Samstag, 3. September 2016

Wahlk(r)ampf! Und auch sonst...

Der Wahlkampf zu den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin läuft auf Hochtouren und der staatliche Informationssender "Bunter Kanal", ach nein, Phoenix gibt uns die volle Dröhnung. Thema: Flüchtlinge in Deutschland.

Grundtenor der Sendung: Wir Deutschen sind zu blöd zu wissen, wie gut wir es haben und was für ein tolles Land wir sind. Und die Flüchtlinge müssen uns das erst klar machen! Unsere Pünktlichkeit, Genauigkeit, Verlässlichkeit und Sauberkeit sind zwar ganz gute Eigenschaften, aber so richtig toll sind wir eigentlich nur, weil wir so viele Flüchtlinge aufnehmen. Weil wir ein freundliches Gesicht zeigen und laut rufen "Wir schaffen das."

Präsentiert werden neue Flüchtlinge sowie Migranten, die schon vor Jahren nach Deutschland gekommen sind und sich bestens integriert haben. Zu Wort kommen natürlich der syrische Arzt (ein wirklich sympathischer Mann), ein anderer arabischer Akademiker, eine griechische Angestellte und weitere bestens integrierte und deutsch sprechende Migranten.

Eine einzige Erfolgsgeschichte, diese Einwanderung, könnte man meinen. Natürlich wird kein Wort über die gekippten Stadtteile in Berlin, Hamburg, München oder in Städten des Ruhrgebiets verloren, wo Generationen von Migranten leben, die teilweise kein Deutsch sprechen und lieber unter sich bleiben. Von der Kriminalitäts- oder Arbeitslosenstatistik ganz zu schweigen.

Auch von der neuen Normalität bei deutschen Festen, die uns die Zuwanderer gebracht haben, wird nichts erwähnt.

Die Normalität des Grapschens

Und die neuen Flüchtlinge sind natürlich alle hoch motiviert, gut ausgebildet und werden uns wahrscheinlich davor bewahren, doch bis 67 oder 70 arbeiten zu müssen.

Alle kommen sie ausführlich zu Wort! Sie wollen arbeiten, ihre Ausbildung oder Studium beenden und Deutschland etwas zurück geben. Natürlich!

Dass in der Realität der weitaus überwiegende Teil der Flüchtlinge keinerlei Ausbildung oder sonstige Fähigkeiten besitzt, die ihm eine Chance auf unserem Arbeitsmarkt bieten würden, kein Deutsch können und selbst in ihrer eigenen Sprache Analphabeten sind, wird auch nicht erwähnt!

Die Deutschen dagegen, also alle die, die nicht als Helfer in der Flüchtlingsindustrie arbeiten, werden in kurzen Einspielern von wenigen Sekunden gezeigt. Kommentarlos. 

So sieht man beispielsweise eine Rentnergruppe in einer Kleingartensiedlung, die deutsche Volkslieder singt, während der Gartenzwerg den Zaun bewacht. Das soll wohl kulturelle Langweiligkeit und Monotonie darstellen, die uns die Flüchtlinge zu überwinden helfen! Oder es werden Menschen bei Pegida-Demos gezeigt, die Deutschland-Fahnen schwenken und "Wir sind das Volk" rufen.

Das ist Manipulation vom Feinsten! Hier die motivierten und klugen und redegewandten Migranten, dort die tumben und langweiligen Deutschen.

Am Ende kommt es dann doch zu einer Szene, von der die Macher des Films wahrscheinlich gar nicht ahnen, wieviel Wahrheit über die Zuwanderungskrise in ihr steckt. 

Ein offenbar syrischer Flüchtling, der angabegemäß ein Studium in seiner Heimat angefangen hat und es hier beenden will, wird von der ersten Zentralen Aufnahmestelle in ein anderes Bundesland "umgesiedelt". Zwar wird er damit von den ersten Kontakten, die er zu anderen Flüchtlingen in den vergangenen Wochen geknüpft hat, getrennt und er ist nun allein unterwegs, aber er ist sehr hoffnungsfroh über seine neue Bleibe.

Die Hoffnung schwindet allerdings sehr schnell, als er an seinem neue "Zuhause" ankommt. Ein tristes Zimmer mit Ausstattung wie in einer Kasernenunterkunft, Metall-Doppelstockbett, abschließbarer Spind, einfache Stühle an einem schlichten Tisch. Die Aussicht aus dem Fenster präsentiert eine viel befahrene Straße und den Betonpausenhof eines großen, alten Schulgebäudes.

Als der Syrer das sieht, will er sofort Initiative ergreifen und fragt, ob es möglich wäre, eine eigene Wohnung zu bekommen. Die ihm zugewiesene Helferin bejaht das zunächst, bis ihm dann jedoch ein weiterer Flüchtlingshelfer, offenbar ein früherer afrikanischer Flüchtling mit mittelmäßigen Deutschkenntnissen, dafür aber bemerkenswert modischer Kleidung (ein schwarzer Jogi Löw im Prinzip), offenbart, dass das hier alles nicht so schnell geht wie er sich das denkt. Der Helfer erklärt ihm ausführlich, dass er hier ohne Hilfe nicht weiter kommen kann. Er degradiert den motivierten Syrer zum hilflosen Opfer. "Du bist doch hier ganz allein. Du schaffst das nicht. Wir helfen Dir bei allem." Neben der Hilfe rettet der Helfer mit diesem umfassenden Betreuungsprogramm aber vor allem seinen eigenen Job. Für Monate, bis der nächste motivierte Flüchtling kommt, dem man seine Eigeninitiative nehmen kann. Schließlich will ja eine ganze Industrie von all den Flüchtlingen leben. Wenn die aber in Eigeninitiative ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, dann braucht man ja nicht so viele Helfer.

Dabei wird ein weiteres Problem der massenhaften Zuwanderung deutlich. Deutschland ist in keiner Hinsicht darauf vorbereitet und in der Lage, mehreren Millionen Menschen eine neue Heimat zu geben. Es fehlen die Wohnungen, es fehlen die Jobs, es fehlt das Personal, es fehlt das Geld und in den allermeisten Fällen fehlen auch notwendige Qualifikationen und Fähigkeiten der Zuwanderer.

Am Ende steht der vormals so optimistische syrische Flüchtling am Fenster seiner trostlosen Unterkunft, sieht den trostlosen Ausblick nach draußen und fängt an zu weinen. Und das ist dann die sogenannte deutsche Willkommenskultur. Die Zuwanderer werden in den langsam arbeitenden deutschen Bürokratie-Organismus eingeschleust und dort zu Bittstellern gegenüber dem deutschen Staat gemacht. So schafft man sich weitere Abhängige des deutschen Wohlfahrtsstaates.

Die Bahnhofsklatscher sitzen derweil in ihren komfortablen Wohnungen und Häusern und lassen sich im TV von Phoenix bestätigen, was für gute Menschen sie doch sind.

Gutmenschen eben.

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