Samstag, 7. Juli 2018

Fußball-Nationalmannschaft und Integration





In den National-Mannschaften von Deutschland, Belgien, Schweiz, Frankreich, England und anderer europäischer Länder haben sich natürlich auch Migranten durchgesetzt. Profifußball ist ein Mikrokosmos, in dem die Besten ganz oben ankommen. So weit, so gut. Türken, Araber und Afrikaner können eben auch gut Fußball spielen.

Dass dies aber kein Zeichen für gelungene Integration ist, sieht man, wenn man einfach den Blick vom Spielfeld auf die Tribünen wandern lässt. Dort stehen die, die sich mit dem Team ihres Landes und ihrem Land identifizieren. Die, die durch die halbe Welt reisen und ihr Team unterstützen und die Farben ihres Landes hochhalten und die Hymnen singen.


Auffällig ist jedenfalls, dass die Fans auf den Rängen noch immer eindeutig als Deutsche, Schweden, Belgier oder Schweizer zu identifizieren sind. Anhand der üblichen ethnischen Merkmale, die man von Europäern kennt. Von Migranten kaum eine Spur. Ich habe bei den Übertragungen aus Russland aktuell sehr genau darauf geachtet.

Zwischen dem Anteil von Migranten an den Bevölkerungen der Länder und ihrem Anteil an den Fans der Nationalmannschaften besteht ein riesiges Missverhältnis.

Und es liegt nicht daran, dass Türken oder Araber Fußball nicht mögen. Ganz im Gegenteil. Jeder Fußballfan weiß das.

Und es liegt auch nicht daran, dass Migranten beim Fußball ausgegrenzt werden. Ganz im Gegenteil. Gerade der DFB überschlägt sich fast in seinen Bemühungen, Migranten über den Fußball zu integrieren. Das mag dann für 90 Minuten auf dem Platz klappen, zu einer Identifikation mit ihrem Heimatland führt das offensichtlich nicht.

Kann man auch schön sehen, wenn Deutschland gegen die Türkei spielt. In Deutschland. 

Das ist für die türkische Elf dann im Prinzip ein Heimspiel. Und auf den Rängen sind sie dann alle da, die Alis und Achmeds und Mohammeds aus Dortmund, Duisburg, Essen, Berlin und Hamburg. Aische, Selma und Samira sieht man da übrigens so gut wie gar nicht. Ganz im Gegenteil zu Deutschland, wo bestimmt 20-30% der Zuschauer im Stadion weiblich sind.

Wenn bei einer WM die Türkei nicht mitmacht, klar, dann freuen sich auch die hier lebenden Türken über einen Weltmeister Deutschland. Das liegt aber wohl eher am Spaß an der Party.

Fußball mag eine Hilfe sein, im Alltag seines Heimatlandes anzukommen, für eine Identifikation mit dem Land braucht es mehr.

Özil und Gündogan hätten es nicht deutlicher zeigen können.

Deswegen sind all die Integrationsappelle und -bemühungen des DFB und der FIFA Heuchelei. Es ist Augenwischerei. Es ist nur eine von vielen Formen, wo Menschen öffentlich sagen wollen: seht her, welch gute Menschen wir doch sind. 

Das ist links-grüner Zeitgeist, der auch im Fußball angekommen ist.





3 Kommentare:

  1. Es ist schon sehr interessant, dass Sie nur beim betrachten von Menschen über einen Fernseher entdecken können, ob es sich nun um einen Belgier, einen Schweden oder Deutschen handelt. Sehr interessant, über welch unglaubliche Fähigkeiten Sie verfügen.

    Warum wohl wesentlich weniger dunkelhäutige in den Stadien zu finden sind:
    Erstens findet die WM in einem Land statt, indem sich fast ausschließlich Weiße aufhalten.
    Zweitens mag esganz einfach daran liegen, dass nur 7 der 32 Mannschaften aus afrikanischen oder orientalischen Regionen kommen. Es ist also schon statistisch gegeben, dass sich weniger solcher Leute dort befinden.

    Drittens haben nicht all zu viele aus solchen Regionen das Geld, nur wegen einem Fußballspiels durch die Welt zu fliegen wie wir dekadenten Europäer. Allein das Ticket für ein Viertelfinalspiel kostet zwischen 50 und 300€, ein Ägypter verdient im Monat 257€. Rechnet man den Flug dazu, müsste ein durchschnittlicher Ägypter zwei Monatsgehälter sparen, nur um ein Spiel zur WM anzusehen.

    Ist ja klar, dass deshalb weniger dunkelhäutige im Publikum sitzen, und hat mit Integration absolut nix zu tun.

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  3. Und ich finde interessant, daß Sie einen Beitrag lesen können und ihn dann so fehlinterpretieren.
    Bei den Deutschen, Schweizern, Belgiern oder Schweden habe ich von "Europäern" gesprochen, vom europäischen ethnischen Grundtypus. Natürlich kann ich nicht einen blonden Deutschen von einem blonden Schweden unterscheiden, also jedenfalls nicht zu 100%, wobei ich mir das sogar zu einem beachtlichen Prozentsatz zutrauen würde. Aber das ist nicht das Thema.
    Und bei den "nichteuropäischen Zuschauern" sind die Migranten in den jeweiligen Ländern gemeint. Also zB die Türken und Araber in Deutschland. Oder die Serben, Kroaten oder Afrikaner in der Schweiz. Natürlich können die sich auch Tickets für ein Fußballspiel leisten. Nur man sieht sie kaum unter den Fans der Nationalmannschaft.
    Wie ich sagte, man sieht deutsche Türken im Stadion, wenn Deutschland gegen die Türkei spielt, als türkische Fans!
    Völlig am Thema vorbei schreiben Sie, wenn Sie auf die dunkelhäutigen Fans aus anderen Ländern reden. Über die hab ich mich gar nicht geäußert. Daß die in der Unterzahl sind, ist völlig klar. Aber wie Ihnen sicher auffällt, sind dennoch Kameruner oder Südafrikaner oder Nigerianer oder Algerier im Stadion, wenn ihre Mannschaft spielt.
    Nur war das eben gar nicht das Thema. Das Thema ist Integration. Und ein Nigerianer, der seine Mannschaft anfeuert, ist kein Migrant aus Nigeria, er ist Nigerianer.

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