Samstag, 17. Juni 2023

Gesundheitstipps von "Karl, dem Irren"...

Was wäre dieses Land ohne seine Politiker, die sich wirklich auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens permanent um unser Wohl sorgen.

Karl Lauterbach, sogenannter Gesundheitsminister, denkt sogar an uns, wenn er Fahrstuhl fährt, wie er mit einem spontanen Tweet jüngst bewies. 

Okay, Denken ist vielleicht zu viel gesagt. Seht selbst:




Was muss in einem Kopf vorgehen, um so etwas zu posten? Wie wichtig muss man sich selbst nehmen und für wie dumm seine Zielgruppe halten?

Unabhängig vom Inhalt: führen wir erst einmal eine Rechtschreib-Prüfung durch.

Es heißt "Meine" erste Fahrt und nicht "Mein" erste Fahrt. Und das "das" am Ende schreibt man nur mit einem "s" und nicht mit zwei "s".

Nun zum Inhalt/Anlass des Tweets.

Im sogenannten Bundesgesundheitsministerium wurde ein neuer Paternoster eingebaut und eingeweiht. Das ist ja erst einmal eine schöne Sache, daß es in Zeiten moderner Technik und immer weniger Zeit noch solche traditionellen Transportformen gibt, die ein wenig entschleunigen und an "die gute alte Zeit" erinnern.

Aber ist das ein Grund für einen Tweet eines Ministers? Daß er seine erste Fahrt im neuen Paternoster hatte? Gibt es irgendjemanden in diesem Land, den so etwas interessiert?

Wenn er den Jüngeren unter uns, die noch nie einen Paternoster gesehen haben, erklärt hätte, was das ist und wie er funktioniert, dann hätte diese Nachricht ja immerhin noch einen Bildungszweck erfüllt. Aber so?

Wir wissen jetzt also, daß es im BMG einen neuen Paternoster gibt, daß "Karl der Irre" seine erste Fahrt damit hatte und daß ihm danach sofort Gesundheitstipps für's Volk durch den Kopf gingen.

Schon die Einleitung: "Ich bleibe dabei..." Was hat er denn erwartet? Hat er es für möglich gehalten, daß sich seine Meinung zum Thema nach der ersten Fahrt in einem neuen Paternoster ändert? 

Und das klingt ja auch so, als ob es in diesem Land eine kontroverse Debatte über die Vorzüge und Nachteile von Fahrstühlen/Paternostern gegenüber Treppensteigen gäbe und als ob er dabei eine umstrittene Außenseitermeinung vertritt!

Ich meine, man muss sich nur selbst eine Situation vorstellen, in der man seinen Standpunkt mit "ich bleibe dabei" einleitet.

Dem geht üblicherweise eine Diskussion voraus, in der man sich einer Mehrheit von Menschen gegenübersieht, die eine andere Meinung vertreten, aber man selbst ist von seiner Meinung überzeugt und sagt dann fast trotzig: ich bleibe dabei!

So ungefähr stelle ich mir eine Situation vor, in der man so etwas sagt.

Gibt es in diesem Land eine solche Diskussion?

Nein! Gibt es nicht! Und schon gar nicht gibt es da entgegengesetzte Meinungen! 

Wer je in einem mehrstöckigen Bürogebäude gearbeitet hat, wo um die Mittagszeit die Herde zur Fütterung trottet und dabei entweder einen Fahrstuhl oder die Treppen benutzen kann, der hört mehrmals pro Woche die gleichen Sätze: "Ich laufe. Ist gesünder." und "Ja, ich weiß, ich sollte viel öfter Treppen laufen, statt zu fahren. Naja, morgen vielleicht."

Jedes Kind in diesem Land weiß, daß Treppensteigen besser für den Körper ist als Fahrstuhl fahren. Okay, es gibt Ausnahmen. Wer gerade eine Hüft-OP hinter sich hat oder sich von Alters wegen nicht mehr behende (neudeutsch behände) wie eine Baumnatter bewegen kann, der bevorzugt aus guten Gründen einen Fahrstuhl. Fragt mal Joe Biden, was er lieber mag, Treppen oder Fahrstuhl. Auch ein Treppenlift an der Flugzeug-Gangway würde er sicher bevorzugen. Aber ansonsten sind da alle einer Meinung.

Also es ist völlig überflüssig, so einen Tweet abzusetzen zu einem Thema, bei dem sich quasi alle einig sind.

Wenn ein Minister schon tweetet, dann erwarte ich interessante und sinnvolle Statements. Was er gerade tut, in welchen Ausschuss er gerade geht und was dort besprochen wird, Situation der Pflegekräfte, Krankenhausbetten, medizinische Vor-Ort-Versorgung im Land, Kassenlage der Versicherungen usw.

Aber ob er einen Paternoster betritt und dabei die gleichen Gedanken hat wie jeder Mensch im Land ist einfach nur unnützes Geschwätz! Einfach nur unnützes Geschwätz! Der einzige Zweck, den so ein Tweet erfüllt, ist Wichtigtuerei! Damit haben wir dann auch die Person Lauterbach gut zusammengefasst: ein unnützer Wichtigtuer.

Womit auch der Prototyp eines Politikers beschrieben wäre.

Aber es wird ja noch besser!

Wie schon gesagt, kennt jeder die Vorzüge von Treppensteigen gegenüber Fahrstuhlfahren. Da geht es dann um Bewegung, Aktivierung der Muskulatur, Förderung der Durchblutung und solche Dinge.

Aber worum geht es Karl dem Irren? Um Stressabbau!

Was? Treppenlaufen als Stressabbau?

Hat schon mal irgendwer von irgendwem den Satz gehört: "Boah, ich bin wieder so gestresst, ich laufe erst mal ein paar Treppen."?

Ich noch nie! 

Man läuft nicht Treppen, um Stress abzubauen. Man schaltet mal kurz ab, schaut TV oder hört Musik, geht eine rauchen oder ne Runde ums Haus oder macht Sport, um Stress abzubauen, aber man steigt nicht Treppen!

Zumal Treppensteigen eine gewisse Konzentration erfordert und selbst ein Stressfaktor sein kann, womit wir wieder bei Joe Biden wären.

Schaut man sich Karls wirren Blick auf dem Foto oben an, dann glaub ich ihm, daß er irgendwie gestresst ist. Sehr sogar. Aber wäre dann nicht eine entspannte Fahrt in einem Fahrstuhl besser, anstatt beim Treppensteigen auf die Höhe der Stufen achten zu müssen?

Also nicht nur, daß "Karl der Irre" einen völlig unnützen Diskussionsbeitrag tweetet, nein, er fabriziert auch noch einen Plot-Twist, der völlig weg von der Realität ist.

Also der Kerl ist nicht mal in der Lage, in einem an sich unnützen Tweet einen halbwegs annehmbaren Realitätsbezug herzustellen.

Noch so ein Merkmal vieler Politiker: fehlender Realitätsbezug.

Am Ende nochmal ein wenig Rechtschreib-/Grammatik-/Ausdruck-Korrektur: 

TREPPEN SIND NICHT GESÜNDER!!! 

Treppen sind gar nicht gesund. Oder krank. Treppen sind aus Stein oder Metall. Totes Material. Eine Holztreppe könnte man noch in "gesund" oder "krank" unterteilen, je nachdem, wie weit der Holzwurm da noch aktiv ist, aber Holztreppen sind nicht der Standard in Bürogebäuden.

Treppensteigen könnte gesünder sein! Für den Menschen! Aber Treppen selbst können nicht gesund sein!

Und auch der Satz "Weder Aufzüge noch Paternoster bauen genug Stress ab, das machen nur Treppen." ist inhaltlich Schwachsinn!

Wieviel ist "genug Stress"? Genug wofür? 

Und nein! "Das machen nicht nur Treppen". Man kann auch anders Stress abbauen und die meisten Menschen in diesem Land bauen auch anders Stress ab als durch Treppensteigen.

Das mag alles spitzfindig klingen, nach dem Motto: wir wissen doch, was er meint, es ist halt Umgangssprache und so ein Tweet hat ja nur eine begrenzte Zeichenanzahl.

Ja, richtig. Trotzdem erwarte ich von einem Minister, daß er in der Lage ist, sich auch mit wenigen Worten sinnvoll und sprachlich richtig auszudrücken. Einfach irgendwas in den Äther zu tippen, was einem gerade durch den Kopf geht und keine "freiwillige Selbstkontrolle" des Geschriebenen durchzuführen, ist für mich eine Form der Respektlosigkeit dem Empfänger gegenüber.

Da man nicht nur meckern soll, hier mal ein Formulierungsvorschlag.

"Im BMG wurde der Paternoster erneuert. Schönes Ding, funktioniert sehr gut, aber Leute denkt dran: Treppensteigen ist gesünder als immer nur Aufzug fahren."

Kurz, knapp, richtig.

Und dazu ein nettes Foto.

Aber was haben wir stattdessen?

Zwei Rechtschreibfehler, ein sinnloser Plot-Twist und mangelhafter Ausdruck... all das in so einem kurzen Tweet! Das muss man erstmal schaffen!

Dazu ein Foto, bei dem man eher Angst als Vertrauen bekommt.

Und das ist ja nicht der einzige unnütze Tweet von "Karl dem Irren". Und andere Politiker stehen ihm ja da in nichts nach.

Es sind halt doch überwiegend unnütze Wichtigtuer ohne Realitätsbezug und mit mangelndem Respekt den Bürgern des Landes gegenüber, die ihr Dasein finanzieren.




Montag, 12. Juni 2023

Ein Bild und tausend Worte...

Okay, ich weiß, es heißt eigentlich "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte".

Aber manchmal hat man auch tausend/e Worte für ein Bild, die einem mehr oder weniger spontan durch den Kopf schießen.

Zum Beispiel dieses Bild:




Wir sehen die Co-Vorsitzende der GRÜNEN, Ricarda Lang. Zeitpunkt, Anlass und Ort der Aufnahme kenne ich nicht. Ist ja auch egal.

Mir lief das Bild zufällig durch mein Facebook-Feed.

Mein erster Gedanke war: okay, kann man natürlich so machen, aber... 

Nach dem Aber kann nun jeder für sich einsetzen, was ihm durch den Kopf geht.

Kurz danach ging mir folgender Begleittext durch den Kopf: Wenn sie diese Frau nicht kennen würden, was würden sie denken, arbeitet sie.

Auch eine schöne ergebnisoffene Frage, zu der sich jeder seine Gedanken machen kann.

Kurz danach las ich einen Beitrag einer SPIEGEL-Schreiberling*in zum aktuellen Thema der Missbrauchsvorwürfe gegen den Sänger der Band "Rammstein". Die Überschrift zu ihrem Beitrag lautete: Auch ich könnte eines der Rammstein-Mädchen gewesen sein.

Oder so ähnlich. Sinngemäß jedenfalls.

Nun war diese "Redakteurin" aber eine der Sorte Frauen, die garantiert niemals "Opfer" einer Aftershow-Party einer Rockband werden würden. Ihr fehlen dazu sowohl die äußeren als auch die inneren Eigenschaften, also Aussehen und Einstellung.

Naja, ihr Text war dann auch nicht mehr als das übliche Geschwurbel über die alten weißen Männer und ihre toxische Männlichkeit blablabla.

Jedenfalls dachte ich mir so: ja, genau, Kind, ausgerechnet du hättest eines der Opfer sein können. Da fehlt ja nur noch, daß sich Ricarda Lang hinstellt und diese Worte von sich gibt. Hat sie natürlich, aber trotzdem hatte ich spontan die Idee zu diesem Begleittext zu diesem Bild.




Gleich darauf fiel mir dann dieser Begleittext ein:




Man kann natürlich auch die... nennen wir es "Mode" von Ricarda Lang diskutieren.

Ist es wirklich sinnvoll, eine Hose anzuziehen, deren Muster an eine Kuh erinnert, wenn man so aussieht?

Beim Blick auf ihre Initialien RL fielen mir noch folgende Worte ein:




Natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen, meine Ideen bei Facebook zu posten, was natürlich zu (vorhersehbaren) Diskussionen führte, die deswegen jedoch nicht weniger amüsant für mich waren.

Das einzig ernsthafte Argument dabei, neben den üblichen dümmlichen Vorwürfen von "rechts" und "Misogynie", war ein Hinweis auf sog. "Bodyshaming" und daß man das ja nicht tut.

Nun, wie bei allem ist es auch hier etwas komplexer als "man tut sowas nicht". Okay, es kann natürlich jeder so sehen, aber ich sehe das anders.

Wer sich so der Öffentlichkeit präsentiert - und Ricarda Lang ist ja nun eine "öffentliche Person" - der sollte seinem Publikum schon ein wenig Respekt erweisen! Und klar kann sie eventuell nichts dafür, daß sie dick ist (vielleicht kann sie doch was dafür, weil sie sich einfach gehen lässt), aber trotzdem ist es respektlos, wenn man SO vor Leute tritt! 

Fette, nackte Arme sind nicht schön! Bei keinem Menschen und auch nicht bei Ricarda Lang! Niemand will so etwas sehen! Und nein, es ist auch nicht egal, wie man rumläuft! Menschen reagieren nun mal darauf! Und wem das egal ist, daß Menschen nun mal auf Äußerlichkeiten reagieren, der muss sich über Reaktionen nicht wundern.

Es ist jedenfalls keine Option, sich so anzuziehen, sich so körperlich gehen zu lassen und dann von allen zu erwarten, daß die das wortlos hinnehmen oder gar noch feiern.

Daß die Anhängerschaft der Grünen und ihre Parteifreunde das einfach so hinnehmen, zeigt auch eher der fehlende Respekt vor sich selbst. Sie nehmen es einfach hin, wenn ihnen jemand optisch die Fresse poliert!

Wenn Ricarda Lang wenigstens eine Geistesgröße ohne Vergleich wäre und man jedem ihrer Worte so sehr lauscht, daß man die Äußerlichkeiten gar nicht mehr wahrnimmt... das wäre ja wenigstens etwas. Aber sie ist ja auch nur eine durchschnittlich begabte, grüne Schwatztante und Phrasendrescherin. Schwatzen und Phrasen dreschen kann sie allerdings sehr gut. Das "durchschnittlich begabt" bezog sich auf sonstige Dinge.

Ich würde natürlich nicht in ihrer Gegenwart so über sie reden. Nicht, weil ich mich vor ihrer Pranke fürchte, sondern tatsächlich aus Respekt. Das gehört zu meinem Repertoire von "sowas macht man nicht", also sich über dicke Leute in deren Gegenwart lustig zu machen. Es sei denn, sie legen es drauf an, aber das ist was anderes. Ich kenne viele dicke Menschen, mit denen ich sehr gut klarkomme und in deren Gegenwart ich keine Witze über sie mache. Auch nicht, wenn sie dann weg sind.

Aber Frau Lang ist nun mal eine öffentliche Person, sie tritt freiwillig so vor ein großes Publikum und sie kann ihre modischen und körperlichen Defizite auch nicht durch andere Eigenschaften wettmachen.

Sie hat alle Chancen, durch ihr Verhalten solchen Witzen zu entgehen. Es liegt an ihr, nicht an mir.



Dienstag, 6. Juni 2023

Klima-Statistik oder "Wie man gleichzeitig etwas Richtiges und Falsches sagt"...

Bei Facebook hab ich einen Beitrag gefunden, der über eine Studie der Universität Leeds berichtet, wonach die Masse des Schelfeises in der Antarktis, also die Eiskanten an den Rändern des "Kontinents" Antarktis zwischen 2009 und 2091 insgesamt an Masse gewonnen haben.

Etwas, was dem allgemeinen Narrativ der großen Mainstreammedien über schmelzende Polkappen widerspricht!

Berichtet wurde über diese Studie im österreichischen Online-Medium report24.

Da mir die Einleitung und auch der Begleittext ein wenig zu reißerisch waren, obwohl es inzwischen angesichts der immer absurder werdenden Klimapanik durchaus angemessen ist, von "Klimaspinnern" und "Klimafanatikern" und "Klimaradikalen, die einen zum Narren halten wollen", zu reden, hab ich mal nach der Studie und nach anderen Nachrichtenseiten gesucht, die eventuell etwas sachlicher über diese Studie berichtet haben.

Die Studie findet man übrigens hier.

Weitere Medien habe ich bei der ersten Sucheingabe nicht gefunden, was aber letztlich auch keine Rolle spielt, da report24 die Studie aus Leeds inhaltlich korrekt widergegeben hat.

Die Kernaussage dieser Studie:

"Drei Klimawissenschaftler der Universität von Leeds nutzten nun Satellitendaten, um den Zustand des Schelfeises in der Antarktis zu überprüfen. Dabei untersuchten sie die jährliche Kalbungsposition und -fläche von 34 Eisschilden, die insgesamt etwa 80 Prozent der Küstenlinie des südlichsten Kontinents ausmachen. Sie fanden dabei unter anderem heraus, dass die Verringerung der Fläche auf der Antarktischen Halbinsel und der Westantarktis um 6.693 km2 bzw. 5.563 km2 durch die Vergrößerung in der Ostantarktis um 3.532 km2 und 14.028 km2 auf den großen Ross- und Ronne-Filchner-Eisschelfen aufgewogen wurde. Der größte Rückgang fand auf dem Larsen-C-Schelfeis statt, wo bei einem einzigen Kalbungsereignis, das weltweit für alarmierende Schlagzeilen sorgte, 5.917 km2 verloren gingen. Der größte Zuwachs, über den in den Medien etwas weniger ausführlich berichtet wurde, war der Vorstoß auf der Ronne-Plattform mit 5.889 km2."

"Insgesamt sollen sich 18 Schelfeisplatten zurückgezogen und 16 größere Plattformen an Fläche zugenommen haben. Insgesamt haben die Schelfe im Laufe des Jahrzehnts 661 Giga-Tonnen an Masse gewonnen."

Kurzfassung: zwischen 2009 und 2019 hat das Schelfeis der Antarktis an Masse gewonnen!

Der Artikel wurde gerade gestern, am 05. Juni 2023 von report24 veröffentlicht.

Eine Google-Suche mit den Suchwörtern "antarktisches schelfeis uni leeds" führte zu keinen weiteren Treffern, dieselbe Suche auf englisch führte zum Link zur Studie wie oben schon veröffentlicht.

Dafür finden sich dann diverse andere interessante Links. Unter anderem ein Link von der Tagesschau, die ebenfalls über eine Studie der Uni Leeds berichtet:




www.tagesschau.de

Wie passt das denn zusammen? Was stimmt denn nun? Zuwachs oder Verlust an Masse in antarktischen Eisschilden?

Nun, beides stimmt. Die Tagesschau aber hat nur über eine der beiden Studien berichtet (Zufall oder nicht). Wenn ich die Google-Suche um den Begriff "Tagesschau" ergänze, findet sich kein Beitrag zu der anderen Studie. Dafür eine Reihe von Beiträgen, die ausschließlich einen Verlust des Eises beklagen.

Was hat es nun mit den beiden Studien auf sich?

Nun, wir sehen hier ein typisches Problem für viele Studien: der Zeitraum, der untersucht wird und der Untersuchungsgegenstand.

Die Studie, auf die die Tagesschau hinweist, betrachtet den Zeitraum zwischen 1996 und 2021. Und diese Studie bezieht sich auf nur auf einen kleinen Teil der Antarktis, die Amundsensee in der Westantarktis! 




Die andere Studie der Uni Leeds betrachtet 80% der Küstenlinie der Antarktis und den Zeitraum 2009-2019.

Aber wer liest schon so genau? Wer achtet schon auf die Details?

Natürlich mag es richtig sein, daß ein Rückgang der Eismassen zwischen 1996 und 2021 zu beobachten ist. Nur darf man dabei eben nicht außer Acht lassen, daß wir hier nur über einen kleinen Teil der Antarktis reden und daß im Zeitraum 2009-2019 die Eismasse der gesamten Antarktis zugenommen hat.

Also erstens kann es sein, daß 1996 die Masse des Eises höher war als im Jahr 2021, aber zweitens sieht es so aus, als daß wir es hier mit einer Art periodischen Schwingung zu tun haben könnten. Der Großteil des Eisverlustes könnte sich zwischen 1996 und 2009 ergeben haben und seitdem steigt die Masse des Eises wieder an, nur daß eben im Jahr 2021 noch nicht wieder das Niveau von 1996 erreicht wurde.

Also um das zu erläutern hier ein paar fiktive Zahlen:

1996: Eismasse = 100

2009: Eismasse = 75

2019: Eismasse = 90

2021: Eismasse = 93

Da sehen wir immer noch einen Verlust, wenn wir nur den Startpunkt 1996 und den Endpunkt 2021 betrachten, aber wir sehen einen Zuwachs an Masse seit 2009.

Und natürlich hat die Tagesschau in ihrer Online-Rubrik "Wissen" nicht über diese Studie berichtet, sondern nur über Studien, die einen Eisverlust attestieren. Und natürlich kommt auch die Tagesschau nicht ohne polemische und reißerische Formulierungen aus, sie verkleiden es nur ein wenig eleganter als report24.

Da wird dann ein "Experte" vom PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) zitiert, der ganz unwissenschaftlich berichtet, daß das "eine ganz erhebliche Menge" sei. Um den völlig unwissenschaftlichen und undefinierten Begriff einer "erheblichen Menge" zu verdeutlichen, verweist der "Experte" vom PIK darauf, daß man mit der verlorenen Eismasse ganz Deutschland mit einer zehn Meter hohen Eisschicht belegen könne.

Da gruselt es dem klimageplagten Durchschnittsleser doch gleich ein wenig! 

Und genau DAS ist der Zweck solcher Äußerungen: es soll eine Art Grusel, Angst vor der Klimakatastrophe erzeugt werden. Dabei sind solche Vergleiche völlig absurd!

Genauso gut könnte ich die seit 1996 verstorbenen Menschen virtuell stapeln, in eine zu bedeckende Fläche umrechnen und dann ein Land finden, daß man komplett mit diesen Toten bedecken könnte.

Der einzige Zweck einer solchen Überlegung wäre, daß die Leute einen Grusel vor dem Tod bekommen und im Kopf das Bild zu erzeugen, daß sie irgendwann von Leichen bedeckt sind.

Mit Wissenschaft hat das GAR NICHTS zu tun! ÜBERAUPT NICHTS!

Es ist eine völlig sinnlose und unnütze Information, daß Deutschland zehn Meter mit Eis bedeckt wäre.

Denn es ist überhaupt gar nicht möglich, daß sich das "verlorene Schelfeis" der Antarktis zehn Meter hoch über Deutschland legt. Das "verlorene Eis" ist nämlich erstens kein Eis mehr, sondern inzwischen Wasser und zweitens verteilt es sich beinahe unbemerkt irgendwo in den Weltmeeren. 

Apropos "unbemerkt: natürlich haben die Forscher aus Leeds diesen Einfluss auf den Meeresspiegel "berechnet": 1 Zentimeter mehr sind es geworden! Nicht 0,5 oder 0,8 oder 1,2 oder 1,6... nein, genau um 1 Zentimeter hat sich der weltweite Meeresspiegel erhöht! 

Das muss ja eine tolle Berechnung sein! Die würde ich gern mal sehen! Wahrscheinlich hat man einfach nichts weiter getan, als den angeblichen Eisverlust in geschmolzenes Wasser umgerechnet und dann nach dem Gießkannenprinzip überall auf der Welt etwas hinzugefügt, völlig ohne Berücksichtigung der Tatsachen, daß die Meere sich selbst permanent verändern, daß sich gewaltige Kontinentalplatten verschieben, daß wir Ebbe und Flut haben, daß sich die Erdachse neigt und daß sich Küstenlinien weltweit durch Besiedelung und Baumaßnahmen sowieso ändern. Aber das haben die Forscher aus Leeds sicher alles einkalkuliert. Es ist alles durchgerechnet! Wo hab ich das nur schon mal gehört?

Dann wird auch darauf hingewiesen, daß in der Region genügend Eis vorhanden ist, um den Meeresspiegel um 1 Meter ansteigen zu lassen. Wie realistisch das überhaupt ist, daß all dieses Eis tatsächlich schmilzt, wird nicht gesagt.

Spoileralarm: es ist völlig unrealistisch, daß in der Lebenszeit von hunderten von Generationen das Eis der Antarktis völlig schmilzt!

Das erinnert an die Horrorszenarien, nach denen der Meeresspiegel um viele Meter ansteigt, wenn das Grönlandeis komplett abschmilzt. Daß dieser Vorgang bei der aktuellen Rate viele tausend Jahre dauern würde, ist doch da nur eine unwichtige Nebensächlichkeit.

Man schwächt natürlich ein wenig ab (man will sich ja keine Panikmache vorwerfen lassen), indem man darauf hinweist, daß das ganze verlorene Eis nur ein kleiner Teil des antarktischen Eises ist, aber diese Einordnung wird gleich wieder mit dem Hinweis auf ominöse "Kipppunkte" hinweggewischt.

Ja, die berühmten "Kipppunkte" des Klimas.

Man kann hier mal lesen, wie es das PIK geschafft hat, diese "Kipppunkte", die es im Weltklima bisher nie gegeben hat (außer bei Exo-Schocks wie einem Meteoriteneinschlag), in die wissenschaftliche Literatur zu "schmuggeln". Sehr interessant!

Der Beitrag der Tagesschau endet dann mit einer Prognose für die Zukunft, bei der die einzige Option ist, daß der Eismassenverlust so weitergeht und nicht durch künftigen Schneefall ausgeglichen werden kann.

Da wird also wieder die beliebteste Verbform der Klimapolitik - der Konjunktiv - strapaziert um etwas zu berichten, von dem eigentlich niemand weiß, ob es passiert!

Im Artikel bei report24 wird dagegen noch darauf hingewiesen, daß der Eismassenverlust in der Antarktis vor allem durch singuläre Einzelereignisse wie das Abbrechen eines riesigen Eisblocks auf dem Larsen C-Schelf verursacht ist. Solche Dinge können immer wieder mal passieren und müssten bei einer statistischen Auswertung als "Ausreißer" herausgenommen werden.

Und über Zuwächse in ähnlichen Größenordnungen wird in den großen Medien dann eher selten berichtet. Bei der Tagesschau findet man jedenfalls nichts dazu.

Fazit: wie bei allen anderen Themen kann man auch beim "Klima" die Statistik so benutzen, wie es einem gerade passt. Und ein Muster lässt sich durchaus erkennen, wenn man sich die Berichterstattung der großen Mainstream-Medien ansieht. Die Statistik wird also benutzt, um ein Narrativ zu verstärken: der Mensch ist Schuld, wenn sich das Klima ändert und es ist immer nur zum Schlechten!