Dienstag, 1. August 2017

"Alternative Fakten" und der Segelschiff-Effekt

Das ZDF bringt in seinem "Halbzeit-Journal" einen Bericht über den morgigen Gipfel der Autoindustrie mit der Regierung zum "Diesel-Skandal". Und sie beginnen schon mal den Abgesang auf den Diesel-, respektive Verbrennungsmotor. 

Als historisches Beispiel muss der sog. "Segelschiff-Effekt" herhalten, also die Ablösung des Segelschiffes durch die Dampfschifffahrt vor etwas mehr als 200 Jahren. Und es stehen natürlich "Wissenschaftler" bereit, die gern bestätigen, dass die Automobilbranche den Trend zu alternativen Antrieben verpasst hat und nun zusehen muss, nicht "unter die Räder zu kommen".

Gibt es beim ZDF denn niemanden mehr, der mal nachfragt, wenn so etwas behauptet wird? Der mal nachdenkt und überlegt, ob der Vergleich überhaupt passt? Und ob die Aussagen über die angeblich verschlafene Automobilindustrie überhaupt zutreffen?

Segelschiffe wurden damals durch eine neue, effektivere Form des Antriebs ersetzt. Es war die Erfindung der Dampfmaschine, die auch den Segelschiffen das Ende ihrer Vorherrschaft auf den Weltmeeren brachte.

Ist jetzt der E-Motor die neue Erfindung, die den Antrieb von Autos effektiver macht? 

Überhaupt nicht!

Erstens ist der E-Motor keine neue Erfindung, sondern selbst schon über 100 Jahre alt und er hat bisher im Wettbewerb mit dem Verbrennungsmotor schlicht nicht bestehen können! 

Und zweitens beruht die Renaissance des E-Motors schlicht auf der grünen Ideologie (und den damit verbundenen staatlichen Subventionen), dass uns angeblich bald das Öl ausgeht und dass unsere Luft immer weiter verschmutzt wird. 

Beides ist nachweislich falsch! 

Die weltweiten Ölreserven nehmen von Jahr zu Jahr zu und die Luftqualität im Autoland Deutschland und auch im übrigen Europa und in allen hochentwickelten westlichen Industrieländern ebenfalls. Selbst die angeblich so bedenklich hohen Stickoxid-Konzentrationen sinken von Jahrzehnt zu Jahrzehnt dramatisch. Lediglich natürliche Wetterphänomene mit fehlendem Wind und bestimmten Luftdrücken sorgen ein paar Mal im Jahr dafür, dass an viel befahrenen Straßen ein Grenzwert überschritten wird, der so absurd niedrig ist, dass man ihn kaum noch unterbieten kann. Grenzwerte, die für Menschen an Arbeitsplätzen in geschlossenen Räumen um mehr als das 20fache (!!!) höher liegen.

Nüchtern betrachtet gibt es keinen plausiblen Grund, den Verbrennungsmotor durch E-Motoren zu ersetzen.

Während die Erfindung der Dampfmaschine wohl kaum durch irgendwelche staatlichen Fördermaßnahmen begünstigt war, lebt der E-Antrieb fast ausschließlich davon. Und von viel Geld, verbunden mit viel naiver Hoffnung auf Rückzahlung. Der als Pionier des E-Autos hochgelobte Elon Musk hat mit seinen Tesla-Autos bis heute keinen einzigen Dollar verdient. Er hat Milliarden verbrannt und auch in naher Zukunft werden die Investoren ihr Geld nicht wiedersehen. Von staatlichen Subventionen mal ganz abgesehen.

Der Markt zeigt kein einziges Signal, dass E-Autos von den Kunden nachgefragt werden. Zu groß sind die Nachteile im Hinblick auf den alltäglichen Nutzen. Das Gros der Autofahrer nutzt das Auto eben nicht so, wie amerikanische Schauspieler und TV-Promis als Spielzeug, mit dem die Reichen ihr ökologisches Image pimpen können.

Und auch die jetzigen E-Autos werden mit tausenden Dollar und Euro Nachlass aus Steuermitteln in den Markt gedrückt.

Niemand hat irgendeinen Trend zu alternativen Antrieben verschlafen. Es gibt diesen Trend nicht! Jedenfalls keinen, der von irgendeinem Markt kommt. 

Es war die Politik, die mit unwahren Behauptungen und immer absurderen Abgasvorschriften die Automobilindustrie gezwungen hat, sich um die Entwicklung von alternativen Antrieben zu kümmern. Einen tatsächlichen Bedarf gibt es dafür nicht.

Und hat die Autoindustrie tatsächlich den Trend zu alternativen Antrieben verschlafen? Nein! Seit die Politik (aber nicht der Markt!) die Autohersteller dazu zwang, haben sie verschiedene Konzepte entwickelt und sind noch dabei. Verschiedene Formen von Hybridmotoren, Brennstoffzelle usw. Und dass da einige Autohersteller weiter sind als andere, ist völlig normal. Irgendwer ist immer vorn.

Und trotz des inzwischen recht breiten Angebots an Hybridautos kommen sie in den Statistiken der Neuzulassungen kaum vor. Bei reinen E-Autos sieht es noch schlimmer aus. Trotz großzügiger Steuergeschenke für die Käufer.

Im Januar 2017 fuhren etwa 165.000 Hybrid-Autos auf deutschen Straßen. 

Hybridautos in Deutschland

Insgesamt waren mehr als 45 Mio. Autos in Deutschland angemeldet! 

Anzahl Autos in Deutschland

Nicht mal 0,5% aller Autos in Deutschland haben einen Hybridmotor. Und das nach mehr als 10 Jahren, seit es diese Autos gibt. Allein die Zahl der Neuzulassungen aller Autos in Deutschland lag im Jahr 2016 bei weit mehr als 3 Mio.

Neuzulassungen 2016

Angesichts dieser Zahlen von einem Trend zu sprechen, den die deutsche Automobilindustrie verschlafen hätte, ist an Absurdität nicht zu überbieten.

Alternative Fakten vom ZDF, die uns monatlich 17 Euro wert sein sollen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen