Montag, 19. April 2021

Impfungen, Infektionen und Tests - Kanada

Aus Israel wird uns ja seit geraumer Zeit der Erfolg der Impfungen gemeldet. Mit dem Beginn der Impfungen seien die "Infektionen" und die Todeszahlen zurückgegangen.

Daß der Rückgang um den Jahreswechsel schon einsetzte, bevor die Impfungen statistisch irgendeine Wirkung zeigen konnten... wen interessiert's? 

Und daß Deutschland und England Anfang des Jahres ähnliche Rückgänge bei den Fallzahlen erlebten, ohne daß dort überhaupt eine wesentliche Zahl von Impfungen durchgeführt worden war... wen interessiert's?

Nun schaue ich mir mal Kanada an.

Warum Kanada?

Ich habe Kollegen in Kanada, die gerade nicht richtig arbeiten können, weil sie in "Isolation" bleiben müssen, also in häuslicher Quarantäne, weil einer der Kollegen einen positiven Test hatte. Außerdem, so sagen sie uns, breitet sich diese Krankheit Covid-19 in Kanada immer weiter aus.

Nun, in Kanada wird auch seit Anfang des Jahres geimpft, also seit dem 07. Januar etwa.




Derzeit haben etwa 30% der Kanadier mindestens eine Dosis der Impfungen erhalten, ein Teil davon schon zwei.

Wenn man an den angeblichen Impf-Erfolg aus Israel glaubt, dann sollte sich doch auch in Kanada dieser Erfolg bemerkbar machen. Aber wie sehen die Falllzahlen in Kanada aus?




Die sog. "Neuinfektionen" steigen, nachdem sie Anfang Januar, als nun wirklich noch überhaupt kein Effekt der Impfungen sichtbar sein konnte, gefallen waren. Und seit Ende März/Anfang April, wo dann die ersten Impfungen ihre Wirkung zeigen sollten, steigen die Zahlen wieder an?

Wie geht das denn?

Nun, es liegt einfach daran, daß die Geschichten von den Impf-Erfolgen aus Israel und inzwischen auch aus England und Teilen der USA auch von den Gebrüdern Grimm geschrieben worden sein könnten. Es sind Märchen. Nirgends gibt es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen einer relevanten Impfquote und einem zeitlich versetzt einsetzenden, sichtbaren, statistisch spürbaren Rückgang irgendwelcher Zahlen.

Aber wieso steigen die Zahlen in Kanada jetzt eigentlich?

Nun, es ist das alte Spiel: mehr Tests 0 mehr positive Fälle. Man sieht es sehr schön, wenn man die Grafik der Fallzahlen und die Grafik der Testzahlen untereinander legt:







Die verschiedenen Skalen mögen das etwas verschleiern, aber wenn man genau hinsieht, erkennt man das Muster. Anfang Januar stiegen die Testzahlen und genauso die Fallzahlen. Dann gingen die Tests langsam zurück und die Fallzahlen ebenfalls. Kurze zeitliche Unterschiede von ein paar Tagen ergeben sich durch Übertragungsverzug bei den Daten und durch die Tatsache, daß die Tests ja nicht statistisch repräsentativ durchgeführt werden, sondern zufällig. Und so ergibt sich natürlich auch immer eine unterschiedliche Positivenrate, je nachdem, welcher Teil der Bevölkerung gerade mehr oder weniger getestet wurde.

Aber über einen längeren Zeitraum erkennt man das Muster. Und so gingen die Fallzahlen bis etwa Mitte Februar zurück (im Gleichklang mit der zahl der durchgeführten Tests) stagnierten dann etwa bis Ende März (wieder im Gleichklang mit der zahl der durchgeführten Tests) und stiegen danach deutlich an (genau wie die Zahl der durchgeführten Tests).

Ich habe Kanada aus aktuellen Gründen zufällig ausgewählt. Man kann diese Vergleiche aber für viele andere Länder ebenfalls durchführen, zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Man wird über einen längeren Zeitraum von Wochen und Monaten immer feststellen, daß die Zahl der "Infektionen" mit der Zahl der Tests korreliert (und natürlich mit der saisonalen Verbreitung der Viren).

Womit diese Zahlen kaum korrelieren, jedenfalls nicht in einem sinnvollen zeitlichen Zusammenhang (denn die Impfungen wirken ja angeblich erst nach der zweiten Dosis und auch dann müsste man ein paar Wochen warten, bis die Geimpften überhaupt erst wieder "die Chance" hätten, mit dem Virus konfrontiert zu werden. Außerdem müsste man Vergleichsgruppen bilden zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften. All das geschieht aber nicht, wenn täglich die Zahlen der "Neuinfektionen" gemeldet werden. Sie sind schlicht das Ergebnis völlig zufällig durchgeführter Tests. Und somit sind diese Zahlen an sich schon unbrauchbar. Aber selbst wenn man sie sich ansieht und vergleicht, geben sie nicht das Bild wieder, das uns Politik und Medien ständig vorhalten.

Bei uns wie auch in Kanada.




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