Dienstag, 12. November 2019

Wenn ein politisches Märchen zur "Studie" erhoben wird...

Die Wahlen in Thüringen sind vorbei und die AfD hat alle erschreckt. 

Also auf jeden Fall alle "aufrechten Demokraten". Sie sind bestürzt und beschimpfen die Partei und ihre Wähler.



Und natürlich wissen auch alle, woran es lag und wie es kommen konnte, dass die AfD nun zweitstärkste Partei in Deutschlands grünem Herzen geworden ist. Und wo die Grünen übrigens nur knapp die 5%-Hürde gemeistert haben. Aber egal, um die Grünen geht es hier nicht.

Hier geht es um eine sogenannte "Studie" von sogenannten "Wissenschaftlern" vom sogenannten "Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft" in Jena, in Auftrag gegeben von... Achtung: der Amadeu Antonio-Stiftung.

Der SPIEGEL, das Flaggschiff des deutschen Qualitätsjournalismus berichtete darüber.

Beitrag zur Studie zur Thüringen-Wahl im SPIEGEL

Die Studie hat laut SPIEGEL-"Begleittext" zwei Kernaussagen.

Erstens: die NPD hat der AfD den politischen Weg geebnet. Und zwar durch eine "politische Stimmung" in den "Hochburgen" der NPD, wo man demokratiefeindlich sei.

Zweitens: Die AfD schneidet besonders dort gut ab, wo die NPD früher ihre "Hochburgen" hatte.

Ich hab mir mal die Mühe gemacht und diese Kernaussagen der Studie mit den Wahlergebnissen verglichen. Eine Mühe, die sich offenbar keiner der gutbezahlten Journalisten-Darsteller der deutschen Qualitätsmedien gemacht hat.

Dabei kam ich zu interessanten Erkenntnissen.

Zur ersten Kernaussage der sog. "Studie" muss man sagen, dass es sich bei den sogenannten "NPD-Hochburgen" um Orte handelt, in denen die NPD in der Spitze 6% der Zweitstimmen erzielt hat. Das war in 2014 der Wahlkreis "Wartburgkreis 2". Dort übrigens erzielte die CDU damals 37,4 % und die LINKE 33,6% der Zweitstimmen.

Wenn man diese Zahlen sieht: welche politische Stimmung mag da wohl in diesem Wahlkreis vorherrschen? Eine demokratiefeindliche Stimmung, die durch die NPD geprägt wird? Wohl kaum.


Aber für die sog. "Wissenschaftler" ist das so. Nun gut.

Die weiteren 4 höchsten Wahlergebnisse der NPD waren dann 5,8%, 5,4%, 4,8% und 4,7%

Und mit diesen Ergebnissen soll dann die NPD eine vorherrschende demokratiefeindliche politische Stimmung erzeugt haben, auf der die AfD aufbauen konnte. Dieselbe AfD, die schon 2014 mehr als das Doppelte der Stimmen der NPD bekam.


Nun ja, auch das glauben die sog. "Wissenschaftler" aus Jena.

Zur zweiten Kernaussage: das ist ganz einfach zu prüfen.

Ich habe schlicht die Top 5-Wahlkreise der AfD aus 2019 mit den Top 5-Wahlkreisen der NPD aus 2014 verglichen. Die Aussage war ja, dass die AfD vor allem dort stark ist, wo die NPD früher stark war.

Und Überraschung: keiner der Top 5-Wahlkreise der AfD in 2019 gehörte 2014 zu einem der Top 5-Wahlkreise der NPD.

Wenn man sich nur den besten Wahlkreis der AfD in 2019 ansieht (Gera 2 mit 29,9%), dann handelt es sich sogar um einen Wahlkreis, in dem die NPD 2014 ein Ergebnis erzielte, dass unterhalb ihre damaligen Durchschnittsergebnis aller Wahlkreise lag. Letzteres betrug 3,6%, die NPD erreichte damals aber nur 2,6% in dem Wahlkreis, der in 2019 der beste der AfD war.

Zwei der Top 5-Wahlkreise der AfD in 2019 lagen 2014 mit ihrem NPD-Ergebnis unterhalb des NPD-Schnittes, einer lag nahe am NPD-Schnitt und zwei lagen darüber.

Na sowas!

Das Ergebnis ist angesichts der politischen Stimmung im Land und angesichts des Auftraggebers nicht weiter verwunderlich. Es ist eben nur ein weiteres Teil im großen Puzzle des betreuten Denkens und des Aufbaus von Leitplanken des Denkens, das die herrschende Politik zusammen mit den Mainstreammedien des Landes da zusammenbaut.

Auf gut deutsch: diese sogenannte "Studie" ist nichts weiter als eine Mischung aus gequirlter Scheiße (schwammiges Palaver über irgendwelche ominösen politischen Stimmungen in Thüringen) und Lügen (dass die AfD dort besonders stark sei, wo früher sog. "NPD-Hochburgen" waren).

Finanziert übrigens aus den üppigen Steuermitteln, die die Hauptabteilung Propaganda in Berlin (die AA-Stiftung) regelmäßig erhält.

Dafür geht man doch gern arbeiten.

Übrigens: das sogenannte "Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft" in Jena, also das ausführende Organ dieser sogenannten Studie, sagt auf seiner Homepage über sich selbst:

"Das „Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft – Thüringer Dokumentations- und Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit“ ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Trägerschaft der Amadeu Antonio Stiftung."

Alles klar?

Auftraggeber der sog. "Studie": die Amadeu Antonio-Stiftung.

Ausführender: ein Institut in Trägerschaft der Amadeu Antonio-Stiftung.

Wow! Da kann man nur noch staunen!




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