Samstag, 29. August 2020

Schnee verschwindet in Australien - wirklich?

Bei Facebook habe ich einen Beitag gefunden über eine Vorhersage einer australischen Wissenschaftlerin aus dem Jahr 2012, in der davor gewarnt wurde, daß die Australischen Alpen bis 2020 wahrscheinlich 60% ihrer Schneebedeckung verlieren werden.

Ende des Schnees in Australien in Sicht

Dazu gab es einen Ausschnitt aus einer deutschen Nachrichtensendung aus August 2020, in der von einem Wintereinbruch in Australien, im Staat New South Wales berichtet wurde.

WELT - Nachrichten Schnee in NSW

Anlass für mich, mal etwas weiter zu recherchieren.

Das Schöne am Internet ist ja, daß man nicht nur die "wissenschaftlichen" Zukunftsprognosen aus der Vergangenheit findet, sondern auch die Realität.

In der Studie der australischen Wissenschaftlerin wurde 2012 explizit die Region Spencers Creek in den Snowy Mountains in New South Wales genannt, einem der beliebtesten Skigebiete Australiens.

Auf der Webseite snowyhydro.com kann man sich die Schneefallmengen der australischen Skiregion sehr schön ansehen und Vergleiche des jeweiligen Jahres mit den Vorjahren ziehen. Das hab ich mal gemacht.

www.snowyhydro.com.au

Ich habe mal verglichen, wie sich jedes einzelne Jahr seit 2013 im Verhältnis zu 2012 entwickelt hat und auch, wie sich das aktuelle Jahr 2020 zu jedem vergangenen Jahr seit 2012 entwickelt hat. Jeweils für die Skisaison Mai bis Oktober, die ja in diesem Jahr noch nicht zu Ende ist.

Hier mal das Bild der Jahre 2013 bis 2020 im Verhältnis jeweils zu 2012 (von lins oben nach rechts unten):




Die Kurven zeigen die Neuschneehöhen in der Zeit an. Die Fläche unterhalb der Schneehöhen gibt ungefähr einen Eindruck von der daraus resultierenden Schneebedeckung. Und man muss kein Messinstrument zur Hilfe nehmen, um zu sehen, daß selbst im Jahr 2020 die Schneebedeckung nicht nur 40% des Jahres 2012 beträgt.

Die Jahre 2019, 2018 und 2017 deuten sogar auf eine höhere Schneebedeckung als im Jahr 2012 hin. Die anderen Jahre waren ähnlich oder nur leicht darunter. Aber von einem Rückgang um 60% kann nirgends die Rede sein.

Im nächsten Bild habe ich mal die Schneefallhöhen mit eingetragen. Die einzelnen Bilder zeigen jeweils das Jahr 2020 verglichen zum Vorjahr. Also 2020 vs. 2012 (links oben) bis 2020 vs. 2019 (rechts unten).

Die Skala auf den Originalbildern liegt ganz links am Rand, der aber mit dem Monat Januar startet. Aus Platzgründen habe ich immer nur den Ausschnitt ab Mai gewählt, weil vorher keine Neuschneemessungen vorliegen. Da ist halt auch Sommer auf dem australischen Kontinent und keine Skisaison.




Man sieht die maximalen Neuschneehöhen. In 2012 (links oben) waren 215,5 cm, in 2020 sind es bisher 167,8 cm, aber die Skisaison ist ja noch nicht vorbei. Und wenn man August 2020 mit August 2012 vergleicht, ist die Schneehöhe fast gleich.

Was man aber auch schön sieht ist, daß in den Jahren 2019, 2018 und 2017 die maximale Höhe des Neuschnees größer war als 2012.

Also von welcher Seite man es auch betrachtet, von einem Rückgang des Schneefalls und damit der Schneebedeckung um 60% kann gar keine Rede sein. Man sieht vielmehr ein jährliches Auf und Ab mit unterschiedlichem Verlauf der Skisaison.

Und nicht nur, daß Schneefall und Schneebedeckung seit 2012 nicht um 60% zurückgegangen sind, nein, die letzten 3 Jahre 2017 - 2019 zeigen sogar mehr Neuschnee und offenbar auch mehr Schneebedeckung als 2012.

Man kann diese Analyse auch für 2 andere Regionen der Snowy Mountains machen. Das Bild ist ähnlich.

Das Problem daran ist, daß die Zukunftsprognosen durch alle Medien getrieben werden, als verlässliche wissenschaftliche Arbeit bezeichnet werden und die Politik auf Basis solcher Meldungen Maßnahmen ergreift. Die Realität über den Verlauf der Jahre wird jedoch nicht mehr gezeigt. Und man braucht fleißige und interessierte Leute, die absichtlich oder zufällig diese Fakten finden und die Prognose mit der Realität vergleichen.






Dienstag, 25. August 2020

Corona vs. Grippe - wer gewinnt?

"Jaja, Corona ist ja nur ne Grippe."

Mit diesem Argument wollen die Corona-Paniker immer ironisch den Hinweis der Corona-Realisten kontern, daß SARS-Cov2 nicht dramatischer als eine Influenza-Epidemie ist. 

Dazu kommen dann immer Hinweise, daß an Corona auch Jüngere erkranken und sterben und daß Corona auch Spätfolgen an Lunge und Herz haben kann.

Na sowas aber auch! Welche Überraschung! Und die Sache ist: es stimmt alles. Nur gilt es ebenso für die Influenza!

Altersstruktur der "Corona-Toten" - wie bei Influenza
Altersstruktur der Corona-Kranken - fast wie bei Influenza
Krankheitsverlauf von Corona - wie bei Influenza
Spätfolgen von Corona - wie bei Influenza und anderen Viruserkrankungen

Hier die Beweise! Für jeden nachprüfbar!

Erst die Corona-Fälle:






Hier die "Corona-Toten":







Und hier noch ein Artikel zu Spätfolgen von Influenza:

Influenza und ihre Folgen

Es ist keine wissenschaftliche Studie, sondern ein Erfahrungsbericht eines Arztes. Studien gibt es unter anderem an Mäusen, bei denen Influenza langfristig Hirnschäden hinterlassen hat.

Daß Viren Schäden am Herzmuskel hinterlassen können, ist auch vom Bakterium chlamydia pneumoniae bekannt, welches in der Bevölkerung weit verbreitet ist. Wahrscheinlich besteht da schon die berühmte "Durchseuchung" von 60-70%, ohne daß die meisten Menschen davon wissen oder etwas davon merken.


Also egal, welches Kriterium man anlegt: SARS-Cov2 ist der Influenza sehr ähnlich und genauso gefährlich wie diese. Nicht mehr und nicht weniger!
Und wenn bei Influenza kein Lockdown und keine Maskenpflicht kommen, dann gibt es dafür bei SARS-Cov2 auch keinen Grund! 


Hier noch ein Link zu Daten der letzten Influenza-Wellen:

Influenza in Deutschland









Samstag, 22. August 2020

Corona - wo ist jetzt noch das Problem?

"Corona hält weiter die Welt in Atem"... so klingt es regelmäßig in den Schlagzeilen der Medien. 

Das mag für einige Teile der Welt richtig sein, nur für Deutschland ist das falsch. Die einzigen, die hier noch dafür sorgen, daß die Menschen "in Atem" sind, sind Medien und Politiker. Corona selbst hält hier niemanden mehr "in Atem".

Am Beispiel der deutschen Hauptstadt zeige ich, daß es keinerlei Grund mehr gibt, den Bürgern dieses Landes ihre Freiheiten zu nehmen und sie mit sinnlosen Maßnahmen zu belegen.

Man kann die folgenden Zahlen auch für jede andere Region Deutschlands finden und man erhält mehr oder weniger dasselbe Bild.

Der Senat von Berlin stellt täglich aktualisierte Zahlen zur Verfügung und bereitet sie auch grafisch sehr schön auf. Es ist überhaupt interessant, daß es all die notwendigen Informationen zur Beurteilung der wahren Lage gibt. Die Behörden, von kleinen Landkreisen über die Länder bis hin zum Robert-Koch-Institut stellen alle Zahlen irgendwo zur Verfügung. Das Problem ist, sie finden keinen Eingang in die Schlagzeilen. Dort hört man nur von "täglichen Neuinfektionen" und der drohenden "zweiten Welle".

Allein der Terminus "tägliche Neuinfektionen" müsste sich inzwischen von selbst verbieten. Er ist so falsch wie nur möglich. Aber die Journalisten und Politiker benutzen ihn dennoch und halten so den uninformierten Teil der Bevölkerung weiter "in Atem".

Nehmen wir einmal an, diese "täglichen Neuinfektionen" wären tatsächlich Infektionen mit SARS-Cov2, die zu einer Lage führen wie am Beginn der "Epidemie" im Frühjahr. Dann müssten wir doch ähnliche Entwicklungen in den Krankenhäusern sehen wie im Frühjahr.

Und es macht Sinn, nur auf die Krankenhäuser zu schauen, denn all jene, die sich infiziert haben und nun nicht mehr als einen Schnupfen oder ein wenig Husten und Fieber haben, sollten wirklich nicht interessieren. Denn es gibt permanent hunderttausende Menschen in Deutschland, die Husten, Schnupfen und Fieber haben. Husten, Schnupfen und Fieber sind aber keine Bedrohung, weder für das Individuum noch für das Gesundheitswesen.

Allein entscheidend, auch zur Beurteilung der Gefahrenlage, sind die Zahlen der Hospitalisierungen und Intensivpatienten. Denn nur die sind wirklich in Gefahr.

Schauen wir uns nun die beiden Kurven der "Neuinfektionen" und Hospitalisierungen für Berlin an.



Die Quelle der Daten ist hier:

https://www.berlin.de/corona/fallstatistik/

Wir sehen oben die "täglichen Neuinfektionen" und unten die Zahl der Hospitalisierungen im gleichen Zeitraum

Am Anfang der "Corona-Epidemie" sehen wir noch einen Gleichlauf zwischen Infektionen und Hospitalisierungen.

Anfang/Mitte März steigt die Zahl der gemeldeten Fälle an und mit kurzem zeitlichen Versatz müssen auch mehr Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Schon Anfang April nimmt die Zahl der "Infektionen" rapide ab und die Zahl der Hospitalisierungen folgt wieder mit zeitlichem Versatz Mitte Mai. Daß die Hospitalisierungen nicht mit derselben Rate sinken wie die "Infektionen", kann verschiedene Gründe haben und ist nicht unplausibel.

Aber dann fällt die Zahl der Hospitalisierungen Mitte Mai rapide ab und hält sich dann bis Anfang Juli auf einem niedrigen Niveau stabil, um dann weiter abzusinken und ebenfalls bis heute auf niedrigem Niveau zu verharren. Währenddessen aber gab es bei den "Infektionen" wieder zwei Anstiege, die uns von den Medien und Politik als "dramatisch" und "besorgniserregend" und "Beginn einer zweiten Welle" verkauft werden.

Wenn jetzt das Virus wieder so infektiös oder gefährlich oder aggressiv (oder wie man das auch immer nennen will) ist wie im Frühjahr, müssten wir mit einem kurzen zeitlichen Versatz ebenfalls wieder einen Anstieg der Hospitalisierungen sehen. Stattdessen sehen wir nach dem Anstieg der "Infektionen" Mitte/Ende Juni, wo man dann auch 2 bis 3 Wochen später im Juli einen Anstieg der Hospitalisierungen erwarten dürfte, einen weiteren erheblichen Rückgang. Genau zu dem Zeitpunkt, wo es eigentlich rauf gehen müsste.

Zur Einordnung: die Zahl der Hospitalisierungen zu diesem Zeitpunkt, also nach dem Rückgang liegt bei knapp unter 50 und fällt bis zum Ende der Zeitreihe am 21. August auf 34. Das ist die mittelblaue Kurve.

34!!!

In ganz Berlin mit seinen etwa 3,5 Mio Einwohnern gibt es ganze 34 Menschen, die mit der Diagnose Covid-19 noch in Berliner Krankenhäusern liegen. 16 davon (das ist die dunkelblaue Kurve) liegen auf einer Intensivstation.

Vielleicht kommen diese 16 auch noch auf die Zahl von 34 oben drauf... egal, bei diesen absoluten Zahlen spielt das überhaupt keine Rolle mehr.

Und vor allem sehen wir seit Ende Juli bis Mitte August wieder einen deutlichen Anstieg der "Infektionen", allerdings fehlt komplett der zu erwartende Anstieg bei den schwer Erkrankten, also denen, die ins Krankenhaus müssen.

Wir sehen also, dass das, was da auch immer gerade als "Neuinfektion" ermittelt wird, keinerlei Auswirkungen mehr hat hinsichtlich der Schwere der Krankheit und der Belastung des Gesundheitssystems.

Natürlich weiß ich, woran das liegt: "Falsch-Positiven"-Rate der PCR-Tests, Messung von völlig ungefährlichen SARS-Cov2-Infektionen, also was die Virenlast angeht, Messung von Trümmerstücken vergangener Infektionen und in Bezug auf den absoluten Anstieg dieser "Neuinfektionen" natürlich die erhöhte Zahl der durchgeführten Tests.

Bundesweit liegt die Positiven-Rate aller durchgeführten immer bei etwa 1%. Dieser Anteil ändert sich kaum, unabhängig von der Anzahl der Tests.

Das lässt also auf eine derzeitige "Durchseuchung" von 1% schließen, also daß etwa 1% der Bevölkerung noch Nachweise des Virus in sich tragen. Und dabei lassen wir die "Falsch-Positiven" mal einfach außen vor.

Wer jetzt, bei einer nachweislichen "Durchseuchung" von nur noch 1% von einem epidemiologischen Problem in Deutschland spricht und angesichts von stabilen bis fallenden Zahlen der Hospitalisierungen von einer Belastung des Gesundheitssystems, der hat entweder keine Ahnung oder verfolgt eine politische Agenda.

Möge jeder selbst entscheiden, was auf die Medien und die Politik zutrifft.




Sonntag, 16. August 2020

"Beiläufige" Nachrichten

Gestern mittag in einem Restaurant-Garten: am Nachbartisch drei nette, ältere Damen, die eifrig plauderten. Banales Zeugs halt, wo sie in letzter Zeit so Kaffee und Kuchen hatten und wer mit wem aus dem Bekanntenkreis... nettes Geplänkel.

Irgendwann fiel natürlich auch der Satz: "ja, die Infektionszahlen steigen wieder."

Und eine ergänzte: "Ja, das hab ich heute auch gehört. Die Zahlen ziehen wieder an. Hab' es heute morgen nur beiläufig im Radion gehört."

Und genau DAS ist das Problem!

Ich schätze, dass so 70 - 80% der Bevölkerung einfach nur "beiläufig" Nachrichten hören und sehen. Sie konsumieren Schlagzeilen und merken sich Key-words.

Wieviele Worte hat so eine Schlagzeile? 5 bis 10, mehr nicht. Da muss alles reingepackt werden. Da ist kein Raum für Differenzierungen und Erklärungen. Und die Schlagzeile, dass die Infektionszahlen steigen, ist ja an sich nicht falsch, nur es ist eben nicht mal die halbe Wahrheit. 


Und diese 70 - 80% der Bevölkerung machen sich nicht die Mühe, die Nachrichten zu hinterfragen, zu überprüfen, ihre Bedeutung zu erkennen. Sie haben entweder keine Zeit oder keine Lust. Ich mache niemandem einen Vorwurf, der keine Zeit hat. Eltern sind mit den Kindern beschäftigt. Viele haben einen Job, der es ihnen nicht erlaubt, tagsüber mal zwischendurch Informationen zu checken (Kassiererinnen, Friseure, Busfahrer, Produktionsarbeiter usw., wobei es auch unter denen einige gibt, die sich die Mühe machen), aber dann sollten diese Menschen eben begreifen, dass die Schlagzeilen nicht das ganze Bild wiedergeben, nicht mal das halbe. Und sie sollten sich dann nicht äußern und einfach die Nachrichten nachplappern.

Ich hab das in Diskussionen schon oft erlebt, dass jemand die offiziellen Nachrichten nachgeplappert hat und wenn man dann mit Erläuterungen zu den Zahlen beginnt, heißt es nach ein paar Minuten: "Naja, ich kenne mich mit dem Thema nicht so aus. Ich kann dazu nicht viel sagen und ich kann auch hier und jetzt das alles nicht überprüfen, was du sagst. Also lass uns die Diskussion beenden."

Das Problem ist: diese Menschen werden auch später zuhause nicht die Informationen überprüfen. Weil sie auch dort keine Zeit und keine Lust hatten. Wahrscheinlich wird auch meine kleine Äußerung zu diesem Thema hier nicht sehr viel gelesen. Oder nicht bis zum Ende. 

Wir leben jetzt fast 9 Monate mit dieser Virusinfektion. Das war Zeit genug, sich zu informieren. Wer es bis jetzt nicht getan hat, wird es auch weiterhin nicht tun.

Deswegen: die Infektionszahlen sagen GAR NICHTS aus!

Das einzig Interessante sind die Zahlen der wirklich Kranken. Und auch diese Informationen gibt es im Netz.

Es gibt zum Beispiel das "Intensivregister". Eine Online-Übersicht über die Auslastung der Intensivstationen in etwa 1.200 Krankenhäusern Deutschlands.


Neben einer täglichen Aktualisierung durch alle Krankenhäuser, in der man die Auslastung der Intensivstationen, unterteilt nach den drei Stufen "einfache", "hohe" und "höchste" Versorgungsstufe, sehen kann, gibt es dort auch einen "Aktuellen Tagesreport" als pdF-Datei. Der fasst schön auf einer Seite alles zusammen, was in Deutschland so passiert.

Und dort sehen wir im Tagesreport vom 15.08.2020 Folgendes:




Derzeit sind 227 Covid-19-Patienten in intensiv-medizinischer Behandlung. Nicht in einer Stadt, nicht in einem Landkreis, nicht in einem Bundesland... nein, in ganz Deutschland!

227!

Das ist, worüber die Medien nicht berichten und was als Erklärung aber notwendig ist, wenn man von "neuen Infektionen" schreibt und redet. 227 Menschen in Deutschland liegen derzeit auf einer Intensivstation wegen Covid-19. Insgesamt haben die Intensivstationen derzeit 21.629 belegte Betten. Also wegen aller möglichen Krankheiten und Unfälle. 

Das ist das normale Geschehen auf Intensivstationen, das es jeden Tag gibt. Und auch dort würde man schlimme Bilder und gestresstes Personal finden, wenn man danach suchen würde. Ein TV-Team könnte wahrscheinlich ausschließlich damit befasst sein, jeden Tag durch Deutschland zu reisen und schlimme Bilder aus irgendeiner Intensivstation einzufangen. Und alles ganz ohne Corona. Nur niemand interessiert sich dafür, niemand schreibt darüber.

Und von den 21.629 belegten Intensiv-Betten sind ganze 227 mit Covid-19-Patienten belegt.

Nun sagen einige: "Ja, aber mit den Rückkehrern aus dem Urlaub und den steigenden Infektionszahlen wegen der Beendigung des Lockdowns werden wir auch höherere Krankheitszahlen sehen."

Na dann schauen wir uns mal das nächste Bild an, ebenfalls aus dem "Aktuellen Tagesreport" von gestern.




Links nochmal eine Übersicht über das bundesweite Corona-Geschehen auf Intensivstationen. Und nur dadurch, dass Landkreise farblich komplett markiert sind, ist überhaupt irgendetwas zu erkennen. Würde man für jeden Kranken nur 1 Punkt setzen, würde man gar nichts mehr sehen. Ganz Deutschland wäre weiß.

Rechts sieht man den zeitlichen Verlauf seit Mitte Juni. Und ganz unten, die rot gestrichelte Linie zeigt die Covid-19-Kranken in den Intensivstationen an. Und wir sehen, dass es seit zwei Monaten keinen Ausschlag gibt. Seit zwei Monaten "dümpelt" diese Zahl vor sich hin und steigt nicht an. Und das, obwohl wir täglich Meldungen hören, dass doch die Infektionszahlen wieder ansteigen und dass uns eine "zweite Welle" droht. Und es gab die "Ausbrüche" bei Tönnies und woanders, es gab die BLM-Demos und die "Querdenker-Demos" (übrigens nicht nur in Berlin, sondern in vielen Städten Deutschlands).

Und dann ist da noch die blau gestrichelte Linie oben, die rauf und runter geht. Das ist die Auslastung der Intensivstationen in Deutschland. Und vergleicht man beide Linien, dann sieht man, dass Covid-19 auf diese Auslastung gar keinen Einfluss mehr hat. Sämtliche Schwankungen in der Auslastung der deutschen Intensivstationen haben NICHTS mit Corona zu tun. GAR NICHTS! Man sieht dort auch wieder nur das tägliche/wöchentliche normale Geschehen auf Intensivstationen wegen anderer Krankheiten und Unfälle, für das sich niemand interessiert. 

Und es meldet auch niemand in den Schlagzeilen, dass die Covid-19-Behandlungen auf Intensivstationen seit Monaten auf dem gleichen niedrigen Niveau liegen. In den Schlagzeilen werden nur die "Neuinfektionen" gemeldet, was sowohl begrifflich als auch inhaltlich völliger Unsinn ist. So geht Manipulation durch Medien (die die Schlagzeilen verbreiten) und Politik (die mit diesen Zahlen unsere Freiheit beschränken). Und sie müssen es nicht mal absichtlich tun. Jedenfalls bei den Medien glaube ich nicht, dass die eine Agenda haben, außer der, dass Schlagzeilen gut fürs Geschäft sind. Es mag eine wenige geben, die auch politisches Interesse daran haben, die Angst vor Corona hochzuhalten. Wirtschaftlich haben jedenfalls alle Medien dieses Interesse.

Bei den Politikern sieht es wahrscheinlich ähnlich aus. Es wird auch dort viele geben, die keine Agenda haben, außer, dass sie sich wichtig fühlen und glauben, sie müssten etwas für die Bürger tun. Es wird aber auch viele geben (mehr als bei den Medien), die doch eine politische Agenda haben und aus machtpolitischen Gründen die Angst befeuern. Allen gemeinsam ist, dass sie keine Zeit oder Lust haben, sich intensiver mit den Zahlen zu befassen und die Zahlen zu veröffentlichen, die wirklich wichtig sind. "Neuinfektionen" sind es jedenfalls nicht. Jedenfalls nicht, solange wir auf diesem niedrigen absoluten Niveau dahin dümpeln. 

Von der Spezifität von PCR-Tests oder von "Virenlast" bei den "Infizierten" will ich jetzt gar nicht erst anfangen.

Das Problem steht auf drei Füßen: 

1. Medien, die Schlagzeilen produzieren, die gut fürs Geschäft sind

2. Politiker, die sich berufen fühlen, für die Bürger zu sorgen und das Virus politisch ausnutzen

3. Menschen, die sich nicht ausreichend informieren und blind den "Journalisten" und "Experten" und "wohlmeinenden Politikern" glauben und sich damit selbst unmündig machen.


Und die eine reduzierte Vorstellung von einem Leben in Freiheit haben.

Noch eine Grafik zum Ende:





Was fällt auf?




Dienstag, 11. August 2020

Lehrreiches und hoffentlich Heilsames über Politik und Staat

2008 wurde die Welt von der Finanzkrise überrascht. Die traditionsreiche Investmenk-Bank Lehman Brothers ging pleite und die halbstaatlichen Immobilien-Finanzierer Fannie Mae und Freddie Mac mussten zusammen mit anderen Finanzinstituten und Versicherungen mit Steuergeldern gestützt und gerettet werden.

Der Finanzkrise voraus ging ein Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes, weil Millionen von Hypotheken nicht mehr bezahlt werden konnten. Der Kollaps des Immobilienmarktes hatte deswegen Auswirkungen auf den Finanzsektor, weil die großen Investmentbanken die faulen Hypothekenkredite in handelbaren Finanzprodukten zusammengefasst und verkauft hatten, die dann plötzlich wertlos waren.

Beschimpft wurde dafür der böse Turbo-Kapitalismus, dabei ist diese Finanzkrise ein Lehrbeispiel dafür, was schief laufen kann, wenn der Staat oder die Regierung mit besten Absichten in das Spiel der freien Marktkräfte eingreift. Und es ist auch ein Lehrbeispiel, wie Politiker ihre Meinungen ändern, und zwar nicht im Sinne von "es gibt neue Erkenntnisse und ich habe jetzt eine andere Meinung", sondern im Sinne von "das hab ich nie gesagt..." und "ich habe schon immer gesagt...", auch wenn sie vor Jahren genau das exakte Gegenteil behauptet haben. Und sie wirken dabei so glaubhaft und überzeugend, dass jemand, der die Geschichte nicht kennt, garantiert darauf hereinfällt. Und die Menschen vergessen schnell. Und die Politiker wissen das.

Der deutsche Historiker und Immobilien-Investor Dr. Rainer Zitelmann hat in seinem Buch "Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung" in einem Kapitel bereits die Ursachen der Immobilien- und später der Finanzkrise beschrieben. Sehr empfehlenswert.

Hier möchte ich einen weiteren Wissenschaftler zu Wort kommen lassen, der zu den gleichen Erkenntnissen gekommen ist, den liberalen/libertären Ökonomen Thomas Sowell, ein klarer Gegner von Eingriffen des Staates in die Kräfte des Marktes. 

Ich versuche folgenden Beitrag zu übersetzen, den man auf Youtube sehen kann. 

Thomas Sowell - 3 Fragen an die Linke

Am Anfang, so die ersten 2,5 Minuten, gibt es eine Diskussion es um Forderungen nach Lohnerhöhungen bei Walmart (was zur Zeit der Entstehung des Videos gerade ein großes Thema in den USA war) und die unterschiedlichen Sichtweisen auf's Leben zwischen Linken und Konservativen.

Die linke Sichtweise ist im Prinzip so: Der Mensch wird eigentlich als freier Mensch geboren, aber überall gibt es Probleme und Beschränkungen durch die Gesellschaft, die ihn quasi in Ketten legt. Und das wahre Problem der Welt ist, dass die Institutionen falsch organisiert sind. Es gibt eigentlich nichts in der menschlichen Natur, dass uns unzufrieden machen würde, sondern es sind lediglich die falschen Institutionen, die uns Probleme machen und deswegen müssen wir nur die Institutionen ändern und dann wird alles gut.

Die konservative Sichtweise ist eher die, dass das Leben des Menschen an sich voller Fehler und Probleme ist und dass es keine endgültigen "Lösungen" gibt, sondern dass man gute Kompromisse machen und versuchen muss, irgendwie gut durchzukommen. Und was immer man versucht, bringt neue Probleme und man muss halt einfach damit klarkommen. Und dass es am Ende gut ausgeht, ist alles, worauf du hoffen kannst.

Er sagt weiter, dass es im Prinzip drei Fragen gibt, die fast alle Argumente von Linken zerstören:

1. "Verglichen womit?"

2. "Zu welchen Kosten?"

3. "Welche harten Beweise gibt es für die Wirksamkeit?"

Es gibt sehr sehr wenige Argumente der Linken, die alle drei Fragen beantworten können. 

Konservative Ideen können das eher, weil sie nicht davon ausgehen, dass es eine universelle Lösung für die Probleme des Lebens gibt. Weder die Regierung noch der Markt selbst können alle Probleme lösen. Man muss schlicht gewisse Dinge tolerieren. Dinge können schief gehen und daran können andere Schuld haben oder man selbst. Aber es geschieht und man kann es nicht durch Institutionen verhindern.

Linke wollen auch noch den letzten Rest an Unterschiedlichkeit wegregulieren. Aber zu welchem Preis?

Und dann geht es los mit der Finanzkrise.

(Ich übersetze chronologisch, aber nicht immer wörtlich und füge eigene Ergänzungen hinzu, um den Sachverhalt deutlicher zu machen, ohne den Inhalt zu verändern.)

Als der US-Immobilienmarkt in 2008 kollabierte und in einer internationalen Finanzkrise endete, war es recht und billig, republikanische Politik, gierige Banker und die Wall Street dafür verantwortlich zu machen.

In seinem Buch "Der Immobilienboom und der große Knall" ("The housing boom and bust") zeigt Dr. Sowell viele Faktoren auf, die zu den Problemen auf dem Immobilienmarkt führten.

Einer der zentralen Punkte ist, dass der Wille der Regierung, "billiges Wohneigentum" zu schaffen (also eigentlich Wohneigentum für ärmere Schichten), über Jahrzehnte erheblichen Druck auf die Hypothekenbanken ausübte, ihre Sicherheitsanforderungen zu reduzieren. Also die Kriterien, nach denen Immobilien-Kredite zu vergeben sind. Auf Deutsch: es sollte sich jeder ein Haus leisten können, auch die, die sich bisher aufgrund ihrer finanziellen Situation keins leisten konnten, also nicht kreditwürdig waren.

Die Regierungen gaben Quoten für die Kreditvergabe an Haushalte mit Niedrigeinkommen vor, was darauf hinauslief, dass die Finanzinstitute mehr und mehr Risiken eingingen. Dies geschah alles unter der politischen Prämisse, dass Wohneigentum wichtig wäre. So wichtig, dass die Fragen "Verglichen womit?" und "Zu welchen Kosten?" und "Gibt es Belege für die Wirksamkeit?" auf keinen Fall gestellt werden sollten. Schon gar nicht, alle drei zusammen.

Die Demokraten in den USA verweisen oft und gern auf die Deregulierung und andere Maßnahmen der Republikaner unter der Administration von George W. Bush, die angeblich zum Crash des Immobilienmarktes führten.

Es folgt ein Video-Ausschnitt einer Rede von Nancy Pelosi, damals noch demokratische Abgeordnete im Repräsentantenhaus, in der sie sagt: "Sie (die Republikaner) behaupten, Anwälte des Freien Marktes zu sein, wo es tatsächlich eine "Anything Goes"-Mentalität ist. Keine Regulierung, keine Überwachung, keine Disziplin."

Fakt ist aber, dass die Administration von George W. Bush schon frühzeitig auf eine verstärkte Regulierung der halbstaatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac drängten. Die Demokraten waren allerdings dagegen.

Es folgt ein Ausschnitt aus einer Nachrichtensendung von Fox News, in der gesagt wird, dass die Bush-Administration bereits im April 2001 darauf hinwies, dass die schiere Größe von "Fannie" und "Freddie" zu einem potentiellen Problem werden könne. 

In 2003 erhöhte das Weiße Haus seine Einschätzung von "Fannie" und "Freddie" zum "systemic risk", welches sich über den Immobilienmarkt hinaus ausbreiten könne. Im Herbst 2003 drängte die Bush-Administration den Kongreß dazu, eine Regulierungsbehörde für Fannie Mae und Freddie Mac zu gründen. Es folgt ein Ausschnitt aus einer Rede von John Snow, dem damaligen Finanzminister der USA, der eine "starke Regulierungsbehörde mit Weltklasse-Niveau" forderte, um die beiden halbstaatlichen Immobilienfinanzierer zu überwachen.

Doch der Finanzminister bekam starken Gegenwind vom demokratischen Kongress-Abgeordneten Barney Frank, der meinte, dass Fannie Mae und Freddie Mac sich nicht in einer Krise befinden würden. Er meinte sogar, die Regierung sollte "Fannie" und "Freddie" dazu ermutigen, mehr Hypotheken an Familien mit niedrigem Einkommen zu vergeben. Und er meinte, es gäbe zu viele Bedenkenträger. Je mehr Leute das Risiko für die beiden Institute überschätzen und je mehr Leute über finanzielle Risiken reden, die er selbst gar nicht sieht, umso mehr negative Auswirkungen wird das auf preiswerten Wohnraum haben. Und selbst wenn die beiden Institute in finanzielle Schwierigkeiten geraten würden, dann würde sie die Regierung da rausholen.





Die Gesetzgebungsinitiative der Republikaner wurde geblockt.

Im Jahre 2005 äußerte sich FED-Chef Alan Greenspan zu "Fannie" und "Freddie", nachdem Manager von "Fannie" erhebliche Buchhaltungs-Probleme gemeldet hatten. 

Zitat Alan Greenspan: "Die Institute in die Lage zu versetzen, zu wachsen - und das werden sie, sobald sie die Krise nach ihrer Beurteilung überstanden haben - bedeutet, dass wir das gesamte Finanzsystem der Zukunft einem substantiellen Risiko aussetzen."





In einer späteren Anhörung ergänzte er: 

"Wenn wir scheitern, eine stärkere Regulierung zu installieren, erhöhen die Möglichkeit von Insolvenzen und Krisen."





Aber die beiden Riesen-Immobilienfinanzierer hatten starke Verteidiger. Der demokratische Senator Charles Shumer sagte: "Ich finde, Fannie und Freddie haben über die Jahre einen super Job gemacht und haben entscheidenden Anteil daran, dass die Amerikaner die Menschen mit den besten Wohnbedingungen weltweit sind... Wenn man sich die letzten 20 oder mehr Jahre ansieht, haben sie einen unglaublichen Job gemacht."





Der republikanische Senator John McCain, der die Regulierung unterstütze, hielt im Mai 2006 eine Rede vor dem Senatund sagte:

"Schon seit Jahren bin ich besorgt über die Strukturen der Überwachung von Fannie und Freddie.. und ihre schiere Größe und die Rolle, die sie im amerikanischen Wohnimmobilien-Markt spielen... die halbstaatlichen Institute müssen umgehend reformiert werden."





Der entsprechende Gesetzentwurf wurde mit den Stimmen der Demokraten abgelehnt, bzw. brachten die Republikaner das Gesetz gar nicht erst ein, weil sie wussten, nicht genügend Stimmen dafür zu haben.

Das ganze Problem ist allerdings kein reines "Rechts/Links-Problem". 

Unter der Regierung Bill Clinton wurde die Beleihungsgrenze für Hypotheken für Familien mit Niedrigeinkommen von 30 auf 50% erhöht, unter der Bush-Administration wurde sie nochmal auf 55% erhöht, wobei allerdings die Bush-Administration für eine stärkere Regulierung von "Fannie" und "Freddie" warb. Regulierungen für die Wall Street und Privatbanken blieben allerdings ebenfalls aus.

Man kann darüber diskutieren, welche Faktoren die Immobilienkrise auslösten, am Ende waren es viele kleine Einzelteile, inklusive der FED, den Hauskäufern selbst, die die Häuser teilweise nur als Wertanlage kauften oder wussten, dass sie es sich eigentlich nicht leisten können, Immobilienhändler und Hypothekenvermittler. Investmentbanken kauften die risikoreichen Hypotheken auf, machten daraus Finanzprodukte, versahen sie mit "Triple A"-Ratings und verkauften sie an ahnungslose Investoren. Das spielte eine große Rolle für die Infektion des Finanzmarktes.

Die Clinton-Regierung schaffte den Glass-Steagall-Act ab, der es Geschäftsbanken untersagte, Investmentbanken zu kaufen.





Im Ergebnis konnten Geschäftsbanken Versicherungen übernehmen oder auch Investmentbanken, was vorher verboten war.

Allerdings wurde versäumt, irgendeine Form der Regulierung einzusetzen. Dies erlaubte den Banken, größer zu werden und größere Risiken aufzunehmen. Die Regierungen, egal ob Demokraten oder Republikaner setzten das Ideal des privaten Hausbesitzes an die Spitze ihrer Prioritäten-Liste.

Indem man den Fokus auf das "soziale Ziel" des privaten Hausbesitzes setzte und damit unnatürliche Risiken in ein System des Freien Marktes pflanzte, erlaubte man Profitjägern absolut freies Spiel. Das System von "checks and balances" wurde außer Kraft gesetzt.

Schaut man sich die radikale Linke in den USA und ihre Forderungen nach sozialen Wohltaten an, ohne die 3 großen Fragen zu stellen, dann ist das so gefährlich wie zuvor.

Den Dialog durch Gewalt zu ersetzen, bedeutet, den Sinn des eigentlichen Arguments aus den Augen zu verlieren (eingeblendet sind Bilder von gewalttätigen Auseinandersetzungen bei Demonstrationen).

Ob es der Ruf nach "Diversität" ist, der Ruf nach "Gleichheit im Ergebnis" oder die Ablehnung von Unterschieden der Geschlechter, wir müssen immer die Lösungen anschauen, die dafür angeboten werden und müssen die drei wichtigen Fragen stellen.

Das Video endet mit einigen weiteren Aufnahmen von Barney Frank, dem demokratischen Abgeordneten, der noch Anfang der 2000er Jahre vehement gegen eine Regulierung und Überwachung der immer größer werdenden Immobilienfinanzierer "Fannie" und "Freddie" war.

Der erste Ausschnitt ist aus einer Rede aus dem Juni 2005, wo er sinngemäß sagt:

"Dies ist eine seltsame Diskussion. Wir sehen gerade erhebliche Bedenken zum Hauseigentum und seines wirtschaftlichen Booms. Über Dinge zu spekulieren ist niemals eine gute Sache. Aber die, die gerade argumentieren, dass die Hauspreise in der Nähe einer gefährlichen Blase angelangt sind, kommen mir vor, als würden sie einen sehr wichtigen Punkt vergessen. Verglichen mit früheren Beispielen, wo dem Knall immer eine extreme Preissteigerung vorausging, reden wir hier über Hauseigentum, über Häuser, wo es diesen Leverage-Effekt nicht gibt, den wir woanders gesehen haben. Das ist nicht die Dot.Com-Situation, wo wir sahen, dass Leute Probleme hatten, die in Geschäftsmodelle investiert hatten, die kein reales Geschäftsmodell hatten, zum Beispiel die Verlegung von Glasfaserkabeln, für die kein Bedarf bestand. Häuser aber werden bewohnt. Möglicherweise sehen wir einen Preisanstieg auf einem gewissen Niveau, aber wir werden keinen Kollaps sehen, so wie bei den Beispielen, bei denen wir über eine künstliche "Blase" geredet haben. Und deswegen werden wir weiter Hauseigentum vorantreiben."

Im Dezember 2006 sagte Frank sinngemäß:

"Wir haben noch mehr zu tun in Bezug auf De-Regulierung, zum Beispiel für eine Reduzierung der Berichts-Pflichten von Banken an die Finanzbehörden. Es muss derzeit viel zu viel berichtet werden, nach meiner Auffassung.

In der Vergangenheit haben wir nichts für "Fannie" und "Freddie" getan, sondern wir haben etwas für die Hauseigentümer getan. Meine Motivation waren die Hausbesitzer, also dass sich mehr Menschen ein eigenes Heim leisten können.

Ich gebe ja teilweise denen Recht, die sagen, dass die Vorteile, die Fannie Mae und Freddie Mac dadurch hatten, dass sie günstiges Geld verleihen konnten (durch staatliche Absicherung), nicht ausreichend an die Öffentlichkeit weiter gegeben wurden. Nun, gibt es zwei Dinge, die wir hätten tun können. Erstens, die Vorteile streichen und damit weniger günstiges Geld an die Menschen herausgeben oder man behält die Vorteile bei und versucht, sie fairer zu verteilen.
Das war, was wir mit dem "Affordable Housing-Fund" getan haben."

Im Jahr 2007 war Barney Frank der Co-Sponsor des "Expanding American Homeownership Act" ("Gesetz zur Ausweitung amerikanischen Wohneigentums").





Dieses Gesetz brachte weitere Änderungen für den "National Housing Act". So konnten die maximale Kreditsumme auf 125% des Durchschnittspreises für Häuser in der Region erhöht werden, die Laufzeit von Hypothekendarlehen konnte von 35 auf 40 Jahre erhöht werden, die Beleihungsgrenze (Loan-to-Value) wurde auf 97,75% des Objektwertes angehoben (dass fast das gesamte Objekt kreditfinanziert werden kann) und weitere Regelungen, die das Risiko für die Banken und die Kreditnehmer erhöhte. 






Diese Gesetzgebung ermutigte viele Menschen, Risiken auf sich zu nehmen, die sie eigentlich nicht tragen können.

Und alles unter dem wohlmeinenden Ansatz, dass sich jeder Amerikaner ein Haus leisten können soll.

Zum Zeitpunkt dieser Gesetzesänderung waren die Hauspreise schon seit vielen Monaten gesunken, was auf ein Überangebot an Immobilien schließen lässt.


Im Jahr 2009, nach dem Crash wurde Barney Frank interviewt und sagte unter anderem (und hier ist, wo es absurd und politisch kriminell wird), das man Leuten keinen Gefallen tut, wenn man ihnen sagt, dass sie sich etwas leisten können, was sie sich eigentlich nicht leisten können und er beschuldigte die Republikaner, den Eigenheimbesitz in den USA immer weiter vorangetrieben zu haben. Er sagt also exakt das Gegenteil von dem, was er vor der Krise sagte. 

Wörtlich sagte er am 20. April 2009:

"Die eine Sache, die die Leute noch nicht verstanden haben, ist die, dass einer der Gründe für die furchtbare Krise, die wir über die letzten Jahre erlebten und die uns die heutigen Probleme beschert, dass Menschen dazu gedrängt und ermutigt wurden, sich Häuser zu kaufen, die sie sich nicht leisten konnten. Teil dessen war die konservative Sichtweise, dass zur Miete zu wohnen eine schlechte Sache wäre. Ich und andere haben dagegen versucht, Programm aufzulegen, die den Bau von Mietwohnungen förderten. Aber es gab Leute in Regierungsverantwortung, die sagten, nein, die Leute müssen Hauseigentümer werden. Und heute haben wir mit Barack Obama einen Präsidenten, der dieses Problem versteht, dass wenn du arm bist in Amerika mit einem geringen Einkommen, wirst du dir wahrscheinlich kein eigenes Haus leisten können.
...
Ich traf heute eine Gruppe von Leuten, die verantwortungsvolle Verfechter der Idee des Baus erschwinglicher Mietwohnungen sind."

Der Interviewer, offenbar ohne jegliche Kenntnis der jüngeren amerikanischen Politik meinte dann, es wäre toll, dass der Senator dies so offen sage. Und dann wiederholte Frank, dass man Leuten keinen Gefallen tut, indem man ihnen vorgaukelt, sie könnten sich etwas leisten, was sie sich tatsächlich nicht leisten können.

Und weiter (mit dem üblichen sozialpolitischen Sülz): "Ich wünschte, ich könnte etwas tun für Einkommensgleichheit in den USA und ich bin dafür, ich würde gern bessere Bildung haben für alle, damit sie mehr Geld verdienen können, ich würde auch gern die Kosten für Wohnen senken, aber der Punkt ist, dass Leute, die 30.000 bis 40.000 Dollar pro Jahr verdienen, wahrscheinlich nicht in der Lage sein werden, sich ein Haus zu kaufen, aber wenn man ihnen sagt, sie könnten das, dann bringt man sie in Probleme."

Und in 2010 meinte Frank dann, dass es schon seit jeher seine Meinung war, dass es ein Fehler ist, dass die Regierung privaten Hausbesitz fördert. 

"Meine Meinung war schon immer, dass es ein Fehler ist, wenn die Regierung privaten Hausbesitz fördert und dass es viel besser ist, Mietwohnungen zu fördern."

Also nicht nur, dass er jetzt das komplette Gegenteil von dem sagt, was er vor der Krise gesagt hat, nein, er ersetzt jetzt einfach die eine Regierungssubvention durch eine andere. Früher sagte er, dass die Regierung privaten Hausbesitz fördern soll und als sich das zum Problem entwickelte, sagte er, dass die Regierung jetzt Mietwohnungen fördern sollte. Dass sich die Regierung einfach komplett raushalten sollte, sagt er nicht. Er versteht es ganz sicher, aber er würde sich einen Teil seiner Daseinsberechtigung entziehen, wenn er es sagen würde.

Und dieser Politiker ist kein Einzelfall. Ganz im Gegenteil. Er ist der Prototyp des Politikers. Immer mit der Nase im Wind um zu erschnüffeln, was gerade politisch opportun ist. Und immer wird die Meinung vertreten, die gerade angesagt ist. Und natürlich war das schon immer die Meinung.

Und die Politiker setzen darauf, dass erstens die Menschen schnell vergessen und zweitens immer wieder Menschen nachwachsen, die irgendwann das Alter erreichen, indem sie sich für Politik interessieren und keine Ahnung davon haben, was vor 5 oder 10 Jahren passiert ist. Und es ist aufwändig, diese einzelnen Fälle zu recherchieren und zu dokumentieren wie in diesem Fall. Zu wenig Journalisten nehmen diese Aufgabe noch wahr.

Und deswegen können Politiker weitgehend ungestraft heute das eine sagen und morgen das komplette Gegenteil. Und immer wirken sie dabei authentisch und überzeugend und man wollte ihnen immer glauben... wenn man nicht die Geschichte kennt. Denn das können diese Politiker, die es einmal nach ganz oben geschafft haben (und ein Senatoren-Posten gehört in den USA schon zu "ganz oben".): sie können Menschen von sich überzeugen. Und sie sind skrupellos genug, ihre "Meinungen" ins komplette Gegenteil zu ändern und zu behaupten, sie hätten dies oder jenes ja schon immer gesagt. Und es passiert ihnen auch nichts. Solche Beiträge wie dieser hier haben einfach zuwenig Öffentlichkeit.

Frank blieb bis 2011 noch Kongressabgeordneter und ließ sich dann nicht mehr wiederwählen. Im Jahr 2014 bekam er sogar noch eine Auszeichnung als "Humanist of the year".

Und es ist egal, ob sie Frank heißen oder anders, ob sie Republikaner sind oder Demokraten, links oder rechts... das Problem liegt im System. Meine Erfahrung (oder vielleicht auch meine vorgefasste Meinung) sagt mir aber irgendwie, dass auf Seiten der "Konservativen", ob man sie nun "Republikaner" nennt wie in den USA oder "rechts" wie in Europa, mehr gesunder Menschenverstand und Realitätssinn vorhanden ist. Linke träumen immer vom Paradies auf Erden, in dem alle gleich sind und ignorieren die menschlichen Natur, die von Unterschieden zwischen den Individuen geprägt ist. 

Trotzdem müssen wir immer vorsichtig sein: auf allen Seiten nutzen Politiker die Macht, die wir ihnen geben, aus. Und zwar nicht zu unserem Vorteil, sondern zu ihrem eigenen. Und sie lügen uns ins Gesicht, wo immer es nötig ist. Und solange die Menschen nicht aus der Vergangenheit lernen und bereit sind, selbst Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, solange werden uns Politiker weiter belügen und uns Schaden zufügen.

















Die verzweifelte Suche nach dem Feind

Je weniger Rassisten es gibt, umso intensiver wird der Kampf gegen sie. Genauso verhält es sich mit den Rechten, ob offen oder verdeckt. Überall kann die Gesinnung durchscheinen und es gilt, den Anfängen zu wehren.



Nun ist der Buchstabe an sich schon problematisch, denn in jeder Kombination weist er auf den "Führer" hin. Deswegen sollte der Buchstabe F in Autokennzeichen komplett verboten werden. Die Stadt Frankfurt/Main muss sich da umorientieren, aber auch "rechts" vom Ortskennzeichen türmen sich Probleme auf.

Gehen wir doch mal die Buchstabenkombinationen durch:

FA - Führers Auto (die Finanzämter, die die Abkürzung nutzen, sind seit Jahrzehnten ein Hort des Führerkults)

FB - Führerbunker... oh oh, Facebook muss sich wohl umbenennen

FC - Führers Courage (hier haben auch eine Menge Fußballvereine plötzlich ein großes Problem)

FD - Führers Dusche

FE - Führers Enkel

FF - Führers Frau

FG - okay, klar, steht ja oben (Da wäre ein wirklich verdächtiges Kennzeichen B-FG 2004)

FH - Führerhauptquartier

FI - Führers Intelligenz

FJ - Führers Jugend

FK - Führer-Kult

FL - Führers Leben

FM - Führers Mutter

FN - Führers Nachkomme

FO - Führers Obersalzberg

FP - Führers Politik

FQ - hm, das wäre wohl noch möglich als Kennzeichen, mit Q fällt mir nix ein

FR - Führers Reich

FS - Führers Staat

FT - Führers Tatkraft

FU - Führer-Unterstützer

FV - okay, das wäre wohl auch noch möglich

FW - Führers Weitsicht

FX - geht auch noch als Kennzeichen

FY - ebenso

FZ - Führers Zentrale

Also bleiben für Kennzeichen übrig FQ, FV, FX und FY. Aber da sich dann bestimmt "kreative" Köpfe finden, die dafür auch noch eine Bedeutung herbeiphantasieren können, sollte am besten der Buchstabe F ganz gestrichen werden. Bleiben noch A und H und noch der ein oder andere gefährliche Kandidat.