Donnerstag, 17. August 2023

Der Berg kreißte...

... und gebar eine Maus! Eine ziemlich erbärmliche Maus.

Sog. "Journalisten" der sogenannten Zeitung "Frankfurter Rundschau" haben folgendes Statement abgegeben:




WAS. FÜR. EIN. MEILENSTEIN!!!

Kündigt jemand einen Beitrag mit "In eigener Sache" an, erwartet man üblicherweise etwas von größerer Wichtigkeit, von ungewöhnlichen, persönlichen Verlautbarungen, verbunden meist mit finalen Konsequenzen.

Bei einer Zeitung könnte das zum Beispiel sein:

- der Rücktritt der Chefredaktion

- ein Wechsel in der Chefredaktion

- der Verkauf der Zeitung

- die Auflösung einer Teilredaktion

- der Tod eines langjährigen und bekannten Redakteurs/Herausgebers etc.

Solche Dinge stehen üblicherweise in der Rubrik "In eigener Sache". Gern auch mal Berichtigungen von Fehlinformationen, aber sowas findet man bei der FR eher unter "ferner liefen" in einer Randspalte auf den hinteren Seiten, wenn überhaupt.

Was wurde nun diesmal unter "In eigener Sache berichtet"? 

Die sog. "Redaktion" der "BILD für grüne Realitätsleugner" hat intern umfassend eine sprachliche Ausdrucksform diskutiert. Donnerwetter! Ja, sie haben sich intensiv mit einem Phänomen befasst und herausgekommen sind Anführungszeichen und das Wort "sogenannte".

Allein das sorgt ja bei mir schon für einen Phantasieschub und ich stelle mir vor, wie sich teilgebildete Menschen (die haben alle sicher irgendeinen Abschluss in irgendeiner Geschwätzwissenschaft) stundenlang und mit wichtiger Miene über Anführungszeichen und Alternativformulierungen und mögliches Framing erregen, nur um ein bekanntes und zutreffend als "Clan-Kriminalität" bezeichnetes Phänomen zu verschleiern oder es zu relativieren oder gar zu leugnen. Wahnsinn! 

Da stelle ich mir tatsächlich einen Sketch von Loriot vor oder von Christoph Maria Herbst und Anke Engelke und ihren Schauspielkollegen, als sie noch lustig waren. Oder würde selbst gern einen schreiben/spielen.

Monty Python haben sich sicher auch schon in ähnlichem Zusammenhang künstlerisch wertvoll über sowas lustig gemacht.

Allein schon der Ausgangspunkt wäre ja mal interessant. Laut eigener Aussage hat sich die sog. "Redaktion" mit dem Begriff "Clan-Kriminalität" auseinandergesetzt und ist DANACH dann, also im Ergebnis dieser Befassung mit dem Wort, zur Erkenntnis gekommen, "daß er politisch missbraucht wird und Menschen stigmatisiert".

Hm, was für ein Geschwurbel. Der Begriff "Clan-Kriminalität" beschreibt ziemlich präzise eine bestimmte Klientel und deren kriminelle Handlungen, die ja auch in Deutschland bestens bekannt sind.

Wer wird denn da stigmatisiert? Mitglieder eines kriminellen Clans sind nun mal kriminelle Clan-Mitglieder und sie begehen "Clan-Kriminalität". Was will man da stigmatisieren? Und andere Menschen aus den Herkunftsländern dieser "Clan-Kriminellen" werden wohl kaum mit ihnen in einen Topf geworfen, denn niemand wird dem Uber-Fahrer oder dem Döner-Mann oder dem Fabrikarbeiter unterstellen, ebenfalls ein kriminelles Clan-Mitglied zu sein. Wären sie es, würden sie nicht in einem Uber-Taxi sitzen, vor einem Döner-Spieß oder in einer Werkhalle stehen.

Also dieses Geschwurbel der sog. "Redaktion" der BILD für grüne Realitätsleugner von "politischem Missbrauch und Stigmatisierung" ist nichts anderes als der Versuch, das Problem nicht benennen oder es herunterreden zu wollen.

Soll ein Mörder künftig auch als sog. "Mörder" bezeichnet werden? Ein Mörder ist ein Mörder. Punkt. Ein Krimineller ist ein Krimineller. Punkt. Und ein Krimineller aus einem Clan ist ein Clan-Krimineller. Punkt.

Aber wieso sind sie überhaupt auf die Idee gekommen, sich mit diesem Begriff zu befassen?

Tut das die sog. "Redaktion" regelmäßig? Also greifen die sich jede Woche für ihre sog. "Redaktionskonferenzen" wahllos Begriffe heraus und diskutieren dabei, wie sie gemeint sein könnten?

Hat man sich z.B. über die Begriffe "Klimawandelleugner" oder "Covidiot" oder "Impfgegner" oder "Rechtspopulist" oder "Querdenker" oder "Tyrannei der Ungeimpften" oder "alte weiße Männer" in der Redaktion Gedanken gemacht, inwieweit diese Begriffe Menschen stigmatisieren?

Nein, wahrscheinlich nicht.

Wahrscheinlich war es auch eher so, daß schon vorher feststand, daß die sog. "Redaktion" der FR den Begriff "Clan-Kriminalität" aus ideologischen Gründen einfach nicht mehr verwenden wollte bzw. ihn relativieren wollte? Das kennt man von der "BILD für grüne Realitätsleugner" ja. Sie reden ja inzwischen auch von "Geflüchteten", weil "Flüchtlinge" irgendwie abwertend klingen soll. Oder von Kolleg:innen (oder wie auch immer die aktuell gültige Schreibweise ist), weil angeblich Frauen nicht wissen, daß die Mehrzahl geschlechtsneutral ist.

Und könnte es nicht eher so gewesen sein, daß man sich mit dem bereits vorher feststehenden Ergebnis zusammengesetzt hat, um nur noch eine Formulierung/Begründung zu finden, die so wichtigtuerisch, pseudo-wissenschaftlich und vermeintlich besorgt klingt wie "wird politisch missbraucht und Menschen werden stigmatisiert"?

Die sog. Redaktion hat nun also beschlossen, den Begriff Clan-Kriminalität nur noch zu verwenden, wenn diese Kategorie wichtig ist für die Berichterstattung.

JA WIE DENN AUCH SONST??? Meine Güte! Ich kenne niemanden, der bei einem Bericht über einen ausländischen Einzeltäter von "Clan-Kriminalität" spricht. Denn ein messerschwingender Afghane mag zwar zuhause einem Clan angehört haben, nur macht ihn das nicht zu einem "Clan-Kriminellen", wenn er in Deutschland andere Menschen kulturell bereichert. Nein, er bleibt ein ausländischer Einzeltäter. Es gibt zwar immer mehr davon, aber niemand kommt auf die Idee, das als "Clan-Kriminalität" zu bezeichnen.

Hat etwa die FR bisher den Begriff der "Clan-Kriminalität" verwendet, wenn er gar nicht angebracht war?

Haben die etwa bei den Silvester-Übergriffen von "Clan-Kriminalität" geredet? Haben die überhaupt darüber berichtet? Naja, wohl schon in ihrer typischen Relativierungsart.

Also wieso wollen sie künftig diesen Begriff nur noch verwenden, wenn es angebracht ist? Haben sie das vorher nicht getan? Dann sind sie sehr schlechte sog. "Journalisten".

Und um das Ganze noch absurder zu machen, wollen sie selbst in Fällen, wo es um Clan-Kriminalität geht, diesen Begriff in Anführungszeichen setzen oder ihm ein "sogenannte" voranstellen.

Kann man noch deutlicher zum Ausdruck bringen, daß es hier gar nicht um korrekte Berichterstattung geht, sondern um den erbärmlichen Versuch, ein bestehendes, bekanntes und klar definiertes Problem zu relativieren?

Die sog. "Journalisten" der "BILD für grüne Realitätsleugner" (ich würde sie auch Schreibtischtäter nennen, ohne "sogenannte") haben dazu noch einen ganzen Artikel in ihrem Schmierblatt veröffentlicht.

Wer sich den antun will, bitte hier.

Ich hab es nicht geschafft, mir diesen postfaktischen Schwachsinn bis zu Ende durchzulesen.




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