Mittwoch, 18. Mai 2016

Ungültiger Versuch

Sigmund Freud hat Religion einmal als kollektive Zwangsneurose bezeichnet.

Das kann man so sehen, muss man aber nicht. 

Hört man dieser Tage jedoch aktuelle Äußerungen prominenter Kirchenvertreter, dann bleibt einem kaum etwas anderes übrig, als Sigmund Freud Recht zu geben. Wobei der Begriff kollektive Zwangsneurose angesichts der haarsträubenden verbalen Unfälle der Hirtenelite ungerecht ist, denn unter die kollektive Zwangsneurose fallen ja auch all die harmlosen Schäfchen, die einfach still und leise vor sich hin glauben. Was die Kirchenelite derzeit abliefert, ist mehr als eine Zwangsneurose!

Ich bin, meinen Eltern sei Dank, als Atheist aufgewachsen. Allerdings wurde mir ein gewisser Respekt vor dem anerzogen, was andere Leute für ihr Leben für wichtig halten, solange sie mich damit nicht belästigen. Und wenn man als Kind mehrmals den Satz "Es kann keiner beweisen, dass es Gott gibt, aber es kann auch keiner beweisen, dass es ihn nicht gibt." hört und ihn auch versteht, unterlässt man es einfach, sich zu dem zu äußern, was andere glauben. Es ist eben nichts weiter als Glauben. Da kommt man mit Ratio nicht weiter.

Zur Zeit fällt es allerdings schwer, sich nicht zu dem zu äußern, was bestimmte Leute so glauben. Man wird geradezu herausgefordert. Viele Autoren und Blogger haben das schon getan und auch ich kann nicht mehr an mich halten. Ich muss mich einfach zu dem äußern, was mir dieser Tage von klerikalen Denkamateuren um die Ohren gehauen wird. Ob das einer liest oder nicht - egal! Es muss raus. Seelenhygiene quasi!

Natürlich marschiert und krakeelt bei diesem Marsch der scheinbar Hirntoten eine Person rücksichtslos vorneweg, der man nach dem Entzug des Führerscheins wegen Alkohol am Steuer am besten auch noch den Oberkiefer an den Unterkiefer getackert hätte, auf dass sich aus der Lebensmittel-Durchreiche unter ihrer Nase niemals mehr die Reste menschlichen Denkens entleert hätten, zu dem diese fragwürdige Krone der Schöpfung nach offensichtlich zu viel Rotwein im Leben noch fähig ist - Margot Käßmann.

Egal, woran man glaubt - das können weder Gott noch Charles Darwin so gewollt haben!

Margot Käßmann hat sich mit ihrem Denkmuskel, der offensichtlich im Stadium vor der ersten Zellteilung stehen geblieben ist, an dem an sich nicht schwierigen Schema "Terrorist will mich töten - was kann ich dagegen tun" versucht.

Es ist nicht das erste Mal, dass sie so einen Versuch unternommen hat. Aber auch der zweite kann, wie vorher schon der erste, nur als ungültiger Versuch des Denkens bezeichnet werden. Wäre dieser Denkversuch ein Foul beim Fußball, sie hätte glatt Rot sehen müssen. Mit anschließender lebenslanger Sperre.

Sie nutzte diesmal das Pfingstfest, an dem die Christen der Versprühung des Heiligen Geistes über der Erde gedenken, um eindrucksvoll unter Beweis zu stellen, dass sie bei jedweder Versprühung irgendeines Geistes stets entweder krank geschrieben oder Bier holen war.

Wie schon vor einigen Wochen beleidigte sie den kollektiven gesunden Menschenverstand der Deutschen mit dem ungebetenen Ratschlag, islamischen Terroristen mit Liebe zu begegnen. Wir sollten für sie und mit ihnen zusammen beten, um sie auf den Pfad der Tugend zurück zu führen.

Schon beim letzten Mal habe ich mir diesen epischen Moment gewünscht, in dem Margot mit ihrem Herzen voller Liebe und ihrem Hirn voller Leere auf Mohammed zuläuft, der gerade auf irgendeinem Marktplatz oder in einer vollbesetzten U-Bahn an seinem Sprengstoffgürtel nästelt und versucht, ihn zu lieben. Uns wäre ihr zweiter ungültiger Denkversuch erspart geblieben. Und viele weitere in Zukunft auch.

Aber wahrscheinlich habe ich nicht ausgiebig für diesen Moment gebetet und nicht genügend daran geglaubt.

So müssen wir weiter ertragen, dass "Terroristen ebenfalls Gottes Ebenbild sind, wenn auch in verzerrter Version".

"Gottes Ebenbild, nur in verzerrter Version?" Auf Margot Käßmann passt diese Beschreibung auch bestens. Und ihre verbalen Hohlkörper fallen auch ganz sicher unter den Terrorismusbegriff.

Leider belässt es das evangelische Brechmittel nicht bei diesem Satz. Gleich einem völlig gestörten Kampfhund verbeißt sie sich in ihre letzte verbliebene Hirnzelle und presst aus dieser alles raus, was halbwegs nach abgestandenem Wurstwasser riecht. Und ihr Hirn, welches scheinbar nur dazu da ist zu verhindern, dass sie versucht, eine Kokosnuss mit dem Kopf zu öffnen, vollbringt dann folgende Nichtleistung: "Während viele von der Gastfreundschaft in Marokko und in der Türkei schwärmen, haben sie plötzlich Angst, wenn es um die Aufnahme von Asylbewerbern geht. Da hilft nur die direkte Begegnung und dabei können die Kirchen sehr hilfreich sein."

Würde sich ihr Hirn bereits in einem Stadium nach mehrfacher Zellteilung befinden, könnte sie eventuell auf den reichen Erfahrungsschatz der Christen im Nahen Osten oder in deutschen Flüchtlingsheimen zurückgreifen. Die könnten ihr so einiges über die direkte Begegnung mit den ach so gastfreundlichen Türken, Arabern und Nordafrikanern erzählen. Viele der Christen sind leider nicht mehr in der Lage, von ihren Erfahrungen zu berichten.

Das BGB sieht bei Nichtleistung einen Schadenersatzanspruch vor. Leider gilt der nicht für geistige Nichtleistung. Wahrscheinlich hätte Margot Käßmann auch einen Exkulpationsgrund: ihr Hirn war einfach zu sehr damit beschäftigt, dass sie die abwechselnde Folge von Ein- und Ausatmen genau einhält.

Leider folgte auf diese geistige Nichtleistung noch eine Art Nachgeburt: "für die Terroristen wäre es die größte Provokation, wenn wir auf Anschläge nicht mit Rache und Hass reagieren würden."

Größte Provokation? Nachdem also so ein Dschihadist ein paar Leute ins Jenseits befördert hat, sollen wir ihn auch noch weiter provozieren? Hallo? Und was soll diese Provokation auslösen? Dass er mit seinem Hass aufhört?

Man kriegt gar keine Logik in die Argumentationskette dieser dummen Nuss, um das moralisierende Gestammel irgendwie nachvollziehen zu können.

Und vom Bereich der simplen Doofheit wechselt die fleischgewordene Sprechblase dann in den Bereich der Unverschämtheit, wenn sie uns alle zum kollektiven Selbstmord aufruft. "Wir sollten..." sagt sie und meint damit: "Ihr sollt meine kranken Phantasien vom Ringelreihen um den Multikulti-Altar umsetzen."

Wenn Frau Käßmann ihren von neurotischer Nächstenliebe und Moral völlig verweichlichten Leib anderen zum Fraß vorwerfen möchte, dann kann sie das gern tun! Aber sie soll nicht von anderen verlangen, das Gleiche zu tun.

Ich wollte mich eigentlich noch zu den Äußerungen der Herren Wölki, Lehmann und Franziskus äußern, aber erstens habe ich keinen Nerv mehr, mir die fürchterlichen Ergebnisse ihrer kognitiven Fehlfunktionen nochmal zu Gemüte zu führen, und außerdem ist auch dazu schon alles oben gesagt worden.

Vielleicht noch so viel:

Noch nie zuvor haben Hirten ihre Schäfchen so offensichtlich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen.

Und ganz ernsthaft stellt sich die Frage, was diese offiziellen Anführer der größten Religion der Welt vorhaben, wenn sie sich bis zur Selbstverleugnung vor dem Islam verbiegen?


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