Montag, 29. Mai 2023

Unbeabsichtigte Konsequenzen. Teil 7

Es gibt bei YouTube eine Serie von Videos mit dem Titel "Great Moments in Unintended Consequencies", also "Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen".

Dabei geht es um gut gemeinte Interventionen des Staates und um die vorher nicht bedachten Auswirkungen. In jedem Fall war das Problem hinterher entweder schlimmer oder man hatte neue Probleme geschaffen, die schlimmer waren als das vorherige. In jedem Video werden drei oder vier solcher Fälle vorgestellt.

Ich werde die Videos mal übersetzen und schriftlich wiedergeben, weil es sich lohnt, diese Dinge zu kennen. Und es können ja nicht alle englisch. Es lohnt sich trotzdem, mal die englischen Versionen anzuschauen, damit man ein Gefühl für die Videos bekommt. Es ist auch amüsant, wenn man nicht alles versteht.

Hier kommt Folge 7:

https://www.youtube.com


"Und jetzt: Große Momente unbeabsichtigter Konsequenzen.

Teil 1: Gefährliche Straßen

Wir sind im Jahr 2012.

Das Problem: Verkehrstote auf den Straßen von Texas.

Die Lösung: Durchführung einer simplen und kostengünstigen Achtsamkeits-Kampagne, in dem man Schilder mit der Zahl der Verkehrstoten an den Highways aufstellt.




Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schiefgehen?

Um die Mitteilungen auf den Schildern zu lesen, mussten die Autofahrer ihren Blick von der Straße wenden. Unfälle auf Straßen mit solchen Schildern erhöhten sich um 4,5% im Umkreis von 10 Kilometern der Schilder, wie eine Studie herausfand. Dies führte zu 2.600 mehr Unfällen und 16 Toten mehr in Texas pro Jahr.

Keine guten Nachrichten. Trotzdem installierten mehr als die Hälfte der US-Bundesstaaten solche Schilder auf ihren Straßen.


Teil 2: Wasserflaschenverknappung

Wir sind im Jahr 2013.

Das Problem: Die Nutzung von Wasserflaschen an der Universität von Vermont verursacht zu viel Müll.




Die Lösung: Wasserflaschen aus den Getränkeautomaten der Universität verbannen, Ausgabe von wiederverwendbaren Trinkflaschen und 100.000 USD ausgeben, um Wasser-Nachfüllstationen überall auf dem Campus aufzustellen.

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schiefgehen?

Studenten vergessen manchmal Dinge. Wie zum Beispiel ihre wiederverwendbare Trinkflasche.

Da es aber an den Getränkeautomaten kein Wasser mehr gab, stieg der Verbrauch von zuckerhaltigen Drinks auf dem Campus um mehr als 25% an, wie eine Untersuchung ergab. Außerdem stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Plastik-Wasserflaschen um 6% an.

Einige Ideen sollten besser nicht recycelt werden.


Teil 3: Der Steuerantrag

Wir sind im Jahr 1900. 

Das Problem: Argentinische Junggesellen verbrauchen gesellschaftliche Ressourcen, ohne Nachkommen zu erzeugen.




Die Lösung: eine Junggesellen-Steuer! Eine seltsam populäre Idee zu dieser Zeit, aber mit einem kleinen Ausweg für junge Männer, deren Heiratsantrag abgelehnt wurde. Die Steuerbehörden wollten kein zusätzliches Salz in die "Wunde" streuen und gewährten in diesem Fall einen Steuernachlass.

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schiefgehen?

Der Steuernachlass führte zur Entstehung einer völlig neuen "Berufung": professionelle Zurückweiserin!

Diese Jungunternehmerinnen schworen gegenüber den Steuerbehörden, daß ein junger Mann ihnen einen Heiratsantrag gemacht hatte, den sie aber abgelehnt hatten. Alles für einen Bruchteil der Junggesellen-Steuer.




Was den alten Spruch bewies: "Liebe kann man nicht kaufen". Aber "Körbe" waren im Angebot.


Das war: Große Momente unbeabsichtigter Konsequenzen. Gute Absichten - schlechte Ergebnisse.


(Hier geht's zu Folge 1)





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