschenleben auch klingt.

Aber da wir keine begrenzten Ressourcen haben, MÜSSEN wir über Aufwand und Nutzen reden. Denn jede Maßnahme kostet Geld und Zeit und Energie.

Wir sehen leicht, dass es keine moralische Pflicht gibt, so viel Menschenleben wie möglich zu retten. Denn das würde bedeuten, alle verfügbaren Ressourcen dorthin zu allokieren und sämtliche gefahrgeneigten Tätigkeiten zu verbieten.

Es kann eigentlich nur darum gehen, die Risikogruppen so gut wie möglich zu schützen, soweit sie es nicht selbst tun können. Und dafür muss man nicht Millionen Menschen verbieten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Politiker und Staatsbedienstete haben da leicht reden. Ihr Einkommen ist sicher. Auch viele Angestellte in größeren Firmen können noch eine Weile über die Runden kommen.

Aber es gibt Millionen von Menschen, die auf jeden Euro angewiesen sind. Die sich und ihre Kinder weiter ernähren müssen, die weiter ihre Miete und ihre Versicherungen und ihren Autokredit zahlen müssen. 

Was ist jetzt mehr wert? Die Sorge von Millionen um ihr eigenes Leben oder die Sorge um einen 105-jährigen, der mit schweren Erkrankungen in einem Pflegeheim stirbt und bei dem dann auch noch zufällig Corona entdeckt wurde?

Und es klingt hart und unempathisch, aber: Menschen sterben! Jeden Tag! In jeder Altersgruppe! An allen möglichen Ursachen!

Das Durchschnittsalter der sog. "Corona-Toten" in Deutschland liegt bei 81 Jahren!

Das ist so ziemlich punktgenau die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland. Also all diese Menschen wären so oder so jetzt gestorben, denn es ist ja völlig absurd zu glauben, dass ohne Corona die Lebenserwartung in diesem Frühjahr erheblich angestiegen wäre. Wenn man diese Menschen jetzt zu "Corona-Toten" erklärt, dann impliziert das, dass es sonst keine normalen Todesfälle entsprechend der Lebenserwartung gegeben hätte. Oder es impliziert, dass diese Toten alle dazu kommen zur Normalsterblichkeit. Nur lässt sich nirgendwo eine dramatische Erhöhung der gesamten Sterblichkeit feststellen. Mit ein, zwei Ausnahmen, nämlich zB in Italien in der Altersgruppe >65 Jahre in der letzten Woche (laut Statistik der inzwischen bekannten Seite euro MOMO). Aber auch dieser leichte Anstieg gegenüber dem Durchschnitt liegt noch erheblich unter früheren Anstiegen.

Und solange die Gesamtmortalität in den Ländern nicht signifikant und über das Übliche hinaus ansteigt, kann man nicht von einer tödlichen Pandemie reden, von der wir uns alle aussperren müssen. Denn die "normale Sterblichkeit", die jeden Tag in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Privatwohnungen vorkommt, fällt ja jetzt nicht weg, nur weil ein neuer Virus bekannt wurde.

Und was machen wir eigentlich nächstes Jahr, wenn ein neuer, bisher unbekannter Influenza-Virus entdeckt wird, der sich pandemisch über die ganze Welt ausbreitet, so wie es jedes Jahr geschieht. Denn Viren müssen neu sein, um sich ausbreiten zu können. Dass ein Virus neu ist, ist eine völlig normale Sache.

Was machen wir dann?

Nehmen wir dann die bisherigen Statistiken von Influenza aus der Vergangenheit zur Hand und verhängen wieder Kontaktsperren und Arbeitsverbote?

Wir haben ein Gesundheitssystem, welches über Jahrzehnte in einen gewissen "eingeschwungenen Zustand" gekommen ist. Man ist in der Lage, die üblichen Schwankungen zu ertragen und hat noch einen kleinen Puffer für besondere Ereignisse.

Aber wenn nun die Natur mit einer neuen "Idee" um die Ecke kommt und uns etwas vor die Nase setzt, für das wir keine Vorsorge haben, sollen wir dann alle Menschen des Landes oder der Welt davon abhalten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sie alle zu Anhängigen der Versorgungseinrichtungen des Staates zu machen, die zudem noch auf Geld basieren, das der Staat nicht hat?

Oder sollen wir nun für den Fall der Fälle, der alle paar Jahre auftreten kann, eine gigantische Vorsorge treffen, damit wir auf jeden Fall auf alle möglichen Entwicklungen vorbereitet sind? Wollen wir dafür bezahlen?

Nein, wir sind Teil der Natur und zur Natur gehört auch das Sterben. Wir können uns nicht auf alles vorbereiten und gegen alles absichern. Und wir wollen das auch nicht. Das beweisen unsere alltäglichen Tätigkeiten, die das Risiko des Todes innehaben.

Wir machen eine Risikoabschätzung, eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Wir sind nicht bereit, all unsere Ressourcen in die Verhinderung des Todes zu stecken, denn dann würden wir nicht mehr fliegen und Rad fahren und Auto fahren und Sport treiben und Haushaltsarbeit durchführen. Wir würden uns ins Bett legen und in Ermangelung eines Einkommens auf Hilfe anderer angewiesen sein, deren angebliche moralische Pflicht es ist, unser Leben zu retten.


Und dieses moralische Verhalten wird auch noch ausgerechnet dem Staat auferlegt, der nicht mal in der Lage ist, ausreichend Schutzmasken und Arztkittel vorrätig zu halten. Dieses moralische Verhalten wird von Staaten verlangt, die ansonsten Menschen in Kriege schicken und deren Leben riskieren, die ansonsten Kürzungen im Gesundheitswesen beschließen, die ansonsten Steuereinnahmen aus dem Verkauf von Alkohol und Zigaretten einnehmen usw...

Nein! Es gibt diese allgemeine moralische Pflicht des Erhalts von Leben nicht.  Denn die Konsequenz davon ist der Stillstand! Es ist das Ende vom Leben. 

Die absolute moralische Pflicht, alle Leben zu erhalten, muss zwangsläufig in einer Beendigung jeglicher menschlicher Tätigkeit enden, denn jede Tätigkeit kann direkt oder indirekt zum Tod führen. Denn selbst der Versuch, Menschenleben zu retten, kann zum Tod führen, durch Ansteckung oder Überlastung oder Depressionen angesichts des täglichen Leids, das die Natur mit sich bringt.

Und wenn bei alledem nirgends auf der Welt erhöhte Gesamtsterblichkeitswerte zu erkennen sind, die dramatisch wären, dann sind die Kontaktsperren und das Arbeitsverbot für Menschen unverantwortlich und führen zu weitaus größeren Schäden als der Virus. In jeder Hinsicht! Denn auch die anderen Menschen haben ein Recht auf Leben!


Mittwoch, 1. April 2020

Corona und (k)ein Ende

Nein, die Corona-Krise ist noch nicht zu Ende.

"Beendet" wurde jetzt die öffentliche Reputation eines bisher angesehenen Fachmannes, der sich in der Vergangenheit für das Gemeinwohl und für Transparenz in wichtigen politischen Fragen eingesetzt hat.




Die Rede ist vom inzwischen sehr bekannten Lungenarzt Dr. Wodarg, der der erste war, der sich öffentlich gegen die, aus seiner Sicht, unnötige Panik verbreitende Politik der Regierung in Deutschland wandte, immer begründet mit Fakten, die jeder nachprüfen kann. Er tat dies stets sachlich und vermied explizit, sich irgendwelchen Verschwörungstheorien über die Herkunft des Virus anzuschließen. Er beurteilte nur die aktuelle Situation in Deutschland und Europa anhand verfügbarer Daten und anhand seiner jahrzehntelangen medizinischen und politischen Erfahrung und anhand des gesunden Menschenverstandes.

Er war auch jahrzehntelang bei Transparency International aktiv und ist derzeit noch Vorstandsmitglied der deutschen Sektion. Er war auch maßgeblich an der Aufdeckung von Interessenskonflikten (finanzieller und politischer Art) in der WHO beim Umgang mit der Schweinegrippe im Jahr 2009 beteiligt, als ähnlich wie heute von einem "Todesvirus" gesprochen wurde. Er deckte damals auch finanzielle Interessen von Big Pharma im Zusammenhang mit der Virusinfektion auf. Dies waren Dinge, die damals von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt passierten und erst jetzt wieder in's Bewusstsein gerieten, weil er daran erinnerte.

Und dieselben Muster der medialen Behandlung, die damals bei der Schweinegrippe vorhanden waren, erkannte er auch jetzt wieder und machte früh darauf aufmerksam.

Nun hat Transparency Germany mitgeteilt, dass man seine Mitgliedschaft auf "ruhend" gestellt habe.

Warum? Was hat er falsch gemacht? Hat er falsche Angaben gemacht? Verschwörungstheorien verbreitet? Sich unsachlich und beleidigend ausgedrückt?

Nein, er hat sich nur mit den "falschen Leuten" unterhalten. 

Wodarg hat sich, soweit ich das überblicke, mit Radio München, mit der Webseite "Punkt. Preradovic" und mit Eva Hermann bei der Webseite "Wissensmanufaktur" unterhalten. Und, ganz am Anfang, auch mit Redakteuren der ZDF-Sendung "frontal".

Welche davon ist jetzt "antidemokratisch" oder "verschwörungstheoretisch" im Sinne von Transparency?

Die Begründung von Transparency Germany ist die typische "Kopf in den Sand-Mentalität" des heutigen Zeitgeistes, die typische Blockadehaltung, wenn es um etwas geht, das nicht in den Mainstream-Medien publiziert wurde. Es geht nicht mehr darum, WAS jemand sagt, sondern WO oder gegenüber WEM. Man verwendet völlig beliebige und inhaltsleere Totschlag-Phrasen wie "antidemokratisch" oder "verschwörungstheoretisch" und bügelt damit einfach alles ab.

Die Begründung lautet im Kern:

"Der Vorstand wird ein unabhängiges Gremium beauftragen, sich mit den Äußerungen von Wolfgang Wodarg zum Corona-Virus auf zum Teil antidemokratischen und verschwörungstheoretischen Plattformen zu befassen und aufzuarbeiten, ob sein Verhalten die Interessen von Transparency Deutschland verletzt hat."

Nachzulesen hier:


Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Dr. Wodarg hat versucht, für mehr Transparenz zu sorgen, indem er zusätzliche Informationen gegeben hat, die die Regierung in ihrer Beurteilung verwenden könnte und hat auf Interessenskonflikte hingewiesen, die in der Vergangenheit aufgetreten sind und auch heute wieder vorliegen können. Denn schon 2009 tauchte der Name von Prof. Drosten auf Seiten derjenigen auf, die die damalige "Epidemie" in unglaublicher Weise übertrieben haben. Und schon damals war Dr. Wodarg einer der Kritiker.

Beide finden auch Erwähnung in dieser Arte-Dokumentation "Profiteure der Angst - Das Geschäft mit der Schweinegrippe" aus dem Jahr 2009.


Und dieser Versuch der Schaffung von mehr Transparenz soll geeignet sein, die Interessen einer Organisation zu verletzen, die sich für mehr Transparenz in der Politik und für Aufdeckung von Korruption einsetzt? Hallo?

Und es sind also nicht die Äußerungen von Dr. Wodarg an sich, sondern wem gegenüber er sich geäußert hat?

Warum finden solche Interviews eigentlich meist auf alternativen News-Seiten im Internet statt?

Nun, das liegt schlicht daran, dass die Mainstream-Medien vor allem damit beschäftigt sind, die Äußerungen der Regierung und des staatseigenen Robert-Koch-Instituts nachzuplappern, grafisch aufzubereiten und irgendwie miteinander zu vergleichen. Also im Prinzip Hofberichterstattung.

Diese Interviews, die wir auf alternativen News-Seiten sehen, sollten wir eigentlich vom Spiegel oder von Focus oder zumindest bei den privaten TV-Sendern zu sehen bekommen! Diese wären eigentlich in der Verantwortung, das Handeln der Regierung jederzeit kritisch zu hinterfragen und weitere Informationen und Stimmen zuzulassen. So geht Meinungsvielfalt! Und so geht Journalismus!

Die Meinung der Regierung wiederzugeben ist simple Berichterstattung, also copy and paste. Klar, es gehört auch zur Aufgabe der Medien, darüber zu informieren, was die Regierung so macht, aber noch viel wichtiger ist, andere Meinungen einzufangen und ihnen Raum zu geben.

Und da die großen Mainstream-Medien dies permanent unterlassen, gibt es überhaupt nur alternative News-Angebote im Internet.

Transparency Deutschland geht es offenbar weniger um die Schaffung von Transparenz, sondern um die Einhaltung der "richtigen" Übertragungswege.

Aber vielleicht verstehen wir den Begriff "Transparenz" auch nur falsch. Denn am Ende des Statements des Vorstands von Transparency Germany finden wir noch folgende Aussage:

"Wir möchten mit dieser Maßnahme wieder mehr Raum und Zeit für unsere eigentliche Arbeit, dem Kampf gegen Korruption, gewinnen. In diesen schwierigen Zeiten spielt Transparenz rund um die Maßnahmen zur Einschränkung zentraler Grundrechte und des öffentlichen Lebens eine entscheidende Rolle, damit die Regierung das Vertrauen der Bevölkerung genießt.“

Der erste Satz ist ja völliger Unsinn, denn Dr. Wodarg hat ja seine Aussagen nicht im Rahmen seiner Tätigkeit als Vorstand von Transparency Germany getätigt, sondern als Privatmann und er hat die Tätigkeit der Organisation ja gar nicht behindert. Im Übrigen hat er dabei genau das getan, was Transparency tun möchte - er hat auf mögliche Korruption aufmerksam gemacht, die schon einmal aufgedeckt wurde, damals 2009.

Und dann kommt der zweite Satz und der ist der Hammer! Transparenz soll also hergestellt werden, damit die Regierung das Vertrauen der Bevölkerung genießt. Es sollen also die Entscheidungen der Regierung nicht hinterfragt werden, sondern die Maßnahmen sollen transparent gemacht werden, damit die Regierung Vertrauen genießt. 

Es geht also nicht mehr darum, zu prüfen, OB die Regierung überhaupt das Vertrauen der Bevölkerung verdient, sondern es wird angestrebt, dass die Regierung das Vertrauen der Bevölkerung genießt und deswegen soll Transparenz hinsichtlich der Maßnahmen der Regierung geschaffen werden, was ja nichts anderes bedeutet, lediglich die Maßnahmen zu erklären.

Auf Deutsch: die Regierung hat was beschlossen, das ist so und so gemeint und jetzt vertraut der Regierung!

Den logischen Widerspruch erkennt der Vorstand von Transparency wohl nicht. 

Wenn eine Organisation Korruption aufdecken und Transparenz schaffen will, dann muss sie prüfen, ob Anhaltspunkte für Korruption vorliegen. Das ist ihre eigentliche Aufgabe. Es geht also um Skepsis gegenüber der Regierung! Und wenn Korruption aufgedeckt werden würde, dann gäbe es ja allen Grund, der Regierung nicht zu vertrauen.

Aber scheinbar ist die Aufgabe von Transparency, zu zeigen, dass gar keine Korruption vorliegt und deshalb der Regierung vertraut werden kann. Nun, dafür braucht man keine Organisation, die Korruption bekämpfen will. Dafür braucht man sich nur die täglichen Pressekonferenzen der Regierung ansehen. Da sieht man es deutlich, dass keine Korruption vorliegt, denn ansonsten würde uns die Regierung das ja wohl sagen.

(Ironie wieder aus)

Also nochmals: Dr. Wodarg hat als Privatperson das versucht, was die Aufgabe von Transparency wäre, nämlich Transparenz zu schaffen, indem zusätzliche Informationen bereitgestellt werden und auf evtl. Korruption hinzuweisen, indem er auf ähnliche Vorgänge in der Vergangenheit (mit zum Teil denselben Personen!) hinweist.

Und deswegen lässt Transparency also seine Mitgliedschaft ruhen. Wahnsinn!

Wie sieht eigentlich die Aktivität von Transparency Germany derzeit aus? Wie wollen sie Transparenz schaffen und evtl. Korruption aufdecken? 

Bemüht man sich normalerweise zur Aufdeckung von Korruption und zur Schaffung von Transparenz (im Sinne von zusätzlichen Informationen) nicht gerade der Informationswege, die eben nicht in den großen Mainstream-Medien zu Wort kommen? Ist das nicht genau die Vorgehensweise, um Korruption aufzudecken und mehr Transparenz zu schaffen? 

Oder verstehen die ihre Tätigkeit so, lediglich die Meldungen der Regierung und der großen Mainstream-Medien zu sichten? Und dann ruft man bei der Regierung an und fragt, ob da vielleicht Korruption im Spiel sein könne? Oder beim Spiegel? Sieht so die Arbeit von Transparency aus?

Man könnte fast verzweifeln, wenn man all die leeren Worthülsen und Phrasen liest, mit denen "Führungskräfte" heutzutage um sich werfen und damit der Freiheit und der Meinungsbildung schaden. Und wieviele Menschen auf diese Worthülsen reinfallen!