Donnerstag, 5. Mai 2016

Vorauseilender Gehorsam

Um die Verlogenheit der linken Gutmenschen zu erkennen, muss man manchmal einfach nur ein kleines Gedankenexperiment durchführen. Besonders gut eignet sich dafür die AfD.

Schon im März wurde im Rathaus des Berliner Bezirks Köpenick eine Fotoausstellung eröffnet, die auch zwei Bilder nackter Frauen zeigte.

Ohne, dass auch nur irgendwer dies gefordert hätte, wurden die Bilder nach kurzer Zeit entfernt. Nicht alle, nein, nur die beiden Nacktfotos. 

Die Kulturamtsleiterin (wobei die Begriffe "Kultur" und "Amt" schon irgendwie gegensätzlich klingen) begründete dies in einer e-Mail unter anderem explizit damit, dass die religiösen Gefühle von Menschen mit Migrationshintergrund verletzt werden könnten.

Jetzt das Gedankenexperiment: mal abgesehen davon, dass in Berlin-Köpenick sehr wenig Moslems leben (denn nur um die kann es ja gehen, oder hat schon mal irgendwer gehört, dass sich ein Vietnamese über Nacktfotos beschwert hätte) und auch mal abgesehen davon, dass Moslems generell nicht dafür bekannt sind, gesteigertes Interesse für Fotoausstellungen zu haben, einfach mal kurz vorstellen, die AfD hätte die Abnahme der Bilder gefordert, weil sich durchaus auch streng gläubige Christen durch die Darstellung von Nacktheit in ihren religiösen Gefühlen verletzt sehen könnten.

Gedankenexperiment durchgeführt?

Die AfD (und die Kirche gleich mit) hätten einen furchtbaren Shitstorm über sich ergehen lassen müssen. 

Die Linke hätte vor dem Erstarken der Rechten gewarnt, die Partei des Justizministerdarstellers Heiko Maas, der sich sonst an nackten Tatsachen in der Werbung stört, hätte mehr öffentliche Mittel für die Kultur gefordert, Claudia Roth hätte sich aus Solidarität in ähnlicher Nacktpose ablichten lassen und das Foto dann mutig im Internet hochgehalten und die CDU hätte verkündet, dass Nacktheit durchaus mit ihrer christlichen Grundhaltung vereinbar wäre. Und alle wären sich einig, dass die Freiheit der Kunst ja wohl nicht unter den vermeintlichen religiösen Gefühlen einer Glaubensrichtung leiden dürfe, schließen wären wir ja ein offenes und tolerantes Land usw. und so fort... bla bla bla.

Auch Gender-Organisationen und Homosexuellenverbände hätten es irgendwie hinbekommen, die Nacktfotos zu verteidigen, wo sie doch sonst bei jedem Verdacht von Nacktheit sofort "sexistische Kackscheiße" brüllen.

Wenn der Gegner nur aus der richtigen Richtung kommt, kann man alles erklären.

Nun hat sich in Berlin-Köpenick gar keiner über die Fotos beschwert, nicht einmal irgendwelche in ihren religiösen Gefühlen verletzte Migranten. 

Diese Angelegenheit zeigt deswegen sehr schön das Dilemma aller Gutmenschen: in ihrem unbedingten Wunsch, niemandem auch nur in irgendeiner Form irgendwie zu nahe zu treten und auf keinen Fall irgendeine Irritation oder ein Gefühl der Diskriminierung bei wem auch immer auszulösen, beschränken sie sich und ihre Welt von vorn herein und sind den ganzen Tag nur noch damit beschäftigt, etwas zu tun, was anderen gefallen könnte oder etwas zu vermeiden, was andere eventuell stören könnte. Ganz schön anstrengend, so ein Gutmenschenleben.

So amüsant dieser Einzelfall erscheinen mag, so zeigt er uns auch, was uns droht, wenn diese sich selbst verleugnenden Gutmenschen ihre windelweichen Rückgrate und langweilig-labbrigen Vorstellungen vom konfliktfreien Zusammenleben zum Maßstab unseres Alltags machen.

Vorauseilender Gehorsam auf dem Weg zur schleichenden Islamisierung. Mir wird schlecht. Und es liegt nicht an den vielen Herrentags-Bieren!


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