Freitag, 12. Mai 2023

Unbeabsichtigte Konsequenzen. Teil 6

Es gibt bei YouTube eine Serie von Videos mit dem Titel "Great Moments in Unintended Consequencies", also "Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen".


Dabei geht es um gut gemeinte Interventionen des Staates und um die vorher nicht bedachten Auswirkungen. In jedem Fall war das Problem hinterher entweder schlimmer oder man hatte neue Probleme geschaffen, die schlimmer waren als das vorherige. In jedem Video werden drei oder vier solcher Fälle vorgestellt.

Ich werde die Videos mal übersetzen und schriftlich wiedergeben, weil es sich lohnt, diese Dinge zu kennen. Und es können ja nicht alle englisch. Es lohnt sich trotzdem, mal die englischen Versionen anzuschauen, damit man ein Gefühl für die Videos bekommt. Es ist auch amüsant, wenn man nicht alles versteht.

Hier kommt Folge 6:

https://www.youtube.com


"Und jetzt: Große Momente unbeabsichtigter Konsequenzen.

Teil 1: Fahrtage




Wir sind im Jahr 1989.

Das Problem: furchtbare Luftqualität in Mexiko-City.

Die Lösung: Fahrverbot für 1/5 der Autos pro Wochentag, basierend auf den Ziffern des Nummernschildes, um die Luftqualität zu verbessern.




Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schief gehen?

Die Einwohner umgingen das Fahrverbot, in dem sie sich einfach ein zweites Auto kauften, meist ein altes, billiges, weniger effizientes.

Mehr Schrottautos im Straßenverkehr bedeuteten, daß das Ziel nicht erreicht wurde und laut einigen Studien hatte man nach den Maßnahmen schlechtere Luft in Mexiko-City als vorher.

Aber keine Sorge: die Politiker erkannten ihren Fehler und in 2008.... dehnten sie die Fahrverbote auf Samstag aus!

Wirklich! Kein Scherz!


Teil 2: Boots-Steuern

Wir sind im Jahr 1773.

Das Problem: Großbritannien braucht Geld.

Die Lösung: Einführung von Hafen- und Leuchtturmgebühren für Handelsschiffe, basierend auf ihrer Länge und Breite.

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schief gehen?

Überraschenderweise mögen die Briten es nicht, Steuern zu zahlen. Und da die Besteuerung auf Basis der Länge und Breite basierte, erhöhten die Schiffbauer die Kapazität der Schiffe unter Minimierung der Steuerlast, indem sie tiefe, träge Schiffe mit flachem Boden bauten, ein perfektes Rezept für Instabilität.




Während die britische Marine die Weltmeere beherrschte, wurden die nicht manövrierbaren Handelsschiffe zur Lachnummer.

Aber es hatte auch sein Gutes: der Steuerbeamte konnte dich am Meeresboden nicht erreichen.


Teil 3: Steigende Kosten

Wir sind im Jahr 2020.

Das Problem: eine globale Pandemie belastete die amerikanische Luftfahrtgesellschaften.

Die Lösung: eine 60 Mrd.-Dollar-Beihilfe, um den regulären Betrieb aufrecht zu erhalten.

Hört sich nach einer großartigen Idee an! Mit den besten Absichten! Was kann da schon schief gehen?

Aus Angst vor dem Virus sanken die Fluggastraten im bis zu 95%, aber die Fluggesellschaften waren verpflichtet, ein bestimmtes Minimum an Flügen anzubieten, um die staatliche Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Daher führten die Airlines Flüge durch, auch wenn fast niemand an Bord war.




È voila... der amerikanische Luftraum war schnell mit sehr vielen Geisterfliegern gefüllt. Nahezu leere Flugzeuge flogen hin und her durch's Land, damit die Luftfahrtindustrie Milliarden von Steuergeldern in Anspruch nehmen konnte.

Kerosin war nicht das Einzige, was da verbrannt wurde.


Das war: Große Momente von unbeabsichtigten Konsequenzen. Gute Absichten - schlechte Ergebnisse.



(Hier geht's zu Folge 1)



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