Donnerstag, 13. April 2023

Unbeabsichtigte Konsequenzen. Teil 5

Es gibt bei YouTube eine Serie von Videos mit dem Titel "Great Moments in Unintended Consequencies", also "Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen".

Dabei geht es um gut gemeinte Interventionen des Staates und um die vorher nicht bedachten Auswirkungen. In jedem Fall war das Problem hinterher entweder schlimmer oder man hatte neue Probleme geschaffen, die schlimmer waren als das vorherige. In jedem Video werden drei oder vier solcher Fälle vorgestellt.

Ich werde die Videos mal übersetzen und schriftlich wiedergeben, weil es sich lohnt, diese Dinge zu kennen. Und es können ja nicht alle englisch. Es lohnt sich trotzdem, mal die englischen Versionen anzuschauen, damit man ein Gefühl für die Videos bekommt. Es ist auch amüsant, wenn man nicht alles versteht.

Hier kommt Folge 5:

https://www.youtube.com

Und jetzt: Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen.

Teil 1: Der Geldzug

Wir sind im Jahr 1862.

Das Problem: Ähm, ja klar...Der Bürgerkrieg. Aber da ist noch ein anderes Problem: es gibt keine Eisenbahnstrecke, die die Eliten an den Küsten miteinander verbindet.

 




Die Lösung: Bezahle Eisenbahn-Unternehmen für jede Meile neu gelegter transkontinentaler Eisenbahnstrecken.

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schief gehen?

Nun, obwohl der Kongress noch nie gut darin war, die Ausgaben im Blick zu haben, kam es noch schlechter während des Bürgerkriegs.

Ohne Kontrolle, verlängerte die Union Pacific Railway ihr Streckennetz unnützerweise und fügte Meile um Meile hinzu und sackte etwa eine halbe Million Dollar dafür ein.

Nach 2,5 Jahren Streckenbau hatte Union Pacific Eisenbahnstrecken von Omaha bis .............. 40 Kilometer außerhalb von Omaha gelegt.

 




 Ein gescheiter Zug, um Steuergelder zu verschwenden.

 

Teil 2: Geld verbrennen

Wir sind im Jahr 2012. 

Das Problem: ein zu große Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in Nordirland.

Die Lösung: eine Subvention für Wärme, die aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird.

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schief gehen?

Nun, es stellte sich heraus, daß die gezahlte Subvention höher war als die Kosten für die erneuerbare Energiequelle. Je mehr Holz du verbrennst, umso größer dein Profit!

É voila - das Cash für Asche-Programm!

Farmer begannen, leerstehende Gebäude zu heizen, um einen Scheck zu erhalten.

 




Der resultierende "Rauch" führte dazu, daß sich Nordirlands Premier Rücktrittsforderungen gegenüber sah, der stellvertretende Premier trat aus Protest zurück, das Parlament löste sich auf und die Exekutive war für fast drei Jahre handlungsunfähig.

Nicht zu vergessen der riesige Betrag an Steuern, der in Rauch aufging.

(https://en.wikipedia.org)



Teil 3: die Kobra-Sache

Wir sind irgendwann im 19. Jahrhundert. Ist nicht ganz so sicher, wann. Vielleicht ist das Ganze auch nicht wahr, wer weiß?

Das Problem: die englische Kolonie Dehli in Indien wird von giftigen Kobras heimgesucht.

Die Lösung: gib jedem Geld, der eine tote Kobra abliefert.

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schief gehen?

Es dauerte nicht lange, bis einige erkannten, daß der Geldbetrag für eine tote Kobra höher war als die Kosten, um Kobras zu züchten.

Als die Behörden Kenntnis von lukrativen Kobra-Zuchtfarmen erhielten, beendeten sie das Programm, was die Kobra-Züchter dazu veranlasste, die nun wertlosen Kobras in die Wildnis zu entlassen.

Ergebnis: mehr Kobras als je zuvor, eine Menge verschwendetes Geld und ein Buch eines Deutschen mit einem Titel, der aus dem Film "G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra" stammen könnte.

 




Die Richtigkeit der Kobra-Geschichte ist schwer zu überprüfen, aber es gibt einen vergleichbaren dokumentierten Fall aus Hanoi während der französischen Kolonialzeit, nur diesmal ging es um Ratten, mit einem Geldbetrag, der für jeden Rattenschwanz gezahlt wurde.

Es dauerte nicht lange, bis die Behörden auf unzählige Ratten ohne Schwanz in der Stadt aufmerksam wurden. Rattenfänger schnitten den Ratten einfach den Schwanz ab und ließen sie wieder frei, damit sie neue Ratten zeugen konnten. Basis-Ökonomie!

Aber wir haben unsere Lektion gelernt und so etwas passierte nie wieder... außer in Fort Benning, Georgia, wo es eine Wildschweinplage gab.

Die Belohnung gab es, aus unerfindlichen Gründen... für Schweineschwänze, was wiederum zu..... blablablabla ... mehr Schweinen führte.

Die Belohnung wurde dann abgeschafft und "everything swine now" (Wortspiel, daß man nicht übersetzen kann).

 

Das war: Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen. Gute Absichten - schlechte Ergebnisse.

 

(Hier geht's zu Folge 1)

 

 

 

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