Samstag, 24. Oktober 2020

Covid 19 - eine Zusammenfassung (Teil 4)

Nach den ersten drei Teilen (hier), in denen es um verschiedene Aspekte der Corona-Epidemie wie Einordnung der Todeszahlen, um Saisonalität und geografische Besonderheiten ging, geht es im vierten Teil der Übersetzung des tollen Videos von Ivor Cummins um die aktuelle Situation im beginnenden Herbst 2020 und um einen Ausblick auf den Winter 2020/2021 sowie um die derzeit erzeugte "Casedemie", also die Erzeugung von "Fällen" (Cases) durch exzessives Testen.

Wie immer die Übersetzung des Originaltextes in grün, Anmerkungen von mir in blau.

Es startet mit dieser Grafik:



Als nächstes werde ich die "Casedemic" beleuchten. Es gibt eine Hysterie in Europa in den letzten Monaten während des Sommers, obwohl wir schon gesehen haben, daß die Epidemie spätestens seit Mai vorbei war.

Der Grund für die Hysterie ist das "Hypertesting" mit PCR.

Hier sehen wir nochmal eine Grafik, die wir schon kennen (sie zeigt die Todeszahlen in verschiedenen Ländern in Europa) und wir sehen, daß die Epidemie im Prinzip vorüber ist.



Links sehen wir eine "Epidemie", rechts ist keine Epidemie. Sie ist vorbei, im Juni und Juli.

Wie auch immer, wenn du weitermachst mit den PCR-Tests und die Testzahlen erhöhst, dann wirst du virale Fragmente des toten Virus finden, von Menschen, die sich vor Monaten angesteckt hatten und gesund sind, völlig asymptomatisch, du wirst auch einige tatsächlich positive finden, aber die Auswirkungen sind kaum spürbar. Man hat einfach eine "Casedemic", also eine "Falldemie" statt einer Pandemie.



Und das ist das Problem, das wir in den letzten Monaten in Europa sehen. Wir haben stringente Maßnahmen auf Basis von PCR-Tests, wobei es kaum gesundheitliche Auswirkungen bei den Getesteten gibt.

Hier ist ein interessanter Beitrag über die Probleme mit PCR-Tests. Google einfach nach den Worten "CEBM PCR".



Prof. Carl Heneghan geht nochmal durch die Herausforderungen durch, die man mit so einem PCR-Test hat.

Wenn du "hypertestest" mit dem PCR-Test, findest du tote Reste des Virus. Man findet keine aktive, vermehrungsfähigen Viren, der Test kann das gar nicht identifizieren.

Und sie nennen das dann "Case", also "einen Fall", wenn es ein positives Ergebnis gibt. Es sind nur meistens keine "Fälle".

Ein "Fall" bedeutet Hospitalisierung oder schwere gesundheitliche Probleme. Wir haben hier aber nur positive Ergebnisse eines Test-Kits für virale Fragmente. Und das sind KEINE FÄLLE! Aber es sorgt für sehr viel Verwirrung! Und das ist es, was die "Falldemie" verursacht.

Um ein paar Beispiele zu bringen:

Irland.



Wir hatten am Anfang die Epidemie, steigende und fallende "Fälle" und bedauernswerterweise auch einige Tote in der Folge. Überwiegend ältere Menschen, mit Co-Morbiditäten, also weiteren tödlichen Vorerkrankungen, Durchschnittsalter über 82, Median-Alter 84... also ja, wir hatten einige Auswirkungen, aber die Epidemie ging zu Ende und nun wird getestet, getestet, getestet und wir kriegen "falsch Positive", Überreste von früheren Erkrankungen und sicher auch ein paar wirklich Positive, aber irgendwelche Auswirkungen sind nicht fast nicht zu bemerken (rechts unten am Rand der X-Achse sehen wir, daß es keine neuen Toten gibt, oder nur ganz wenige, jedenfalls in keinem Verhältnis zum Anstieg der "Fälle").

In Irland zum Beispiel gab es im August 700 Krebstote, oder 33 Selbstmorde, aber praktisch 0 Tote wegen Covid 19. Aber alles, worüber die Leute reden, ist Covid. Sie interessieren sich nicht für Krebs, nicht für Selbstmorde, nicht für die katastrophalen wirtschaftlichen Auswirkungen. Die Leute interessieren sich für nichts anderes und sie realisieren nicht mal, daß die Epidemie längst vorbei ist.

Für UK dasselbe Bild:



Epidemie am Anfang mit einigen Auswirkungen, dann ging alles zurück und in Bezug auf Todesfälle tut sich nicht mehr.

Wenn wir dann in den Herbst und Winter kommen, werden wir natürlich den üblichen saisonalen Anstieg der Infektionskrankheiten sehen. Wir werden Influenza sehen und sicher auch wieder SARS-Cov2, wir werden auch wieder mehr Fälle in den Krankenhäusern sehen, aber das ist normal!

Deutschland und Schweiz? Das gleiche Bild:




Die Maskenpflichten begannen Ende April und wir sehen keine Veränderung. aber jetzt steigende Fallzahlen wegen exzessiven Testens. 

Spanien:




Von Spanien wird behauptet, sie würden jetzt eine "zweite Welle" erleben. Und ja, wir sehen ein paar wenig mehr Tote, aber wie wir sehen werden, ist das nicht ungewöhnlich in Spanien, wenn wir in Richtung Herbst und Winter gehen. Da gibt es immer ein paar Ausbuchtungen, mal mehr, mal weniger. Aber im Endeffekt ist das ungefähr 1 Toter pro Mio Einwohner pro Tag und das wird als "Seuche" bezeichnet. Vergleicht das mal mit der linken Seite! Die Todeszahlen sind gigantisch niedriger jetzt als damals, obwohl die "Fälle" stark ansteigen.

Möglicherweise werden die Todeszahlen auch ansteigen, aber das ist in keinem Fall eine "zweite Welle".

Dann die Niederlande... dasselbe Bild!




Frankreich. Dasselbe Bild:




Die USA haben wir auch schon erwähnt:




Dort sehen wir tatsächlich sowohl einen Anstieg der Fälle als auch der Todeszahlen, aber das liegt an der geografischen und klimatischen Verteilung. Es sind jetzt ausschließlich die südlichen Staaten der USA, während es am Anfang die nordöstlichen Staaten waren, die die Fälle hatten. Aber auch hier sehen wir, daß es jetzt langsam zurück geht.

Hier haben wir ein weiteres interessantes Bild. Das ist aus einem Regierungs-Dokument und es zeigt die H1N1-Schweinegrippe 2009.



Links im Bild taucht der Name "Fauci" auf. Anthony Fauci war schon damals dabei, als der neue H1N1-Virus verkündet wurde.

Es gab damals tatsächlich Auswirkungen Ende 2008/Anfang 2009 und es starben auch Menschen, aber nicht annähernd so viele wie vorhergesagt.

Und dann geschah etwas Faszinierendes: sie brachten einen Schnelltest heraus, genannt "FluChip" und sie begannen wie verrückt zu testen. Das sieht man im zweiten Teil der Kurve. Und während des Sommers 2009, als es gar keine Toten mehr wegen Schweinegrippe gab, drehten die Medien durch und alle berichteten wie verrückt über die Schweinegrippe.

Das war eine typische "Casedemic" und sie machten weiter damit, bis in den Herbst hinein (der dritte Teil der Kurve), aber es gab immer noch keine wirklichen Toten und irgendwann Anfang 2010 gaben sie dann auf.

Interessant ist aber, daß es keinerlei Lockdowns oder Maskenpflichten im Sommer 2009 gab und das mag dabei geholfen haben, daß die folgende Wintersaison relativ mild verlief. Es gab in dem Sommer ausreichend Möglichkeit, eine Art Herdenimmunität herauszubilden. Die Menschen hatten die Möglichkeit, sich untereinander gegenseitig zu immunisieren, aber ohne große Todesfallzahlen.

Diesen Punkt werde ich am Ende nochmal ansprechen mit Bezug auf Spanien.

Aber abschließend zu diesem Thema noch einmal eine Übersicht für UK:





Wir sehen in der gelben Kurve die jährliche Sterblichkeit mit dem Auf und Ab entsprechend der Grippesaison.

Darunter die blaue Kurve zeigt die durchgeführten Test und wir sehen diese Spitze im Jahr 2010, das war im Sommer, als so viele Tests wegen der Schweinegrippe durchgeführt wurden und gleichzeitig sehen wir die Todeszahlen auf sehr niedrigem Level.

Wir sehen, wie man eine "Casedemic" erzeugt.

Hier noch der Hinweis auf einen lesenswerten Spiegel-Artikel zur "Schweinegrippe"-Panik in 2009. 



Dieser wirklich sehr gute Artikel aus dem deutschen Mainstream-Magazin SPIEGEL beschreibt, wieso "Casedemics" entstehen und was die treibenden Kräfte dahinter waren und weshalb all diese Dinge geschehen.

Beim Thema "zweite Welle" in Europa oder Spanien oder anderswo ist zu beachten, daß die Influenza einen typischen saisonalen Verlauf hat.

Wir sehen hier das Beispiel Deutschland:




Wir sehen die Kurven für die drei Jahre 2016-2018. Die Zahlen der Grippefälle fallen über den Sommer und sie steigen mit Beginn des Herbstes wieder an und wir sehen in der Grafik gerade mal Anfang August.

Die blauen Balken zeigen die Corona-Fälle des Jahres 2020 und sie folgen diesem Muster sehr deutlich. Ein starker Anstieg im Frühjahr, ein Abfall im Sommer und ein leichter Anstieg am Ende des Sommers. Also nichts ist daran "unnormal" oder sehr viel anders als bei der Grippesaison.

Mit der "zweiten Welle" in Spanien will ich zum Ende kommen, denn alle fürchten die "zweite Welle" und man muss fairerweise sagen, daß nichts unmöglich ist.

Wir sehen hier nochmal die Kurve der Todesfälle in Spanien:




Wir sehen am Anfang der tatsächlichen Epidemie diesen steilen Anstieg auf über 800 Tote am Tag und dann den Rückgang bis etwa Ende Mai, als die Todeszahlen im Prinzip auf 0 fielen. Die kleine Spitze im Juni wird an Nachmeldungen aus vorherigen Perioden liegen. 

Nun, in jüngster Zeit wird geredet über einen Anstieg der Hospitalisierungen und ja, wir sehen auch einen kleinen Anstieg in der Mortalität Anfang September. Natürlich sind das Todesfälle "mit" Covid-19 und nicht "wegen" Covid-19.

Aber im Ernst, wenn man jetzt schon von einer "zweiten Welle" spricht, dann würde ich etwa so ein Bild erwarten:




Die Kurve würde wieder steil ansteigen und dann wieder abfallen und einen viel höheren Einfluss haben. Aber so wie es jetzt aussieht, dieser tatsächliche kleine Anstieg ist nicht annähernd so, wie man es bei einer "zweiten Welle" erwarten würde. Es ist eher der typische Anstieg im Herbst, wie wir ihn auch in anderen Ländern sehen.


Einschub von mir:

Der Zeitpunkt der Übersetzung ist heute, Samstag, der 24. Oktober. Wir sind jetzt also schon weiter fortgeschritten im Herbst des Jahres 2020 und können uns die aktuelle Situation ansehen und nicht nur das Bild bis 7. September, als das Video entstand, welches ich übersetze.

Und die Situation in Spanien sieht wie folgt aus:



Wir sehen also auch jetzt im Oktober keine "zweite Welle", sondern einen recht moderaten Anstieg, entsprechend dem, was üblicherweise im Herbst zu sehen ist. Aber eben kein steiler Anstieg mit Todeszahlen wie zum Zeitpunkt der tatsächlichen Epidemie am Anfang des Jahres.

Eine andere, von mir selbst erstellte Grafik zeigt den Zeitraum vom 1. September bis 23. Oktober 2020:



Die rote Linie zeigt die täglichen Todesfälle. Die Werte mit 0 sind jeweils Samstag und Sonntag, an denen keine Daten übermittelt werden. Daher sehen wir an den darauffolgenden Montagen bis Mittwoch meist erhöhte Zahlen, was an der Übermittlung der Daten vom Wochenende liegt. Zum Freitag hin sehen wir dann eine etwas "realistischere" Zahl der "täglichen" Todesfälle.

Die grüne, gestrichelte Linie zeigt den 7-Tages-Schnitt, um eben diese Schwankungen auszugleichen.

Und ja, auch hier sehen wir einen Anstieg, aber nichts deutet bisher auf eine dramatische "zweite Welle" in Spanien hin.

Zurück zur Übersetzung des Videos:


Noch einmal Spanien. Hier ist das vorherige Bild, ergänzt um den Verlauf der Sterblichkeit laut euromomo in der kleinen Grafik am oberen Rand und um eine Erweiterung der großen Grafik nach rechts.




In der euromomo-Grafik am oberen Rand sehen wir die jährlichen Peaks der Jahre 2017 bis 2020. Höhere Spitzen gab es in 2017 und 2018, etwas niedrigere gab es in 2019 und 2020, bis dann im Frühjahr 2020 SARS-Cov2 "zuschlug".

Wenn wir nun die Zahlen des Jahres 2017 in die untere Grafik übertragen und so tun würden, als würde sich die Entwicklung von 2017 in diesem Jahr wiederholen, dann könnte der Jahreswechsel 2020/21 so aussehen, wie in der blauen Kurve. Wir hätten also einen Anstieg allein durch Influenza-Aktivität, wenn es so kommt, wie es im Jahr 2017 schon einmal war. Dazu könnten dann Corona-Viren kommen oder sie könnten auch schon in dieser Kurve enthalten sein.

Und je nachdem, welcher Virus dominant wäre in diesem Winter, würde er die anderen in der Todesstatistik verdrängen. Also eine "starke" Influenza breitet sich auf Kosten von Coronaviren aus und umgekehrt.

Und dann kommt es eben darauf an, welchem Virus man die Toten zuordnet.

Aber wie auch immer, diese Kurve wird in etwa auf uns zukommen und wir müssen sehr aufpassen.

Es gibt aber einen Unterschied in diesem Jahr. Denn obwohl Lockdowns und andere Maßnahmen keinen großen Effekt auf die Ausbreitung des Coronavirus hatten, könnten sie einen negativen Effekt im Winter haben.

Es könnte erheblich mehr Krebstote von verspäteten Diagnosen geben (weil die Krankenhäuser im Frühjahr nur Corona-Patienten und dringende Fälle behandelt haben), Tote wegen nicht durchgeführter Operationen, aber auch wegen Depressionen aufgrund der wirtschaftlichen, finanziellen Schäden der Lockdowns für die Menschen und durch die Wegnahme unserer gewohnten Freiheiten und Rechte. Die Schäden durch die Lockdowns sind ja selbst in den Mainstream-Medien ein Thema.

Aber es könnte noch ein weiterer Schaden hinzukommen: zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte haben wir, auf Basis unzureichender Wissenschaft, drakonische Maßnahmen während des Sommers eingeführt, wie Masken und Social Distancing. Der Sommer ist eigentlich eine "sichere" Jahreszeit, wo die Viren mit wenig negativem Einfluss zirkulieren und unsere Immunsysteme stärker sind und sich gegenseitig durch den Kontakt untereinander trainieren. Wir können T-Zellen aufbauen, die Schleimhäute stärken und untereinander die Herdenimmunität stärken, was einen Teil der Älteren und Schwächeren für den nächsten Winter stärkt.

Aber diesen natürlichen Prozess haben wir zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit unterbrochen. Und es ist eine Hypothese, aber eine nachvollziehbare Hypothese, daß ein Winter 2020/21, der vielleicht normal verlaufen wäre, viel schlimmer ausgeht, durch all die Folgen der Maßnahmen, die wir auf Basis unzureichender Wissenschaft im Frühjahr und Sommer durchgeführt haben. Und welche Ironie, wenn das, was uns eigentlich schützen sollte, zu mehr Opfern führt und wenn die Kurve dann so aussehen würde:




Und das zeigt die potentiellen Gefahren, wenn man Dinge tut, die nicht wissenschaftlich basiert sind. Das kann schlimme und tödliche Konsequenzen haben.

Schweden hat diese einmaligen Experimente, die die die natürlichen evolutionären Vorgänge unterbunden haben, nicht durchgeführt. Man wird sehen, wie sich die Dinge dort entwickeln.

Unbeabsichtigte Konsequenzen passieren immer wieder. Aber meist passieren sie, wenn man nicht der Wissenschaft folgt, der besten Wissenschaft, sondern Dinge tut, die auf unzureichender Wissenschaft basieren.

Und das letzte Bild macht deutlich, was mir Sorgen bereitet, wenn wir nun auf den Winter 2020 und Januar 2021 zusteuern:



Unbeabsichtigte Konsequenzen!

Wir haben in diesem Sommer die evolutionäre Entwicklung verhindert, wonach wir uns in einer Zeit, in der unsere Immunfunktionen stark sind, gegenseitig mit dem Virus infizieren und "abhärten" können, ohne schwere Konsequenzen zu befürchten, nachdem die Schwächsten bereits verstorben sind. Eine "sichere" Verbreitung der Viren sozusagen...

Und das könnte die Verletzlicheren einem größeren Risiko im Winter aussetzen und das wäre ironisch und tragisch.

Ich belasse es für jetzt dabei und werde aber wie mit Adleraugen beobachten, wie sich der Winter entwickeln wird und ich werde unser weltweites Netz von Wissenschaftlern nutzen, um die Puzzlestücke zusammenzutragen und darauf zu achten, daß eine faire Beurteilung der Dinge stattfindet, die da auf uns zukommen.

Vielen Dank für's Zuhören und ich werde ein weiteres Update bald nachliefern."


Hier nochmal der Link zum Originalvideo in Englisch:

Youtube - Covid-19 Anaylse


In der Zwischenzeit gibt es weitere Updates, die ich demnächst versuchen werde, zu übersetzen.







Dienstag, 20. Oktober 2020

Willkommen in der Gesundheits-Diktatur

"Bleib gesund!" ist eigentlich ein netter Wunsch für jemanden.

Heutzutage jedoch habe ich nur verständnisloses Kopfschütteln übrig, wenn mir das jemand sagt. Ich kann es nicht mehr hören!

Wenn dieses Virus nicht zufällig um die Ecke gekommen wäre, die Regierenden wären niemals auf die Idee gekommen, sowas zu erfinden. Der perfekte Anlass für die "Gesundheits-Diktatur".

Und sie haben die Gelegenheit erkannt und beim Schopfe gepackt...





Einfach das übliche sentimentale Propaganda-Gedöns wie "wir retten Leben" oder "wir schützen nicht uns, sondern andere" oder "jeder Tote ist einer zuviel" oder "wir müssen eine Überlastung des Gesundheitswesens verhindern" oder die Version für die Hipster wie "flatten the curve" oder "die zweite Welle kommt" raushauen und erwachsene Menschen erklären sich freiwillig mit der schrittweisen Einschränkung selbstverständlicher Freiheiten und einem partiellen Sklaven-Dasein einverstanden. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

Und sie freuen sich sogar noch, bei einem Projekt mitmachen zu können, das ihrem Leben scheinbar irgendwie einen größeren Sinn gibt und bei dem sie vor allem jedermann zeigen können, was für empathische und gute Menschen sie doch sind.

Und die Möchtegern-Diktatoren und Hobby-Blockwarte erleben die beste Zeit ihres Lebens.

Und alles im Deckmantel der "Demokratie".



Sonntag, 18. Oktober 2020

Fake News mit Christian Drosten

Die "Faktenchecker" von Mimikama haben einen kurzen Twitter-Wortwechsel zwischen Jan Böhmermann und Christian Drosten veröffentlicht.




Drosten will also mit seiner Antwort den Eindruck erwecken, als wäre die diesjährige Grippesaison völlig unerwartet im März beendet gewesen und aus dem Gesamtkontext ergibt sich, daß diese Grippesaison so völlig anders verlief als in den vorherigen Jahren.

Schauen wir doch mal beim Robert-Koch-Institut vorbei. Die haben seit vielen Jahren diese tolle "Arbeitsgruppe Influenza", welche die jährlichen Grippewellen beobachtet und auswertet und unter anderem eine Sentinelstudie mit etwa 400 Arztpraxen in ganz Deutschland durchführt. Während der üblichen Grippesaison werden wöchentliche Situationsberichte mit einer Fülle von Informationen und Grafiken veröffentlicht.

Da die Grippesaison in diesem Jahr offiziell mit Ende der KW 12 für beendet erklärt wurde (das Infektionsgeschehen danach liegt auf dem Level des üblichen "Grundrauschens") schauen wir uns doch mal den Wochenbericht der KW 13 an.

Dort wird auf Seite 2 eine Grafik aus dem "bevölkerungsbasierten Überwachungsinstrument Grippe-Web" gezeigt. Man sieht den Verlauf der letzten 4 Grippesaisons, also 2016/17 bis 2019/20.



Und sehr schön sieht man dort den typischen Verlauf der Grippewellen. Was ist nun anders oder ungewöhnlich im Jahr 2020? Nichts, vom zeitlichen Versatz abgesehen, der aber jedes Jahr auftritt. mal ne Woche früher, mal später...

Im Jahr 2017 fiel die Grippesaison so etwa nach der KW 5 abrupt ab. In 2018 war es etwa so ab KW 10, in 2019 so etwa in KW 8 und in diesem Jahr ebenfalls. Also bis auf den zeitlichen und völlig normalen Versatz haben die Kurven in all den Jahren das gleiche Muster und nichts, wirklich nichts ist ungewöhnlich in diesem Jahr.

Also wenn Herr Drosten sagt, daß die Grippewelle im März "abrupt beendet" war, dann ist das zwar nicht falsch, aber das ist eben jedes Jahr so, daß die Grippewelle abrupt beendet ist. 

Und wenn ich mich richtig erinnere, gab es in den Vorjahren und davor auch noch niemals eine solche Hysterie und einen Hype um Hygiene und Masken und Abstände und Lockdowns usw...

Und mal ganz davon abgesehen: der Höhepunkt der diesjährigen Grippesaison lag etwa in KW 8. Da war der Februar noch nicht vorbei und in Deutschland redete die Politik noch davon, daß wir alles im Griff haben und unser Gesundheitssystem das aushält. Es gab keine Abstandsregeln oder gar Maskenpflichten. Die Leute gingen wie immer zur Arbeit und einkaufen, fuhren Bus und Bahn und auch Großveranstaltungen fanden noch statt.

Desinfektionsmittel waren noch Ladenhüter in den Supermärkten und das Leben lief eigentlich ganz normal wie immer.

Also nichts, wirklich gar nichts hat in Gestalt irgendwelcher Maßnahmen oder verstärkter Hygiene zum Rückgang der Grippewelle im März beigetragen. Sie ging vorbei wie die anderen Grippewellen in den Vorjahren auch.

Lustig ist, daß dieser Wortwechsel ausgerechnet von den "Faktencheckern" von Mimikama gepostet wurde. Da haben sie wohl kurz mal Pause gemacht beim Faktenchecken.

Vom öffentlich.rechtlichen Berufsclown Böhmermann kann man nicht erwarten, daß er Drosten Widerworte gibt und Droste selbst weiß entweder, daß er Unsinn erzählt (um nicht das große Wort "Lüge" zu verwenden) oder er ist so dermaßen in seinem virologischen Elfenbeinturm gefangen, daß ihm jede klinische Realität in Deutschland völlig verborgen bleibt.

Und erstaunlich ist daran auch, daß Herr Drosten ja indirekt behauptet, die Maßnahmen und verstärkte Hygiene hätten die Grippewelle beendet (was nicht stimmt), aber ganz offensichtlich haben sie die Corona-Epidemie nicht stoppen können, denn nach Ansicht von Herrn Drosten und der Politik leben wir ja seit März im Ausnahmezustand einer "epidemischen Lage nationaler Tragweite".

Wieso zwingt man also der Bevölkerung weiterhin Maßnahmen auf, die bisher gar nicht geholfen haben?

Okay, sie haben immer noch ihren Joker, daß durch die Maßnahmen Schlimmeres verhindert wurde... ein Argument, das niemand nachprüfen und deswegen einfach weiter als Behauptung genutzt werden kann.

Daß andere Erkältungsviren ebenfalls fast verschwunden seien, behauptet er auch noch.

Nun, auch das ist nicht falsch, aber auch das ist jedes Jahr im Frühjahr so. Also auch nichts Besonderes in 2020.

Wie die Situation auf der Südhalbkugel abgelaufen ist, kann ich jetzt auf die Schnelle nicht beurteilen, aber der Blick nach Deutschland zeigt, daß es nicht ungewöhnlich ist, wenn in verschiedenen Jahren die Grippewellen unterschiedlich stark ausfallen.

Jedenfalls: Mimikama bringt Fake News und merkt es nicht...



Donnerstag, 8. Oktober 2020

261 "Corona-Tote" in Spanien... wirklich?

Am 07. Oktober waren die Medien voll mit dramatischen Nachrichten über einen neuen Anstieg der Todeszahlen wegen Corona in Spanien. 

261 an einem Tag, soviel wie zuletzt im April sollen es am 06. Oktober gewesen sein. Die "zweite Welle" ist also voll am Anrollen...

Wirklich?

Schaut man sich die täglichen Zahlen aus Spanien an, dann ergibt sich folgendes Bild:



Und tatsächlich: am 06. Oktober steht dort die Zahl von 261.

Nur was war an den anderen Tagen? Man kann diese Grafik im Internet interaktiv verändern und ich schränke die Datumsskala mal ein auf die Zeit zwischen dem 01. August und dem 06. Oktober, um die einzelnen Tage etwas zu entzerren:



Man erkennt hier deutlich, daß die täglichen Zahlen immer zwischen 0 und einem Peak schwanken.

Da stellt sich die Frage: wie kann das sein?

Ist es wahrscheinlich, daß an einem Tag in Spanien niemand an oder mit Corona stirbt und am nächsten dann 100 oder 200 oder mehr? Macht das Sinn?

Oder ist es evtl. wahrscheinlicher, daß die täglichen Schwankungen schlicht auf verzögerte Datenübermittlung zurückzuführen ist?

Also macht es Sinn, mal einen Durchschnitt zu bilden. Ich habe mal einen 7-Tages-Schnitt gebildet und als Zeitraum ebenfalls den 01. August bis 06. Oktober gewählt. Das Startdatum habe ich ausgewählt, weil ab Anfang August tatsächlich ein steigender Trend zu beobachten ist.



Die Daten sind die täglichen Todeszahlen von ourworldindata.org für Spanien.

Die rote Linie zeigt die täglichen Zahlen mit ihrem eher zufälligen Auf und Ab, die grüne gestrichelte Linie zeigt den 7-Tages-Schnitt.

Und was erkennt man da? Ja, wir haben einen leichten Anstieg der Todeszahlen im Zeitablauf. Seit etwa Mitte September schwanken die durchschnittlichen täglichen Todeszahlen um die 100.

Und es gab auch im September schon mal zwei Tage, an denen die "Todeszahlen" über 200 lagen. Was ist danach passiert? Nicht viel. Der Trend liegt weiterhin bei etwa 100.

Schauen wir nochmal auf die erste Grafik, die den Zeitraum vom 01. Januar an zeigt, dann sehen wir, daß wir uns damit etwa auf dem Niveau von Mitte März und Mitte Mai bewegen, also kurz vor dem rasanten Anstieg im Rahmen der Epidemie und nach dem rasanten Rückgang zum Ende der Epidemie.

Die drei Peaks unmittelbar danach, also Ende Mai und Mitte Juni sind wieder statistische Ausreißer, die wohl auf verzögerter Datenübermittlung beruhen. Seitdem gab es in Spanien bis Anfang August kaum mehr "Corona-Tote". Wir erinnern uns übrigens aber sicher noch an die Panik, die auch im Sommer verbreitet wurde, weil Spanien angeblich immer noch unter Corona litt. Die bösen Urlauber und so... wir erinnern uns. 

Und seit August steigen die Zahlen eben wieder an. Nun ist es eigentlich Aufgabe von Journalisten, einzelne Zahlen in Zusammenhänge und Verhältnisse zu setzen, Zeiträume statt Zeitpunkte zu betrachten, aber daran scheitert es ganz offensichtlich bei fast allen Vertretern der Medienzunft.

Und wenn am 06. Oktober über 261 neue Tote am Tag berichtet wird, warum wird dann nicht über 0 Tote an vielen Tagen zuvor berichtet, oder über 50 oder 23 oder 72? Mit diesen niedrigen Zahlen könnte man dann in derselben Logik sagen, daß die Epidemie in Spanien vorbei ist.

Und die Nachrichtenlage wäre dann etwa so: heute ist die Epidemie vorbei, morgen ist sie wieder da, übermorgen wieder vorbei usw... DAS wäre der Irrsinn, wenn man die Form der Berichterstattung der Medien konsequent durchziehen würde. Nur vollführen die Medien diesen Wahnsinn immer nur dann, wenn es etwas "Schlimmes" zu berichten gibt, wie z.B. 261 Tote am Tag in Spanien.

Bleibt noch die Frage, warum die Zahlen jetzt in Spanien wieder leicht ansteigen? Sind das wirklich alles "Corona-Tote"? Sieht es eventuell jedes Jahr um diese Jahreszeit in Spanien so aus? Sehen wir nicht einfach nur den Beginn der üblichen jährlichen Infektionslage am Beginn des Herbstes?

Um diese Fragen zu beantworten, fehlen mir die Daten. Ich habe keinen Zugang zu medizinischen Unterlagen in Spanien oder zu Ärzten. Und die jährlichen Verläufe des Infektionsgeschehens in Spanien hab ich mir nicht rausgesucht. Vielleicht gibt es sowas, wer weiß.

Aber Journalisten sollten diese Fragen stellen und ihre Recherchekapazitäten nutzen, um diese Fragen zu beantworten. Denn das sind keine absurden Fragen, um irgendetwas zu relativieren. Das sind genau die Fragen, die man stellen muss, wenn die Medien allesamt und wie gleichgeschaltet an einem Tag berichten, daß am Vortag 261 Menschen in Spanien an Corona gestorben sind.

Denn daß das offensichtlich nicht der Fall ist, sollte jedem klar sein.