Montag, 21. März 2016

"Lügenpresse"

Gestern nach langer Zeit mal wieder SPIEGEL-TV gesehen. Also stückweise. Eine ganze Sendung halte ich zur Zeit nicht aus.

Erstes Thema natürlich die sogenannten Flüchtlinge in Idomeni.

Schon bei der Anmoderation weiß ich, dass ich den Beitrag nicht bis zum Ende sehen werde. Auf Magengeschwüre hab ich keinen Bock.

O-Ton: 

"An der Grenze zwischen Mazedonien und Griechenland stecken Menschen fest".

"Niemand weiß, wann sie ihre Reise fortsetzen können."

Allein schon diese Wortwahl ist so tendenziös wie nur möglich. Da "stecken Menschen fest". Als ob es sich um Urlauber handelt, deren Reiseveranstalter pleite gegangen ist. Und als ob sich die Menschen auf einer legalen Reise durch Europa befinden, die jetzt gerade aus irgendwelchen misslichen Gründen unterbrochen ist.

Warum sagt niemand, dass kein einziger dieser Menschen dort in Idomeni feststecken müsste und in richtige Flüchtlingslager in Griechenland zurückkehren könnte?

Warum sagt keiner, dass diese Menschen, wenn sie denn Kriegsflüchtlinge wären, in Griechenland längst sicher sind.

Warum sagt keiner, dass es kein Menschenrecht gibt, quer durch die halbe Welt zu wandern, um sich z.B. in Deutschland niederlassen zu können.

Solange die Systemmedien mit ihrem ideologischen Neusprech die Realität bis zur Unkenntlichkeit verdrehen, tragen sie ihren Titel "Lügenpresse" zurecht.

Später bei SPIEGEL-TV geht es dann weiter mit dem derzeit beliebten AfD-Bashing.

Die Journalistendarsteller haben sicher aufwendige Recherchen betrieben, um nun in der Sendung zu "enthüllen", dass ein mit 44% der Stimmen gewählter AfD-Abgeordneter in Sachsen-Anhalt früher mal für die DKP im Gladbecker Stadtparlament saß. Mit spöttischem und hämischem Unterton heißt es da: "Von ganz links nach ganz rechts."

Ja um Himmels willen, wie kann er denn auch? Sowas geht gar nicht, will uns SPIEGEL-TV damit sagen.

Die sogenannten Journalisten sprechen damit Menschen grundsätzlich die Fähigkeit ab, seine eigenen Ansichten zu reflektieren, sich weiterzuentwickeln und Meinungen zu ändern, wenn man sie für falsch hält. 

Der AfD-Kandidat gibt offen und ehrlich zu, früher einmal geglaubt zu haben, eine sozialistische Gesellschaft wäre besser für die Menschen. Verschiedene Dinge haben ihn zu der Überzeugung gebracht, dass dies nicht so ist. Er steht mit dieser Meinung genau da, wo eine CDU oder eine FDP jahrzehntelang politisch standen. Wo genau ist da das Problem? Es ist ein Meinung, die bei einem Großteil der Deutschen nach wie vor Grundlage ihres politischen Denkens ist. Nur ist ausgerechnet die junge AfD zur Zeit die einzige Partei, die diese Meinung aus der Mitte des politischen Spektrums auch offensiv vertritt.

Einer der Auslöser für den Sinneswandel des AfD-Abgeordneten war der Ukraine-Konflikt und die Rolle der Parteien dabei. Als er darauf und auf Krieg allgemein zu sprechen kommt, kann er sogar ein paar Tränen nicht zurückhalten.

Auch für diesen ehrlichen Moment hatte der Sprecher nur einen spöttischen Unterton parat.

Für die Clowns von SPIEGEL-TV ist es wohl besser, wenn man seine einmal erworbenen Überzeugungen immer beibehält. Selbstreflexion und Weiterentwicklung halten sie offensichtlich für Schwäche.

Die unerträgliche Sturheit der Bundeskanzlerin dagegen wird von den Systemmedien einhellig als Standhaftigkeit gefeiert.

Nun ja...

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