Montag, 6. Juni 2016

Leben und arbeiten lassen

Die Schweizer haben gerade die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) mit überwältigender Mehrheit abgelehnt.




Okay, für manche war die 20%-ige Zustimmung überwältigend. Für "Klima-Claus" Kleber zum Beispiel. Dass der viel vom BGE hält, ist klar, bekommt er doch schon heute ein Fast-BGE in Höhe von etwa 600.000 Euro von den Gebührenzahlern des ZDF.

Für die, die sich noch etwas gesunden Menschenverstand bewahrt haben, ist die Ablehnung überwältigen und logisch!

Unlogisch ist dagegen zum Beispiel der Widerspruch, wenn BGE-Befürworter sowohl sagen, dass die meisten Menschen immer noch arbeiten gehen würden, während andere BGE-Befürworter das BGE genau deshalb befürworten, weil endlich viele Menschen von der abhängigen Arbeit befreit wären und ihren eigenen Fähigkeiten entsprechend kreativ und produktiv tätig werden würden.

Mal angenommen, viele würden tatsächlich ihre eigene Kreativität ausleben... sie müssten dennoch Abnehmer für ihre Arbeit finden, ansonsten wäre es brotlose Kunst. Wir hätten dann einen Haufen Selbstverwirklicher auf Kosten anderer!

Im übrigen haben wir bereits so etwas wie ein BGE. Es nennt sich Hartz IV. Wenn die Theorie der BGE-Befürworter richtig ist, wo bleiben dann all die genialen Erfindungen der Hartz IV-Empfänger, die unser Leben besser machen? Oder ist Hartz IV einfach nur zu gering, um diesen Effekt auszulösen?

Und mal angenommen, das BGE wäre am Anfang irgendwie finanzierbar. Es würden nach einer Weile viele Leute, die bisher für den BGE-Betrag arbeiten gegangen sind, nicht mehr arbeiten. Diese Leute füllen also den Korb, aus dem das BGE gezahlt werden soll, nicht weiter mit auf. Das heißt, für jeden Arbeitsscheuen müsste nun ein Arbeitswilliger dessen BGE miterwirtschaften.

Oder aber, der BGE-Bezieher findet tatsächlich Abnehmer für seine Produkte, muss dann aber einen großen Teil dessen, was er durch eigene Kreativität erwirtschaftet hat, an andere abgeben, die keine Lust zur Anstrengung haben. Ob ihm das so gefällt?

Zwangsläufig würden auch die Löhne steigen, da für die gleiche zu leistende Menge an Arbeit weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Eventuell würden auch die Unternehmen innovativer und produktiver werden, um den Mangel an Arbeitskräften auf andere Weise auszugleichen. Das bedeutet, dass der arbeitende Teil der Bevölkerung mehr Geld verdient und mehr Wohlstand erwirbt. Nun zu glauben, dass dies einen massenhaften Abstrahleffekt auf den arbeitsunwilligen Teil der Bevölkerung hätte, ist naiv. Erstens besitzen sie nicht mehr die nötige Qualifikation, zweitens würden die Löhne bei steigendem Arbeitskräfteangebot wieder sinken.

Und es würde überhaupt nicht lange dauern, bis ein linker Politiker auf die Idee kommt, die neuen, höheren Erwerbseinkommen mit dem BGE zu vergleichen und dann feststellt, dass die Lücke größer wird. Und was wird er dann tun? Er wird sich vor ein Mikro stellen und rufen: "Die Lücke zwischen den Erwerbseinkommen und dem BGE ist zu groß. Das ist unsozial! Wir müssen das BGE anpassen! Nach oben! Alles andere ist unmenschlich! Seht die widerliche Fratze des Kapitalismus!"

Und sowas nennen diese Gesellschaftsklempner dann noch sozial! 

Fast noch schlimmer ist, wieviele Menschen diesem Leben auf Zuteilung zustimmen und sich damit selbst entmündigen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen