Mittwoch, 6. Oktober 2021

Ge(x)mpft vs. unge(x)mpft... Interessantes aus den Statistiken

Seit einer Weile hören wir jetzt, daß wir in einer "Pandemie der Ungeimpften" leben. Politiker erzählen das erstaunlich gleichlautend auf der ganzen Welt und in Deutschland hört man das auch von den üblichen "Experten" und den Medien und natürlich durch die anekdotische Evidenz in den Sozialen Medien.

Das RKI veröffentlicht wöchentlich einen recht umfangreichen Bericht zur Corona-Situation. Darin enthalten ist auch eine Übersicht zu den aktuellen "Covid-Fällen", den Hospitalisierungen, den Behandlungen auf den Intensivstationen und den Todesfällen, immer getrennt nach gesamt und "Impfdurchbruch".

Daraus ergeben sich interessante Erkenntnisse... wenn man die Zahlen richtig analysiert und interpretiert.

Die Übersicht des RKI ist aufgeteilt in die drei Altersklassen 12-17, 18-59 und Ü60 und dann in jeder Altersklasse nach den vorher genannten Parametern.

Und tatsächlich: schaut man auf die Gesamtzahlen, ergibt sich tatsächlich eine "Pandemie der Ungeimpften. Aber nur auf den ersten Blick!




In der ersten Zeile sieht man alle symptomatischen "Covid-Fälle" mit Angaben zum Impfstatus, also Fälle, bei denen bei der Meldung ans RKI angegeben wurde, ob jemand ungeimpft, einmal geimpft, zweimal geimpft ist oder bereits die sog. "Auffrischungsimpfung" bekommen hat. Die Zahl ist also eine Teilmenge aller positiven Tests in Deutschland. Es fehlen die symptomlosen und die, bei denen keine Angaben zum Impfstatus gemacht wurden.

Symptomatisch bedeutet dabei alles von Husten über Schnupfen und Fieber bis hin Geschmacks- und Geruchsverlust, inklusive aller leichten Symptome.

Das RKI erklärt dazu in seinem Wochenbericht:

"Da für einen Teil der COVID-19-Fälle die Angaben zum Impfstatus unvollständig sind, ist von einer Untererfassung der geimpften COVID-Fälle auszugehen. In Folge dessen kann in den bisherigen Berechnungen die Impfeffektivität in einigen Fällen überschätzt worden sein."

Das Bild, daß sich nach genauerer Analyse ergibt, ist also wahrscheinlich ein wenig schlimmer zu Lasten der Geimpften.

Also wie gesagt, in der ersten Zeile sehen wir alle "Covid-Fälle" mit Angaben zum Impfstatus, also im Prinzip alle positiven Testergebnisse.

Je Altersgruppe sieht man die Gesamtergebnisse seit der KW 05/2021 und daneben noch die Entwicklung der letzten 4 Wochen, also der KW 35-38. Die Zahl seit KW 05 ist naturgemäß erheblich höher als die Zahl der letzten 4 Wochen.

Die meisten Fälle gab es in der Altersgruppe 18-59, gefolgt von der Gruppe Ü60 und dann die Gruppe 12-17.




In der Zeile darunter sieht man dann als "davon-Vermerk" die "Impfdurchbrüche", also Erkrankungen bei vollständig Geimpften, deren vollständige Impfung mindestens 2 Wochen zurückliegt. Und es ergibt sich in allen Altersklassen ein nur sehr geringer Prozentsatz von "Impfdurchbrüchen".

0,7% bei den Kindern, 6,3% bei den mittleren Altersgruppen und 8,7% bei den über 60jährigen.

Dazu muss man aber sagen, daß wir in Deutschland in den ersten Kalenderwochen des Jahres bis hinein in den Juni nur geringe Impfquoten hatten und erst ab Juni die Quote von 20% überschritten wurde, ab der man überhaupt erst einen Effekt der Impfungen statistisch erkennen könnte. 




Also der größte Teil der "Covid-Fälle" seit KW 05 betrifft sowieso und zwangsläufig die Ungeimpften, weil bis Mitte des Jahres nur ein kleiner Teil der Bevölkerung überhaupt geimpft war. Deswegen ist ein Vergleich aller "Covid-Fälle" mit den Impfdurchbrüchen irreführend. Es können nämlich erst ab einem bestimmten Zeitraum "Impfdurchbrüche" entstehen, weil erst ab einem bestimmten Zeitraum genügend Geimpfte vorhanden waren. 

Außerdem hatten wir Frühling und Sommer mit generell weniger Aktivität von Coronaviren. Also beide Gruppen, Geimpfte und Ungeimpfte waren dem Virus weniger ausgesetzt und da Geimpfte im Alltag wenig bis gar nicht mehr getestet werden, außer bei Symptomen, tauchen diese auch bei den "Covid-Fällen" nicht mehr so häufig auf. Denn unter all diesen "Covid-Fällen" der Ungeimpften sind ja auch viele Falsch-Positive. Viele Ungeimpfte mussten sich ja auf der Arbeit testen lassen, die Reiserückkehrer auch und die vielen Kinder in den Schulen am Schulanfang ebenfalls.

Deswegen wird es interessant, wenn wir uns die letzten Wochen ansehen. Wir haben jetzt Herbst und die Corona-Viren beginnen gerade ihre Saison.

Und da stellen wir bei den Kindern im Alter 12-17 Jahre fest, daß sich von den 75.833 Fällen seit KW 05 etwa ein Viertel erst in den letzten 4 Wochen ereignet hat. 4 Wochen sind aber nur etwa 10% der Zeit von KW 05 bis KW 38. Also in 10% der Zeit (genau 11,8%) haben sich 22,1% der Fälle ereignet. Wir sehen also einen starken Anstieg in den letzten Wochen. Nun, wir haben ja jetzt auch Herbst, da ist das normal.

Und dann sehen wir, daß es bei den Kindern nur etwa 1,8% "Impfdurchbrüche" gab. Dazu muss man aber eben auch sagen, daß die Altersgruppe 12-17 noch gar nicht so lange geimpft wird. Wir erinnern uns an die Diskussion um die Empfehlung der StIKo, die dann nach politischem Druck und "neuen Erkenntnissen" eine Empfehlung ausgesprochen hat. Das war am 16. August. Erst ab da kam es zu einem spürbaren Anstieg von Impfungen für Kinder. Wir sind jetzt gerade bei etwa 25% in dieser Altersgruppe. Das heißt also, es sind auch hier noch gar nicht so viele "Impfdurchbrüche" möglich, einfach deshalb, weil noch viele Kinder ungeimpft waren in den letzten Wochen. Anfang September waren es gerade mal 15% in dieser Altersgruppe. Jetzt aktuell sind es etwa 25%.

Und wenn man sich die Definition des RKI für einen "Impfdurchbruch" ansieht, dann können unter den "Ungeimpften" eben viele sein, die schon die erste Impfung bekommen haben und noch auf die zweite warten oder die noch keine zwei Wochen nach der zweiten Impfung hinter sich haben. 

Außerdem: geimpfte Kinder werden nicht mehr getestet, könnten aber ebenfalls ein positives Testergebnis ausweisen, wenn man sie denn testen würde.

Bei den "Impfdurchbrüchen" der Kinder sehen wir dann, daß mehr als die Hälfte seit KW 05 auf die letzten 4 Wochen entfällt.



Okay, das ist nachvollziehbar, denn vorher gab es halt kaum Impfungen für Kinder, aber es bleibt abzuwarten, wie sich die Zahlen künftig entwickeln. Da aber Kinder allgemein wenig am Infektionsgeschehen beteiligt sind (auch hier beweist das ein Blick auf die absoluten Zahlen), wird es interessanter, wenn man sich die älteren Altersgruppen ansieht.

Bei den 18-59jährigen sind es schon 25% aller "Covid-Fälle" der letzten 4 Wochen, bei denen es sich um vollständig Geimpfte handelt. Berücksichtigt man die Definition eines "Impfdurchbruchs" und daß Geimpfte erheblich weniger getestet werden, verschiebt sich das Bild noch mehr!

Vergleicht man die "Impfdurchbrüche" seit der KW 05 (44.070) mit denen der letzten 4 Wochen (23.056), dann zeigt sich auch hier, daß mehr als 50% aller "Impfdurchbrüche" in den letzten 4 Wochen verzeichnet wurden. Da scheint sich also etwas zu entwickeln!

Richtig erstaunlich wird es in der Altersgruppe Ü60:

Von den 12.401 "Covid-Fällen" der letzten 4 Wochen waren fast 50% "Impfdurchbrüche"!

Also die Altersgruppe, die die höchste Impfquote hat, ist zur Hälfte an den "Covid-Fällen" beteiligt.




Also gerade die Gruppe, die bei all den Corona-Maßnahmen als besonders schützenswert angesehen wurde und die auch die mit Abstand höchste Impfquote hat, ist fast zur Hälfte an den "Covid"-Erkrankungen beteiligt. Eigentlich müsste man bei einer Impfung und bei dieser Quote genau das Gegenteil erwarten!

Und nochmal zur Erinnerung: die 8,7%, die man in der Tabelle sieht, beziehen sich auf den Zeitraum ab KW 05. Aber bis zur KW 20-25 hatten wir so niedrige Impfquoten, daß logischerweise fast alle Fälle bei den Ungeimpften auftreten mussten, denn es gab noch nicht viele Geimpfte.

Also nochmal deutlich: fast 50% der "Neuinfektionen" der letzten 4 Wochen in der Altersgruppe Ü60 betrifft vollständig Geimpfte. Und zwar mit Symptomen!!!

Also auch die Behauptung, daß die Impfung vor einem schweren Verlauf besonders gut schützt, lässt sich nicht belegen. Das sieht man auch an den folgenden Zahlen zur Hospitalisierung, Behandlung auf Intensivstationen und Todesfällen.




Wir sehen ganz rechts wieder die Altersgruppe Ü60 und die Zahlen der letzten 4 Wochen.

Mehr als ein Drittel (34,3 %) der hospitalisierten Fälle in dieser Altersgruppe waren geimpft.

Fast ein Viertel (23,3 %) der Intensivpatienten in dieser Altersgruppe waren geimpft.

Und wieder mehr als ein Drittel (37,4 %) der Verstorbenen waren geimpft.

Und das bei einer Impfquote von über 80% in dieser Altersgruppe! Wo ist da der Schutz durch die Impfung? Von den versprochenen 90% Schutz sind wir sehr weit entfernt! Wobei natürlich diese Angaben der Pharmahersteller über den Schutz durch die Impfung eh auf völlig unbrauchbaren Daten basierten. Aber mit genau diesen Zahlen versuchen ja Politik und Behörden und ihre "Experten", die Impfkampagne weiter zu befeuern. 

Und das alles ist erst in den letzten 4 Wochen passiert, in denen die Corona-Viren gerade ihre Saison starten. Über die Sommermonate ist auch in dieser Altersgruppe nicht viel passiert, allerdings waren die Corona-Viren da auch in Deutschland saisonal bedingt nicht sehr verbreitet. Jetzt, wo die Virensaison beginnt, sehen wir einen deutlichen Anstieg!

Jedenfalls tut sich da in den letzten Wochen etwas Erstaunliches, was dem Mantra des Impfschutzes widerspricht. Mal sehen, wie sich das über die Wintermonate entwickelt.

Morgen erscheint ja der nächste Wochenbericht des RKI.



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