Sonntag, 7. Mai 2023

"Der Fall Reimer" oder "Wenn aus kranker Ideologie "Wissenschaft" wird"

Die Genderlehre beruht im Wesentlichen auf der Behauptung, daß die beiden Geschlechter "männlich" und "weiblich" soziale Konstrukte sind und keine biologische Gesetzmäßigkeit.

Verantwortlich dafür ist ein einziger Professor, der im Fall Reimer seine kranke Ideologie "wissenschaftlich" umsetzen wollte. Der Professor hieß Dr. John Money (lustig, wenn es nicht so traurig wäre).




Auf dem Youtube-Kanal von Jordan Peterson gibt es einen Ausschnitt einer Unterhaltung zwischen ihm und Prof. Miriam Grossmann, einer amerikanischen Kinderpsychologin, in dem erklärt wird, wie der "Fall Reimer" seinen Einzug in die Wissenschaft fand und bis heute als Grundstein der Gender-Ideologie gefeiert wird. Trotz aller negativen realen Ergebnisse.

https://www.youtube.com

Ein bedrückendes Beispiel dafür, wie man mit einem Professorentitel und einer namhaften Uni im Rücken kranke Ideologien zur "wissenschaftlichen Meinung" machen kann. Es ist auch ein Beispiel, daß eine namhafte Uni nicht zwangsläufig seriöse und vertrauenswürdige Wissenschaft garantiert.

Ich habe mal den Gesprächsverlauf in seinen wesentlichen Aussagen übersetzt und gebe dies hier wieder:

Miriam Grossmann: "Er (John Money) hatte diese Theorie (daß Geschlechter nur ein soziales Konstrukt sind), aber er hatte keine Möglichkeit, dies zu beweisen, bis diese Familie in seinem Büro auftauchte.

Es war die Familie Reimer aus Winnipeg, Kanada. Ein junges Paar, Arbeiterklasse, etwa 20 oder 21 Jahre alt. Sie hatten einen sehr tragischen und schlimmen Vorfall in der Familie. Sie bekamen ein Paar Zwillinge, beides Jungen, die beide unter Fimose, also Vorhautverengung litten. Als die Jungs 8 Monate alt waren, gingen die Eltern zu Ärzten und diese empfahlen eine Zirkumzision, also die vollständige Entfernung der Vorhaut.

Der erste Junge, bei dem das durchgeführt werden sollte, war Bruce. Die Ärzte wollten eine Verätzung eines kleinen Teils des Gewebes durchführen, doch die Einstellungen der Hilfsmittel waren falsch und der gesamte Penis des Jungen wurde versehentlich verätzt oder "verbrannt". Er war im Prinzip völlig funktionslos geworden. Ein medizinischer Unfall.

Die bemitleidenswerten Eltern fuhren nach Hause. Der andere Junge wurde nicht dieser Operation unterzogen. Und die Eltern waren fassungslos und wussten nicht, was sie nun tun sollten. Ihr kleiner Junge hatte keinen Penis mehr.

Monate später sahen sie Prof. John Money im Fernsehen. Er soll ein sehr aufgeblasener, wichtigtuerischer, selbstherrlicher Mann gewesen sein. Er war raffiniert und wortgewandt (ich denke, daß das mit "sophisticated" in dem Video gemeint ist). Wenn er redete, hörte man ihm zu.

Er wirkte wie jemand, der klar auf den Punkt sprach, der die Forschung kennt, die Wahrheit.

Und in diesem Interview im TV sagte er, daß ein Junge auch als Mädchen aufgezogen werden kann und andersrum, wenn es früh genug gemacht wird.

Früh genug bedeutete, vor dem Alter von 2,5 bis 3 Jahren.

Die Reimer-Eltern sahen in dem Moment die Lösung all ihrer Probleme. Sie nahmen Kontakt zu Dr. Money in Baltimore auf und fuhren zu ihm.

Man muss sich nochmal vor Augen führen, daß die Reimers ein relativ ungebildetes Paar aus der Arbeiterklasse waren und sie schilderten in späteren Interviews, daß sie Dr. Money quasi als Gott ansahen. Er war Professor, hatte all diese Abschlüsse und Zeugnisse, war Chef der gesamten Klinik an einer der angesehensten Universitäten der Welt, der Johns Hopkins-Universität und sie waren dieses einfache Paar mit einem schrecklichen Verlust, das nach Antworten suchte.

Und John Money sagte: wir haben die Antwort für Sie! Männlich und weiblich sind nicht abhängig von Chromosomen oder Hormonen, sie sind nicht angeboren!

Wir nehmen den kleinen Bruce, nehmen ein paar Operationen an ihm vor (Kastrierung, Entfernung der Hoden, Umformung der Haut zu einer Art weiblicher Genitalien), sie geben ihm einen Mädchennamen, stecken ihn in pinkfarbene Kleider und lassen ihn mit Puppen spielen und ziehen ihn wie ein Mädchen groß.

Aber es wäre wichtig für die Eltern, daß sie Bruce niemals davon erzählen dürften. Niemals! Denn das würde alles ruinieren.

Es wäre ihre Entscheidung, es wäre eine harte Entscheidung und sie müssten sehr viel aufbringen, um ihn als Mädchen zu erziehen und seine Umgebung dazu zu bringen, ihn als Mädchen anzusehen. Aber es würde funktionieren.

Das war nicht nur die Antwort auf die Gebete der Familie Reimer, es war auch die Antwort auf Dr. Moneys Hoffnungen, endlich seine Theorie belegen zu können. Er hatte endlich sein Experiment! Er hatte seinen Beleg, daß "männlich und weiblich" völlig unabhängig von der Natur wären. "Männlich und weiblich" ist von der Gesellschaft aufgedrückt, es ist ein soziales Konstrukt.

Die Reimers ließen sich überzeugen. Die Operationen wurden durchgeführt, sie nannten Bruce von nun an Brenda, zogen ihm Mädchenkleidung an, schenkten ihm Puppen und brachten ihm bei, im Sitzen zu pinkeln. Manchmal jedenfalls. Später sagte er, daß er eigentlich bevorzugte, im Stehen zu pinkeln, was sehr erstaunlich ist, denn seit der Zeit, in der er in Windeln lag, wurde ihm gesagt, daß er ein Mädchen sei.

Dr. Money begann dann, die Zwillinge regelmäßig zu beobachten. Einmal im Jahr trafen sie sich in Baltimore. Dort verbrachten die Eltern sowohl Zeit mit Dr. Money und ihren Kindern, er nahm die Zwillinge aber auch allein mit in sein Büro und verbachte dort eine gewisse Zeit mit ihnen.

Dies setzte sich über Jahre fort und Dr. Money begann eine Studie mit regelmäßigen Aufzeichnungen. Dies wurde eine "landmark"-Studie, die sehr viel Aufmerksamkeit erregte. Dr Money nannte Brenda/Bruce in dieser Studie "Joan" und er dokumentierte immer wieder, daß Joan sich prächtig entwickelte.

Er hatte die Rolle wohl angenommen, auch wenn er etwas burschikoser, jungenhafter wirkte als normale Mädchen, aber im Prinzip lief alles problemlos. Er hatte Freunde, war ganz gut in der Schule, spielte mit Puppen, imitierte seine Mutter usw. und Dr. Money schrieb diese tollen Berichte über seine Studie Jahr für Jahr. Und er bekam eine unglaubliche Aufmerksamkeit dafür.

Man muss verstehen, das waren die früheren 1960er, die Zeit des Feminismus, der sexuellen Revolution, es war die Zeit, als ein Teil der Gesellschaft Nichts mehr belegen wollte als die Behauptung, daß "männlich und weiblich" nur ein soziales Konstrukt seien. Und um volle Gleichberechtigung zu erhalten, müssen Frauen einfach genauso wie Männer angesehen werden.

Und diese Studie zu haben, daß ein biologischer Junge von der Gesellschaft als Mädchen anerkannt werden konnte, war ein Meilenstein dieser Ideologie.

Und so wurde die Theorie von John Money nach und nach akzeptiert.

Erst Jahrzehnte später erfuhr man, was wirklich mit den Zwillingen geschehen war und während dieser Zeit wurde Moneys Theorie zur Doktrin. Seine Theorie wurde Bestandteil von vielen "harten und weichen" Wissenschaften und es wurde wissenschaftliche Gewissheit, daß man jeden Jungen zu einem Mädchen erziehen und umoperieren könnte, weil die Studie von John Money dies belegte.

Seine Theorie wurde in Standardbücher der Endokrinologie und der Genetik aufgenommen und seine Studie als Beleg. 

Es gab natürlich andere Wissenschaftler und Ärzte, die ihm widersprachen, aber er tolerierte dies nicht. Er war in dieser Richtung ein Tyrann! Er tolerierte keine anderen Psychologen oder Genetiker, die seine Gender-Theorie herausforderten und infrage stellten. Er beeinflusste die Herausgeber der Wissenschafts-Journale, solche Artikel nicht zu veröffentlichen. Übrigens genau das, was derzeit auf anderen Gebieten wieder passiert. Es ist sehr vergleichbar.

Was passierte nun tatsächlich mit den Zwillingen?

Noch im Jahr 1997 veröffentlichte Dr. Money ein Buch, in dem er noch einmal seine Studie als Beleg für die Richtigkeit seiner Theorie hervorhob.

(Einwurf von Dr. Peterson: eine "EIN-PERSONEN-STUDIE"!)

Entgegnung von Dr. Grossmann: Richtig! Und nicht mal die hat funktioniert!

Im Jahr 1998 schließlich riss Bruce/Brenda/Joan die Maske von dieser ganzen Show und es stellte sich als großer Betrug heraus!

Brenda war inzwischen zu "David" geworden. Und nicht nur, daß er sich nun als Mann fühlte und lebte, er war mit einer Frau verheiratet, hat drei Kinder adoptiert und er arbeitete als Reinigungskraft in einem Schlachthaus. 

Das war nun David Reimer und man kann auf Youtube Interviews mit ihm sehen, wo er darüber berichtet, wie es war, einen Großteil seines Lebens erzählt bekommen zu haben, daß er ein Mädchen wäre und daß er niemals das Gefühl hatte, daß das wahr wäre.

Und nach all den Jahren war er überhaupt nicht zufrieden und glücklich mit seinen Kleidern und seinen Puppen. Er wollte mit den Spielsachen seines Bruders spielen, er wollte im Stehen pinkeln, er war so jungenhaft und aggressiv, daß die Kinder ihn "Cavewomen" nannten. (Eine weibliche Variante also von Caveman, was einen rohen, aggressiven Höhlenmann beschreibt). Kinder machten sich über ihn lustig, über die Art, wie er ging, über seine Gesten, seine Interessen, weil das alles so maskulin war, im Gegensatz zu seinem Namen und seiner Kleidung.

Die Familie war sehr unglücklich, Bruce war sehr unglücklich und er berichtete später, daß er und sein Bruder von Dr. Money sexuell missbraucht wurden, während sie bei den jährlichen Besuchen in Baltimore allein mit ihm Zeit verbachten.

Er zwang sie, sich auszuziehen, sexuelle Kontakte nachzuspielen und sagte ihnen, daß das Männer und Frauen nun mal so zusammen tun, er zeigte ihnen entsprechende Bilder und es kam der Punkt, an dem sich die Zwillinge weigerten, wieder nach Baltimore zu Dr. Money zu fahren.

Und die Eltern verstanden nicht, warum. Sie hatten keine Ahnung, was dort vorgefallen war.

Was passierte am Ende mit David (Bruce) Reimer?

Er beging Selbstmord! 

Und sein Zwillingsbruder verstarb schon vor ihm an einer Überdosis Opium.

Das ganze Experiment war eine absolute Tragödie, nicht einfach nur ein Fehler. Das Wort Traumatisierung beschreibt nicht ausreichend, was die ganze Familie erlebt hat.

Dann folgt ein kurzer Ausschnitt aus einem der Interviews mit David Reimer:




"Meine Eltern wussten nicht viel von dem, was vorgefallen war. Wenn sie es gewusst hätten, wäre es nie passiert. Die medizinische Gemeinschaft war der Ansicht, daß mein Fall eine Erfolgsgeschichte wäre. Und ich war schockiert, als ich davon hörte, daß mein Fall als Erfolgsgeschichte angesehen wurde."

Jordan Peterson: Was wir hier unterstreichen müssen ist, daß dieses Experiment nicht hätte schlimmer verlaufen können. Nicht nur, daß das, was Dr. Money sagte, im technisch-wissenschaftlichen Sinne nicht richtig war, es war die Anti-Wahrheit und er fälschte die Daten und es kulminierte im Tod von zwei Menschen, in der Zerstörung einer Familie und der Perversion einer ganzen Kultur.

Das ist John Moneys Vermächtnis!

Dr. Miriam Grossmann: Und er gab das niemals öffentlich zu! John Money starb im Jahr 2006 und er hatte wohl Demenz. Aber als das Buch erschien, daß diesen ganzen Fall aufdeckte, gab  es keinerlei Reaktion von John Money. Er war noch am Leben, er hätte eine Stellungnahme abgeben können... NICHTS!

Das ist ein weiteres Zeichen für die Unmoral dieser Person und das völlige Fehlen von Eingeständnis einer Schuld. Wahrscheinlich ist das zu viel von ihm verlangt.




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