Mittwoch, 3. März 2021

Nr. 471 aus der Reihe "Lockdowns sind sinnlos"

Der Gouverneur von Texas hat gestern angekündigt, ab dem heutigen Mittwoch sämtliche Regierungsmaßnahmen bzgl. Corona aufzuheben. Alle Geschäfte können wieder öffnen, wie sie möchten, die landesweite Maskenpflicht wird aufgehoben.

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Und natürlich feiert sich der Gouverneur wieder selbst und die Maßnahmen der Regierung, die nun zu dieser Situation geführt hätten.

Die Zahl der Krankenhauseinweisungen gehe zurück, gleichzeitig steige die Zahl der Impfungen.

"Texas ist jetzt in einer viel besseren Situation als damals im Oktober, als ich meine letzte Executive Order erließ.", sagte Gov. Greg Abbott.

Damals erließ er Beschränkungen in Bezug auf den Umfang, wie Geschäfte öffnen dürfen. In Abhängigkeit von der Belegung der Krankenhäuser in der Region durften sie nur 75% oder 50% ihrer eigentlichen Kapazität nutzen. 

Dazu kam eine landesweite Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden.

In Bezug auf die vielen Unternehmer sagte er jetzt: "Es ist ihr Geschäft und sie können es so führen, wie sie es für richtig halten. Jetzt brauchen diese Leute den Staat nicht mehr, um ihnen zu sagen, wie sie ihr Geschäft zu führen haben."

Bisher also waren die Texaner nicht in der Lage, ihr Geschäft ohne Anleitung durch den Staat zu führen?

Interessante Sichtweise. Klingt so nach einem Eltern-Kind-Verhältnis oder Schüler-Lehrer. Da gibt es eine Aufsichtsperson, die die Kinder anleiten und führen muss und wenn sie ihre Lektionen gelernt haben, dann kann man sie mal frei laufen lassen.

Das ist das typische Selbstverständnis der meisten Politiker.

Immerhin waren die Restriktionen nicht so stark wie zum Beispiel in Kalifornien, aber immer noch stärker als zum Beispiel in Florida, wo es seit Monaten keine Beschränkungen mehr für Unternehmen und Bürger gibt.

Da lohnt sich doch mal ein Vergleich der beiden Staaten. Wie sieht denn die Verlaufskurve der "Covid-Fälle" in beiden Staaten aus?

Texas müsste ja erkennbar besser abgeschnitten haben als Florida und man müsste den Effekt der Maßnahmen deutlich sehen können.

Nun, schauen Sie selbst:



Es geht hier nicht um die absoluten Zahlen, sondern um die reine Verlaufskurve. Sieht irgendwer einen Effekt der Maßnahmen in Texas, den man in Florida nicht sehen kann?

Wer den Effekt sieht, melde sich bitte. Ich spendiere 10 Euro.

Es müssen also ganz offensichtlich andere Faktoren eine Rolle spielen, wenn es um den Verlauf der Virus-Epidemie geht. Wie wäre es zum Beispiel mit einer natürlichen, saisonalen Verteilung?

Natürlich können Lockdown-Maßnahmen die Amplitude ein wenig beeinflussen,allerdings nur sehr wenig, da die meisten Ansteckungen im privaten Bereich stattfinden, der sich kaum kontrollieren lässt. Auf den Anstieg und den späteren Rückgang der Epidemie haben sie allerdings keinerlei Einfluss! Wie man hier schön sieht.

Wenn also in Texas die Maßnahmen der Regierung zum Rückgang geführt haben, was war dann in Florida die Ursache?

Und noch ein kurzer Blick auf die Krankenhausbelegung in Texas. Man findet ja alles im Internet.

Der Gouverneur meinte ja, Texas befindet sich heute in einer besseren Situation als im Oktober.



In der oberen Grafik sieht man die täglichen Neueinweisungen in texanische Krankenhäuser im Februar und März.

In der Grafik darunter sieht man den Jahresverlauf seit April 2020. Und so wie es aussieht, ist die Situation im März 2021 keineswegs viel besser als im Oktober 2020, wie der Gouverneur behauptet.

Und genaugenommen wurde es nach seiner Executive Order im Oktober erst einmal schlimmer. Im November und Dezember stiegen die Zahlen der Krankenhauspatienten an und fielen dann irgendwann mit einer vergleichbaren Rate wieder ab.

Dennoch ist die Zahl im März noch immer größer größer als im Oktober.

Also was auch immer den Gouverneur dazu bewogen hat, seine Maßnahmen aufzuheben, eine bessere Situation als damals kann es nicht sein.

Trotzdem vergisst der Politiker natürlich nicht, diese offensichtlich unwirksamen Maßnahmen zu feiern, so wie Politiker halt immer machen, wenn sie irgendwas beschlossen haben, war im besten Fall keine Wirkung hatte und im schlimmsten Fall mehr Schäden anrichtet als das Problem, das man lösen wollte.

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