Montag, 29. Juli 2019

Heldengeschichten der Moderne

Nach der Heldengeschichte der ARD über die Kapitänin der Herzen vor ein paar Wochen (ich bin jetzt noch ganz aufgewühlt), ausgestrahlt bei "Monitor", können wir uns jetzt auf das nächste Heldenepos freuen.





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Klima-Greta, die "Erleuchtete", fährt zum nächsten Weltklima-Gipfel nach New York im September 2019 mit dem Schiff.

Greta fährt Schiff

Sie wird begleitet von ihrem Vater - wie fürsorglich - und einem Fotografen - wie passend.

Beide müssen in einem zweiten Boot mitfahren, da auf der millionenschweren Rennyacht, auf der Greta mitfährt, kaum Platz für sie selbst ist.

Zitat aus dem Beitrag:

"Dabei ist das Boot, mit dem der Hamburger von Sonnabend an das Rolex Fastnet Race bestreiten wird und in einem Jahr die "Vendée Globe", alles andere als eine Fahrtenyacht: "Malizia" ist ein bis zur Schonungslosigkeit optimierter Renner.

Der Imoca 60 mit Tragflügeln zählt zu den derzeit modernsten und leistungsfähigsten Einrumpfyachten weltweit. Konzipiert für den Solo-Betrieb, bietet er unter Deck kaum Platz und null Komfort – eine enge, nackte, düstere Carbon-Höhle, durchzogen von einem kniehohen Gerüst aus Stringern und Spanten.

Es gibt nur zwei Rohrkojen, kein Klo, keinen Wassertank. Als Pantry steht lediglich ein winziger Gaskocher aus der Expeditionsausrüstung zur Verfügung. Ab 15 Knoten Geschwindigkeit versteht man unter Deck kaum sein eigenes Wort, ab 20 Knoten wird es infernalisch. Und die Schläge und das Rucken im Seegang können einen ohne Vorwarnung von den Füßen holen."


Wieso fährt ein Fotograf auf dieser Reise in einem separaten Boot mit?

Wenn Greta einfach nur nach New York mit einem Boot fahren will, dann kann sie das gern ankündigen und dann machen und sich von mir aus auch bei Abfahrt und Ankunft fotografieren lassen. Tue Gutes und rede darüber... ihr Clan und die beteiligten Medienprofis wissen ja, wie sowas geht.

Aber extra einen Fotografen mitnehmen?

Sowas macht man nur, wenn man hinterher eine Fotostory plant, mit der man die entschlossene Greta in Nahaufnahmen zeigt, wie sie den widrigen Umständen an Boot der teuren Superyacht trotzt - zu unser aller Wohl. Eine moderne Heldin, im riskanten und ungemütlichen Einsatz zur Rettung unserer Welt, um uns alle wach- und aufzurütteln. Perfekt festgehalten in high-definition-Profifotos... eine Heldengeschichte der Moderne.

Interessant wäre, wenn sich jemanden finden könnte, der einfach nebenher mitfährt und den Alltag während der zweiwöchigen Überfahrt beobachtet. Vielleicht wechselt ja Greta unterwegs mal schnell ins komfortablere Beiboot. Sowas kann man ja in einer Fotostory einfach rauslassen.

Aber wer hat schon soviel Zeit und Geld, um einfach so zwei Wochen über den Atlantik zu fahren?

Achso, Pierre Casiraghi, Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco hat soviel Geld. Er finanziert das Ganze wohl, so wie er auch die millionenteure Superyacht als Besitzer eines Rennteams, passenderweise "Syndikat" genannt, finanziert. 

Da hat man dann alle Zutaten beisammen: ein kleines Mädchen für's Gefühl, ein A-Promi für den Glamour, ein erfolgreicher Leistungssportler für die Glaubwürdigkeit und eine aufregende Bootsfahrt für den Thrill. Und einen Profi-Fotografen für die Bilder des Jahres.

Die globalen Preise für den besten Film, das beste Foto, die beste journalistische Story, die besten Haupt- und Nebendarsteller und der Bambi sind für 2019 oder 2020 praktisch schon vergeben.

Ich kann es kaum erwarten.

In jedem Falle sieht man hier wieder mal, dass "Klimaschutz" nicht mehr ist als ein Spleen für westliche Wohlstandsbürger.

Es könnte ja mal jemand ausrechnen, wieviel CO2-Emissionen die Herstellung der teuren Yacht aus Kohlefaser verursacht hat. Schließlich ist die Produktion von Kohlefasern ein extrem energieintensiver Prozess. Kennt man aus der Automobilherstellung.

Und während die Hobbies der Reichen vorher als großes Übel für unser Klima angeprangert wurden, ist diese Yacht jetzt plötzlich total cool und hilfreich für's Klima.

Ich wäre im übrigen dafür, dass alle Teilnehmer der Klimakonferenzen mit solchen Booten anreisen.



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