Sonntag, 30. Dezember 2018

Aber ohne Regierung, wer regelt dann die Dinge?


Wow!

Der NZZ-Newsletter vom vergangenen Freitag hat mir den Glauben an unsere Regierung zurück gegeben.

Nur eine Regierung hat die Ressourcen und die Spezialisten, um so ein ausgeklügeltes und nicht korrumpierbares System der Überwachung der Finanzierung von radikalen Moslems zu erfinden.

Wir müssen der Regierung einfach nur vertrauen. Wie konnte ich je zweifeln?

Hier der Wortlaut der Meldung im NZZ-Newsletter:





Von wegen Gleichberechtigung und so...



Man kann auf eine Gesellschaft von Menschen aus verschiedenen Perspektiven blicken. Ist sie gesund, fair, gelassen? Ist sie sozial, ist sie gleichberechtigt oder modern? 

Wie eine Gesellschaft wirklich ist, kann man unter anderem dadurch testen, indem  man tatsächliche Vorfälle einfach mal ins Gegenteil verkehrt und sich dann die gesellschaftliche Reaktion vorstellt.

O2 zeigt gerade einen Werbespot, in dem eine junge Frau offensichtlich am Morgen nach einem One-Night-Stand schnell die fremde Wohnung verlässt und unten vor der Haustür feststellt, dass sie ihr Handy in der Wohnung vergessen hat. Die junge Frau denkt kurz nach, ob sie nochmal klingeln soll, um ihr Handy zu holen, lässt es dann aber sein und verschwindet.

Und der Sprecher sagt dann: Freiheit ist dann, wenn Du den Typen und Dein Handy nie wiedersiehst und Du Dir trotzdem keine Gedanken machen musst.

Sie bekommt eben sofort von O2 ein neues Handy.

o2-Werbespot

Niemand stört sich daran, keiner regt sich auf, kaum jemand nimmt Notiz davon. Einfach ein Werbespot. So weit, so gut.

Nun stelle man sich den Spot mal anders vor:

Ein junger Mann verlässt nach einem One-Night-Stand die fremde Wohnung, in der das Mädchen im Bett zurückbleibt und die Stimme sagt:

"Freiheit ist dann, wenn Du die Olle (oder die Tussi oder die Trulla oder die Schnalle oder die ...irgendein Wort außer Frau) und Dein Handy nie wiedersiehst und Du Dir trotzdem.... blablabla."

Was würde wohl passieren?

Diverse feministische Verbände und Aktivist*Innen würden Schnappatmung bekommen und nachdem sie dann wieder auf Puls 200 zurückgekommen sind, würden sie einen Shitstorm bei Twitter und Facebook starten. Die Nachrichten würden melden, dass der Mobilfunkbetreiber O2 wegen sexistischer Werbung unter Druck steht, die Huffington Post würde einen Liveticker einrichten und der ein oder andere Politiker würde auf das Trittbrett dieses Zeitgeist-Zuges aufspringen, um seine Profilneurose zu pflegen.

"Frauen werden als Sexobjekt dargestellt" würde es heißen, "als immer verfügbares Spielzeug der Männer, das man bei Nichtgefallen einfach liegenlässt".

"Der Werbespot ist ein klares Zeichen für die Dominanz alter, weißer Männer in der Werbeindustrie und ihrer lüsternen Phantasien" usw... 

Kein Superlativ wäre zu hoch und jedes bekannte Klischee und jede bekannte hohle Phrase aus dem feministischen Paralleluniversum würden uns tagelang um die Ohren gehauen werden. Es würden Quoten in Werbeagenturen gefordert werden, eine staatliche Kontrolle von Werbespots und natürlich ein Verbot sexistischer Werbung. Darüber entscheiden, ob etwa sexistisch ist oder nicht, würde dann wohl der jeweils zuständige Kulturpolitiker oder ein Gleichstellungsbeirat oder -Beauftragte/r.

Wenn aber wie hier im O2-Werbespot "nur ein Typ" einfach liegengelassen wird, ist alles gut.

Ist es ja auch. Zu Recht regt sich niemand auf. 

Diese Situationen spielen sich täglich irgendwo in Deutschland ab. Männer und Frauen sind dabei auf beiden Seiten vertreten, wobei die Zahl der Männer unter denen, die "flüchten", wahrscheinlich höher ist als die Zahl der Frauen. Aber geschenkt. So ist eben die Realität. Es gehört zu unserem Leben dazu und hat so viele verschiedene Ursachen und Gründe, wie es Beteiligte gibt. Als allerletztes kommt aber ganz sicher "Sexismus des Patriarchats" als Grund in Betracht.

Angesichts der bereits empirisch belegten zahllosen Shitstorms zum Thema ist meine Vermutung über die Auswirkungen dieses leicht abgewandelten Spots gar nicht mal weit hergeholt.

Oder man stelle sich mal vor, ein Typ würde aus der Wohnung abhauen und im Bett liegt ebenfalls ein Typ.

Was würde da wohl passieren? Wahrscheinlich würden Schwulenverbände beklagen, dass dadurch ein Bild von Schwulen geschaffen wird, welches suggeriert, dass sie gerne und viel Sex mit unterschiedlichen Partnern haben und nicht bindungsfähig wären blablabla... Auch dort würde jeder Schwachsinn bemüht werden, nur um Aufmerksamkeit zu erregen.

Mich würde allerdings auch nicht wundern, wenn sich Schwulenverbände darüber aufregen würden, dass in solchen Werbespots wie dem von O2 gerade keine homosexuellen Pärchen auftauchen und dass dadurch "traditionelle Geschlechterrrollen" gefördert werden und Diversität behindert wird. Schwule Lebensformen würden dadurch diskriminiert... blablabla.

Alles vorstellbar heutzutage. 

Wenn die persönlichen Befindlichkeiten einzelner Individuen gesellschaftlich maßgeblich sind, wird es schwer, niemanden "zu diskriminieren. Wie man es macht, macht man es falsch. Und es wird unlustig, phantasielos, langweilig und grau. Und spießig und heuchlerisch.

Was sagt mir das jetzt über den Zustand unserer Gesellschaft?







Samstag, 29. Dezember 2018

Coca Cola - Werbung für Idioten

Werbung ist immer ein guter Spiegel der Gesellschaft. Früher gab es Wäsche waschende und Kaffee kochende Hausfrauen, Autos und Bier waren ausschließlich für Männer gedacht und zwischendurch war dann mal Geiz geil.

Zur Zeit erleben wir eine erschreckende Infantilisierung unserer Gesellschaft. Es zählen keine Fakten mehr, keine Logik und keine sachliche Analyse, nein, es zählen nur Emotionen. Wohlfühlen und Gutmeinen ist wichtig. 

Das politische Spitzenpersonal macht es vor, die Medien machen mit und auch in Diskussionen oder Meldungen in sozialen Netzwerken fällt das täglich auf. Und eben in der Werbung.

Coca-Cola hat jetzt zur Weihnachtszeit einen solchen Wohlfühl-Emotions-Spot gebracht.

Er beginnt mit Bildern vom Mauerfall und die Sprecherin sagt, dass viele Menschen nach 28 Jahren deutscher Einheit glauben, dass wir uns immer mehr voneinander entfernen würden. Und dann kommen ein paar "Beispiele", die uns wohl Mut machen sollen oder so, dass doch alles gar nicht so schlimm ist. Man muss nur die Augen zumachen, bzw. einfach woanders hinsehen und dann ist alles wieder schön.

Das erste "Beispiel" geht so:

"Wo manche Spannungen zwischen Nationalitäten sehen, sehen wir, dass jede 8. Ehe international ist."

Ähm, erstens: was genau hat das mit der Überwindung der Deutschen Teilung zu tun? Oder mit einem Zusammenwachsen der Deutschen? Schließlich war das ja der Opener des Werbespots.

Und dann: was haben internationale Ehen mit Spannungen zwischen Nationalitäten zu tun? Wo soll da ein Widerspruch sein? Eheschließungen zwischen Ausländern und Deutschen widersprechen nicht Spannungen zwischen Nationalitäten. Außerdem gibt es die derzeit größten Spannungen in Deutschland nicht zwischen bestimmten Nationalitäten, sondern zwischen Deutschen und Angehörigen einer bestimmten Religion und bestimmter Kulturkreise. Da ist die Nationalität völlig egal. Und gerade zwischen den betroffenen Nationalitäten gibt es eher wenige Eheschließungen, sieht man mal von den Türken ab, bei denen aber auch ein Großteil eingedeutschter Türken türkische Frauen heiratet.

Und welche Nationalitäten sind eigentlich gemeint? Wo gibt es da Spannungen? Deutsche und Italiener? Deutsche und Holländer? Deutsche und Spanier? Deutsche und Franzosen? Diese Menschen heiraten schon lange untereinander. Schon Ende der 80er waren etwa 10% der geschlossenen Ehen mit ausländischer Beteiligung. Heute (bzw. 2015) waren es etwa 13%.

Ehen - Deutsche und Ausländer

Statistik über Ehen ab Seite 22

Der große Anstieg der Ehen zwischen Deutschen und Ausländern und damit also der Anstieg an der unterschwellig bejubelten Internationalität geschah schon in den 70er und 80er Jahren in Westdeutschland und ist seitdem nur leicht gestiegen, was auch auf die insgesamt rückläufigen Eheschließungen zurückzuführen ist. Ein Erfolg der Wiedervereinigung ist das nicht.

Und was genau an internationalen Ehen der große Fortschritt sein soll, wird auch nicht erklärt.

Wir haben also eine wirre Aneinanderreihung von Informationen, die miteinander gar nichts zu tun haben und sich auch überhaupt nicht ausschließen. Aber es klingt erstmal schön. So bunt und vielfältig.

Dann das zweite "Beispiel":

"Während manche glauben, dass niemand mehr miteinander spricht, sehen wir tausend neue Freundschaften."

Im ersten Teil des Satzes werden drei oder vier Mädchen eingeblendet, die nebeneinander sitzen und irgendwas in ihre Handys tippen. Man sieht ihre Köpfe nicht, nur die eifrigen Finger. Das soll wohl eine Anspielung darauf sein, dass viele Menschen nur noch auf ihre Handys starren und virtuell/online kommunizieren anstatt miteinander zu reden.

Im zweiten Teil des Satzes, also dem mit den tausend neuen Freundschaften wird dann ein Kopftuchmädchen eingeblendet, welches mit einer Coke auf einem Balkon mit einer nicht näher identifizierbaren Person auf die Freundschaft anstößt.

Na klar, Kopftücher dürfen derzeit nicht fehlen. Dass die meisten Kopftuchmädchen und ihre männlichen Religions-/Kulturgenossen es vermeiden, Freundschaften mit Ungläubigen zu schließen, ist ja nebensächlich.

Und was soll das mit den tausend neuen Freundschaften? Welcher Mensch hat tausend Freundschaften? In der Realität niemand. Außer man hat einen sehr dehnbaren Begriff von "Freundschaft".

Nur bei Facebook oder anderen sozialen Medien haben manche tausende Freunde. Nur ist doch das gerade die Art von "Freundschaft", die im ersten Teil des Satzes noch beklagt wird.

Also auch das zweite Beispiel ist eine Aneinanderreihung von Aussagen, die in keinem Bezug zueinander stehen und in sich sogar widersprüchlich sind. Wenn Werbespots eine klare Aussage über die Marke treffen sollen, dann ist dieser Spot so hilfreich wie ein Solarium in Uganda. Außer, er richtet sich eben an eine Generation von Verbrauchern, bei denen das Wohlfühlen auf Basis von schlau und tiefgründig klingenden Botschaften wichtiger ist.

Drittes "Beispiel" im Werbespot:

"Wo manche keine Zukunft sehen, sehen wir jährlich über 700.000 Neugeborene."

Jetzt wird es subtil! 

Während des ersten Teil des Satzes wird ein Bild von Kaspar David Friedrich eingeblendet. "Der Wanderer über dem Nebelmeer". 





Ein typisches Bild der deutschen Romantik, in der der Nationalstaat und die Schönheit des eigenen Landes besungen und beschworen wurde. 

Die Systematik des Werbespots ist ja, dass eine negative Aussage einer positiven gegenübergestellt wird. Erst die negative, dann die positive. Hier ist die negative Aussage, dass unser Land/unsere Gesellschaft keine Zukunft hat. Es ist sicher kein Zufall, dass dafür dieses Bild von Kaspar David Friedrich ausgewählt wurde. Damit wird eine Assoziation hergestellt. Negativ sind die, die die Zukunft Deutschlands in Gefahr sehen, dargestellt durch ein Symbol der deutschen Nationalromantik. Dieser Wunsch nach einem deutschen Nationalstaat wird also als überholt und von gestern dargestellt.

Dagegen wird dann ein Neugeborenes gestellt, bzw. 700.000 Neugeborene. Und dabei wird dann suggeriert, dass es völlig irrelevant sei, von wem diese Neugeborenen stammen. Schaut man sich die jährlichen Listen der beliebtesten Vornamen an, tauchen immer mehr nichtdeutsche bzw. eindeutig arabische/türkische Namen auf. Und sieht man sich die Zusammensetzung der Altersstufen in der Bevölkerung in deutschen Großstädten an, dann sieht man, dass in vielen Gebieten die Nichtdeutschen in den jüngeren Altersstufen (Neugeborene, Erstklässler, Grundschüler) bereits in der Minderheit sind. Nicht zufällig fallen die Gebiete mit überwiegendem Anteil ausländischer oder nicht-deutschstämmiger Bevölkerung auch sehr oft zusammen mit den sozialen Brennpunkten Deutschlands. Dass das für Coca-Cola nun überhaupt keinen Anlass zur Sorge birgt, ist klar. Auch Ausländer trinken Cola-Cola. Dass die Deutschen nach und nach Teile ihrer Heimat verlieren, ist da nur ein Kollateralschaden. Wo gehobelt, fallen Späne.

Jetzt sind sie halt da, also sollen sie auch Coke saufen.

Mal davon abgesehen: selbst in Kriegs-, Krisen- oder armen Ländern wie Irak, Syrien, Afghanistan, Indien, Bangladesh oder in ganz Afrika werden ständig Kinder geboren. Ich glaube nicht, dass diese Menschen besonders hoffnungsvoll in die Zukunft sehen. Kinder bekommen ist selten ein Beweis für Vertrauen in die Zukunft. In armen Ländern ist es ein Versuch der Altersvorsorge. In vielen Ländern ist es schlicht ein Zeitvertreib und es passiert eben. Und in den westlichen Wohlstandsländern ist meist schlicht der Wunsch nach Familie. Hier sind die Menschen so überzeugt von der Stabilität der Gesellschaft, dass sich die wenigsten vorher Gedanken darüber machen, ob es noch eine Zukunft für Kinder gibt. Kinder werden geboren, solange es Menschen gibt. Das ist kein Nachweis für eine besondere Zukunftshoffnung.

Viertes "Beispiel":

"Während manche meinen, dass immer weniger heiraten, sehen wir, dass immer mehr heiraten dürfen."

Im ersten Teil des Satzes wird dazu ein Bild einer Hochzeit zwischen Mann und Frau gezeigt, natürlich ein Bild im Retro-Style, so nach Art von verwaschenen 70er-Jahre-Videos. Die Ehe von Mann und Frau ist demnach auch etwas von gestern und überholt.

Beim zweiten Teil des Satzes wird dann natürlich ein Vorzeige-Schwulen-Pärchen gezeigt. Sehr gut und stilvoll angezogen, natürlich nicht im klassischen Hochzeits-Schwarz-Weiß, die Männer gutaussehend und gepflegt, alles ist perfekt aufeinander abgestimmt und selbst die Mimik ist irgendwie beherrscht, überlegen und wissend.

Und wieder stellt man zwei Dinge gegenüber, die wirklich nichts miteinander zu tun haben. 

Man kann sich durchaus einerseits freuen, dass auch Homosexuelle heiraten dürfen und sich dennoch darüber ärgern, dass insgesamt immer weniger Menschen sich das Ja-Wort geben. Denn das letztere wird ja auch nicht wirklich durch das erste verbessert.

Wobei, lediglich in 2017 ist die Zahl der Eheschließungen gegenüber 2016 leicht zurückgegangen. Ansonsten wurden zuletzt nur im Jahr 2000 mehr Ehen geschlossen. Und das hat nun mit "Schwulen-Ehe" nichts zu tun.

Der Spot endet dann mit den Worten:

"Es gibt so viel Gutes, das und zusammenbringt. Lasst es uns wieder sehen."

Alles in allem also ein wirre Aufzählung von Fakten oder Behauptungen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben und per se auch nicht gut sind. Es kommt immer auf den Zusammenhang an.

Bei oberflächlicher Kenntnisnahme des Werbespots wird ein Eindruck von guter Haltung und positiver Lebenseinstellung erweckt, natürlich wenn man Coca-Cola trinkt. Und das soll ein Werbespot ja auch erreichen.

Bei entsprechend naiver und desinteressierter Zielgruppe kommt hier zusammen, was zusammen gehört.




Freitag, 14. Dezember 2018

Relativierung, die nächste...

Es wurde schon einiges über die widerlich-heuchlerischen Kommentare von Politikern und Medien zum islamischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg geschrieben. 

Zum Beispiel hier grandios von Hendrik M. Broder:

https://www.achgut.com/artikel

Nach dem Motto "Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem", darf natürlich auch das Handelsblatt mit seinem Newsletter "Morning Briefing" nicht hintanstehen, um dem Leser klar zu machen, was die eigentlichen Probleme solcher Terroranschläge sind.




Genau. Scheiß auf die Toten und die Verletzten, scheiß auf die Trauer und Wut der Angehörigen und derjenigen, die noch Empathie mit den Opfern fühlen können. Das ist alles nicht so wild. Wirklich schlimm wäre es, wenn der Weihnachtsmarkt geschlossen bleibt. 

Also weiter so, wir lassen sie uns doch von ein paar Terrortoten nicht die Party verderben. Auf der Titanic spielte die Band auch bis zum Schluss.

Was ist wahrscheinlicher? Dass wir weiterhin nichts gegen radikal-islamische Einwanderung tun werden (die übrigens zwangsläufig mit normaler islamischer Einwanderung einhergeht) und die Terroristen irgendwann sagen: "Mist, diese blöden Ungläubigen wollen einfach nicht aufhören mit Weihnachtsmärkten. Also lassen wir das mit den Terroranschlägen einfach. Bringt ja eh nix." oder dass die Menschen nach und nach die Lust an eingemauerten Hochsicherheits-Weihnachtsmärkten verlieren und ihr Leben doch teilweise einschränken?

Wer nichts gegen den Terror tut und einfach nur so weiter macht, der gestattet dem Terror ebenfalls, einfach so weiterzumachen.

Und dazu gehört auch die Behauptung, der IS wäre nicht islamisch.

Dass der IS übrigens so gut wie kein Staat mehr ist, haben wir übrigens einem gewissen Herrn Trump und einem Herrn Putin zu verdanken, die die islamischen Terrorbanden und das Staatswesen, dass sich der IS tatsächlich in Syrien und im Irak aufgebaut hatte (inklusive Verwaltung und Steuereintreibung) Stück für Stück zerstören. Und diese beiden Herren sind ironischerweise Hauptziel verbaler Attacken aus dem früheren Flagschiff deutschen und internationalen Wirtschaftsjournalismus.

Im Übrigen ist dieses Argument, "wir dürfen uns nicht unser Leben einschränken lassen", auf so vielen Ebenen falsch. 

Es suggeriert, dass die einzige Alternative, dem Terror zu begegnen, wäre, Weihnachtsmärkte zu schließen oder andere öffentliche Veranstaltungen zu beenden. Aber das ist gar keine Alternative. Das wird überhaupt nicht passieren. Selbst in den finstersten Kriegsgebieten und -zeiten haben die Menschen noch immer jede Möglichkeit gesucht, dem Alltag durch Feiern zu entfliehen. Auch in Afghanistan oder im Irak gehen die Menschen ins Kino, ins Fußballstadion, ins Restaurant oder auf den Wochenmarkt. Sie feiern öffentlich ihre Hochzeiten und Geburtstage. Also das wird in keinem Fall passieren, dass wir unsere öffentlichen Feste komplett unterlassen. Sie werden weniger werden, möglicherweise, aber wir werden damit nicht aufhören. Allerdings werden die Terroranschläge weiter zunehmen.

Mit dem Hinweis, dass wir uns unser Leben nicht zerstören lassen dürfen, haben sich Politiker eine perfekte Ausrede für's Nichtstun erschaffen. Sie tun damit so, als wäre das die einzige Lösung gegen den Terror. Sie lenken damit die Aufmerksamkeit auf etwas, was nicht passieren wird. Sie tun so, als wäre es tatsächlich möglich, dass wir das Feiern unterlassen. Und sie tun so, als ob das das Ziel der Terroristen wäre, uns das Feiern zu vermiesen. Und wenn wir einfach nicht aufhören mit Feiern, dann haben die Terroristen irgendwann keinen Bock mehr auf Anschläge. Das ist die infantile Logik hinter diesen Aufrufen.

Aber nein, das Ziel der Terroristen ist eben nicht, uns den Weihnachtsmarkt zu vermiesen. Das Ziel ist, Ungläubige zu töten. Und zwar so viele wie möglich. Und dazu werden sie jede Möglichkeit nutzen. Ob sie nun öffentliche Veranstaltungen als Ziel auswählen oder einfach im Alltag zuschlagen.

So wie sie es bisher schon gemacht haben. 

Und die Politiker werden sich das aus ihren gepanzerten Limousinen ansehen und weiterhin unter dem Schutz von Bodyguards Interviews geben, in denen sie uns aufrufen, uns doch nicht in unserem Leben stören zu lassen.











Samstag, 8. Dezember 2018

So geht Lückenpresse

Die Lückenpresse ist überall, auch bei der von mir geschätzten Neuen Zürcher Zeitung.




Am Montag, den 03.12.2018 fand ich den Newsletter der NZZ und von Xing in meiner Mailbox.

NZZ meldete wie folgt:

"In der Regel sind die Ergebnisse der G-20-Gipfel wenig spektakulär. Das gilt auch für das jüngste Treffen vom vergangenen Wochenende. Immerhin: Am Rande des Gipfels in Buenos Aires haben sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinpingdarauf verständigt,
ihren unseligen Handelsstreit vorerst nicht noch weiter eskalieren zu lassen. Der vielerorts erhoffte Befreiungsschlag aber blieb aus; viele Branchen leiden stark unter dem Handelskriegder beiden gigantischen Volkswirtschaften."

Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Trump nichts erreicht hätte beim G20-Gipfel und dass China ihm auf der Nase herum tanzt.

Xing wiederum bewarb einen Artikel mit der Headline:

"Trump says China will 'reduce and remove tariffs' on car imports from the US"

Den ganzen Artikel gibt's hier:


Trumpon tariffs

Inhalt in Kurzform: 

  • Trump verkündete, dass China seine Zölle auf US-Autos verringern bzw. sogar abschaffen wird. Derzeit liegt der Zoll bei 40%
  • Beide Seiten haben eine 90tägige Pause des "Handelskrieges" vereinbart. Das heißt, die ab Januar geplanten gegenseitigen Erhöhungen der Einfuhrzölle werden nicht in Kraft treten.
  • Beide Seiten werden in der Zeit ein gemeinsames Handelsabkommen ausarbeiten.
  • Ziel sei die Abschaffung der Einfuhrzölle
Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Trumps Vorgehensweise aus kompromissloser, harter Rhetorik und gleichzeitiger Verhandlungsbereitschaft Früchte trägt. Überall, wo er diese Taktik bisher angewendet hat, sieht man Erfolge.

Handel ist eine Angelegenheit auf Gegenseitigkeit. Am besten funktioniert er ohne Beschränkungen oder zumindest bei gleichen Regeln. Die vergangenen US-Präsidenten haben dies ignoriert, ob aus Unwissenheit oder absichtlich. In keinem Fall haben sie dabei die Interessen der USA vertreten. Und das wäre eigentlich ihre Aufgabe. Trump erfüllt sie.

Die Art und Weise, wie die deutschen/europäischen Medien überwiegend damit umgehen, zeigt, wie berechtigt der Begriff der "Lückenpresse" ist. Die Meldung der NZZ ist nicht wirklich falsch, sie ist aber tendenziös und lässt wichtige Informationen weg.

Wer sich ausschließlich über die deutschen/europäischen Medien informiert, ist eben lückenhaft informiert.