Freitag, 14. Mai 2021

Vertraut den "Experten"!

Seit Beginn der Corona-"Pandemie" wird uns von den Medien und der Politik gesagt, wir sollen doch den Experten vertrauen. Daß damit nur die Experten gemeint sind, denen auch die Regierung vertraut, wird nicht dazu gesagt. Die Experten, die eine andere Meinung vertreten, sind entweder keine richtigen Experten oder sie sind ja schon im Ruhestand oder sie wollen ja nur ein Buch verkaufen oder sind Verschwörungstheoretiker oder kriegen Beifall von der falschen Seite usw. blablabla...

Ein besonderer "Experte" ist Neil Ferguson vom Imperial College in London. Er ist sowas wie ein Statistiker, der die Verbreitung von Epidemien und ihre Verhinderung auswertet und versucht, für die Zukunft vorherzusagen.

Er macht das schon ein paar Jahre und man sollte meinen, daß er sein Fach versteht. Auf ihn haben jedenfalls die Politiker im Frühjahr 2020 gehört, als er mit wahren Horror-Prognosen über den Verlauf der Corona-"Pandemie" warnte und mehrere Millionen Tote weltweit im ersten Jahr der Pandemie voraussagte.

Seine Modellrechnungen, die er später korrigieren musste, brachten Boris Johnson in Großbritannien dazu, das Land in den Lockdown zu führen und auch Politiker anderer Länder nahmen die Modelle für bare Münze. Wissenschaftler aus anderen Ländern verwendeten sein Modell und passten es für ihre jeweiligen Länder an.

Heraus kamen stets Horrorvisionen von hunderttausenden oder gar Millionen Toten pro Land.

Praktischerweise hatte Ferguson auch die Lösung parat, wie man die Zahl der Toten auf ein Minimum reduzieren könne. Und zwar mit diversen Maßnahmen wie Social Distancing, Lockdowns und Isolierung von besonders Gefährdeten.

Er errechnete dann verschiedene Szenarien in Abhängigkeit von verschiedenen R-Faktoren. Wir erinnern uns: der R-Faktor war letztes Jahr für eine gewisse Zeit das Mantra unserer Politiker und Medien, bis sich diese R-Faktoren auf ein Niveau bewegten, mit dem man die Leute nicht mehr schocken konnte. Danach wechselte man zu anderen Faktoren.

Ferguson jedenfalls arbeitete noch mit R-Faktoren. Und in Abhängigkeit von diesen Faktoren und den umgesetzten Maßnahmen kam er dann auf verschiedene Zahlen für die zu erwartenden Toten im ersten Jahr der "Pandemie", was im Prinzip die ursprüngliche erste Welle war. Von "zweiter" oder "dritter Welle" redete damals noch keiner, weil es bis dahin in der Epidemiologie eher nicht gebräuchlich war, von "Wellen" zu reden. Viren waren saisonal und jede Saison war eine neue, eigene Welle. Die "zweite Welle" kannte man bis dahin nur von der Spanischen Grippe, die aber aus mehreren Gründen nun kein wirklich gutes Beispiel für den "Normalverlauf" einer Pandemie ist.

Okay, wir haben also alle auf die Experten vertraut und uns an so ziemlich alles gehalten, was uns die Politik in ihrem Bevormundungswahn vor den Latz knallte.

Da kann man ja nach einer gewissen Zeit mal schauen, was aus den Vorhersagen geworden ist, mit denen uns die Experten im Frühjahr 2020 schocken wollten (was in vielen Fällen leider auch geglückt ist, zusammen mit "schlimmen Bildern aus Bergamo oder New York").

Die Ergebnisse der Modellrechnungen des Imperial College für fast alle Länder der Welt sind als Excel-Tabelle verfügbar. In diesem Artikel gibt es einen Link zu dieser Excel-Tabelle.

Ich habe mir die Tabelle auf den Rechner geladen und mir die Daten für 64 Länder rausgesucht. Ich bin dabei recht wahllos vorgegangen, bzw. hab ich vor allem europäische sowie große und bekannte Länder aus Asien und Amerika ausgewählt. Afrika hab ich bis auf zwei oder drei Staaten in Nordafrika ausgelassen.

Dann habe ich mir die Daten für jeweils das beste und schlechteste Szenario rausgesucht und diese mit den realen Todeszahlen per 31. Dezember 2020 verglichen.

Wie gesagt, die Prognosen des Imperial College galten für 1 Jahr "Pandemie", allerdings war damals noch nicht von einer "zweiten Welle" die Rede, sondern man musste davon ausgehen, daß die "Pandemie" wie üblich nach ein paar Monaten vorbei ist.

Aber selbst wenn ich den Zeitraum bis März 2021 wähle, wird sich keine wesentliche Verbesserung der Prognosen ergeben. Die Abweichungen bis zum 31. Dezember 2020 sind schon derartig groß und beschämend für die Experten, daß zwei oder drei weitere Monate das Ergebnis nicht wesentlich verändern. Zumal ja die sogenannte "zweite Welle" schon von den Mutationen getragen wurde, von denen man im März 2020 noch gar nichts wissen konnte. Von daher halte ich den Zeitraum bis 31. Dezember 2020 für sinnvoll.

Wie sind nun die Ergebnisse?

Ich habe zunächst das best-case-Szenario (also Lockdowns mit social distancing und weitgehender Isolierung der über 70jährigen) mit den realen Daten vergleichen.

In allen (!!!) 64 Ländern lag die Prognose über den realen Daten. Und in den meisten Ländern der Welt wurden die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht in der Konsequenz und auf Dauer umgesetzt. Also eigentlich müsste es das ein oder andere Land geben, daß über den Prognosen lag, denn wenn die Maßnahmen nicht so umgesetzt worden sind, wie von Ferguson vorgeschlagen, dann hätte es also mehr Tote geben müssen.

Gab es aber nicht! In KEINEM LAND der Welt!

Die Spanne der Abweichung der 64 von mir untersuchten Länder reicht von 5% bis ... ACHTUNG!!!... 458.000%

Ich hab daher mal die Länder ausgewählt, die man noch noch sinnvoll in einer Grafik zeigen kann.

Von den 64 Ländern sind 16 mit einer Abweichung von 1000% und mehr, also mindestens 11 mal so viele vorhergesagte Tote wie es am Ende gab. Diese 16 Länder habe ich mal für die Grafik weggelassen, weil sie die Skala gesprengt hätten.

Übrig bleiben also 48 Länder zwischen 5% und 948% Abweichung.

Die geringste Abweichung hat Peru. Dort wurden 5% mehr Tote vorausgesagt, als in der Realität eingetreten sind. Das ist eigentlich ein gar nicht so schlechtes Ergebnis für ein Modell und würden jetzt mehrere Länder so bei bis zu 10% oder 15% Abweichung liegen, könnte man sagen, daß die Modellierer schon ziemlich gut lagen. Allerdings scheint Peru mehr ein statistischer, also zufälliger Ausreißer. Denn schon das Land mit der nächstgrößeren Abweichung liegt bei 18% und dann geht es schnell hoch bis auf ein Drittel, die Hälfte oder drei Viertel mehr prognostizierte Tote.

24 der für die Grafik ausgewählten 48 Länder liegen bei mehr als dem Doppelten, darunter 6 Länder mit mehr als dem Dreifachen und 10 Länder mit mehr als dem Vierfachen an vorhergesagten Toten. Und die 16 nicht für die Grafik ausgewählten Länder liegen dann eben noch höher.

Statistisch ist das ein katastrophales Ergebnis.

Hier die Grafik mit den Abweichungen:





Es mag sein, daß man die Beschriftungen nicht richtig lesen kann, aber das Bild allein spricht schon für sich!

Auf der x-Achse sehen wir die prozentuale Abweichung der Prognosen von der Realität und auf der y-Achse die einzelnen Ländern. Ganz unten Peru, ganz oben Weißrussland.

Und wie gesagt, in keinem Land wurden die vom Imperial College vorgeschlagenen Maßnahmen so konsequent und dauerhaft umgesetzt, es müsste eigentlich mehr Tote geben als vorhergesagt und nicht weniger!

Prozentzahlen sind manchmal nicht sehr aussagekräftig, deswegen hilft da auch mal ein Blick auf die absoluten Zahlen. So bedeuten zum Beispiel die 948% Abweichung bei Weißrussland in absoluten Zahlen 13.500 Tote weniger als vorhergesagt und die 5% für Peru 1.810.

Die 18% Abweichung bei Mexiko wiederum stehen für 22.991 weniger Tote als vorhergesagt.

Interessant wird es bei den Staaten, die während der "Pandemie" im Frühjahr 2020 scharf kritisiert wurden wegen ihres vermeintlich unverantwortlichen Umgangs mit dem Virus.

Das waren vor allem Schweden, Weißrussland, Brasilien und die USA. Während es bei Schweden noch um den Umgang mit dem Virus an sich ging, waren es bei Weißrussland, Brasilien und den USA natürlich die verhassten Präsidenten, die verantwortungslos und ignorant mit dem Leben ihrer Bürger spielten. 

Gerade im Falle der USA unter Präsident Trump ist das natürlich ein absurdes Argument, denn der US-Präsident hat auf den Umgang mit dem Virus in den Bundesstaaten keinen Einfluss, der über die Hilfe in Form von Geld und medizinischen Geräten hinausgeht. Und das hat die Bundesregierung in Washington großzügig angeboten. Einige US-Staaten haben es angenommen, andere wiederum großzügig abgelehnt. Darunter der Gouverneur von New York, Cuomo, der eine katastrophale Bilanz bei dieser "Pandemie" vorzuweisen hat und das, obwohl New York zu den Staaten mit den strengsten Maßnahmen gehörte. Das Narrativ damals ging aber so, daß angeblich Millionen US-Bürger nur darauf hörten, was Trump sagte und sich entsprechend sorglos verhielten, egal welche Maßnahmen in ihrem Bundesstaat vom jeweiligen Gouverneur oder in ihrer Stadt vom Bürgermeister verhängt wurden.

Ja, ist klar...

Ob in Brasilien der Präsident Bolsonaro einen großen Einfluss hatte oder das auch den brasilianischen Bundesstaaten überlassen war, weiß ich nicht, jedoch stand er nur minimal weniger in der Kritik als Trump.

In Weißrussland gab es bis auf freiwillige Quarantäne für Einreisende aus anderen Staaten und freiwilliges Maskentragen einiger Bürger im Prinzip keinerlei Einschränkungen! Selbst die Fußballligen wurde mit Zuschauern fortgeführt.

Weißrussland hätte an der Spitze der Tabelle der Corona-Fälle und -Toten stehen müssen.

In der Realität lag die Schätzung der "Experten" vom Imperial College für die Todeszahlen um 948% daneben!

Natürlich wurde das auf die Informationspolitik geschoben, daß also Weißrussland das wahre Ausmaß seiner "Katastrophe" einfach nicht offenlegen wollte.

Allerdings: hätten die Menschen in Weißrussland das Gefühl gehabt, in einer schweren Pandemie zu leben, hätten sie sich anders verhalten und man hätte in der heutigen Zeit schnell Meldungen über Unzufriedenheit und freiwillige Maßnahmen gehört. Nichts davon ist geschehen!

Schauen wir uns die Ergebnisse der vier Staaten mal an.

Schweden:




Für den "worst case" waren also über 90.000 Tote vorausgesagt, wenn man also keinerlei Maßnahmen einführt. Im "best case", also bei einem Lockdown mit social-distancing-Maßnahmen sollten es noch mehr als 16.192 Tote sein.

Schweden, daß außer dem Verbot von Massenveranstaltungen und der Schließung der Unis keinerlei staatliche Zwangsmaßnahmen eingeführt haben, kamen am Ende des Jahres bei knapp 9.000 Toten raus. Der größte Teil davon, wie in allen anderen Ländern auch, hochbetagte ältere Bewohner von Alten- und Pflegeheimen mit teilweise schweren Vorerkrankungen.

Zu den besonderen Umständen im Pflegebereich in Schweden wurde schon an anderer Stelle ausreichend hingewiesen, so daß ich mir hier die Wiederholung spare.


USA:



Brasilien:



Weißrussland



Kommentare erübrigen sich hier wohl.


Daß Statistiker, Modellierer, Wissenschaftler mit ihren Prognosen daneben liegen, ist gar nicht mal das Problem. Das ist mit den meisten Prognosen so.

Das Problem hier ist das Ausmaß, indem die "Experten" wie Neil Ferguson neben der Realität lagen und daß die Politik nicht willens und/oder in der Lage ist, die Horrorprognosen auf Plausibilität zu prüfen und ggf. ihre Maßnahmen anzupassen. Wir leben ja jetzt nicht mehr im Frühjahr 2020, sondern haben 1 Jahr mit vielen Zahlen und Fakten hinter uns.

Aber die Politik nutzt grundsätzlich die schlimmsten Modellrechnungen und zieht die absurden Maßnahmen bis zum Ende durch. In Deutschland jedenfalls. In anderen Ländern scheint ein gewisser Realitätsbezug wieder eingekehrt zu sein. Die Zahl der Länder, die ihre Maßnahmen reduzieren oder aufheben, steigt ja quasi wöchentlich.

Und es kann auch niemand sagen, daß die realen Zahlen so niedrig sind, WEIL ja Maßnahmen durchgeführt wurden. Nein, die Abweichungen sind derart groß, daß da jeder Erklärungsversuch in diese Richtung lächerlich ist. Und wenn doch, dann haben die "Experten" um Neil Ferguson und alle anderen auch die Wirkung von Maßnahmen dramatisch unterschätzt. Allerdings gibt es für eine solche Wirkung von Maßnahmen keine empirischen oder wissenschaftlichen Belege.

Entweder sind die Schätzungen falsch oder die Kenntnis um die Wirkung von Maßnahmen. Und beides in Ausmaßen, die eigentlich die sofortige Kündigung aller Beratungsverträge und Forschungsgelder für diese Wissenschaftler zur Folge haben müsste.

Aber wir werden sehen: diese "Experten" werden auch weiterhin ihre absurden Modelle verbreiten können und von den Regierungen angehört werden. Beim Thema Klimawandel geschieht das ja auch.

Und die Kritiker dieser maßlosen und unverantwortlichen Übertreibungen werden auch weiterhin als "Leugner" und "Verharmloser" usw. beschimpft werden.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen